Suche nach Vorfahr aus der Zeit der französischen Herrschaft 1809-1813

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  • Aglae
    Benutzer
    • 05.07.2011
    • 13

    Suche nach Vorfahr aus der Zeit der französischen Herrschaft 1809-1813

    Hallo an alle,

    ich suche einen französischen Vorfahren, der zwischen 1809 und 1813 in Essen/NRW (damaliges Herzogtum Berg) in irgendeiner Funktion entweder in der von den Franzosen geführten zivilen Verwaltung oder beim französischen Militär eingesetzt war.

    Meine Frage: gab es zwischen 1809 und 1813 französische Truppen speziell in Essen? Oder überhaupt im Herzogtum Berg?

    Soweit ich bis jetzt in die Geschichte jener Zeit eingedrungen bin, gab es wohl französische Offiziere, die deutsche Truppen aufbauten, aber keine französischen Truppen.

    Ist das richtig? Kann das jemand bestätigen oder aber verwerfen?

    LG, Aglae
  • Maria Barbara
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2009
    • 566

    #2
    Hallo Aglae
    Ob und welche Französischen Truppen in der betreffenden Zeit genau in Essen waren ist nicht unbedingt ausschlaggebend. Aus anderen Recherchen weiß ich, dass französische Soldaten als Sauvegardes oder französische Verwalter an Orten waren, an denen die Truppen schon längst abgezogen sind. Die betreffenden Gebiete mussten ja verwaltet werden. Mit ein paar Informationen zur Person gibt es bessere Anhaltspunkte in welchen Archiven (Deutschland – Frankreich) man fündig werden könnte. (Gerne auch per PN)


    Viele Grüße
    Maria Barbara

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    • Aglae
      Benutzer
      • 05.07.2011
      • 13

      #3
      Hallo Maria Barbara,

      vielen Dank für die Antwort. Eine PN kann ich als Neuling (leider!) noch nicht verfassen.

      Die französische Verwaltung habe ich auch schon im Blick. Denn in einem Buch über die französische Verwaltung des GHT Berg in der Zeit kommen französische Truppen bisher nicht vor. Wohl französische Generäle. Ich vermute, sie bauten die deutschen Truppen vor Ort auf.

      Mein Vorfahr hat sicher zwischen 1809 und 1813 in Essen (oder in der Nähe?) gelebt. Er hatte in der Zeit drei Kinder mit einer sehr jungen Deutschen. Er brachte es fertig, in den Geburtsurkunden der Kinder nicht genannt zu werden. Das ist auffällig, sagte mir ein Familienforscher. Wahrscheinlich hatte er entsprechenden Einfluß.

      So gesehen ist die Suche eigentlich aussichtslos. Aber es gibt in den Taufurkunden der ersten beiden Kinder ein und denselben Paten mit einem wahrscheinlich französischen Namen. Bei der Geburt des dritten Kindes waren die Franzosen schon abgezogen.

      Hilft das erstmal?

      Eine Frage am Rande. Gibt es im Forum einen Dutz-Zwang? Ich habe bisher keine Erfahrungen mit Foren.

      Viele Grüße,
      Aglae


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      • mini
        Erfahrener Benutzer
        • 19.12.2008
        • 377

        #4
        Zitat von Aglae Beitrag anzeigen
        Er hatte in der Zeit drei Kinder mit einer sehr jungen Deutschen. Er brachte es fertig, in den Geburtsurkunden der Kinder nicht genannt zu werden. Das ist auffällig, sagte mir ein Familienforscher. Wahrscheinlich hatte er entsprechenden Einfluß.
        Hallo Aglae,

        also so ungewöhnlich ist es nicht, wenn er in den Geburtsurkunden nicht genannt wurde. Dann hat eben die Mutter den Vater der Kinder, bzw. die Väter der Kinder eben nicht angegeben.

        Viel Erfolg bei Deiner Suche
        Schöne Grüße

        mini


        Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

        Kommentar

        • Maria Barbara
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2009
          • 566

          #5
          Hallo Aglae,
          wenn ich es richtig verstanden habe ist der Name, der Herkunftsort, …. des französischen Vorfahren nicht bekannt. Die Suche danach ist sicher schwierig. Es muss aber nicht sein, dass sie aussichtslos ist. Es muss ja noch mehr Akten geben, in denen er vielleicht genannt sein könnte, z. B. die Heiratsurkunden der Kinder, evtl. Pflegschaftsakten… Evtl. gibt es auch Vormundschaftsakten…Wenn er in den Geburtsurkunden nicht genannt ist, gibt es evtl. Taufeinträge in den Kirchenbüchern. Vielleicht war der Pfarrer hartnäckiger in der Nachfrage.
          Ich kenne zahlreiche Taufeinträge von unehelichen Franzosenkindern wo der Pfarrer zum Vater schrieb -französischer Soldat- In anderen Kirchengemeinden hat der Pfarrer stets den kompletten Namen, den militärischen Dienstgrad und das Regiment niedergeschrieben. Mit derartigen Infos könnte man in Frankreich fortfahren.

          Da der Taufpate bekannt ist, meist ein guter Freund, könnte man zuerst nach diesem suchen. Evtl. lässt sich damit die Sache näher eingrenzen.
          Vielleicht ist das mal ein Anfang.
          Viel Erfolg
          Maria Barbara

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          • Aglae
            Benutzer
            • 05.07.2011
            • 13

            #6
            also so ungewöhnlich ist es nicht, wenn er in den Geburtsurkunden nicht genannt wurde. Dann hat eben die Mutter den Vater der Kinder, bzw. die Väter der Kinder eben nicht angegeben.


            Hallo Mini,

            ja, so ist es leider. Auch die Hebamme, in allen drei Fällen die gleiche, hat vor dem Maire als Zeugin der Geburt keine Angaben gemacht. Ärgerlich für mich.

            Freundliche Grüße

            Kommentar

            • Aglae
              Benutzer
              • 05.07.2011
              • 13

              #7
              Hallo Maria Barbara,

              leider geben auch die Taufurkunden den Namen des Vaters nicht her, wie auch nicht die Heiratsurkunde des Sohnes (meines Ur-Ur-Großvaters) aus der deutsch-französischen Verbindung. Die Heiratsurkunden der beiden anderen Kinder kenne ich (noch) nicht.

              Was Ihren Vorschlag bezüglich Vormundschafts- und Pflegschaftsakten angeht, so kann ich nur vermuten, dass sie im Essener Stadtarchiv (?) zu suchen wären. Dem würde ich gerne nachgehen wollen.

              Haben Sie Erfahrung, ob französische Offiziere auch privat einquartiert wurden? Französische Mannschaften hat es nach meinem Wissensstand zwischen 1809 und 1813 im Großherzogtum Berg nicht gegeben.

              Den Taufpaten der beiden ersten Kinder – wie suche ich den? In Essener Zensus-Unterlagen aus der Zeit ist er nicht aufgelistet.

              Dank für Ihr Engagement und

              freundliche Grüße

              Kommentar

              • Maria Barbara
                Erfahrener Benutzer
                • 09.04.2009
                • 566

                #8
                Hallo Aglae,
                sicher wurden französische Offiziere privat einquartiert. Bevorzugt in den besten Gasthöfen vor Ort, in den Mühlen der reichen Müller, in Schlössern usw. Die einfachen Soldaten wurden Privathäusern zugeteilt oder lagerten in Zelten. Die Quartiergeber wurden für die Einquartierung meist finanziell entlastet. Oft blieben sie aber auf einem Teil der Kosten sitzen.
                Vermutlich gibt es auch für Essen noch meterweise Cantonnementsunterlagen, sofern diese den 2. Weltkrieg oder den Reißwolf überdauert haben. Ein Besuch beim Stadtarchiv kann evtl. lohnenswert sein.
                Den Taufpaten könnte man in den Offizierslisten in Frankreichs Archiven suchen. (teilweise auch online) Dazu wäre es gut Vor- und Nachnamen zu kennen.
                Viele Grüße
                Maria Barbara

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                • Cemijo
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.05.2010
                  • 220

                  #9
                  Hallo Aglae,

                  Sie haben Ihren Beitrag mit bemerkenswerter Zurückhaltung verfasst!

                  Aus den spärlichen Informationen herausgelesen frage ich mich zunächst, woher Sie wissen oder vermuten, dass der Kindsvater Franzose ist?

                  Was wissen Sie über die "junge Mutter" der Kinder?

                  Vieleicht sind die drei Kinder ja von auch von verschiedenen Vätern?

                  Wenn Sie im Forum mit ausführlicheren Informationen, und hier insbesondere Namen nennen, wird Ihnen vieleicht besser weitergeholfen werden können!

                  Französische Truppen gab es sehr wohl in Essen und auch wieder nicht!

                  Aus der Sicht Frankreichs war Essen Teil der Französischen Republik. Hier gab es sehr wohl auch die Wehrpflicht und die jungen Essener Männer wurden zum Dienst in der Napoleonischen Armee verpflichtet! Geführt natürlich von französischen Offizieren. Reine Essener oder Deutsche Regimenter gab es nicht sondern vielmehr waren diese aus allen Teilen der annektierten Gebiete zusammengewürfelt. Eine reine (nur aus Frankreich stammenden Soldaten) Besatzungstruppe gab es nicht. Wozu auch? Essen, bzw. das GHT Berg war Teil der Französichen Republik! Der Essener Wiederstand beschränkte sich im wesentlichen darauf, dass die Wehrpflichtigen sich gelegentlich absetzten. Deren Eltern wurden solange in Beugehaft genommen, bis die Fahnenflüchtigen sich freiwillig stellten. Im Stadtarchiv Essen (hier Heimatkundliche Abteilung) gibt es in den Büchern, bzw. Zeitungen jener Zeit entsprechende Mitteilungen der Zivilverwaltung.

                  Ich selbst habe Vorahren in ähnlicher Situation wie Ihre!

                  Der Mann war französischer Soldat und ich konnte seine Reise über Belgien bis nach Essen verfolgen. Er traf auf eine Essenerin und die Liebe nahm ihren Lauf...
                  Beim ersten Kind war er noch Soldat, beim zweiten dann Zivilist (noch während der französischen Herschaft!!), beim dritten Kind war der Vater zunächst anonym dann aber nach 1815 per Nachtrag wieder der Franzose und beim vierten Kind wieder derselbe, nun mit eingedeutschter aber noch klar erkennbar französischer Abstammung versehener Schreibweise des Namens. Er verblieb in Essen und starb hier etliche Jahre nach dem Niedergang Napoleons. Etwas wie Rache oder so ähnliches haben die Essener wohl gegenüber den Franzosen nicht empfunden. Nicht unerheblich zu bewerten ist die Tatsache, dass die Franzosen auch Fortschritte in vielen Dingen gegenüber den preußischen Regelwerken bewirkt haben, zumal Essen bis 1803 selbständig und somit von Preußen (relativ) unabhängig war!

                  Zur Frage des "Dutzzwang"! Spannende Frage!! Egal in welchem Forum man sich umschaut, es wird eigentlich automatisch gedutzt (siehe auch mal die Werbung von IKEA; jugendliche Zielgruppe?)und auch die Groß- und Kleinschreibung wird oftmals von vielen, obwohl aus Deutschland stammend, nicht berücksichtigt, warum auch immer... Vieleicht spart es ja ach so kostbare Zeit? Einen Zwang zum dutzen gibt es bestimmt nicht, aber es geht uns ja um die Sache, nicht um die Verpackung, oder?

                  So. langer Rede kurzer Sinn: mit mehr Info's über den Gesuchten können wir Ihnen vieleicht besser helfen.

                  In diesem Sinne,
                  Zuletzt geändert von Cemijo; 11.07.2011, 23:17. Grund: Ergänzung
                  Stefan aus Essen

                  per aspera ad astra

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                  • Aglae
                    Benutzer
                    • 05.07.2011
                    • 13

                    #10
                    Hallo Maria Barbara,

                    habe heute mit dem Stadtarchiv Essen telefonisch abgeklärt:

                    - Vormundschafts- und Pflegschaftsakten aus der Zeit gibt es nicht, seien nicht archivwürdig gewesen und wurden vernichtet (!).
                    - Einquartierungslisten gibt es für die Zeit davor, aber nicht für die gesuchte Zeit.

                    „Cantonnementsunterlagen“ sind wahrscheinlich Einquartierungslisten?

                    Der Name des Taufpaten ist einmal mit „Joes Bowi“, beim zweiten Kind mit „Jo´`es Bovi“ eingetragen. Also Johannes Bowi oder Bovi, offenbar nach Gehör geschrieben. Die Informationen stammen von bereits digitalisierten Taufurkunden, die Originale bzw. Kopien der Originale sind wegen ihres schlechten Zustands nicht kopierbar und derzeit nicht einsehbar. Erst wieder ab 2012 im Archiv der Domschatzkammer Essen. Eine Französin machte mich darauf aufmerksam, dass beim Abschreiben des Namens (des Taufpaten) vom Original ein Akzent auch als „i“ gelesen worden sein könne. Und dass ein gehörtes Bovi oder Bowi auch „Beauvi…“ etc. sein könne.

                    Der Name „Bovi“ ist eher ein französischer Name, es gibt ihn laut Telefonbucheintrag circa 11 x in Deutschland, aber circa 110 x in Frankreich. Wir haben schon überlegt, ob sich dahinter der Vater der Kinder verbergen könnte …, aber das wäre wohl zu einfach.

                    Gibt es einen Link zu den Offizierslisten in Frankreichs Archiven? Sonst klicke ich mich irgendwie durch. Ich hatte bereits Kontakt mit einer Website der französischen Armee, aber die brauchen zuerst den Truppenteil, die Einheit, die Kompanie etc., und damit kann ich leider nicht dienen.

                    Freundliche Grüße

                    Kommentar

                    • Aglae
                      Benutzer
                      • 05.07.2011
                      • 13

                      #11
                      Hallo Stefan aus Essen (!),

                      danke für Ihren Beitrag. Ich will versuchen, Ihre Fragen eine nach der anderen zu beantworten.

                      Die Familienüberlieferung „weiß“, dass der Vater der Kinder Franzose war. Darüber hinaus hat er seine dunklen Merkmale in abnehmendem Maße, aber selbst heute noch deutlich in der Familie sichtbar, hinterlassen, und das trotz der Heirat aller nachfolgenden Generationen (im Falle meines Vorfahren) mit jeweils einem blonden und blauäugigen Ehepartner.

                      Die „junge“ Mutter war bei der Geburt des ersten Kindes 16 ½ Jahre alt. Drei Kinder wurden in genau vier Jahren geboren. Danach hat sie weder weitere Kinder gehabt noch hat sie je geheiratet. Es spricht vieles dafür, dass die Kinder einen gemeinsamen Vater hatten.

                      Ich hatte bereits mehrfach Kontakt mit der Bezirksgruppe Essen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, die mir in vielerlei Hinsicht sehr freundlich weitergeholfen hat.

                      Ja, über die Truppenfrage in Essen bin ich inzwischen auch gut informiert nach der Lektüre des Buches „Das Großherzogtum Berg 1806 – 1813“ von Charles Schmidt. Eine Fundgrube. Daraus geht auch hervor, dass, wie Sie auch schrieben, die Einwohner von Berg größtenteils sehr zufrieden mit der französischen Herrschaft waren.

                      Sie hatten Glück, dass Ihr Vorfahr beim Namen genannt wurde!!

                      Wir geben aber die Hoffnung noch nicht auf. Bitte, sehen Sie meine Antwort zu Maria Barbara weiter oben bezüglich des Namens des Taufpaten der Kinder, der einzige konkrete Anhaltspunkt, den wir haben.

                      Freundliche Grüße












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                      • Aglae
                        Benutzer
                        • 05.07.2011
                        • 13

                        #12
                        Hallo Stefan aus Essen (!),

                        danke für Ihren Beitrag. Ich will versuchen, Ihre Fragen eine nach der anderen zu beantworten.

                        Die Familienüberlieferung „weiß“, dass der Vater der Kinder Franzose war. Darüber hinaus hat er seine dunklen Merkmale in abnehmendem Maße, aber selbst heute noch deutlich in der Familie sichtbar, hinterlassen, und das trotz der Heirat aller nachfolgenden Generationen (im Falle meines Vorfahren) mit jeweils einem blonden und blauäugigen Ehepartner.

                        Die „junge“ Mutter war bei der Geburt des ersten Kindes 16 ½ Jahre alt. Drei Kinder wurden in genau vier Jahren geboren. Danach hat sie weder weitere Kinder gehabt noch hat sie je geheiratet. Es spricht vieles dafür, dass die Kinder einen gemeinsamen Vater hatten.

                        Ich hatte bereits mehrfach Kontakt mit der Bezirksgruppe Essen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde um Herrn Maas, der mir in vielerlei Hinsicht sehr freundlich weitergeholfen hat.

                        Ja, über die Truppenfrage in Essen bin ich inzwischen auch gut informiert nach der Lektüre des Buches „Das Großherzogtum Berg 1806 – 1813“ von Charles Schmidt. Eine Fundgrube. Daraus geht auch hervor, dass, wie Sie auch schrieben, die Einwohner von Berg größtenteils sehr zufrieden mit der französischen Herrschaft waren.

                        Sie hatten Glück, dass Ihr Vorfahr beim Namen genannt wurde!!

                        Wir geben aber die Hoffnung noch nicht auf. Bitte, sehen Sie meine Antwort zu Maria Barbara weiter oben bezüglich des Namens des Taufpaten der Kinder, der einzige konkrete Anhaltspunkt, den wir haben.

                        Freundliche Grüße












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                        • Maria Barbara
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.04.2009
                          • 566

                          #13
                          Hallo Aglae,
                          es wird die Suche nach der „Stecknadel im Heuhaufen“ werden. Es kommt darauf an wie intensiv man sich damit beschäftigen will. Nach meinem französischen Vorfahren habe ich über 2 Jahre gesucht.

                          Der Name des Taufpaten wurde sicher nach Gehör geschrieben und wie mir scheint, von jemanden, der wenig gut französisch schreiben konnte. Meiner Meinung nach kommen noch weitere Schreibweisen in Frage, z. B. Bouvier usw. Es könnte sich aber auch um einen Essener handeln, dessen Namen ins Französische übersetzt wurde. Wie Cemijo schon schrieb wurden Essener zur Grande Armee eingezogen. Der Name wurde dann oft einfach ins Französische übersetzt.
                          Um im Militärarchiv Vincennes (Paris) fündig zu werden brauchen Sie unbedingt das Regiment. Dort ist nichts nach Namen, sondern alles nach Regimentern geordnet. Ausnahme: höhere Offiziere, Generäle… Und die Grande Armee war wirklich groß.
                          Auf den folgenden beiden Seiten kann man sich über die Soldaten unter Napoleon ganz gut informieren
                          Darnault

                          Ancestramil

                          In meinem Fall waren 2 Jahre intensivster Recherche in allen möglichen Akten nötig. Dann war endlich ein Hinweis auf das Regiment gefunden. Endlich konnte ich also nach Vincennes fahren und die entsprechenden Regimentsbücher lesen, wo mein Franzose dann tatsächlich vermerkt war.
                          Ihr Vorfahre bzw. der Taufpate könnten in der militärischen Korrespondenz, in Strafakten, in Einberufungslisten, in Entschädigungslisten… auftauchen. Man müsste einfach alles lesen. Wenn man nicht zum gewünschten Erfolg gelangt, so erfährt man doch ziemlich viel über die damalige Zeit. Es ist auf jeden Fall eine Bereicherung.
                          Viel Ausdauer und viel Erfolg
                          wünscht Maria Barbara

                          Kommentar

                          • Maria Barbara
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.04.2009
                            • 566

                            #14
                            Hallo Aglae,
                            beim Durchlesen ihres Beitrages für Stefan aus Essen bin ich gerade auf die Idee gekommen, ob Ihr Vorfahre evtl. unter den Mamelouks, einer Spezialeinheit Napoleons (nach 1805) gesucht werden könnte. Die Mamelouks (Mamluken) waren sogar Teil der Kaiserlichen Garde. Angeblich soll Napoleon auch einige mit nach Elba genommen haben. Die Lebengewohnheiten in den Herkunftsgebieten der Mamluken würden auch eine Erklärung für die Vorliebe nach einem so jungen Mädchen erklären.
                            Viele Grüße
                            Maria Barbara

                            Kommentar

                            • Cemijo
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.05.2010
                              • 220

                              #15
                              Hallo Aglae,

                              haben Sie Dank für den Versuch, meine Fragen zu beantworten. Sie haben Recht wenn Sie schreiben, dass Herr Maas und die Bezirksgruppe Essen der WGfF sehr freundlich weiterhelfen. Ich bin ebenfalls Mitglied.

                              Zur Sache:

                              16,5 Jahre war (und ist auch heute noch) sehr jung für eine Geburt. Das Mädchen dürfte wohl aus eher ärmlichen, bzw. einfachen Verhältnissen gestammt haben. Wer waren ihre Eltern, bzw. wo hat sie gewohnt und ggfs. gearbeitet?

                              Die Antworten auf diese Fragen könnten bei einer Bewertung der Lebensumstände, und somit der "Familienüberlieferung bezüglich des "Franzosen" evtl. weiterhelfen. Ich unterstelle mal einfach, dass die Überlieferungen "mündlicher Art" gewesen sind. Nach dem Prinzip der "stillen Post" wird zuweilen etwas hinzugedichtet oder weggelassen! Also, ohne Beweis nur eine Überlieferung, bzw. Vermutung! Wenn man sich in verschiedenen Foren umschaut kann man feststellen, dass sehr viele angeben, von Hugenotten abzustammen. Ob das so immer richtig ist...? Ähnlich erscheint es mir zuweilen mit französischer Abstammung aus der Napoleonischen Zeit!
                              Vieleicht war der Kindsvater ja auch holländischer, belgischer, italienischer usw. Herkunft, welcher in der Napoleonischen Armee zwangsrekrutiert war und galt deshalb als Franzose, noch dazu weil sein Name entsprechend klang? Der phonetische Name eines Taufzeugen alleine kann eine solche Vermutung nicht zwingend bestärken, sondern sehr gerne auch zu falschen Suchansätzen verleiten. Wäre dann ja schade um die verschenkte Zeit!

                              Ich kann Sie nur noch einmal bitten, die Namen der jugendlichen Mutter, der Kinder, deren Religionszugehörigkeit (ich vermute: Domschatzkammer = Katholisch. Anmerkung: Sie meinten sicherlich das Dombüro!), und die Geburts. bzw. Taufdaten zu benennen! Warum verheimlichen Sie diese?

                              Letztlich ist es Ihre Sache, wieviel Sie preisgeben und dafür an Hilfe erwarten dürfen. Vieleicht sind Ihr Franzose und meiner ja derselbe? Wer weiß...

                              Wie dem auch sei, Sie haben hier reichlich Tipps erhalten und ich hoffe, dass es Ihnen gelingen wird, den "Franzosen" zu finden und sei es auch erst in ferner Zukunft. Nicht aufgeben!

                              In diesem Sinne,
                              Stefan aus Essen

                              per aspera ad astra

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