Begriffserklärung Reservist und Gefreiter erbeten

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  • Rheinländer
    Gast
    • 14.02.2012
    • 1504

    Begriffserklärung Reservist und Gefreiter erbeten

    Hallo zusammen,
    habe heute (wahrscheinlich) die Sterbedaten meines Urgroßvaters aus dem 1. WK. auf den Seiten des Volksbundes gefunden. Leider steht kein Geburtsdatum dabei, aber mein Urgroßvater hatte einen "nicht so häufigen" Namen, sodass ich denke, dass er es ist. Folgendes: Als Dienstgrad wird Gefreiter angegeben. Nun habe ich aber sein Kriegstagebuch die Angabe gefunden, dass er Reservist war. Schließen sich diese beiden Bezeichnungen aus? Bin leider nicht so firm in Militärsachen und auf die Schnelle hab ich auch nichts gefunden, das meine Frage adäquat beantworten könnte . Hoffe auf eure Hilfe und bedanke mich schon einmal herzlich dafür!
    Viele Grüße, Martin
  • sucher59
    Erfahrener Benutzer
    • 17.09.2011
    • 1304

    #2
    Hallo Martin

    Ein Gefreiter ist ein Dienstgrad.
    Ein Reservist ist eine Person "auf Abruf " sozusagen.
    Hat also mit dem Dienstgrad nichts zu tun.
    Als er seine Dienstzeit beendet hatte, wurde er als Gefreiter entlassen und als Soldat der Reserve eingestuft. Diese Personengruppe nennt man Reservisten.
    (Sollte ich etwas falsch geäussert haben, so bitte ich die Spezialisten hier um Vergebung.)

    Siehe hier:






    Martin,ich denke damit kommst du ersteinmal weiter.


    LG sucher59

    Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig,bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. (Konfuzius)

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    • Farang
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2010
      • 1140

      #3
      Zitat von sucher59 Beitrag anzeigen
      Hallo Martin

      Ein Gefreiter ist ein Dienstgrad.
      Ein Reservist ist eine Person "auf Abruf " sozusagen.
      Hat also mit dem Dienstgrad nichts zu tun.
      Als er seine Dienstzeit beendet hatte, wurde er als Gefreiter entlassen und als Soldat der Reserve eingestuft. Diese Personengruppe nennt man Reservisten.
      (Sollte ich etwas falsch geäussert haben, so bitte ich die Spezialisten hier um Vergebung.)
      Hallo Martin,

      so im Prinzip hat sucher59 schon alles Grundsätzliche gesagt.
      Hier ein Link zum Deutschen Wehrsystem Zeitraum I. WK mit Infos über die Reserve und die Dienstgrade.




      Gruß

      Michael
      Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
      Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

      Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

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      • Xtine
        Administrator

        • 16.07.2006
        • 30225

        #4
        Hallo,

        auch heute noch gibt es Reservisten. Das sind Soldaten, deren Dienstzeit beendet ist, sei es, daß sie Zeitsoldaten waren oder Berufssoldaten, welche die Regeldienstzeit abgeleistet haben. Diese haben die Möglichkeit als Reservist regelmäßig an Wehrübungen teilzunehmen, dies kann z.B. auch eine Urlaubsvertretung sein.
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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        • Rheinländer
          Gast
          • 14.02.2012
          • 1504

          #5
          Hallo zusammen,
          vielen herzlichen Dank für die Infos und die Links - die haben mir schon sehr beholfen. Jetzt stellt sich mir eine Frage, die sich auch durch das Lesen des Kriegstagebuchs ergeben hat: Der letzte Eintrag meines Urgroßvaters ist, dass er in Richtung Saarbrücken war und nach Hause entlassen worden ist. Die Anmerkungen zum Reservisten würden ja hiermit passen (als entlassener Soldat). Aber wieso ist er dann in Frankreich gefallen? Hat er die Heimat nicht mehr erreicht und ist ums Leben gekommen, oder wurde er wieder an die Front gerufen? Weiß im Moment nicht, wie ich mir das vorzustellen habe...

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 5136

            #6
            Hallo Rheinländer!

            Zitat von Rheinländer Beitrag anzeigen
            vielen herzlichen Dank für die Infos und die Links - die haben mir schon sehr beholfen. Jetzt stellt sich mir eine Frage, die sich auch durch das Lesen des Kriegstagebuchs ergeben hat: Der letzte Eintrag meines Urgroßvaters ist, dass er in Richtung Saarbrücken war und nach Hause entlassen worden ist. Die Anmerkungen zum Reservisten würden ja hiermit passen (als entlassener Soldat).
            Er kann auch schon vor dem Krieg Reservist gewesen sein, nach Ableistung seines Wehrdienstes.

            Aber wieso ist er dann in Frankreich gefallen? Hat er die Heimat nicht mehr erreicht und ist ums Leben gekommen, oder wurde er wieder an die Front gerufen? Weiß im Moment nicht, wie ich mir das vorzustellen habe...
            Was ist denn das Datum dieses letzten Eintrags?
            Gruß
            gki

            Kommentar

            • didirich
              Erfahrener Benutzer
              • 02.12.2011
              • 1372

              #7
              ist doch ganz einfach :
              wie im Fußball, wenn es vorne nicht mehr geht muß halt die Reserve ran !
              Gruß didirich

              Kommentar

              • Rheinländer
                Gast
                • 14.02.2012
                • 1504

                #8
                Hallo zusammen,
                habe mir den letzten Abschnitt der Aufzeichnungen nochmals durchgelesen und bin immer verwirrter... Leider hat der Urgroßvater keine Jahreszahl dazugeschrieben, aber die Aufzeichnungen beginnen im August und er wurde wohl am 14.12. des nächsten Jahres nach Hause entlassen. Hier ein Auszug:

                Am 07. Mai Abmarsch von Venteuil. 26 km Marsch. In ... (kann den Ort leider nicht entziffern...) Quartier bezogen. Am 14 November 1 Uhr morgens Abmarsch nach Bahnhof Issy, hier verladen nach Russland. 5 Uhr Abfahrt über ... (Ort leider wieder unleserlich), Sedan, Metz, Saarbrücken. Nach 102 stündiger Fahrt in Wladimir Wolinsky. Am 14 Dezember entlassen nach Hause.

                Je mehr ich lese, um so mehr bekomme ich damit Schwierigkeiten. Es hieß immer, der Uropa sei 1918 in Frankreich gefallen, was sich ja auch mit dem Fund beim Volksbund decken würde. Sein Sterbezettel verrät leider auch kein Jahr, aber meine Urgroßmutter hat 1919 nochmals geheiratet. Wenn er zuletzt in Russland war, wie kam er dann nach Frankreich? Oder enden die Aufzeichnungen hier einfach? Alles sehr ominös. Vielleicht könnte ich etwas über seine Einheit rausfinden; er war bei der Sanitätskompanie I, des achten Armeekorps in der 15. Division...

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                • Jürgen P.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.03.2010
                  • 1071

                  #9
                  Hallo Rheinländer,

                  Zitat von Rheinländer Beitrag anzeigen

                  Je mehr ich lese, um so mehr bekomme ich damit Schwierigkeiten. Es hieß immer, der Uropa sei 1918 in Frankreich gefallen, was sich ja auch mit dem Fund beim Volksbund decken würde. Sein Sterbezettel verrät leider auch kein Jahr, aber meine Urgroßmutter hat 1919 nochmals geheiratet. Wenn er zuletzt in Russland war, wie kam er dann nach Frankreich? Oder enden die Aufzeichnungen hier einfach? Alles sehr ominös. Vielleicht könnte ich etwas über seine Einheit rausfinden; er war bei der Sanitätskompanie I, des achten Armeekorps in der 15. Division...
                  Das könnte ein Schlüssel für die Lösung der Frage sein.


                  Nachdem ich unzählige bayerische Kriegsstammrollen gelesen und strukturiert habe, gehe ich davon aus, das dein Urgroßvater seinen Wehrdienst vor 1914 geleistet hat und danach zur Reserve entlassen wurde. In zwei Fällen standen auch die zwischen 1908 und 1914 geleisteten Wehrdienste in den Stammrollen.
                  Wenn du die Mobilmachungserklärung von Wilhelm II. und die damit verbunden Aushänge der Militärverwaltung liest, geht daraus hervor in welchen Schritten und wer/wo wann sich bei seinen Einheiten zu melden hatte. Die Reservisten waren aufgefordert sich innerhalb weniger Stunden bei ihren Einheiten zu melden.
                  Welcher Jahrgang war dein Urgroßvater?

                  Der oben eingestellte Link der 15.Inf.Div. zeigt, wann und über welchen Zeitraum die Div. von der Westfront abtransportiert wurde und wie lange diese an der Ostfront war.
                  Noch 3 Besonderheiten die ich in den Stammrollen gefunden habe. Zwei meiner Verwandten wurden, ausgebildete Metallarbeiter, für ein Vierteljahr "per Befehl XY..." zur Arbeitsleistung in ihre Betriebe [Rüstungsbetriebe] kommandiert. Ein weiterer wurde in die Landwirtschaft abkommandiert. Alle gingen später wieder zurück an die Front.

                  Gruß Jürgen
                  "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

                  Kommentar

                  • Rheinländer
                    Gast
                    • 14.02.2012
                    • 1504

                    #10
                    Hallo Jürgen,
                    vielen Dank für die Hinweise und den Link. Nach dem, was ich gelesen habe, gehe ich von folgendem aus: Mein Großvater (übrigens Jahrgang 1887 - er ist in meinem Profilbild zu sehen) war mit der 15. Division noch einige Zeit an der Ostfront (im Link ist ja der Kampf an der Ostfront ab dem 11. November 1916 verzeichnet, nun habe ich auch eine Jahresangabe - er wird seine Aufzeichnungen also im August 1915 begonnen haben), bevor man ihn nach Hause entlassen hat; ob er dort angekommen ist, weiß ich allerdings nicht. Eventuell hat ihn wieder ein Ruf an die Westfront ereilt und er ist dort gefallen (Laut Angaben beim Volksbund ist er am 04.09.1918 verstorben, also muss es es in Verdun gewesen sein - wurde er von dort zum Soldatenfriedhof in Neuville-St. Vaast in Nordfrankreich gebracht?)? Scheinbar hat er darüber keine Aufzeichnungen mehr geführt, weshalb das Buch unvollständig ist?! Könnte es so gewesen sein?? Versuche mir die Dinge irgendwie logisch zu konstruieren...
                    Gruß, Martin

                    Kommentar

                    • Rheinländer
                      Gast
                      • 14.02.2012
                      • 1504

                      #11
                      Folgendes hab ich noch im Sterbezettel gefunden: "Die sterbliche Hülle des allzufrüh Verschiedenen fand ein stilles Grab an dem Orte, wo ihn der unerbitterliche Tod so jäh, infolge einer Fliegerbombe beim Transport von Verwundeten, ereilte."

                      Kommentar

                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 5136

                        #12
                        Hallo Rheinländer!

                        Zitat von Rheinländer Beitrag anzeigen
                        Scheinbar hat er darüber keine Aufzeichnungen mehr geführt, weshalb das Buch unvollständig ist?! Könnte es so gewesen sein?? Versuche mir die Dinge irgendwie logisch zu konstruieren...
                        Ich würde vermuten, daß er den ersten Teil der Aufzeichnungen zuhause gelassen hat als er zwischenzeitlich dort war. Er mag weiter Tagebuch geführt haben, aber evtl. wurde das mit ihm begraben...
                        Gruß
                        gki

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                        • Jürgen P.
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.03.2010
                          • 1071

                          #13
                          Hallo Martin,
                          hab mal die Daten von meinem Großonkel [*6.10.1887] angeschaut.
                          Eingezogen [Bayern] zum Wehrdienst 2.10.1887, 20.9.1909 zur Reserve [seinen Reservistenkrug habe ich]. Am 3.8.1914 bei seinem Regiment in Bamberg und 9.8.1914 mit dem Rgt. ins Feld. Dienstgrad: Infantrist der Reserve. Gefallen d.I.G. auf Höhe 1548 bei Belbor, beerdigt auf Höhe 1548 bei Belbor Rumänien. Soweit die Einträge in der Kriegsstammrolle.

                          Die Vermutung von gki ist nicht von der Hand zu weisen.

                          Auf Grund der genannten Tagebucheinträge ist zumindest der Zeitraum Transport von der Westfront und die Zeit an der Ostfront mit den Daten aus Wikipedia abzugleichen.
                          Versuche doch die gewonnen Daten cronologisch zu erfassen. Hab das für meine Verw. für WW1 und vor allem bei meinem Vater für WW2 gemacht.

                          Weitere Möglichkeit. Er wurde Erstbestattet wo er gefallen ist. Die Umbettung auf den Kriegsgräberfriedhof in Neuville-St.Vaas könntest du nun mit einem Anruf o. E-Mail beim Volksbund klären. Die Geschichte der Kriegsgräber in Frankreich ist auf Wikipedia und der Seite des Volksbundes nachlesbar. Demnach wurden in den 1920iger Jahren von der französischen Kriegsgräberfürsorge auch Umbettung deutscher Soldatengräber vorgenommen, bezahlt von der deutschen Regierung.
                          Ergo, könnten über die Umbettung Aufzeichnungen u.ä. beim Volksbund vorhanden sein.

                          Gruß Jürgen
                          Zuletzt geändert von Jürgen P.; 20.08.2012, 21:16.
                          "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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                          • Rheinländer
                            Gast
                            • 14.02.2012
                            • 1504

                            #14
                            Hallo gki, Hallo Jürgen,
                            das ist einleuchtend, dass er eventuell ein zweites Heft angefangen hat, was nicht mehr erhalten ist. Mir ist auch aufgefallen, dass es für einen Monat (Juli) keine Aufzeichnungen gab- vielleicht war er dann zu Hause? Gab es damals so etwas wie "Urlaub" für Soldaten?
                            Habe mir auch die Aufzeichnungen noch einmal vorgenommen und mit einem Atlas die Haltepunkte abgeglichen. Was mir auch noch aufgefallen ist: Bei folgender, sehr ausführlicher Gefechtschronik wird beispielsweiser der Ort Vitry-le-Francois für den Zeitraum vom 07-08.09. 1914 genannt, der aber bei meinem Urgroßvater erst am 26.09. erwähnt wird. Vielleicht war die Sanitätskompanie ein paar Tage später unterwegs (durch die Versorgung von Verwundeten aufgehalten)? Auf der Seite zum Soldatenfriedhof Neuville ist als Information zu lesen, dass dort die Toten nördlich und östlich der Stadt beerdigt liegen. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass die Sanitätskompanie immer erst ein paar Tage später eingetroffen ist und mir den letzten Halt vor seinem Todesdatum (hätte eig. in Verdun sein müssen) ansehe, dann war das zwischen der Oise und der Aisne und dann gar nicht so weit weg von Neuville. Aber das wird mit Sicherheit eine Nachfrage beim Volksbund ergeben (danke für den Tipp!)...
                            Viele Grüße,
                            Martin

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                            • Frank Böhm
                              Erfahrener Benutzer
                              • 01.05.2009
                              • 273

                              #15
                              Zitat von Rheinländer Beitrag anzeigen
                              Je mehr ich lese, um so mehr bekomme ich damit Schwierigkeiten. Es hieß immer, der Uropa sei 1918 in Frankreich gefallen, was sich ja auch mit dem Fund beim Volksbund decken würde. Sein Sterbezettel verrät leider auch kein Jahr, aber meine Urgroßmutter hat 1919 nochmals geheiratet. Wenn er zuletzt in Russland war, wie kam er dann nach Frankreich?
                              Im 1. WK war der Krieg im Osten 1917 zu Ende. Daraufhin wurde ein Großteil der deutschen Truppen an die Westfront verlegt, wo jeder Einzelne gebraucht wurde.

                              Es war übrigens nicht ungewöhnlich, dass während des Krieges Einheiten zwischen West- und Ostfront hin- und herverlegt wurden.


                              Zitat von Rheinländer Beitrag anzeigen
                              Mir ist auch aufgefallen, dass es für einen Monat (Juli) keine Aufzeichnungen gab- vielleicht war er dann zu Hause? Gab es damals so etwas wie "Urlaub" für Soldaten?
                              Natürlich gab es damals Urlaub für die Soldaten.

                              Kleiner Tipp: Lies mal Remarques "Im Westen nichts Neues", da steht sehr viel über das Leben der einfachen Soldaten drin, auch zu Themen wie Versetzungen, Urlaub, Verwundung, Kriegsgräbern usw.

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