Mohren in Preußen?

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  • Homburger
    Benutzer
    • 20.02.2008
    • 58

    Mohren in Preußen?

    Hallo,
    im preußischen Militär und am preußischen Hof gab es seit ca. 1685 Afrikaner als sog. "Mohren". Mich würde interessieren, ob jemand irgendwelche konkreten Daten (Taufe, Konfirmation, Heirat, Beisetzung, Patenschaften o.ä.) zu Afrikanern zwischen 1685 und 1815 hat?

    Besten Dank!
    Homburger
  • Jensus
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2006
    • 2506

    #2
    Hallo Homburger,
    ich wüsste jetzt nur von Einigen im preussischen Militär um 1900 bis 1920:
    - z. B. der Kesselpauker des Leib-Garde-Husarenregiments: Elo Sambo http://www.jugendclub-roitzsch.de/wb...e1&thumbnail=1
    - und den Musikmeister Gustav Sabac el Cher: http://upload.wikimedia.org/wikipedi...ac_el_Cher.jpg
    ... und im 1. Weltkrieg: http://www.flickr.com/photos/joerookery/5685472333/
    Selbst bis 1920 waren Einige noch bei Freikorps-Einheiten tätig!
    Gruss Jens

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    • AlAvo
      • 14.03.2008
      • 6277

      #3
      AW: Mohren in Preußen?

      Hallo Homburger,

      leider kann ich Dir keine konkreten Daten nennen.
      Ich denke, dies dürfte auch relativ schwierig sein, zumal ja diese Menschen aus unterscheidlichen Ländern kamen, möglicherweise ursprünglich auch keiner christlichen Konfession angehörten.
      Sofern diese dann konvertierten, Ehen eingingen, deren Kinder getauft wurden, etc., sollte dies in den Kirchenbüchern bzw. Militärkirchenbüchern erfasst sein. Ob jedoch extra kenntlich gemacht wurde, daß die Herkunft z. B. Afrika war, vermag ich nicht zu sagen.
      Möglicherweise finden sich in Sold-, Rang-, Beförderungs- oder Steuerlisten, etc. weitere Hinweise auf die Herkunft, soziale Situation oder ähnliches.

      Vielleicht besteht die Möglichkeit, daß Du den Hintergrund Deiner interessanten Frage hier erläutern kannst?
      Ohne mögliche Details, dürfte eine exakte Antwort schwierig bis unmöglich werden.


      Viele Grüße
      AlAvo
      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


      Kommentar

      • Homburger
        Benutzer
        • 20.02.2008
        • 58

        #4
        Hallo zusammen,

        danke für die Links an Jensus und für die Erläuterungen von AlAvo!
        In einer Nebenlinie habe ich einen Cousin gefunden, bei dessen Taufe der Eintrag stand, der Mann hieße mit Taufnamen "Friedrich Wilhelm", sei "ein Mohr" und "Queer-Pfeiffer im Leibregiment" in Preußen gewesen, das war im April 1721 in Potsdam. Das hat mich halt etwas gewundert und ich wollte wissen, ob das häufiger vorkam und ob jemand zufällig weitere Namensnennungen hat. Auch die äußerst interessanten Bilder, die Jensus dankenswerterweise gepostet hat, scheinen ja zu bestätigen, dass die Realität der Menschen mindestens seit dem 18. Jahrhundert erheblich "farbiger" war als ich mir das so vorgestellt habe.

        Ich würde mich trotzdem sehr darüber freuen, wenn jemand zufällig über Kirchenbucheinträge usw. stolpert, in denen auf einen "Mohr" verwiesen wird!

        Beste Grüße, Homburger

        Kommentar

        • carinthiangirl
          Erfahrener Benutzer
          • 12.08.2006
          • 1601

          #5
          Angelo Soliman - ein Beispiel aus Wien:


          [url]http://www.wienmuseum.at/de/ausstellungen.html?tx_wxexhibition_pi1[showUid]=204[url]
          Zuletzt geändert von carinthiangirl; 25.09.2011, 18:51.

          Kommentar

          • Frundje
            Erfahrener Benutzer
            • 26.06.2011
            • 150

            #6
            Hallo Jensus,

            Selbst bis 1920 waren Einige noch bei Freikorps-Einheiten tätig!
            Kannst Du eine Quelle dafür nennen? Das würde mich brennend interessieren!

            Kommentar

            • AlAvo
              • 14.03.2008
              • 6277

              #7
              AW: Mohren in Preußen?

              Hallo Homburger,

              vielen Dank für Deine Rückmeldung und Erläuterung.

              Hast Du, hinsichtlich der von Dir erwähnten Person, schon einmal versucht herauzufinden, um welches Leibregiment es sich handelt? Und ob es zu jener Zeit Einträge in den Ranglisten oder Stammrollen des jeweiligen Leibregimentes gibt?

              Vielleicht finden sich ja weitere Hinweise?


              Viele Grüße
              AlAvo
              War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

              Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

              Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


              Kommentar

              • Homburger
                Benutzer
                • 20.02.2008
                • 58

                #8
                Zitat von AlAvo Beitrag anzeigen
                Hast Du, hinsichtlich der von Dir erwähnten Person, schon einmal versucht herauzufinden, um welches Leibregiment es sich handelt? Und ob es zu jener Zeit Einträge in den Ranglisten oder Stammrollen des jeweiligen Leibregimentes gibt?
                Hallo AlAvo,

                das Leibregiment waren die legendären "Langen Kerls", deren Pfeifer von 1713 bis 1740 ausschließlich "Mohren" waren. Dort tauchen auch einzelne Personen mit dem Vermerk "Mohr" auf. Mich interessiert auch, ob es allein beim Militär Schwarze gab oder auch noch anderswo? Etwa bei anderen Adligen als Diener, so wie der von Carinthiangirl beschriebene Angelo Soliman?
                Dem Wikipediaartikel habe ich entnommen, dass es noch Leute wie Anton Wilhelm Amo oder Ignatius Fortuna gab, allerdings nicht in Preußen. Und da sich meine Verwandtschaft v.a. auf Brandenburg und Ostpreußen bezieht, würde mich interessieren, ob jemand schon mal auf entsprechende "Zufallsfunde" gestoßen ist?

                Eine Suche im Forum hatte nur einen Carl Ludwig Prentzlau zu Tage gefördert.
                Den 8.August 1756 wurde Carl Ludwig Prentzlau , ein Mohr und Heide aus Surinam in West - Indien gebürtig , als welcher sich im 18ten Jahre seines Alters sich zur Evangelischen - Luth. Kirche wandte und nach vorhergegangenem Unterricht und in der St. Marienkirche öffentlich abgelegten Luth. Glaubenbekenntnisse getauft. Nach


                Gruß, Homburger

                Kommentar

                • wiehopf
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.07.2008
                  • 385

                  #9
                  Link Kammermohr

                  Kommentar

                  • Kai Heinrich2
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.02.2009
                    • 1463

                    #10
                    Hello,

                    Mir fällt gerade noch marokkanische Schellenbaumträger Ben Aissa (1905–1919) im 1. Garde-Regiment zu Fuß ein. Er ist allerdings auch nicht aus Deiner gesuchten Zeit.

                    In einer der verschiedenen Ahnen-Sendungen im Fernsehen wurde auch einmal was vom Nachfahren eines Afrikaners der damals am Kaiserlichen Hof (Preussen) diente. Weiss aber nicht mehr auf welchem Sender das gesendet wurde.

                    Lieber Gruss,

                    Kai
                    Zuletzt geändert von Kai Heinrich2; 26.09.2011, 00:09.
                    Meine Namensliste / mein Stammbusch:
                    http://www.kaiopai.de/Stammbaum_publ1/indexpubl1.html

                    Derjenige welcher bis zu seinem Tod die meisten Ahnen zusammen bekommt gewinnt!

                    Kommentar

                    • BAHC
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.07.2007
                      • 1359

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      vielleicht ganz interessant zu dem Thema ist folgender Link:
                      <http://books.google.de/books?id=Vt2RHW-hEo4C&pg=PA86&dq=Mohren+Taufen&hl=de&ei=o2t_TseQGp T04QSAhLzpDg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum= 4&ved=0CDoQ6AEwAw#v=onepage&q=Mohren%20Taufen&f=fa lse>
                      ab. S. 77:
                      Mark Häberlin: "Mohren", ständische Gesellschaft und atlantische Welt. Minderheiten und Kulturkontakte in der Frühen Neuzeit.

                      Viele Grüße

                      Birgit

                      Kommentar

                      • itau

                        #12
                        Mohren

                        Hallo Homburger,

                        es war ein Privileg der Adelshöfe , schwarze Diener zu haben . Sie waren eine Art Prestige - Objekt ,
                        am Saarbrücker Hof : Joseph COREA ( mit Nachkommen ) und Ludwig COPPENHAGEN ( Verbleib unbekannt ).


                        In Familienkundlichen Blättern oder Archiv für Sippenforschung finden sich Hinweise zu Juden - Türken oder Taufen Fremdrassiger :

                        zB.: luther. - ref. KB. Bückeburg

                        Engeland Mathias ( Mohr ) , Trompeter unter den gräflichen Carabiniers , + Bückeburg 19.IV. 1773 , alt über 50 Jahre , oo , Kinder.


                        Ahrens Alexander , Herrschaftlicher Mohr in Bückeburg + daselbst 14.V.1789 , 54 Jahre , oo daselbst 1767 Rinne Sophie Regine

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