SS-Mann, Verhör durch Franzosen

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  • Fizzl
    Benutzer
    • 13.03.2010
    • 32

    SS-Mann, Verhör durch Franzosen

    Guten Abend an alle!
    Es geht mit um meinen Großvater, Johann Nepomuk Briechle, geb. 22.05.1910 in Gebrazhofen, Württemberg. Er war laut meiner Mutter und meiner Tante bei der SS. Mehr oder genaueres wissen beide nicht, nur dass er wohl auch zeitweise in Norwegen stationiert war.
    Eine Anfrage bei der WASt habe ich vor ein paar Wochen erst abgeschickt, das dauert wohl noch eine Weile.
    Nun erinnerte sich meine Tante an ein Ereignis: Die ganze Familie wurde nach dem Krieg von Franzosen mit dem Jeep abgeholt und zum Verhör gebracht. Es hat sich wohl daraus nichts weiter ergeben, denn Großvater starb 1958 eines natürlichen Todes. (Naja, durch einen Schlangenbiss zwar, aber er war nicht in Haft bzw. schlimmeres)
    Nun meine Frage: Gibt es Verhörprotokolle der Franzosen in Württemberg?


    Lieben Gruß aus dem Allgäu
    Tanja

    Auf der Suche nach den Namen: Gries, Heßelbarth, Wilhelmi, Briechle, Vorholzer, Mösle, Hafner, Diepolder, Thony
  • Acanthurus
    Erfahrener Benutzer
    • 06.06.2013
    • 1657

    #2
    Hallo,

    es ist keine Antwort auf deine Frage, aber Unterlagen zu SS-Angehörigen finden sich als Bestände des vormaligen Berlin Documentation Centers im Bestand des Bundesarchivs in Berlin.

    Grüße, Acanthurus

    Kommentar

    • Kastulus
      Erfahrener Benutzer
      • 18.03.2012
      • 1528

      #3
      Guten Morgen,

      in einer Entnazifizierungsakte, die mir vorliegt, finden sich Hinweise auf andere Stellen, die man angefragt hat, ob gegen diese Person (Mitglied der Waffen-SS) etwas vorliegt.
      Ich konnte diese Akte problemlos im (hier zuständigen) Bay. Staatsarchiv einsehen - Bestellung heute, Einsicht morgen. Soviel ich weiß, mussten sich alle Waffen-SS-Mitglieder (SS-Mitglieder sicher auch) nach dem Krieg einer Überprüfung unterziehen.

      Schönen Tag!
      Kastulus

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      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4806

        #4
        Guten Morgen Tanja,

        vielleicht hilft Ihnen dies ja ein bißchen weiter:


        Haben Sie vielleicht ein Foto, dass Ihren Großvater in 'SS-Uniform' zeigt ?
        Zuletzt geändert von Saure; 25.11.2013, 12:07.
        Viele Grüße
        Dieter Saure

        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

        Kommentar

        • Acanthurus
          Erfahrener Benutzer
          • 06.06.2013
          • 1657

          #5
          Hallo.

          Ich fasse den Vorschlag mal zusammen: Die genannte Auskunststelle für Kriegsverluste der Waffen-SS in Berlin-Siemensstadt gibt es (auch laut verlinktem Thema) nicht mehr, die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit (HiaG) war eine rechtsextremistische Vereinigung, die gleiche Ausrichtung gilt für die vormals von der HiaG herausgegebene vorgeschlagene Postille Der Freiwillige und den heutigen Herausgeber Munin-Verlag.

          Alles keine Adressen, an die man unbedarfte Ahnenforscher unkommentiert verweist. Hinter dem Verweis findet man auch die Aufforderung zu einer Spende (!) und einen "schönen Gruß" (!) an die Herren.

          Was bleibt? Der Hinweis aus das Bundesarchiv, hier ergänzend zum eigentlichen Anfragezweck vorgeschlagen im ersten Antwortbeitrag. Das Lesen bisheriger Antworten und der Verzicht auf Hinweise zu Ansprechpartnern, die auch schon vor Jahren keine angemessenen Ansprechpartner waren (nicht existent, keine Bestände, politisch extreme Vereinigungen), wäre hilfreich, insbesondere für die im Themenbereich wenig erfahrenen Leser.

          Acanthurus

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          • Saure
            Erfahrener Benutzer
            • 27.03.2008
            • 4806

            #6
            Hallo,

            vielen Dank.
            Jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt.
            Viele Grüße
            Dieter Saure

            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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            • Kastulus
              Erfahrener Benutzer
              • 18.03.2012
              • 1528

              #7
              "Was bleibt? Der Hinweis aus das Bundesarchiv, hier ergänzend zum eigentlichen Anfragezweck vorgeschlagen im ersten Antwortbeitrag." Zitat Arcanthurus

              Grüß Gott,
              ich möchte doch noch etwas anfügen. Eigentlich bin ich schon der Meinung, dass auch mein Hinweis ein geeigneter ist. In dem angesprochenen Entnazifizierungsakt werden z. B. zwei verschiedene amerikanische Stellen erwähnt, die um Auskunft gebeten worden sind, die dann angegeben haben, keine Unterlagen zu haben. Sicher hat man auch ggf. französische Stellen angefragt. Ich habe auch Unterlagen von der WASt und aus Berlin; alles zusammen war wichtig und es gab wenig Wiederholungen.

              Kastulus

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              • Acanthurus
                Erfahrener Benutzer
                • 06.06.2013
                • 1657

                #8
                Zitat von Kastulus Beitrag anzeigen
                Eigentlich bin ich schon der Meinung, dass auch mein Hinweis ein geeigneter ist.
                Hallo Kastulus, ich bezog mich nicht auf deinen Beitrag, sondern auf den besprochenen Vorschlag.

                Grüße, Acanthurus

                Kommentar

                • Kasstor
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.11.2009
                  • 13440

                  #9
                  Hallo,

                  wie wäre es denn hiermit? Das Archiv ist danach allerdings mittlerweise in Paris angesiedelt. http://colmar.dna.fr/?Les-Archives-de-l-occupation
                  sh auch hier: http://www.ambafrance-de.org/Das-diplomatische-Archiv
                  Wenn die Befragung noch zu Kriegszeiten stattgefunden hat, ist es wohl fraglich, ob man da etwas findet.

                  Frdl. Grüße

                  Thomas
                  FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                  Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                  Kommentar

                  • Huba
                    Benutzer
                    • 04.01.2010
                    • 87

                    #10
                    Hallo,
                    Dieter Saures verlinkter Thread wurde im FdW gelöscht...Altlasten...er hat immer schon viel geschrieben.

                    Grüße
                    Zuletzt geändert von Huba; 25.11.2013, 20:02.

                    Kommentar

                    • Saure
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2008
                      • 4806

                      #11
                      Hallo Tanja,

                      da Sie schreiben:
                      'Nun erinnerte sich meine Tante an ein Ereignis: Die ganze Familie wurde nach dem Krieg von Franzosen mit dem Jeep abgeholt und zum Verhör gebracht.',
                      kann sich Ihre Tante vielleicht auch noch erinnern, in welcher Stadt 'die ganze Familie' damals wohnte ?
                      Viele Grüße
                      Dieter Saure

                      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                      Kommentar

                      • Fizzl
                        Benutzer
                        • 13.03.2010
                        • 32

                        #12
                        scheint alles schwierig

                        Danke an alle, die mir geantwortet haben.
                        Haben Sie vielleicht ein Foto, dass Ihren Großvater in 'SS-Uniform' zeigt ?
                        Es gibt leider nur sehr wenige Bilder von ihm, und nur eines mit Uniform, das werde ich mir demnächst von der Tante mal borgen. Es fielen jedenfalls im Gespräch über Großvater die Begriffe "Waffen-SS", "Narvik" und die Änderung der Religionszugehörigkeit von katholisch zu "gottgläubig". Leider bin ich wirklich noch Anfänger im Thema Ahnenforschung, vor allem was Kriegsteilnehmer betrifft. Hier fange ich von Null an. Daher nochmals mein Dank an alle, für die hoffentlich hilfreichen Links - ich arbeite dann mal durch.
                        @Saure: Die Familie wohnte damals in Isny, Württemberg.


                        Lieben Gruß aus dem Allgäu
                        Tanja

                        Auf der Suche nach den Namen: Gries, Heßelbarth, Wilhelmi, Briechle, Vorholzer, Mösle, Hafner, Diepolder, Thony

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                        • Jürgen P.
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.03.2010
                          • 1008

                          #13
                          Hallo,

                          Danke an Acanthurus der hier schnell und folgerichtig reagiert hat und, dass der Beitrag im LDW gelöscht ist.

                          @Tanja
                          Der schnellste und kostengünstigste Weg dürfte der von Kastulus vorgeschlagene sein. Denke mal im Ländle dürften die Akten ebenfalls in den Staatsarchiven liegen.

                          Im übrigen waren diese Verhöre nichts ungewöhnliches bei den 3 westlichen Besatzungsmächten. Nicht zwingend hatte dies etwas mit der Zughörigkeit zur SS zu tun. Auch Angehörige der Wehrmacht und Polizeitruppen wurden dabei mit einbezogen. Meist dann, wenn es um die Aufarbeitung und Klagevorbereitung bekannter Kriegsverbrechen ging.

                          Bei meiner Forschung habe ich mich mit den Nürnberger Folgeprozessen beschäftigt, Prozeß gegen die Generale der Heeresgruppe Südost. Die Prozeßunterlagen befinden sich im StA Nürnberg.
                          Darunter befinden sich auch eidesstaatliche Erklärungen von Soldaten. Diese wurden teils aus den Verhören und Befragungen der Dienststellen der Besatzungsmächte gefertigt.
                          [Quellenhinweise u.a. div. Bücher, z.b. "Die deutschen Kriegsgefangenen in Jugoslawien 1949-1953" Band I/1 und 2.]

                          Da du mit diesem Teil der Forschung zur Familiengeschichte Neuland betritts würde ich als erstes auch die Akte des Spruchkammerverfahrens anschauen.

                          Gruß Jürgen
                          "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

                          Kommentar

                          • alpenbiber
                            Benutzer
                            • 09.10.2012
                            • 60

                            #14
                            Das Bundesarchiv ist ja schon genannt worden. Das wäre neben der WAST auch meine erste Anlaufstelle gewesen.
                            Forsche nach den Namen: Gröschel, Stiehl, Peintner, Gius

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                            • Saure
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.03.2008
                              • 4806

                              #15
                              Hallo Tanja,

                              oben schreiben Sie:
                              'Die Familie wohnte damals in Isny, Württemberg.'.

                              Ist das der Ort ?

                              Viele Grüße
                              Dieter Saure

                              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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