Liebe Mitforscher,
es wird immer viel über die WASt geschrieben und dabei andere „Auskunftsstellen“ oft außer Acht gelassen. Ich möchte kurz über meine „Erfolgsgeschichte“ mit dem DRK-Suchdienst berichten.
Es gab lange Jahre bei uns die Familienlegende dass einer meine Vorfahren im 1. WK als k.u.k. Soldat in russische Gefangenschaft geriet und dann in einer abenteuerlichen Flucht über Sibirien nach USA kam und von dort nach Jahren wieder zurück in seine Heimat nach (ehemals) Böhmen kehrte.
Im 2. WK wurde er als Sudetendeutscher in die Wehrmacht eingezogen und soll wiederum in russische Gefangenschaft geraten sein und dort in einem sibirischen Gefangenenlager nach einem Ausbruchsversuch ums Leben gekommen sein….
Naja, wie gesagt „Familienlegende“…
Die k.u.k. Zeit konnte ich mit Hilfe der Militärarchive in Wien und Prag sehr schnell und gut klären.
Er war tatsächlich als k.u.k. Soldat in russische Gefangenschaft geraten und trat, wie viele andere Deutsch-Böhmen auch, in die tschechische Legion ein, wurde tschechischer Staatsbürger, kämpfte gegen die Rote Armee und wurde dann wie große Teile der tschechischen Legion über Sibirien mit amerikanischen Schiffen wieder nach Europa gebracht. Alleine dieser Teil seines Lebens ist eine unglaublich spannende Geschichte.
Er lebte dann bis zum 2.WK in seinem Heimatort, heiratet und wurde Vater. Zur Klärung der weiteren Angaben wand ich mich an den Suchdienst des Roten Kreuzes, da ich ihn in der Online Suche beim Volksbund als Vermissten fand.
Meine Anfrage wurde nach 2 Wochen mit einer kurzen Eingangsbestätigung beantwortet und nach nur 4 Monaten erhielt ich einen wirklich sehr informativen Brief.
Im Anschreiben wurde dargestellt dass 1947 ein Suchauftrag durch die Ehefrau gestellt und Jahre später durch die Tochter ein Todeserklärungsverfahren eingeleitet wurde. Sein Dienstgrad, die letzte Einheit mit Feldpostnummer, seine letzte Nachricht und wo er bis zum Verschwinden gekämpft hat waren ebenfalls erwähnt.
Beigefügt war ein zweiseitiges Gutachten des Roten Kreuzes aus dem Jahre 1970 in dem die Kämpfe seiner Einheit und die Bedingungen unter denen sie gekämpft haben sehr gut dargestellt wurden.
Eine Kopie der Seite der Vermisstenbildliste war ebenfalls beigefügt und als wirkliche Überraschung waren zwei Original Fotos mit Beschriftung (durch die Ehefrau und seiner, mir auch bekannten, Schwester) als Anlage.
Ich war sehr überrascht und habe nicht mit einer solchen detaillierten Antwort gerechnet. Dank dieser Unterlagen konnte also auch der 2. Teil der Legende geklärt werden – er ist vermutlich, so das DRK Gutachten, bei den Kämpfen um Warschau gefallen und wurde im tief verschneiten Gelände nie gefunden…..
Mit besten Gruß an Euch
Michael
es wird immer viel über die WASt geschrieben und dabei andere „Auskunftsstellen“ oft außer Acht gelassen. Ich möchte kurz über meine „Erfolgsgeschichte“ mit dem DRK-Suchdienst berichten.
Es gab lange Jahre bei uns die Familienlegende dass einer meine Vorfahren im 1. WK als k.u.k. Soldat in russische Gefangenschaft geriet und dann in einer abenteuerlichen Flucht über Sibirien nach USA kam und von dort nach Jahren wieder zurück in seine Heimat nach (ehemals) Böhmen kehrte.
Im 2. WK wurde er als Sudetendeutscher in die Wehrmacht eingezogen und soll wiederum in russische Gefangenschaft geraten sein und dort in einem sibirischen Gefangenenlager nach einem Ausbruchsversuch ums Leben gekommen sein….
Naja, wie gesagt „Familienlegende“…
Die k.u.k. Zeit konnte ich mit Hilfe der Militärarchive in Wien und Prag sehr schnell und gut klären.
Er war tatsächlich als k.u.k. Soldat in russische Gefangenschaft geraten und trat, wie viele andere Deutsch-Böhmen auch, in die tschechische Legion ein, wurde tschechischer Staatsbürger, kämpfte gegen die Rote Armee und wurde dann wie große Teile der tschechischen Legion über Sibirien mit amerikanischen Schiffen wieder nach Europa gebracht. Alleine dieser Teil seines Lebens ist eine unglaublich spannende Geschichte.
Er lebte dann bis zum 2.WK in seinem Heimatort, heiratet und wurde Vater. Zur Klärung der weiteren Angaben wand ich mich an den Suchdienst des Roten Kreuzes, da ich ihn in der Online Suche beim Volksbund als Vermissten fand.
Meine Anfrage wurde nach 2 Wochen mit einer kurzen Eingangsbestätigung beantwortet und nach nur 4 Monaten erhielt ich einen wirklich sehr informativen Brief.
Im Anschreiben wurde dargestellt dass 1947 ein Suchauftrag durch die Ehefrau gestellt und Jahre später durch die Tochter ein Todeserklärungsverfahren eingeleitet wurde. Sein Dienstgrad, die letzte Einheit mit Feldpostnummer, seine letzte Nachricht und wo er bis zum Verschwinden gekämpft hat waren ebenfalls erwähnt.
Beigefügt war ein zweiseitiges Gutachten des Roten Kreuzes aus dem Jahre 1970 in dem die Kämpfe seiner Einheit und die Bedingungen unter denen sie gekämpft haben sehr gut dargestellt wurden.
Eine Kopie der Seite der Vermisstenbildliste war ebenfalls beigefügt und als wirkliche Überraschung waren zwei Original Fotos mit Beschriftung (durch die Ehefrau und seiner, mir auch bekannten, Schwester) als Anlage.
Ich war sehr überrascht und habe nicht mit einer solchen detaillierten Antwort gerechnet. Dank dieser Unterlagen konnte also auch der 2. Teil der Legende geklärt werden – er ist vermutlich, so das DRK Gutachten, bei den Kämpfen um Warschau gefallen und wurde im tief verschneiten Gelände nie gefunden…..
Mit besten Gruß an Euch
Michael
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