Kann die WASt hier helfen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Pladde
    Benutzer
    • 11.03.2012
    • 12

    Kann die WASt hier helfen?

    Hallo!

    In meiner Familie wurden viele Dinge stets totgeschwiegen. Weiß der Geier was da alles vorgefallen ist, aber auch die dunkle Seite meiner Familie interessiert mich

    Ich finde keine Informationen über meinen Großvater. Die letzte lebende Person die noch geschichtliches über ihn weiß ist meine Mutter, aber die ist nicht sehr auskunftsfreudig
    Ich weiß nur dass er bei der SS war. Sein Trupp sollte eine Gruppe Juden aus Jugoslawien (oder Bosnien) irgendwo in Frankreich übergeben. Und dann wird es "mysteriös", die Juden sind wohl nie angekommen und die Soldaten auch nicht, meine Großmutter zog meinen Vater alleine in Essen erstmal auf. Anfang der 50-er tauchte er wohl plötzlich bei ihr vor der Tür auf und sagte, er wäre auf einem Bauernhof untergetaucht und so weit er wüsste seine Kameraden alle tot und es wurde nie wieder darüber geredet Er war auf jeden Fall irgendwann in seiner "Abwesenheit" verwundet worden, er hatte wohl Splitter einer Granate im Bein, die letzten Reste wurden Mitte der 50-er entfernt, später mussten sie ihm wegen Wundheilungsstörungen das Bein abnehmen


    Jedenfalls wüsste ich gerne, ob ich zB beim WAst, rausfinden kann, wann der wie wo und vorallem warum auf einmal weg war? Und welches Regiment das war und ob und warum die alle tot waren?

    LG, Pladde



    Ach so, falls einer von Euch Infos hat, hier seine Daten:

    Karl Heinz Kresse
    geb. 18.11.1912 in Essen
    gest. 23.12.2000 in Essen
  • jacq
    Super-Moderator

    • 15.01.2012
    • 9719

    #2
    Hallo Pladde,

    welche Stelle exakt welche Unterlagen hat, weiß ich auch nicht 100%ig, Anlaufstelle bei SS-Angehörigen ist aber auf jeden Fall das Bundesarchiv. Ich würde beide anschreiben, also auch die WAST - schaden tut's nicht.
    Was sinnig ist und was nicht, können dir vllt. ja die Leute vom Fach verraten.


    Grüße,
    jacq
    Viele Grüße,
    jacq

    Kommentar

    • Saure
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2008
      • 4806

      #3
      Hallo,

      haben Sie vielleicht ein Foto, dass Ihren Großvater in Uniform zeigt ?

      Vielleicht hilft Ihnen dieses Thema ja auch ein bißchen weiter:
      Hallo, heute habe ich die Antwort vom Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland erhalten, das die Entnazifizierungsakte zu meinem Großvater erst 2013 einsehbar ist. Nach einem Nachweis darüber das ich die Enkelin bin wurde nicht gefragt. Wodran liegt das, ich habe hier ja schon öfter gelesen das Personen die Akten erhalten haben?


      Oder auch dieses Thema:
      Viele Grüße
      Dieter Saure

      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

      Kommentar

      • Pladde
        Benutzer
        • 11.03.2012
        • 12

        #4
        Zitat von Saure Beitrag anzeigen
        Hallo,

        haben Sie vielleicht ein Foto, dass Ihren Großvater in Uniform zeigt ?

        Vielleicht hilft Ihnen dieses Thema ja auch ein bißchen weiter:
        http://forum.ahnenforschung.net/show...tnazifizierung
        Ich werde mal in den alten Fotoalben wühlen ob da eins bei ist. Allerdings hat auch mein Großvater alles diesbezüglich bewusst verdrängt, in vielen alten Büchern hat er sogar die Hakenkreuze übermalt Es wäre gewiss Glückssache wenn es noch ein Bild in Uniform irgendwo gibt...

        Ich habe heute eine Email vom Bundesarchiv bekommen, hatte auch bei denen mal angefragt. Die haben mir einen Link geschickt zum WASt, die hätten alle Personalunterlagen jemals registrierter Soldaten, auch von der SS. Er hat empfohlen, dort nachzufragen und ich soll mich nochmal melden, falls die nicht weiter helfen können

        Na gut, dann gehe ich halt den laaaangen Weg

        Kommentar

        • Pladde
          Benutzer
          • 11.03.2012
          • 12

          #5
          Also ich habe meine Mutter ein wenig "genervt" und sie sagte, dass er bei der Waffen-SS war und irgendwann während er abgehauen ist auf Alliierte Amerikaner gestoßen ist und sich seine Tätowierung rausgeschnitten hatte. Er hat wohl auch mal an der Entwicklung von irgendwelchen Kanonen mitgearbeitet, grenzt das die mögliche "Dienstzeit" und den Ort irgendwie ein?

          Und ganz wichtig: Mitte der 50iger Jahre wurde er entnazifiziert. Meine Mutter sagte, irgendwo habe sie da "noch so einen Zettel drüber" Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit dann doch groß, dass über ihn irgendwo Infos herzubekommen sind, richtig?

          Kommentar

          • Jürgen P.
            Erfahrener Benutzer
            • 07.03.2010
            • 1008

            #6
            Hallo Pladde,

            eingrenzen läßt sich mit den Daten nichts.
            In jedem Fall die Anfrage bei der WASt stellen.

            Unabhängig vom "Zettel" der mal auftaucht nach der Spruchkammerakte [habe letzte Woche Kopien einer Akte erhalten] suchen. Diese liegen im Staatsarchiv, verschiedentlich in den Archiven der Amtsgerichte oder den Stadtarchiven. Bei der Suche ausgehen vom Wohnort zwischen 1946 und Anfang 50iger Jahre.
            Aus dem Fragebogen und den Zeugenprotokollen geht dann hervor in welchen Organisationen er war, ebenfalls Wehrmacht oder SS.

            Nur über diese beiden Anfragen kommst du zu belegbaren Daten und Fakten.

            Gruß Jürgen
            "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

            Kommentar

            • jacq
              Super-Moderator

              • 15.01.2012
              • 9719

              #7
              Hallo Pladde,

              ohne weitere Daten über Einheiten etc. kommen wir hier leider nicht weiter. Beim Thema Waffenentwicklung und SS muss ich an folgendes denken: klick

              Die Blutgruppentätowierung versuchten viele SS-Angehörige loszuwerden, um im Endeffekt einer Bestrafung zu entgehen.

              Zum aktuellen Zeitpunkt leider alles nur wilde Spekulationen.


              Grüße,
              jacq
              Viele Grüße,
              jacq

              Kommentar

              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4806

                #8
                Hallo,

                wenn Sie schreiben:
                'Und ganz wichtig: Mitte der 50iger Jahre wurde er entnazifiziert. Meine Mutter sagte, irgendwo habe sie da "noch so einen Zettel drüber" Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit dann doch groß, dass über ihn irgendwo Infos herzubekommen sind, richtig?',
                haben Sie dann meine beiden o.a. Links dazu schon durchgearbeitet ?
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                Kommentar

                • Pladde
                  Benutzer
                  • 11.03.2012
                  • 12

                  #9
                  Ja, ich habe die Links durchgelesen. Ich denke, ich muss warten bis die WAst sich meldet oder meine Mutter noch mehr "Zettel" findet...
                  Ohne nähere Einzelheiten ist tatsächlich alles reine Spekulation. Die WASt wird sicherlich etwas über ihn haben, ich bin da mal ganz optimistisch

                  Grüße und Dankeschön!
                  Pladde

                  Kommentar

                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Hallo,

                    natürlich können Sie ca. 18 Monate auf die Antwort der WASt warten und dann nach die Entnazifizierungsakte von
                    'Karl Heinz Kresse
                    geb. 18.11.1912 in Essen
                    gest. 23.12.2000 in Essen'
                    suchen.

                    Die Anfrage bei der HIAG hat ja auch noch Zeit.

                    Wenn Sie auch im LdW oder in einem anderen Forum suchen, dann wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie den entsprechenden Link hier einstellen würden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
                    Zuletzt geändert von Saure; 14.03.2012, 18:37.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                    Kommentar

                    • Henry Jones
                      Erfahrener Benutzer
                      • 31.12.2008
                      • 1418

                      #11
                      Jetzt warten Sie doch einfach einmal ab ob der Bescheid o.Ä. von der Spruchkammer noch bei den Unterlagen der Mutter auftaucht.

                      Alternativ die Frage an dich @Pladde, hat dein Großvater immer in Essen gelebt? Auch nach seiner Heimkehr?

                      Wenn ja, dann wird sicherlich das Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland die betreffenden Unterlagen in ihrem Besitz haben. Normalerweise sind die Entnazifizierungsunterlagen namentlich in internen Datenbanken erschlossen, so dass sicherlich auch dort eine Suche möglich ist.

                      Da dein Großvater ja kriegsversehrt war, kann es durchaus sein, dass er Leistungen/Rente nach dem Bundesversorgungsgesetz erhalten hat. Evtl. kannst du, falls er seinen Wohnsitz nach dem Krieg nicht mehr verändert hat, bei der Stadt Essen nachfragen, ob es beim Versorgungsamt noch eine Akte über deinen Großvater gibt. Oftmals sind in den Unterlagen noch Informationen zur Wehrdienstzeit etc... enthalten.

                      Falls du den Verdacht hast, dein Großvater könnte in Kriegsverbrechen o.Ä. verwickelt gewesen sein, so empfehle ich dir eine Anfrage beim Bundesarchiv Ludwigsburg (http://www.bundesarchiv.de/bundesarc.../index.html.de), dort werden Unterlagen zu Kriegsverbrechen, Personalunterlagen, Zeugenaussagen usw. archiviert.

                      Gruß Alex
                      Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
                      www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
                      www.vksvg.de (Forum)

                      Kommentar

                      • Pladde
                        Benutzer
                        • 11.03.2012
                        • 12

                        #12
                        Werden auch irgendwo die Urteile der NS aufbewahrt? Er sollte wohl wegen Befehlsverweigerung festgenommen und in ein KZ deportiert werden, wurden da damals Urteile drüber ausgesprochen?


                        Wegen der Entnazifizierungsakte habe ich nochmal das Landesarchiv angeschrieben. Wo ich die angeschrieben hatte wusste ich noch nicht dass er entnazifiziert wurde. Vielleicht gucken die dann doch mal nach

                        Kommentar

                        • Saure
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.03.2008
                          • 4806

                          #13
                          Hallo,

                          das finde ich richtig von Ihnen:
                          'Wegen der Entnazifizierungsakte habe ich nochmal das Landesarchiv angeschrieben. Wo ich die angeschrieben hatte wusste ich noch nicht dass er entnazifiziert wurde. Vielleicht gucken die dann doch mal nach'.
                          Warum sollten Sie auch 18 Monate damit warten.
                          Viele Grüße
                          Dieter Saure

                          Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                          Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X