Keine Unterlagen bei WAST vorhanden, wo noch suchen?

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  • ilandara
    Erfahrener Benutzer
    • 09.02.2015
    • 271

    Keine Unterlagen bei WAST vorhanden, wo noch suchen?

    Hallo,

    ich suche schon seit laengerem nach Informationen ueber meinen Urgrossvater Matthias.

    Ich weiss so fast nichts ueber ihn da eine Scheidung stattfand und ihn seine Familie dann wie ich bisher herausfinden konnte, gemieden hat und sogar fuer tot erklaerte (familienintern).
    Erst durch meine Forschung fand ich heraus dass er eigentlich bis 1980 lebte und das sogar in der Nachbarstadt des Wohnorts seiner Familie!

    Ich habe bereits seine Meldekarten etc. und eine Kopie seiner Personalkarteikarte von Krupp wo er einige Jahre als Schlosser taetig war.

    Da ich weiss dass er im Krieg einige Jahre als Soldat gedient hat, versuchte ich natuerlich durch die Wast mehr ueber ihn zu erfahren.
    Leider wurde mir dann mitgeteilt dass es ueber ihn keine Unterlagen gibt das ist das erste Mal dass ueber einen meiner Vorfahren nichts gefunden wurde und grade ueber ihn, wo ich doch eh schon kaum was weiss.

    Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben wo ich bezueglich seiner Militaerzeit noch Anfragen stellen koennte? Die Seite auf genwiki hat mir nicht wirklich weitergeholfen weil er aus Westfalen stammte und die in Wiki genannten Stellen beziehen sich auf andere Bundeslaender.
    Das rote Kreuz oder den Volksbund brauche ich auch nicht fragen da er ja nicht gefallen oder vermisst ist.

    Ueber Ideen freue ich mich.
    ilandara
  • Jürgen P.
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2010
    • 1008

    #2
    Hallo,

    deinen Beitrag http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=115679 habe ich gelesen.

    1. Welcher Jahrgang/Geburtsort war dein Urgrossvater Matthias?
    2. Welche Jahre umfasst die Meldekarte die dir vorliegt?
    3. Kannst du die Personalkarteikarte von Krupp hier anonymisiert einstellen?

    Wenn dein UrGroßvater auch nur zur Grundausbildung zur Wehrmacht eingezogen wurde, gibt es zumindest eine Meldung bei der WASt. Er hat eine Erkennungsmarke erhalten! Die WASt hatte u.a. die Aufgabe: "Führung der Erkennungsmarkenverzeichnisse und Bearbeitung der Personalveränderungsmeldungen." Dies i.v. mit der Genfer Konvention von 1929.

    Deshalb schriftliche Anfrage/online und abwarten.

    Sollte dir nur eine Meldekarte nach dem 8.5.1945 vorliegen, versuche eine vor dieser Zeit zu bekommen. Das Datum des Einzug zur Wehrmacht und das Datum der Entlassung aus der Wehrmacht sind auf den Meldekarten eingetragen.

    Meldekarten 1933 und 1949.
    Selbst kurzfristige Aufenthalte z.b. bei Verwandten sind auf den Meldekarten vermerkt. Ebenfalls Hinweise auf/und Gründe zur Freistellung von Dienstverpflichtungen. Etwa: RAD, Wehrmacht oder Verpflichtungen zu kriegwichtigen Tätigkeiten. Allerdings auch die Zeiten mit Ort/Aufenthalt u.a. wenn diese Dienstverpflichtungen angetreten und erfüllt wurden.

    Noch ein Hinweis. Der geringste Teil der Wehrmachtssoldaten war an der Front. Ein weit größerer Teil diente in rückwärtigen Einheiten. Dazu gehörte u.a. Landwirtschaft und Ausbeutung von kriegswichtigen Bodenschätzen in den besetzten Ländern.
    In den von der Wehrmacht besetzten Gebieten, z.b. Polen, Ukraine oder Kroatien, Serbien wurde extensiv die Landwirtschaft für die Versorgung des "Reichs" ausgebeutet. Hierüber gibt es Literatur für Abende!
    Front-/kämpfende Einheiten mussten teiltweise in den Erntezeiten zu deren Sicherung Einheiten/Kompanien abstellen.
    Ein Molkereifacharbeiter war per se kriegwichtig und könnte auch in Uniform gedient haben.

    Wo war dein UrGroßvater zwischen dem 8.5.1945 und 1950 wohnhaft? Wenn du das weist, frage beim Staatarchiv nach der Spruchkammerakte. Voraussetzung ist, dass er in der westlichen Besatzungszone lebte, denn in der DDR gab es per Beschluss der Einheitspartei nach 1949 keine Nazis mehr.

    Gruß Jürgen
    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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    • ilandara
      Erfahrener Benutzer
      • 09.02.2015
      • 271

      #3
      Lieber Juergen,

      Danke fuer Deine ausfuehrliche Antwort.

      Der andere Thread betrifft einen anderen meiner UrGrossvaeter
      (der war Molkereifachkraft)
      da ich momentan parallel an meiner Urgrosselterngeneration arbeite.
      Ich hoffe das hat keine Verwirrung beschert

      Der Urgrossvater um den es hier geht hiess
      Matthias und wurde 1902 in Essen geboren. Er arbeitete als Schlosser.
      Die Wast hat mir leider zu ihm bereits mitgeteilt dass keine Unterlagen
      vorliegen.

      Die Meldekarte die mir zu ihm vorliegt geht von seiner Volljaehrigkeit
      bis zu seinem Tode. Also sein Leben vor dem Krieg ist mir bekannt.
      Daher weiss ich auch dass er als Soldat gedient hat denn auf der Meldekarte
      ist verzeichnet:

      21.04.41 - nach unbekannt
      08.04.45 - von Wehrdienst zurueck

      Daher denke ich dass er 1941 eingezogen wurde.

      Zwischen dem 08.05.1945 und 1950 lebte er an drei verschiedenen
      Adressen in Essen, zusaetzlich wieder einmal in unbekannt fuer ein Jahr.
      Da werde ich beim Staatsarchiv mal anfragen wegen der Spruchkammerakte.

      Es ist alles sehr geheimnisvoll und undurchsichtig was er eigentlich mit seinem Leben gemacht hat. Sehr oft unbekannt verzogen etc..

      Ich haenge Dir die Personalkarte von Krupp an wenn das hilft.

      Vielen Dank und lieben Gruss
      Angehängte Dateien

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      • Jürgen P.
        Erfahrener Benutzer
        • 07.03.2010
        • 1008

        #4
        Hallo,

        spannend eine solche Karte von Krupp zu sehen.

        Mit 14 Jahren kommt er aus der Schule und beginnt am 4.4.1916 als Laufbursche bei Krupp.
        20.6.1922 lese ich „ Konfr. Br.“ [Konfrantation Betriebsrat?] Hier solltest du dich mit den ArbeiterStreiks der 1920 iger Jahre auseinandersetzten oder informieren. Und, dem A.G. , Arbeitsgesetz § 40 oder 46 der Zeit. Er wurde am 9.6.1922 von der Wiederannahme ausgeschlossen und hat Krupp am 20.6.1922 verlassen müssen. Ich bin sicher, wenn du dich mit der Situation, den Streiks der Arbeiter zu der genannten Zeit beschäftigst, wirst du geschichtlich interessantes erfahren.
        Am 6.7.1948 wurde er bei Krupp als Demontagearbeiter wieder eingestellt. Unglaublich, Abbau der Maschinen und Anlagen, die nach GB oder in die Sowjetunion gingen. Am 11.10.1948 hatte er die Nase voll, und wechselt zu einer anderen Firma. Mir hat vor vielen Jahren einer des Jahrgang 1926 erzählt, wie er als Kriegsgefangener, Maschinen und Anlagen für die Russen und Briten demontieren musste!
        Lass dir aus dem Krupparchiv die „Fabriknummern“ auf der linken Seite der Karteikarte erklären. Könnte Aufschluss über den häufigen Wohnungswechsel geben. Er war offensichtlich in verschiedenen Werken der Krupp AG beschäftigt.
        Eine schriftliche [online möglich] Anfrage an die WASt würde ich an deiner Stelle in jedem Falle stellen. Die dir vorliegende Meldekarte sollte mit der Eintragung 8.4.1945 erstmal als gesichert angenommen werden. Obgleich das Datum ungewöhnlich ist.
        Vermute mal, dass er auf Grund des Jahrgang 1902 nicht als Frontsoldat eingesetzt war. Denkbar wäre, dass er auf Grund seines Berufes „Schlosser“ in einer rückwärtigen Einheit, möglich auch im „Reichsgebiet“ im Einsatz war. Das Datum 8.4.1945 ist jedenfalls auffällig mit Ende des Krieges im Raum Essen, Ruhrgebiet.

        Gruß Jürgen
        "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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        • ilandara
          Erfahrener Benutzer
          • 09.02.2015
          • 271

          #5
          Hallo Juergen,

          Danke fuer den Hinweis.
          Ich werde mich mal einlesen ueber die Streiks damals.
          Ich habe mich auch gewundert warum er erst von der Widereinstellung ausgeschlossen wurde und dann aber doch wieder Eingestellt wurde.
          Vermutlich brauchten sie jede Kraft die sie bekommen konnten.
          Besonders solche die den Betrieb schon kannten.
          Weisst Du was der Stempel L bedeutet auf der Karte?

          Die Wast hatte ich ja wie gesagt schon angefragt.
          Ich bekam aber einen Brief zurueck in dem sie mir mitteilten dass es ueber
          ihn keine Akten bei ihnen gibt, dass diese vermutlich waehrend des Krieges
          verloren gingen.
          Das ist echt schade denn ueber andere Grosseltern und Urgrosseltern bekam ich viele Seiten zugeschickt. Nur ueber den ich sowieso kaum was weiss natuerlich nicht.

          Wegen dem Datum 08.04.1945, da habe ich mir gedacht vielleicht wurde er verwundet und kehrte deshalb Heim und gluecklicherweise war dann kurz darauf der Krieg zu Ende so dass er nicht zurueck musste?
          Ich habe allerdings auch herausgefunden dass an diesem Tag die 79. US Division in Stoppenberg einmarschierte, also hat es vielleicht auch damit zu tun.

          Ich habe mir auch schon ueberlegt ob ich mal das Krankenhaus in dem er starb anschreibe und mich nach seiner Krankenakte erkundige. Wobei die vermutlich laengst geschreddert ist nach 35 Jahren.
          Ich greife wirklich nach jedem Strohhalm.

          Viele Gruesse
          ilandara

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          • ilandara
            Erfahrener Benutzer
            • 09.02.2015
            • 271

            #6
            Hast Du eine Idee wo ich das Arbeitsgesetz der Weimarer Republik finden koennte? Ich google mir hier die Finger wund aber den richtigen Gesetzestext kann ich nirgends finden.

            Kommentar

            • Jürgen P.
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2010
              • 1008

              #7
              Hatte gestern auch auf die schnelle gegooglet ab nichts brauchbares gefunden. Ich bleib mal dran.

              Es gibt noch eine Chance, die so hoffe ich bald öffnet, das Krankenbuchlager. Die Akten sollen von der WASt übernommen werden.
              In den Akten des Krankenbuchlager sind Verwundungen und Lazarettaufenthalte der Soldaten, mit Nennung der Einheit und Dienstgrad verzeichnet.
              Ich hatte 2005 das Glück die Auskunft über meinen Vater noch zu erhalten. Könnte Ende 2015 oder 2016 wieder möglich sein Anfragen zu stellen.

              Gruß Jürgen
              "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

              Kommentar

              • Jürgen P.
                Erfahrener Benutzer
                • 07.03.2010
                • 1008

                #8
                Zur Info im Anhang eine Facharbeit die u.a. die Metallarbeiterstreiks von 1920 beinhaltet.
                Angehängte Dateien
                "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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                • ilandara
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.02.2015
                  • 271

                  #9
                  Hallo ich melde mich mal wieder.
                  Hatte das Krankenhaus angeschrieben, wie ichs mir leider dachte sind die Akten bereits zerstoert. Ich kam leider zu spaet
                  Ich hatte auch das Archiv angeschrieben bezueglich einer Entnazifizierungsakte aber mir wurde mitgeteilt dass es keine gibt.
                  Wenn noch irgendjemand eine Idee hat wohin ich mich noch wenden koennte um Infos ueber meinen Urgrossvater zu bekommen, immer her damit.
                  Viele Gruesse

                  Kommentar

                  • jezzy126
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.10.2014
                    • 109

                    #10
                    Hallo,
                    mir fällt nur noch eins ein: nach dem Meldebogen fragen. Zumindest in der amerikanischen Besatzungszone musste jeder über 18 nach Kriegsende einen Meldebogen ausfüllen. Anhand dieses Bogens wurde dann grob gesagt entschieden, ob es ein Entnazifizierungsverfahren gibt.
                    So war z.B. die Anfrage nach einer Entnazifizierungsakte meiner Oma ergebnislos, aber ein Meldebogen liegt vor. Leider kann ich diesen erst in einigen Jahren einsehen, da hier die Sperrfrist (10 Jahre nach Tod) noch greift.
                    Grüße und viel Erfolg!

                    Kommentar

                    • Saure
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2008
                      • 4806

                      #11
                      Entschuldigung, dass ich das erst jetzt lese:
                      'Erst durch meine Forschung fand ich heraus dass er eigentlich bis 1980 lebte und das sogar in der Nachbarstadt des Wohnorts seiner Familie!'.
                      Viele Grüße
                      Dieter Saure

                      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                      Kommentar

                      • Saure
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.03.2008
                        • 4806

                        #12
                        Hallo ilandara,

                        oben schreiben Sie:
                        'Das rote Kreuz ... brauche ich auch nicht fragen da er ja nicht gefallen oder vermisst ist.'.
                        Das sehe ich anders.

                        Es kann doch sein, dass der Gesuchte als Heimkehrer über andere Soldaten Auskunft gegeben hat. z.B. bei Heimkehrer-Erklärungen, Heimkehrer-Aussagen, usw.

                        Es kann aber auch sein, dass dort Unterlagen über eine eventuelle Kriegsgefangenschaft von ihm vorliegen.

                        Vielleicht gibt es ja auch eine Entlassungsurkunde aus der vielleicht kurzen amerikanischen Kriegsgefangenschaft. Diese Unterlage könnte aber auch im Stadtarchiv vorliegen.
                        Viele Grüße
                        Dieter Saure

                        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                        Kommentar

                        • ilandara
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.02.2015
                          • 271

                          #13
                          Jetzt erst die Antwort von Dezember gesehen.
                          Danke Saure, ich werde dann doch mal das Rote Kreuz anschreiben und fragen
                          ob ueber ihn etwas vorliegt.

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                          • Tessa
                            Benutzer
                            • 24.05.2010
                            • 11

                            #14
                            Personalkarteikarte von Krupp und Meldekarte

                            Hallo Genealogie Freunde,
                            Ich habe gerade gelesen, etwas über einen personalkarte von Krupp und über eine Medelkarte. Wie kann kann ich diese Dokumente erhalten? Und bekomme ich die auch von meinen Groszonkel? Er verstarb im Jahr 1928 und er lebte von 1905 bis 1928 in Düsseldorf. Er sollte Fabrikarbeiter bei Krupp gewesen sein.
                            Beste Grüsze
                            Tessa

                            Kommentar

                            • Svenja
                              Erfahrener Benutzer
                              • 07.01.2007
                              • 4391

                              #15
                              Hallo Tessa

                              Hast du schon den folgenden Thread zu Mitarbeitern bei Krupp gefunden?
                              Liebe Forscher, mein Name ist Gerald Pickers und ich schreibe erstmalig in diesem Forum. Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich mit der Ahnenforschung. Ich wohne in Essen und bin häufiger Besucher des hiesigen Stadtarchivs sowie der Heimatbibliothek. Hierbei bin ich auf eine genealogische Goldgrube gestoßen. Die Fa. Krupp


                              Gruss
                              Svenja
                              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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