Hallo Zusammen,
in der Ortschronik von Winzingen (Donzdorf, Württemberg) bin ich auf eine interessante Geschichte zu dem Sohn meines Obergroßvaters Joannes Godefridus Gaugele (Gaugeli) gestoßen und ich hatte gehofft, dass ihr mir weitere Recherchemöglichkeiten aufzeigen könntet.
Abraham Gaugele (ein verabschiedeter K.K. Soldat) war bei einer Verhandlung gegen seine Brüder Andreas und Michael (mein Obervater) als Zeuge/Verteidiger o.Ä. anwesend, da diese zusammen mit weiteren Beschuldigten das Schießverbot während einer Hochzeit außerhalb des Dorfes gebrochen hatten.
Abraham Gaugele wurde laut Chronik gegenüber dem Obervogt ausfällig und fing eine Schlägerei an, bei der er lt. Vater vom Obervogt mit einem Stock geschlagen wurde bis er in Ohnmacht fiel.
Am 29. Januar 1782 erging dann persönlich durch den Herrn von Bubenhofen (Besitzer des freien Ritterguts Winzingen) das Urteil, das Abraham Gaugele der ersten Kaiserlichen Werbung zu übergeben sei und er nicht mehr in der Herrschaft bleiben darf.
Abraham Gaugele wurde daraufhin dem kaiserl. königlichen Erb-Unteroffizier von Groß-Süßen, Herrn Corporal Vöhr zur weiteren Disposition übergeben. Ein weiterer Mitangeklagter erhielt das selbe Urteil, beging aber Fahnenflucht.
Im Pfarr-Register ist noch vermerkt, dass er am 20.01.1818 an Lungensucht verstorben ist. Ob er allerdings im Heimatort verstorben ist bzw. je wieder zurückgekehrt ist ist nicht bekannt.
So nun meine Fragen:
Lt. Niederschrift war Abraham, trotz das kein Militärdienst für Württemberg geleistet werden musste, da Winzingen freies Rittergut war, ein "verabschiedeter K.K. Soldat". Müsste also bedeuten, dass er Militärdienst für die österreichische Armee tat?
Und auf Grund des Urteils musste er dann wieder zur K.K. Armee einrücken?
Die damaligen Machtverhältnis sind etwas kompliziert, aber Winzingen gehörte doch defacto zu Württemberg, warum dann Militärdienst in der K.K. Armee und wieso gab es im Nachbarort einen Werbe-Unteroffizier für die K.K Armee?
War es so einfach sich irgendeiner Armee anzuschließen?
Wo finde ich denn noch Unterlagen über diesen Militärdienst im Kriegsarchiv in Wien?
Fragen über Fragen.
Hoffe ihr könnt da etwas Licht ins Dunkel bringen.
Besten Dank
Gruß Alex
in der Ortschronik von Winzingen (Donzdorf, Württemberg) bin ich auf eine interessante Geschichte zu dem Sohn meines Obergroßvaters Joannes Godefridus Gaugele (Gaugeli) gestoßen und ich hatte gehofft, dass ihr mir weitere Recherchemöglichkeiten aufzeigen könntet.
Abraham Gaugele (ein verabschiedeter K.K. Soldat) war bei einer Verhandlung gegen seine Brüder Andreas und Michael (mein Obervater) als Zeuge/Verteidiger o.Ä. anwesend, da diese zusammen mit weiteren Beschuldigten das Schießverbot während einer Hochzeit außerhalb des Dorfes gebrochen hatten.
Abraham Gaugele wurde laut Chronik gegenüber dem Obervogt ausfällig und fing eine Schlägerei an, bei der er lt. Vater vom Obervogt mit einem Stock geschlagen wurde bis er in Ohnmacht fiel.
Am 29. Januar 1782 erging dann persönlich durch den Herrn von Bubenhofen (Besitzer des freien Ritterguts Winzingen) das Urteil, das Abraham Gaugele der ersten Kaiserlichen Werbung zu übergeben sei und er nicht mehr in der Herrschaft bleiben darf.
Abraham Gaugele wurde daraufhin dem kaiserl. königlichen Erb-Unteroffizier von Groß-Süßen, Herrn Corporal Vöhr zur weiteren Disposition übergeben. Ein weiterer Mitangeklagter erhielt das selbe Urteil, beging aber Fahnenflucht.
Im Pfarr-Register ist noch vermerkt, dass er am 20.01.1818 an Lungensucht verstorben ist. Ob er allerdings im Heimatort verstorben ist bzw. je wieder zurückgekehrt ist ist nicht bekannt.
So nun meine Fragen:
Lt. Niederschrift war Abraham, trotz das kein Militärdienst für Württemberg geleistet werden musste, da Winzingen freies Rittergut war, ein "verabschiedeter K.K. Soldat". Müsste also bedeuten, dass er Militärdienst für die österreichische Armee tat?
Und auf Grund des Urteils musste er dann wieder zur K.K. Armee einrücken?
Die damaligen Machtverhältnis sind etwas kompliziert, aber Winzingen gehörte doch defacto zu Württemberg, warum dann Militärdienst in der K.K. Armee und wieso gab es im Nachbarort einen Werbe-Unteroffizier für die K.K Armee?
War es so einfach sich irgendeiner Armee anzuschließen?
Wo finde ich denn noch Unterlagen über diesen Militärdienst im Kriegsarchiv in Wien?
Fragen über Fragen.
Hoffe ihr könnt da etwas Licht ins Dunkel bringen.
Besten Dank
Gruß Alex
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