In Ostpreußen geboren, als Soldat gedient und mit 15 Jahren nach Sibirien verschleppt - Wie weiter?

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  • fossy123
    Erfahrener Benutzer
    • 01.12.2008
    • 696

    In Ostpreußen geboren, als Soldat gedient und mit 15 Jahren nach Sibirien verschleppt - Wie weiter?

    Hallo,

    die Großmutter meiner Frau stammt aus Ostpreußen. Genauer gesagt aus dem Ort Ohmswalde im Kreis Ortelsburg. Diese hatte einen Bruder Otto, der dort im Jahr 1929 geboren wurde.

    Nach Angaben der Oma wurde ihr Bruder am 03.04.1945 für Tod erklärt. Dies war wohl der Tag, an dem ihn die Russen mitnahmen und nach Sibiren verschleppt haben. Zu diesem Zeitpunkt war Otto erst 15 Jahre alt! *kopfschüttel*

    Meine Frage wäre, wie bekomme ich vielleicht mehr über das Schicksal des Bruders der Oma heraus? In "Deutschland" kann ich ja bei der WAST nachfragen, doch wie verhält es sich bei Personen, die in Ost- oder Westpreußen geboren wurden? Ist da die WAST auch für verantwortlich?

    Wie bekomme ich erst mal heraus, in welcher Einheit er gedient hatte?

    Ein weiterer Bruder starb ebenfalls als Soldat 1944 auf dem Rückmarsch aus Lettland.

    Würde mich wirklich über Tipps freuen.

    Schöne Grüße
    Mathias
  • Henry Jones
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2008
    • 1424

    #2
    Zitat von fossy123 Beitrag anzeigen
    Meine Frage wäre, wie bekomme ich vielleicht mehr über das Schicksal des Bruders der Oma heraus? In "Deutschland" kann ich ja bei der WAST nachfragen, doch wie verhält es sich bei Personen, die in Ost- oder Westpreußen geboren wurden? Ist da die WAST auch für verantwortlich?

    Wie bekomme ich erst mal heraus, in welcher Einheit er gedient hatte?

    Ein weiterer Bruder starb ebenfalls als Soldat 1944 auf dem Rückmarsch aus Lettland.
    Hallo Mathias,

    natürlich ist die WASt auch für Personen zuständig, die in Gebieten geboren wurden, die heute nicht mehr zur BRD gehören. Ich glaube aber kaum dass zu dem 15 Jährigen etwas vorliegt. Dann schon eher zu dem Bruder der 1944 gefallen ist.

    Er ist evtl. auch hier verzeichnet
    Nach dem Grab Ihres gefallenen Angehörigen können Sie sofort selbst forschen. Mit über 4,8 Millionen Meldungen steht die Online-Suche des Volksbund-Gräbernachweises im Mittelpunkt des Interesses.


    Wegen des verschleppten Jungen, solltest du dich einmal an den DRK Suchdienst wenden. Evtl. gibt es dort Unterlagen oder Hinweise über eine Gefangenschaft.

    Gruß Alex
    Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
    www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
    www.vksvg.de (Forum)

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    • econ
      Erfahrener Benutzer
      • 04.01.2012
      • 1424

      #3
      Hallo Matthias,

      ich schließe mich Alex an. Versuch es beim DRK. In einem ähnlichen Fall eines Bekannten (der Betroffene kümmerte sich um das Vieh eines Gutshofes und mußte es für die Russen nach Sibirien treiben) gab es eine umfangreiche Akte (aus der eh. Sowjetunion). Darin befanden sich Angaben zum Todesdatum, -ursache und Grabstelle.

      LG Econ

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      • fossy123
        Erfahrener Benutzer
        • 01.12.2008
        • 696

        #4
        Danke euch beiden.
        Dann werd ich mal WASt und DRK befragen. Mal sehen ob es noch Informationen gibt.

        Beim Volksbund bin ich nicht fündig geworden.

        Gruß
        Mathias

        Kommentar

        • Brigitte Bernstein
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2010
          • 590

          #5
          Hallo Mathias!
          Ich habe sehr gute Hilfe bei der Deutschen Kriegsgräberfürsorge bekommen, und dort bereits zwei Brüder meines Vaters und einen Bruder meiner Oma gefunden. Meine Familie kommt ja aus dem Sudetenland. Sie haben mir sogar die genaue Lage der Gräber angegeben, so dass ich sie bereits besucht habe. Einer ruht auf der Kriegsgräberstätte Weeze, ein Zweiter auf dem Futa -Pass in Italien und der Dritte bei Recogne Bastogne Belgien. Wenn ich die vielen Gräber sehe wird mir immer ganz flau im Magen. Und die Geburtsdaten 16, 17 Jährige Jungen einfach grausam.
          Brigitte
          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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          • Nauendorff
            Benutzer
            • 03.04.2012
            • 34

            #6
            Hallo Mathias,

            ich habe nach meinem Opa recherchiert, welchen die Russen ebenfalls 1945 verschleppt haben und da mir die WAST leider hierbei nicht helfen konnte, habe ich mich direkt an den KGB in Moskau gewandt sowie an das russische Staatsarchiv! Dies tat ich, da Putin vor ca. 3 Jahren eröffnet hatte, dass er seine Archive "öffne"! Tja und somit habe ich bei einem Dolmetscher meine Rechercheanfrage auf russisch übersetzen lassen und nach Moskau geschickt! Die Adressen vom KGB und dem russischen Staatsarchiv findest Du im Internet! Fakt ist, dass es in Omsk ein riesiges Archiv gibt, wo Unterlagen vieler verschleppter deutscher Soldaten und Zivilisten gelagert werden. Diese wird Russland nie herausgeben! Aber ... ich bekam Antwort, mit genauen Angaben über das Schicksal meines Opa sowie Kopien von Bildern seiner Dokumente! Natürlich bekam ich keine Komplettkopie der Akte, denn diese wird "auf Ewigkeit" dort verwahrt! Aber es ist etwas und wenn auch das Schicksal meines Opa´s tragisch ist, habe ich wenigstens etwas von ihm bekommen, wenn es auch nur Bilder von ihm sind! Aber diese Bilder hatte meine Familie noch nicht und somit sind sie ein riesiger Gewinn! Und das fand ich großartig, dass die russischen Behörden sich gemeldet habe und Putins Wort sich als wahr heraus gestellt hatt!

            So und nun bist Du dran! Viel Erfolg und immer dran denken, es gibt immer einen Weg weitere Informationen zu erlangen!

            Grüße! René

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            • birgit2601
              Benutzer
              • 02.04.2011
              • 61

              #7
              Hallo Matthias,

              versuch es auch beim kirchl Suchdienst. Ich hab von denen Kriegsgefangenenpost meines Schwiegervaters bekommen, die nicht zugestellt werden konnte, da seine Eltern aus Königsberg geflüchtet waren.
              Zudem konnten sie mir mitteilen, wann und wo mein Schwiegervater verschleppt wurde und in welchem Lager er in Russland war, und bis wielange.

              Die haben viele Unterlagen über Ostpreussen.


              Grüße

              Birgit
              Raum Görlitz: Jähne, Geier, Rohn
              Sensburg: Rutkowski
              Heide (Heiligenbeil) Raum Königsberg: Neumann
              Ostfriesland, Emsland: Maas, Isebrandt, Dorenbusch

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