Wo waren Soldaten der Wehrmacht gemeldet?

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  • DaBroMfld
    Erfahrener Benutzer
    • 18.07.2012
    • 123

    Wo waren Soldaten der Wehrmacht gemeldet?

    Hallo liebes Forum,
    mich interessiert derzeit die Frage, wo Soldaten der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg gemeldet waren.
    Konkret war mein Großvater bis zum 19. März 1942 an seinem Wohnort gemeldet (laut Meldekarte der Gemeinde) und kam dorthin am 13. September 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurück (ebenfalls laut Meldekarte). Dazwischen, nämlich am 8. Mai 1942 hat er standesamtlich geheiratet und die dort angegebene Adresse befindet sich in der Dortmunder Innenstadt. Gebürtig kam der gute Mann auch aus Dortmund-Dorstfeld. Ist es jetzt Zufall, dass er im Krieg wieder in seiner Geburtsstadt gemeldet war? Oder wurden die Soldaten im Ort ihrer Kaserne gemeldet? Da er jedoch bei der Kriegsmarine in Buxtehude war (laut Aufgebot zur Hochzeit), kann ich mir Dortmund noch nicht so richtig erklären. Aber vielleicht hilft mir jemand von euch auf die Sprünge.

    Viele Grüße
    DaBroMfld
  • Jürgen P.
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2010
    • 1008

    #2
    Hallo,
    die Meldeadressen waren die Heimatadresse, entw. Eltern oder Schwiegereltern bei Heirat. Auf manchen Meldekarten ist der Vermerk, Wegzug: xxxDatum, Wehrmacht; Zuzug: xxxDatum, Wehrmacht [evtl. ist hier die Einheit, Standtort genannt].
    Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft musste eine neue Meldung erfolgen. Auf der Rückseite der Entlassungspapiere wurde das meist mit Datum und Stempel der Stadt/Gemeinde bestätigt/Zuzug genehmigt.

    Somit m.E. ein völlig üblicher Meldevorgang wie du ihn hier schilderst.

    Gruß Jürgen
    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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    • uwe-tbb
      Erfahrener Benutzer
      • 06.07.2010
      • 2689

      #3
      Hallo DaBroMfld,

      es gab schon zu Kriegszeiten Meldestellen oft im Heimatort. Wenn Du Näheres erfahren willst, frage mal bei der WAST in Berlin nach. Hier sind Karteikarten von allen ehemaligen Wehrmachtsangehörigen.

      Viele Grüße

      Uwe

      Veranstaltungen, Informationen und Pressemitteilungen aus dem Bundesarchiv.

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      • Horsts Tochter
        Benutzer
        • 07.10.2012
        • 50

        #4
        Hallo,

        vielleicht kann ich zur Lösungsfindung beitragen...

        Der Großonkel meines Mannes hat während des Kriegs 1941 geheiratet, dort ist in der Originalurkunde vermerkt: "wohnhaft zur Zeit im Kriegsdienst"

        Das ist das eine.

        Das andere ist eine Geschichte von meinem Großvater, der aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause kam und Entlassungspapiere nach "Arolsen bei Kassel" hatte - er hätte sich also rein theoretisch dort melden müssen.

        Da er jedoch nach Hause wollte (Altkreis Halle/Westf.), ist er über Bielefeld zurück nach Hause gegangen und hat sich dann auf seinem Heimatamt zurückgemeldet. Das ging aber wohl nur, weil derjenige auf dem Amt ein guter Bekannter war, der das wohl irgendwie gedreht hat.

        Anekdote am Rande: Auf dem Weg nach Hause war mein Opa ohne die entsprechenden Papier bei seinem Onkel in Bielefeld. Und als die, Onkel und Tante, herausbekommen hatten, daß mein Opa keine Entlassungspapiere hatte und damit quasi illegal war (und er hatte auch Angst davor, wollte eben nicht mit dem offiziellen Zug fahren, dort hätte man es entdecken können), haben sie ihn wieder vor die Tür gesetzt. Zu diesem Onkel hat mein Opa Zeit seines Lebens keinerlei Kontakt mehr gehabt, so sauer war er auf die.

        Ich häng mal einen Scan von dem Wohnort "zur Zeit im Kriegsdienst" an, ok?
        Angehängte Dateien
        Viele Grüße
        Claudia
        ____________________________________

        Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch: Südkreis Steinfurt, Nordkreis Coesfeld

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        • Matthias Möser
          Erfahrener Benutzer
          • 14.08.2011
          • 2264

          #5
          Hallo, Claudia!

          Zu Deiner Anekdote: Da braucht man sich doch nicht zu wundern, wenn Dein Opa zu diesem Onkel keinen Kontakt mehr haben wollte und hatte, nachdem ihm so "geholfen" wurde.

          Wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Forschungen.

          Gruß
          Matthias
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          und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
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          • Alina93
            Benutzer
            • 23.09.2012
            • 68

            #6
            Hallo Claudia,

            was für eine Geschichte....da kann man deinen Großvater gut verstehen.
            Liebe Grüße
            Alina

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            • Horsts Tochter
              Benutzer
              • 07.10.2012
              • 50

              #7
              Guten Morgen, Matthias und Alina,

              natürlich kann bzw. konnte ich meinen Großvater gut verstehen, daß er zu seinem Onkel keinen Kontakt mehr haben wollte - es ist einfach nur eine Geschichte am Rande, die vieles erklärt

              Meine Mutter zum Beispiel wußte überhaupt nichts von der Kriegszeit meines Großvaters, er hat Zeit seines Lebens quasi nie darüber gesprochen. Als ich meiner Mutter das erzählt habe, war sie sehr erstaunt, daß er es mir erzählt hat, keine Ahnung, wie wir auf das Thema gekommen sind. Aber sie wußte zum Beispiel, daß er absolut keinen Kontakt mit den Bielefeldern haben wollte, nur nicht, warum.

              Irgendwie macht es mich aber schon stolz, daß er es mir erzählt hat. Und Gott sei Dank habe ich die Geschichte danach gleich aufgeschrieben, sonst hätte ich die Hälfte bis heute vergessen, denn mein Opa ist leider letztes Jahr verstorben
              Viele Grüße
              Claudia
              ____________________________________

              Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch: Südkreis Steinfurt, Nordkreis Coesfeld

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              • DaBroMfld
                Erfahrener Benutzer
                • 18.07.2012
                • 123

                #8
                Danke für die Antworten; das klingt doch plausibel. Demnach war er in Kriegszeiten wohl am Wohnort seines Vaters gemeldet. Weiß denn jemand, warum die Soldaten bei den Eltern und nicht bei der Frau gemeldet waren?

                Gruß
                DaBroMfld

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                • Horsts Tochter
                  Benutzer
                  • 07.10.2012
                  • 50

                  #9
                  Hängt das vielleicht damit zusammen, ob er schon verheiratet war (dann bei der Frau) oder nicht (dann bei den Eltern)?
                  Viele Grüße
                  Claudia
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                  Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch: Südkreis Steinfurt, Nordkreis Coesfeld

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