Bitte um Hilfe - Frage nach Uniform der Preußischen Armee

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  • Karol
    Erfahrener Benutzer
    • 26.12.2010
    • 128

    Bitte um Hilfe - Frage nach Uniform der Preußischen Armee

    Hallo liebe Experten,

    ich möchte Euch um Hilfe bitten. Mein Urgroßvater hat in Preußischer Armee gedient und als Pole habe ich keine Ahnung um welche Einheit/Regiment es sich handelt. Ich verfüge über zwei Fotos von ihm, auf denen er eine Militäruniform trägt. Kann mir jemand helfen ?

    Mein Urgroßvater, Anton Trzeciak, wurde am 16.01.1883 in Neu Parczew (in der Nähe von Ostrowo bzw. Skalmirschütz) geboren (heute Parczew, in der Nähe von Ostrow Wielkopolski bzw. Skalmierzyce). Damals verlief in Skalmierzyce die Grenze zwischen beiden Großmächten und in Ostrowo existierte die Kaserne. Ich vermute, dass mein Urgroßvater noch als Jugendliche zum Wehrdienst einberufen wurde, deshalb schätze ich, dass das erste Foto ungefähr 1900-1905 gemacht wurde. Das Foto wurde in Rendsburg gemacht also ziemlich weit von Ostrowo entfernt und mein Urgroßvater trägt eine Uniform der Preußischer Armee.
    Auf dem zweiten Foto, das schon in Ostrowo gemacht wurde, ist mein Urgroßvater schon älter, was man auf seinem Gesicht erkennen kann. Hier ist er mit seiner Ehefrau, die am 15.11.1893 geboren wurde. Ich vermute, das Foto wurde kurz vor dem Krieg gemacht, da die beiden Ende des Jahres 1911 geheiratet hatten und nach der Ehe in Ostrowo wohnhaft waren. Ich weiß nur, dass mein Urgroßvater auf der Heiratsurkunde (in Langenheim) als Grubenarbeiter wohnhaft zu Königshütte auftaucht. Ich habe auch seine andere zwei Fotos, gemacht in Königshütte, auf denen er privat dargestellt ist. Da die Ehefrau unweit von Ostrowo geboren wurde (Groß Wysocko) beiden wohnten nach der Ehe in Ostrowo.

    Hier kurz ein paar Angaben in Bezug auf meinen Urgroßvater Anton Trzeciak:

    16.01.1883 - ? geboren in Neu Parczew und später wahrscheinlich wohnhaft in Leschnau (auch in der Nähe von Ostrowo und Skalmirschütz)
    zirka 1900 - ? Militärdienst in Preußischer Armee
    ? – 07.10.1911 Grubenarbeiter in Königshütte
    07.10.1911 – 1914 wohnhaft zu Ostrowo
    1. Weltkrieg – kämpfte in Preußischer Armee (laut Information von seiner Tochter hat er drei Jahre in Schützengräben verbracht)
    nach dem 1. WK – 1939 wahrscheinlich Arbeiter in Ostrowo
    2. Weltkrieg – wurde nach Deutschland geschleppt – in irgendwelches Lager (aber bestimmt kein Konzentrationslager);
    nach dem 2. WK – 20.08.1946 kurz nach Rückkehr ist er in Ostrowo gestorben (ist aus dem Lager sehr krank zurückgekommen)


    Ich bedanke mich sehr herzlich für Eure Mithilfe.

    Viele Grüße aus Polen
    Karol

    P.S. Entschuldige mir bitte die Fehler.
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  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4806

    #2
    Hallo Karol,

    zu den Uniformen kann ich Ihnen leider nichts sagen.

    Da Sie schreiben:
    'nach dem 1. WK – 1939 wahrscheinlich Arbeiter in Ostrowo
    2. Weltkrieg – wurde nach Deutschland geschleppt – in irgendwelches Lager (aber bestimmt kein Konzentrationslager);
    nach dem 2. WK – 20.08.1946 kurz nach Rückkehr ist er in Ostrowo gestorben (ist aus dem Lager sehr krank zurückgekommen)',

    interessiert es mich schon, ob Ihr Ur-Großvater polnischer Soldat war, und als solcher in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten ist, und daraufhin in einem deutschen Kriegsgefangenenlager war,

    oder ob er als Zivilist nach Deutschlang gebracht wurde, und dort als Zwangsarbeiter in der Industrie, im Kohlebergbau oder auf einem Bauernhof gearbeitet hat.

    Meine Schwiegermutter erzählt heute noch, wie tatkräftig die polnischen Zwangsarbeiter auf ihrem Bauernhof waren.

    Vielleicht hilft Ihnen ja auch diese Seite:
    Das Dokumentationszentrum Prora in der Anlage des ehemaligen "KdF-Seebades" Rügen. Hier fnden Sie Infos zu Ausstellungen, Führungen und Bildungsangeboten.
    Zuletzt geändert von Saure; 26.02.2011, 14:56.
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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    • GunterN
      Erfahrener Benutzer
      • 01.05.2008
      • 7961

      #3
      Soviel ich lesen kann, steht auf dem Koppelschloß "Gott mit uns", also deutscher Soldat.

      Gruß GunterN
      Meine Ahnen
      _________________________________________

      Kommentar

      • Jensus
        Erfahrener Benutzer
        • 24.11.2006
        • 2464

        #4
        Hallo Karol,
        für die Region Ostrow war damals das II. Armee-Korps zuständig! Auf dem erste Bild (mit Pickelhaube)
        dürfte es vermutlich eine Dragoner sein, da aber das II. Armee-Korps kein Dragoner-Regt. hatte, könnte
        er beim benachbarten II. Armee-Korps gewesen sein!? In Oels, Bernstadt, Namslau war zum Beispiel das
        Dragoner-Regiment König Friedrich III (2. Schlesisches) Nr.8 stationiert: http://wiki-de.genealogy.net/DR_8
        (ansonsten wäre evtl. noch eine Train-Abteilung Nr.2 & 5 möglich?? habe aber gerade keine Zeit um das zu prüfen!)

        Das zweite Bild (im feldgrauen Rock Modell 1907/10) dürfte vermutlich aus dem 1. Weltkrieg sein,
        leider keine Anhaltspunkte zur Einheit, aber vermutlich auch Dragoner (oder Train)!?
        Da er schon älter war, vielleicht in einem (Dragoner-)Reserve-Regiment!??

        Gibt es auf den Rückseiten noch Hinweise, wie zum Beispiel: Stempel, Fotoatelier-Namen oder sonstiges!?
        Alle Angaben sind nur ein Hinweis, daher unverbindlich! Gruss Jens
        Zuletzt geändert von Jensus; 26.02.2011, 15:58.

        Kommentar

        • Farang
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2010
          • 1116

          #5
          Hallo Karol,

          ich würde das
          "Schleswig-Holsteinisches Train-Bataillon Nr. 9" in Rendsburg vorschlagen. Die Uniform passt auf einen Train-Soldaten (1. Einzel-Bild).

          This document is copyright of www.kaisersbunker.com and the intellectual property of T. Schnurr



          Gruß Michael
          Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
          Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

          Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

          Kommentar

          • Friedhard Pfeiffer
            Erfahrener Benutzer
            • 03.02.2006
            • 5078

            #6
            Zumindest die Geburt dürfte in den Standesamtsunterlagen des Standesamtes Ostrowo zu finden sein. Diese werden, soweit sie älter als 100 Jahre sind, ab 01.10.1874 im Staatsarchiv Kalisch aufbewahrt. Kirchlich ist Wysocko das zuständige Kirchspiel, dessen Kirchenbücher im Diözesanarchiv Posen liegen und von den Mormonen von 1615 bis 1937 verfilmt sind.
            Mit freundlichen Grüßen
            Friedhard Pfeiffer

            Kommentar

            • Karol
              Erfahrener Benutzer
              • 26.12.2010
              • 128

              #7
              Dankeschön für Eure Mithilfe

              Hallo liebe Experten,

              ich bin beeindruckt wie viele Rückantworten ich erhalten habe. Herzlichen Dank für Euch alle .

              Ich denke es handelt sich tatsächlich um Train-Bataillon. Ich habe jedoch keine Ahnung, warum er so weit nach Rendsburg geschickt wurde. Vielleicht diente er in Train-Bataillon Nr.5 oder Nr.6 und machte irgendwelche Militärschulung in Rendsburg, wo auch ein Train-Bataillon stationierte. Meine Tante (Tochter von Anton Trzeciak) ist schon 86 Jahre alt aber ich habe sie heute angerufen. Sie kann sich an ein paar Gespräche mit ihrem Vater erinnern und meint, dass mein Ur-Großvater während des 1. WK drei Jahre an der Front in Schützengräben diente wo er für die Munitionsversorgung u.ä. verantwortlich war.
              Das würde zu dem Train-Bataillon passen .

              Es hat mich sehr gewundert, dass er ein Foto aus Rendsburg hatte. Es interessiert mich auch wo er während des 1. WK gekämpt hat (ich vermute irgendwo an der Ostfront). Das Foto aus Rendsburg hat mich total verwirrt.

              Die Uniform vom Bild 2 sollte sich somit auch auf das Train-Bataillon beziehen. Ist das möglich ?


              Lieber Jens, ich habe zum “Foto 1” eine PDF-Datei angehängt mit dem Fotoatelier-Namen (leider sehr schlechte Qualität). Was das zweite Foto Bild angeht, auf der Rückseite steht folgendes: “Waldemar Schilling, Photograph, Ostrowo, Breslauerstr. 20, Tel.249.”


              Lieber Friedhard, ich verfüge über die Geburtsurkunde von Anton Trzeciak und laut dieser Urkunde ist Anton in Neu Parczew geboren (zirka 5-7 km von Ostrowo entfernt). Ich "kenne" auch seine Eltern (inkl. Geburtsdatum) und beide seine Großväter und beide seine Großmütter. Das Fragezeichen in meinem ersten Beitrag bedeutet, dass ich das Datum nicht kenne (es steht z.B. 16.01.1883 - ?: das bedeutet von 16.01.1883 bis unbekannt. Der Gedankenstrich heißt “bis”)


              Lieber Dieter, mein Ur-Großvater war zur Zeit der Mobilmachung (1. WK) 31 Jahre alt. Als der 2. Weltkrieg ausbrach war er schon 56 Jahre alt. Laut Information von meiner Tante (Tochter von Anton) ist er im April 1940 von Arbeitsamt Ostrowo nach Deutschland geschickt (als Zivilist). Meine Tante wurde auch 1942 nach Oberstdorf gebracht. Sie hat mehrere Briefe an seinen Vater geschickt und hat mir gesagt, dass er anfangs vermutlich in Bahnhof Lager Berlin gearbeitet hat (ich konnte aber nichts davon finden). Die letzte Adresse war Bernau bei Berlin, wo er auch Zwangsarbeit machte. Im März 1945 wurde die Stadt Bernau vermutlich heftig bombardiert und anschließend ist Anton nach Ostrowo geflohen. Als er Ostrowo erreichte war er von Zwangsarbeit entkräftet und krank und stirb nach zirka einem Jahr.


              Vielen Dank für Eure Mithilfe

              Liebe Grüße aus Polen
              Karol
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              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4806

                #8
                Hallo Karol,

                um das Bild abzurunden, würde ich auch noch beim DRK-Suchdienst https://www.drk-suchdienst.eu/conten...atID=1&lang=de und beim Kirchlichen Suchdienst http://www.kirchlicher-suchdienst.de/ anfragen, ob dort Unterlagen über Ihren Ur-Großvater vorliegen.
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                Kommentar

                • FamJohannsen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.11.2010
                  • 371

                  #9
                  Hallo Karol,
                  ich bin zwar nicht mit Uniformen bewandert, ich vermute aber, das dein Vorfahr im Lockstedter Lager zur Ausbildung war.
                  In der Nähe von Rendsburg befand sich ein sehr großer Truppenübungsplatz,
                  ich habe mehrere Fotos aus verschiedenen Einheiten, wo Soldaten sich wohl zum Ende des Ausbildungstörns haben fotografieren lassen.
                  Schöne Grüße aus Schleswig-Holstein
                  Arne
                  Forschung zu FN
                  Johannsen, Göser, Lüders, Kühl, Peters, Paulsen und Janhsen – Dithmarschen
                  Blunk, Teege, Schlätel und Bruhn – Kreis Segeberg; Storm, Stender und Bracker – Kreis Plön

                  Kommentar

                  • Karol
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.12.2010
                    • 128

                    #10
                    Vielen Dank )

                    Hallo Arne & Dieter,

                    tausend Dank für die Informationen.

                    Lieber Arne, Deine Vermutung klingt sehr vernünftig. Ich habe gelesen, dass im Jahr 1889 das Lockstedter Lager an die Eisenbahn angeschlossen wurde. Das erklärt wie mein Urgroßvater dort angekommen ist. Du hast mir sehr geholfen .

                    Viele Grüße aus Polen

                    Karol
                    Zuletzt geändert von Karol; 27.02.2011, 18:17.

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