Hallo zusammen,
ich wäre dankbar, für Kommentare, Anregungen und, wenn möglich, Quellenangaben zu folgendem Thema.
Ein entfernter Urgroßonkel von mir, geb. am 08.09.1874 in Bayern, leistete ab dem 01.10.1894 seinen Dienst als "Zweijährig-Freiwilliger" in der Bayerischen Armee (Quelle: Kriegsstammrolle). Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs lebte er anscheinend in einem Vorort Berlins (Quelle: Sterbeurkunde). Gefallen ist er am 08.01.1915 im Gefecht bei Clamecy als Offizier-Stellvertreter in der 12. Kompanie des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III. Nr. 8 (1. Brandenburgisches). Eine Karriere als Zeit-/Berufsoldat zwischen 1896 und 1914 ist höchstwahrscheinlich auszuschließen, da er nachweislich zwischen 1900 und 1910 als Kaufmann tätig war. In der Regimentsgeschichte (Schöning, 1924) findet sich sein Name nicht.
Ich versuche nun seinen militärischen Werdegang zu rekonstruieren und vermute folgendes:
Mich interessiert aber, (a) ob es plausibel ist und (b) ob es vielleicht Alternativen gibt.
Ich freue mich über jeden Kommentar.
Herzlichen Dank
Andreas
ich wäre dankbar, für Kommentare, Anregungen und, wenn möglich, Quellenangaben zu folgendem Thema.
Ein entfernter Urgroßonkel von mir, geb. am 08.09.1874 in Bayern, leistete ab dem 01.10.1894 seinen Dienst als "Zweijährig-Freiwilliger" in der Bayerischen Armee (Quelle: Kriegsstammrolle). Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs lebte er anscheinend in einem Vorort Berlins (Quelle: Sterbeurkunde). Gefallen ist er am 08.01.1915 im Gefecht bei Clamecy als Offizier-Stellvertreter in der 12. Kompanie des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III. Nr. 8 (1. Brandenburgisches). Eine Karriere als Zeit-/Berufsoldat zwischen 1896 und 1914 ist höchstwahrscheinlich auszuschließen, da er nachweislich zwischen 1900 und 1910 als Kaufmann tätig war. In der Regimentsgeschichte (Schöning, 1924) findet sich sein Name nicht.
Ich versuche nun seinen militärischen Werdegang zu rekonstruieren und vermute folgendes:
- Abgang aus dem Wehrdienst als Unteroffizier der Reserve/Offizier-Stellvertreter (Brockhaus: Offizierstellvertreter - im ehem. deutschen Heer Unteroffiziere mit besonderen Abzeichen (Tressen um die Achselklappen), die im Mobilmachungsfalle in Offizierstellen Dienst zu tun hatten.
- Zur Zeit der Mobilmachung müsste er bereits zum Landsturm 2. Aufgebot gehört haben (Übertritt aus der Landwehr 2. Aufgebot am 31. März 1913 (Quelle: Wehrordnung), da er das 39. Lebensjahr bereits vollendet hatte.
- Am 15. August 1914 rief Wilhelm II. den Landsturm auf (1. und 2. Aufgebot), d.h. er musste sich zum aktiven Dienst melden.
- Das Leib-Grenadier-Regiment Nr. 8 war in Frankfurt (Oder) stationiert, das ebenso wie Berlin zum Bereich des III. Armeekorps gehörte. Ich vermute also, dass er diesem Regiment zugeteilt wurde.
- Warum wurde er als Landsturmmann einem aktiven Regiment zugeteilt und nicht einer Landsturmformation?
- Liege ich richtig, dass er nicht als Offizier-Stellvertreter eingerückt ist, da er nicht die Auflage "mindestens acht Jahre aktiv gedient" erfüllte? Das scheint durch die Tatsache bestätigt zu werden, dass er in der Kriegsrangliste/Stellenbesetzung des Regiments nicht erwähnt wird.
- Demnach wäre er zum Offizier-Stellvertreter befördert worden, vermutlich durch den Ausfall vieler Offiziere in den ersten Kriegsmonaten. Richtig?
- Und da sein Tod in der Regimentsgeschichte keine Erwähnung findet, gehe ich davon aus, dass er den Rang nur sehr kurz bekleidete. Richtig?

Ich freue mich über jeden Kommentar.
Herzlichen Dank
Andreas
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