Suche nach den Geschwistern /Österreich oder Ungarn/

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Julia Egger
    Neuer Benutzer
    • 30.12.2013
    • 3

    Suche nach den Geschwistern /Österreich oder Ungarn/

    Hallo alle zusammen. Ich habe eine interessante Geschichte, aber noch immer kein Ergebnis.

    «In Österreich wohnt wahrscheinlich mein Bruder oder meine Schwester, den oder die ich gerne kennenlerne möchte», - schreibt in einem russischsprachige Internetforum Frau Marina Orlenko. Die aktive Suche nach dem Bruder oder Schwester laufen seit vier Jahren. Es gibt zwar noch kein Ergebnis, aber Marina ist überzeugt: sie wird so lange suchen, bis sie ihre Verwandten findet.

    Schon als Kind hörte das Mädchen von ihrem Vater, dass er nach Österreich reisen wollte. Die Kinderfragen: was gibt es dort Besonderes und warum fliegt er dorthin nicht, blieben aber immer wieder unbeantwortet.
    Als Marina 8 Jahre alt war, starb ihr Vater an den Folgen seiner Kriegsverletzungen. Im August 1943 wurde er an zwei Stellen schwer verletzt: Durchschüsse im Hals und Brustbereich. Marina erinnert sich auch an eine Narbe unter seinem rechten Schulterblatt.
    Seit dem Tod von Marinas Vaters im Jahr 1964 redete niemand in der Familie mehr über Österreich. Erst einige Jahre später lüftete die Tante den Schleier eines Familiengeheimnisses.
    Im April 1945 kam Marinas Vater Wladimir Apuchtin mit sowjetischen Truppen nach Österreich. Anfang 1946 fuhr er seine letzte Dienstreise mit der Kriegsgefangenentransportbrigade aus Österreich nach UdSSR und auf ausdrücklichen Befehl blieb er in einer anderen Einheit in Moskau.
    Im Februar 1946 verließ er unerlaubt seine Dienstelle und kam wieder nach Österreich um seine ehemalige Einheit zu suchen. Wladimir wusste aber nicht, dass sich seine Division weder in Österreich noch in Ungarn befindet. Nach ein paar Monaten verhaftete ihn eine Heeresstreife der Roten Armee in Ungarn. Danach folgte das Militärtribunal der Sowjetischen Garnison in Budapest: 2 Jahre in einer Strafeinheit.
    „Niemand von meinen letzten Verwandten, die noch meinen Vater kannten, erinnerten sich, wo genau mein Vater ab Februar 1946 gewesen ist“, - erzählt Frau Orlenko.
    In einem russischen Archiv entdeckte sie noch ein Urteil der Zentrale Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte. Dieses sechsseitige Dokument datiert auf Januar 1948. Der Militärgerichtsentscheid klingt schrecklich: 5 Jahre im Arbeitslager wegen Streit und Ungehorsam gegenüber einem Offizier.
    Über die echte Ursache von dem Streit mit dem Offizier erfuhr Marina viele Jahre später von ihrer Tante. „Mein Vater hatte trotzt strengstem Verbot eine Freundin in Österreich und wusste schon, dass sie von ihm schwanger ist“, - sagt Marina.
    Das Baby, das im Jahr 1948 (vermutlich von Juni bis Oktober) geboren wurde, sah Wladimir nie.
    Erst im September 1952 verlässt Wladimir Apuchtin vorzeitig das Arbeitslager, welches sich 32 Kilometer südlich des Polarkreises befindet.
    "Im Familienalbum fand sich kein einziges Foto, kein Brief, kein schriftliche Aufzeichnung. Alles, was mein Vatter nach dem Krieg hatte, bevor er ins Lager musste wurde beschlagnahmt, - erzählt Marina, - über seiner Kriegserlebnisse sowie über seinen Aufenthalt im Lager berichtete mein Vater fast nichts“.
    Einige Jahre nach der Lagerzeit heirate Wladimir Apuchtin eine sowjetische Frau. Tochter Marina wurde 1956 in Leningrad (jetzige St. Peterburg) geboren. Jetzt lebt sie in Kiew (Ukraine).
    Die aktive Suche nach österreichischen Geschwistern läuft seit vier Jahren. Es gibt zwar noch kein Ergebnis, aber Frau Marina Orlenko ist überzeugt: ich werde so lange suchen, bis ich meine Verwandten finde.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Julia Egger; 30.12.2013, 19:47.
  • carinthiangirl
    Erfahrener Benutzer
    • 12.08.2006
    • 1601

    #2
    Da die Besatzung wie überall in bestimmten Zonen unterteilt war, könnte man praktisch in Österreich die Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und ein Teil von Oberösterreich, sowie gewisse Bezirke Wiens als engere Auswahl für die Suche ansehen. Die Farbe für die Russische Besatzung ist jeweils in rot.

    Zonen in Österreich: http://commons.wikimedia.org/wiki/Fi...ia_1945-55.png
    Wien war seit April 1945 nur von der Roten Armee besetzt, die die Stadt auch erobert hatte. Aufgrund des Potsdamer Abkommens übernahmen am 1. September 1945 die westlichen alliierten Siegermächte in Wien ihre vereinbarten Sektoren. Dabei wurde Wien in den Grenzen von 1937, also vor der Zeit von Groß-Wien, wie folgt eingeteilt: http://upload.wikimedia.org/wikipedi...zungszonen.png



    Ich kann mir nur vorstellen irgendwie weiterzukommen, wenn man die Einheit kennt bei der er war, als Österreich übernommen wurde. Durch die dann eventuell könnte man erfahren wo die genau war. Das müßte dann aber vorab wohl in Russland abgeklärt werden.

    Ansonsten könnte ich mir nur eine Geschichte in einer vielgelesenen Zeitung samt Bildern vorstellen, wen man für die Suche zur Person Null Anhaltspunkt hat. Als Beispiel so geschehen in der Tiroler Tageszeitung (Link funktioniert leider nicht mehr). In nachfolgendem Link betreffend Nachkommen in Frankreich von deutschen Soldaten und Besatzern im 2.WK unter der Nummer 52 ist die Geschichte aber auch nochmal beschrieben. Manchmal gibt es durchaus Fälle wo die Rätsel gelöst wurden.


    Eventuell gibt es zu den Russen auch solche Vereinigungen wie die der Franzosen mit Coeurs sans frontières/ Herzen ohne Grenzen?!
    Zuletzt geändert von carinthiangirl; 02.01.2014, 14:19.

    Kommentar

    Lädt...
    X