Russischer Gefangenlager Nr. 465, Tuchkovo, Moschaisk

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  • Renate7
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2013
    • 238

    Russischer Gefangenlager Nr. 465, Tuchkovo, Moschaisk

    Guten Morgen, allerseits,

    wer hat oder kann mir Auskünfte über das benannte Lager geben? Hat jemand das Buch "Orte des Gewahrsams von deutscher Kriegsgefangenen in der Sowjetunion von 1941-1956" vom DRK und könnte unter dieser Lager Nr. nachsehen. Gerne auch andere Hinweise. Mein Opa war dort gefangen und wurde 1948 repatriert, hat aber über das Lager niemals gesprochen. Würde gerne mehr erfahren.

    Liebe Grüße sendet Euch Renate
  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4943

    #2
    Guten Morgen Renate,

    ich habe zwar nicht das von Ihnen oben angegebene Buch, aber ich kann Ihnen schreiben, dass Tuckovo in der Zentralregion, im Oblast Moskau, 30 km ONO Mozajsk liegt bzw. lag.

    Die Lagerverwaltung Mozajsk hatte die Nummer (7)465.

    Mehr erfahren Sie natürlich über die WASt, den DRK-Suchdienst und die russ. Archive.
    Zuletzt geändert von Saure; 01.03.2013, 12:01.
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

    Kommentar

    • Henry Jones
      Erfahrener Benutzer
      • 31.12.2008
      • 1702

      #3
      Hallo Renate,

      dass von dir genannte Lager Tutschkowo gehörte nach dem Findbuch seit 03.04.1947 als Zweiglager Nr. 6 zum Lager Nr. 465 Mohshaisk und bestand bis 26.11.1948. Danach wurde es der UPVI ("upravlenie voennoplennych i internirovannych", dt. Verwaltung für Kriegsgefangene und Internierte) übergeben. Das Zweiglager hatte ca. 1000 - 1200 Kriegsgefangene.

      Mehr Informationen gehen aus dem Findbuch nicht hevor. Lediglich noch die Archivsignatur und die Nr des Einrichtungs- und Auflösungsbefehl.

      Wenn du noch Informationen zu den Lagern davor hast, sag Bescheid, dann schau ich nach.

      Gruß Alex
      Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
      www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
      www.vksvg.de (Forum)

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      • Renate7
        Erfahrener Benutzer
        • 31.01.2013
        • 238

        #4
        Zitat von Saure Beitrag anzeigen
        ..Mehr erfahren Sie natürlich über die WASt, den DRK-Suchdienst und die russ. Archive.
        Hallo Saure,
        danke für die Rückmeldung, hab aber gleich eine neue Frage.
        Weiß jemand, ob ich, wenn ich das DRK wegen des Lagerspiegels anschreibe, ich detaillierte Informationen bekomme oder ob das die Infos sind, die in dem Buch stehen?

        Zitat von Henry Jones Beitrag anzeigen
        ...Mehr Informationen gehen aus dem Findbuch nicht hevor. Lediglich noch die Archivsignatur und die Nr des Einrichtungs- und Auflösungsbefehl.

        Gruß Alex
        Hallo Alex,
        danke Dir fürs Nachsehen, hatte nach google die Hoffnung auf mehr Infos aus diesem Buch. Wenn da steht Tuchkova war ein Zweiglager (Nr. 6) kann ich das dann so verstehen, das in einem Gebiet mehrere kleine Lager mit eigenständigen Namen dem Gesamtkomplex Lager Nr. 465 angehörten? Ich frage das, weil mein Opa laut Akte der russischen Liga , die meiste Zeit in der Lagerabteilung Nr. 1/465 gewesen ist und wüßte dann auch gerne hierfür den Namen. Steht da unter Nr. 1 noch extra was? Kann mich mal einer aufklären. Liebe Grüße Renate

        Kommentar

        • Henry Jones
          Erfahrener Benutzer
          • 31.12.2008
          • 1702

          #5
          Hallo Renate,

          ja zu jeder Lagerabteilung gab es i.d.R. mehrere kleine Nebenlager. Aber vielleicht kann dir Dieter das genauer erklären.

          Das Zweiglager Nr. 1 der Lagerabteilung 465 war ein Nebenlager des Hauptlagers in Moshaisk und ebenfalls dort "stationiert" (Zeitraum: 03.04.1947 - 26.11.1948). Gefangene: 1200 - 2700 Personen

          War dein Opa schon davor in diesem Lager in Moshaisk? Zwischen 08.12.1945 und 03.04.1947 war es lediglich ein Zweiglager mit der Nr. 42. Hauptlagerabteilung ist nicht angegeben. Kapazität, ca. 2500 Personen.

          Gruß Alex
          Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
          www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
          www.vksvg.de (Forum)

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          • Saure
            Erfahrener Benutzer
            • 27.03.2008
            • 4943

            #6
            Hallo Alex,

            leider kann ich zu dieser Lagerverwaltung nicht mehr schreiben.
            Sie haben schon mehr geschrieben, als ich überhaupt wußte.

            Ich weiß nur noch, dass zu der Lagerverwaltung Moshajsk (7)465 das Kriegsgefangenen-Arbeitsbataillon 6330 gehörte.

            Ich würde Renate empfehlen, sich das von ihr angegebene Buch über die Fernleihe zu besorgen.

            Hallo Renate,

            ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Unterlagen über die Zeit in den Kriegsgefangenenlagern hier einmal einstellen würden.

            Wir lernen alle gerne dazu.

            Zu Ihrem Thema gibt es bestimmt noch mehrere Bücher, aus denen Sie uns berichten können.
            Zuletzt geändert von Saure; 01.03.2013, 18:14.
            Viele Grüße
            Dieter Saure

            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

            Kommentar

            • Renate7
              Erfahrener Benutzer
              • 31.01.2013
              • 238

              #7
              Zitat von Henry Jones Beitrag anzeigen
              Hallo Renate,
              ja zu jeder Lagerabteilung gab es i.d.R. mehrere kleine Nebenlager. Aber vielleicht kann dir Dieter das genauer erklären.
              Das Zweiglager Nr. 1 der Lagerabteilung 465 war ein Nebenlager des Hauptlagers in Moshaisk und ebenfalls dort "stationiert" (Zeitraum: 03.04.1947 - 26.11.1948). Gefangene: 1200 - 2700 Personen

              War dein Opa schon davor in diesem Lager in Moshaisk? Zwischen 08.12.1945 und 03.04.1947 war es lediglich ein Zweiglager mit der Nr. 42. Hauptlagerabteilung ist nicht angegeben. Kapazität, ca. 2500 Personen.

              Gruß Alex
              Hallo Alex,
              danke erstmal für die weiteren Auskünfte. Also muss ich nicht nach einem weiteren Lagernamen suchen, wenn alles zu 465 gehört.Gut
              Ja, mein Opa war schon vorher da, laut Gefangenakte der russischen Liga wurde mein Opa am 31.1.1945 in Ostrova gefangengenommen und kam am 30.Juni 1945 im Lager 286 465/1 ( so steht es da) an. Am 16.6.47 wechselte er von 1/465 in 6/465 und am 6.3.48 wieder zurück in 1/465. Wenn das Lager zwischen 1945-1947 lediglich ein Zweitlager mit Nr. 42 war, was bedeutet dann die 286 vor der Lagernummer, irgendein Gefangentransport oder so. Ich versuchs mal einzuscannen. LG Renate

              Zitat von Saure Beitrag anzeigen
              Hallo Renate,
              ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Unterlagen über die Zeit in den Kriegsgefangenenlagern hier einmal einstellen würden.

              Wir lernen alle gerne dazu.
              .
              Hallo Dieter,

              das mache ich auf jedenfall. Ich werde erstmal über das DRK einen Lagerspiegel erfragen und mich bezüglich Fernleihe schlau machen, und ich gebe Dir recht, wir lernen alle gern dazu

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              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4943

                #8
                Guten Morgen Renate,

                diese Angaben sind doch schon mal sehr hilfreich:
                'Ja, mein Opa war schon vorher da, laut Gefangenakte der russischen Liga wurde mein Opa am 31.1.1945 in Ostrova gefangengenommen und kam am 30.Juni 1945 im Lager 286 465/1 ( so steht es da) an. Am 16.6.47 wechselte er von 1/465 in 6/465 und am 6.3.48 wieder zurück in 1/465. Wenn das Lager zwischen 1945-1947 lediglich ein Zweitlager mit Nr. 42 war, was bedeutet dann die 286 vor der Lagernummer, irgendein Gefangentransport oder so. Ich versuchs mal einzuscannen. LG Renate'.

                Wissen vielleicht auch schon, bei welcher Einheit Ihr Opa bei seiner Gefangennahme am 31.01.1945 in Ostrova war.


                Hier finden Sie schon mal die Lage des Lagers Mozajsk:
                Zuletzt geändert von Saure; 02.03.2013, 11:20.
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                • Renate7
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.01.2013
                  • 238

                  #9
                  Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                  Guten Morgen Renate,

                  diese Angaben sind doch schon mal sehr hilfreich:
                  Wissen vielleicht auch schon, bei welcher Einheit Ihr Opa bei seiner Gefangennahme am 31.01.1945 in Ostrova war.
                  Hallo, grüß Euch,

                  danke Saure für die Links, jetzt weis ich, warum er erst 6 Monate später im Lager ankam. Mein Opa war bei der 19.Panzerdivison, war technischer Inspektor für Funkmittel und Oberleutnant. Bislang habe ich mich über sein´Tätigkeitsfeld noch nicht informiert, ich wollte erst wissen, was für ein Lager das war und was die Gefangenen dort tun mußten. Bin gespannt auf den Lagerspiegel, so jetzt muss ich aber los, die Arbeit ruft. Liebe Grüße Renate

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                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4943

                    #10
                    Hallo Renate,

                    vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

                    Ich gehe mal davon aus, dass Ihr Opa von seiner Einheit nicht alleine in Gefangenschaft geriet.

                    Hier einige Informationen zur 19. Panzerdivision:

                    dort finden Sie auch Bücher über diese Einheit.

                    Parallel sollten Sie auch im Forum vom Panzer-Archiv Ihre Frage zur Gefangenschaft stellen. Vielleicht wurde dieses Thema ja dort schon mal behandelt.


                    Natürlich sollten Sie auch hier mal reinschauen.
                    This site has the intention to gather information on the 19 Panzer Division of the German Army during World War 2. We search for photos, postcards, dairies and letters, possibly remaining in the archives at relatives of the former members.
                    Zuletzt geändert von Saure; 02.03.2013, 17:54.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                    Kommentar

                    • Renate7
                      Erfahrener Benutzer
                      • 31.01.2013
                      • 238

                      #11
                      Hallo, und Moin

                      Habe jetzt Nachricht vom DRK erhalten und es waren sogar 2 Lagerspiegel beigefügt !!! Jetzt kann ich mir bruchstückhaft ein Bild vom Tätigkeitsfeld meines Opa´s während der russischen Kriegsgefangenschaft machen.
                      Was mich aber weiterhin völlig verwirrt, sind diese vielen unterschiedlichen Lagernummern, die sich dann auch noch ständig wieder ändern. Sorry, aber für mich sind das böhmische Dörfer ( nichts gegen Böhmen )
                      So wie ich das verstehe, wurde mein Opa am 1.2.1945 in Ostrova( Polen) gefangengenommen, kam dann am 30.6.1945 im Lager Nr. 286 ( dessen Hauptverwaltung ist in Tallin, Estland, aber wo ist dieses Lager ? ) an und wurde von dort in ins Lager Nr. 465 gebracht und hat innerhalb dieses Lagers mehrfach die Lagerabteilung gewechselt. Korrigiert mich, wenn ich mich irre.
                      Am 22.3.1948 wurde er dann ins Lager Nr.69 Frankfurt( Gronenfelde) repatriert und ist dann am ??? ( Datum auf der Melderegisterkarte geschwärzt ) im Heimatort wieder angekommen.
                      Zusätzlich zu meiner Anfrage nach dem Lagerspiegel hat das DRK mir noch eine Kopie der russischen Gefangenakte mitgeschickt. Wirklich klasse, preislich nicht zu vergleichen mit dem Suchreferat Moskau , wenn auch nicht ganz so umfangreich. Die Protokolle der Gefangennahme( 1945 ) und der 1.Überprüfung ( 1947) fehlen, unterscheiden sich aber nur geringfügig vom Prokoll der 2.Überprüfung , die dann zur Repatrierung führt.
                      Dann hat man sich noch die Mühe gemacht und eine Karte mit der Lage der benannten Lager beigelegt. Wirklich sehr aufmerksam

                      So ich hoffe das war jetzt nicht zu umfangreich, aber vielleicht intressiert es ja den einen oder anderen. Mich würden auch andere Lagerspiegel mal intressiedren, so als Vergleich .

                      Herzliche Grüße von

                      Renate ( die jetzt in den Garten geht )
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                      • Internetjule
                        Neuer Benutzer
                        • 16.12.2015
                        • 1

                        #12
                        Hallo Renate,

                        Ihre Frage bzw. die Hilfestellung, die Sie bekamen, war die erste, die ich bei Suchen im Internet gefunden habe. Daher habe ich mich auch gleich hier im Forum angemeldet. Auch mein Großvater war im Lager in Moschaisk vom 07.08.1947 bis 13.03.1948 (Lagernr. 7465) Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Nachforschungen. Anlass ist eher meine Geburt, um die ein Riesengeheimniss gemacht wurde. Über meinen Opa haben wir halt einige Daten, und er wohnte auch nicht so weit weg. Also fangen wir da erstmal an und arbeiten uns vor.

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