1821 Hannovrischer Reservesoldat aus Vorwerk Grauhof bei Goslar

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  • Benjamin04
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2023
    • 232

    1821 Hannovrischer Reservesoldat aus Vorwerk Grauhof bei Goslar

    Hallo zusammen,

    in dem Traueintrag vom 30.04.1821 in Börßum (Wolfenbüttel) ist die Heirat des Dienstknechtes und hannovrischen Reservesoldaten Johann Friedrich Wilke verzeichnet. Geboren ist er am 30.12.1784 in Vorwerk Grauhof bei Goslar (Harz). Gestorben ist er 1848 zu Bornum. Er ist Katholik. Seine Taufe fand ich hier: Taufe - 0677_01 | Grauhof, St. Georg | Hildesheim, rk. Bistum | Deutschland | Matricula Online
    Also Grauhof St. Georg.

    Nun denn, nun ist die Frage, welche hannoverschen Regimenter hier infrage kommen, sowohl in der althannoverschen Armee als auch der Armee ab 1815/1816 nach dem Sieg über Napoleon.
    Stammrollen sind ja öffentlich zugänglich, nur bei so vielen Stammrollen wäre es sinnvoll, diese örtlich einzugrenzen.

    VG Benjamin
    Zuletzt geändert von Benjamin04; 11.09.2025, 16:10.
  • hhb55
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2014
    • 2140

    #2
    Guten Morgen Benjamin,

    ich mache mir mal wieder das Vergnügen ohne eigenes Fachwissen einen Beitrag meiner KI zum Thema zu platzieren!

    Für den katholischen Dienstknecht und hannoverschen Reservesoldaten Johann Friedrich Wilke, geboren 1784 in Vorwerk Grauhof (bei Goslar), kommen für seine Militärzeit im Bereich Börßum/Grauhof/Goslar (Harz) besonders die Einheiten der hannoverschen Armee in Frage, die in der Region zu Beginn des 19. Jahrhunderts stationiert waren. Die wichtigsten infrage kommenden Regimenter und die örtliche Eingrenzung sind anhand der regionalen Aufstellung und Organisation ab 1815 erklärbar.

    ## Mögliche hannoversche Regimenter

    - **Garde-Kürassier-Regiment**: Dieses Regiment hatte unter anderem sein Stabsquartier in Goslar, also direkt bei Grauhof. Während und nach den napoleonischen Kriegen war Goslar ein Standort für Kavallerieeinheiten.[2][1]
    - **1. Jäger-Bataillon (Goslar)**: Ebenfalls direkt am Herkunftsort angesiedelt war ein Jäger-Bataillon, das für leichte Infanterie und Reserveaufgaben eingesetzt wurde.[1][2]
    - **Weitere Einheiten in der Umgebung**: In Hildesheim gab es das 2. Jäger-Bataillon und das Garde du Corps. Die Infanterieregimenter waren regional geordnet: Celle (2. Infanterie), Einbeck/Northeim (3. Infanterie), Stade (4. Infanterie), Lüneburg (5. Infanterie), Hannover (6. und Garderegiment), Osnabrück (7. Infanterie).[2][1]

    ## Zuordnung und Suche in Stammrollen

    - **Stammrollen der hannoverschen Armee** sind öffentlich zugänglich, z.B. im Niedersächsischen Landesarchiv (Arcinsys: Bestand Hann. 48a I etc.).[4][5]
    - Zur Eingrenzung empfiehlt sich zunächst die Durchsicht der Stammrollen folgender Einheiten:
    - Garde-Kürassier-Regiment (Standort Goslar, insbesondere für Soldaten aus Goslar/Grauhof)
    - 1. Jäger-Bataillon (Standort Goslar; wahrscheinlichste Einheit für einen aus Grauhof gebürtigen Soldaten)
    - Die Militärverwaltung zu Beginn des Königreichs Hannover (ab 1814/1815) hat die Landkreise und Ortschaften bestimmten Regimentern und Bataillonen zugeteilt: Soldaten aus dem Harz bzw. Grauhof wurden i.d.R. der Garnison Goslar zugewiesen.[1][2]

    ## Hinweise zur Suche in Archiven

    - Das Niedersächsische Landesarchiv (Arcinsys) hat digitalisierte Stamm- und Musterrollen sowie Rekrutenlisten (z.B. für die King's German Legion 1805–1806, Landwehr- und Linienverbände ab 1815).[5][6]
    - Die Bestände sind nach Regimenten und lokalen Rekrutierungsbezirken gegliedert. Für Grauhof/Goslar sollten vor allem die Musterrollen der Kavallerie und der Infanterie überprüft werden, wobei die Jäger-Bataillone im Harz besonders relevant sind.[6]

    ## Zusammengefasst

    Für Johann Friedrich Wilke, gebürtig aus Grauhof bei Goslar, sind vorrangig das Garde-Kürassier-Regiment und das 1. Jäger-Bataillon (beide mit Standort Goslar) die wahrscheinlichsten hannoverschen Regimenter ab 1815/1816. Die Stammrollen dieser Einheiten sind im Landesarchiv nach Rekrutierungsgebiet sortiert zugänglich, sodass eine gezielte ortsbezogene Suche nach dem Soldaten sinnvoll und erfolgversprechend ist.[4][5][6][2][1]

    Quellen
    [1] Hannoversche Armee https://de.wikipedia.org/wiki/Hannoversche_Armee
    [2] Hannoversche Armee - Wikiwand https://www.wikiwand.com/de/articles/Hannoversche_Armee
    [3] Napoleonische Kriege in Norddeutschland https://tabletopdeutschland.com/2024...versche-armee/
    [4] Hannoversche Stammrollen (Bestand) https://www.deutsche-digitale-biblio...7YORH65IEVDQTR
    [5] NLA HA > Hann. 48a I > Verschiedene Stammrollen https://www.arcinsys.niedersachsen.d...g135291&page=1
    [6] NLA HA > Hann. 41 > Musterrollen https://www.arcinsys.niedersachsen.d...g171418&page=1


    Erfahrungsgemäß geht der KI schon mal die Fantasie durch, aber mit diesen Hinweisen kann auch schon mal hier der eine oder andere Experte mit Richtigstellungen aktiv werden! Für mich als Laien auf dem Gebiet sieht es auf den ersten Blick nicht ganz verkehrt aus!


    Viel Erfolg!

    Hans-Hermann

    Kommentar

    • Pauli s ucht
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2011
      • 1496

      #3
      Moin,
      wow, da ist die KI ja schonmal ganz gut unterwegs.
      Ein toller Ansatz den Hans-Hermann da zur Verfügung stellt. Sehr interessant.

      Ein Abriss:
      Ab 1816 wurde die Hannoversche Armee, insbesondere die Infanterie, auf neue Beine gestellt (Verpflichtung zur Landwehr).
      Quasi ein Neuanfang.
      Problem war, im Zuge der Rekrutierung, die Feld-Bataillone (Einsatztruppe) mit den Landwehr-Bataillonen (Heimattruppe) zu "verheiraten".
      So wurden letztendlich 10 Regimenter mit 4 Bataillonen aufgestellt, ein Feld- oder Linien-Bataillon und 3 Landwehr-Regimenter.
      1820 dann 12 Regimenter (verteilt auf 3 Brigaden), jedes Regiment hatte 2 Bataillone mit je 4 Kompanien, zumeist gebildet aus den 3 Landwehr-Bataillonen.
      Die Stabsquartiere der Landwehr-Bataillone waren die Orte ihrer Namen.
      Eine Ausnahme! Landwehr-Bataillon Salzgitter.
      Dieses war in Goslar beheimatet.
      Zu jeder Landwehr-Kompanie kamen, gem. Organisationsplan vom 01.03.1815, 25 Reservemannschaften.
      Diese wurden also explizit als Reserve ausgewiesen.

      Ich gehe mal davon aus, daß er ab 1820 Angehöriger des Landwehr-Bataillon Salzgitter (3te Infanterieregiment Hildesheim) war.
      Mit Stammrollen sieht es da glaube ich nicht so gut aus.

      Ansonsten hatte Hans-Herrmann ja schon verfolgenswerte Ansätze dargelegt,
      da bin ich auch etwas froh der KI noch etwas beisteuern zu können

      Was die Frage zu vorherigen Dienstzeiten anbelangt kann soweit nur zum wann und ob überhaupt gerätselt werden.
      In der Liste der KGL wird ein Fredc.(Frederic also Friedrich) WILKE beim 7ten Linienbataillon 2te Kompanie genannt.
      Dieser ist auch 1784 geboren aber in Polle, nicht in Goslar. Oder man hat sich dort geirrt, wäre ja auch möglich.
      Theoretisch wäre sein Einsatz ja schon um 1802/1803 möglich aber da war ja die große Auflösung bzw. Verschiebung in hannöversch-englische Dienste (KGL).
      Wie immer, schwierig.

      Besten Gruß
      Pauli

      Nachtrag:
      Ich stelle nach nochmaligem Lesen fest, daß ich mich besser hätte ausdrücken können.
      1816-1820 3tes Infanterieregiment Hildesheim bestehend aus Garde-Bataillon Hildesheim (+ 3. und 4. Linien-Bat. der KGL), Landwehr-Bataillone
      Hildesheim, Peine und Salzgitter (letzteres in Goslar).
      Ab 1820 3tes Infanterieregiment Hildesheim bestehend aus 2 Bataillonen (gebildet aus den drei Landwehr-Bataillonen).

      Online vielleicht NLA HA Hann. 48a I Nr. 258
      Zuletzt geändert von Pauli s ucht; 25.09.2025, 21:02. Grund: Nachtrag
      Suche nach:
      HARMS Anna Maria eventuell in Knesebeck nach 1733
      MÖLLENBECK Joh Heinr Paul Geburt err Mai 1733 um Klötze

      Kommentar

      • Pauli s ucht
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2011
        • 1496

        #4
        Zitat von hhb55 Beitrag anzeigen
        Erfahrungsgemäß geht der KI schon mal die Fantasie durch, aber mit diesen Hinweisen kann auch schon mal hier der eine oder andere Experte mit Richtigstellungen aktiv werden! Für mich als Laien auf dem Gebiet sieht es auf den ersten Blick nicht ganz verkehrt aus!
        Moin,
        auch wenn ich kein Experte bin habe ich mir das KI-Ergebnis nochmal angeguckt.

        ## Mögliche hannoversche Regimenter
        - **Garde-Kürassier-Regiment**: Dieses Regiment hatte unter anderem sein Stabsquartier in Goslar, also direkt bei Grauhof. Während und nach den napoleonischen Kriegen war Goslar ein Standort für Kavallerieeinheiten.[2][1]
        - **1. Jäger-Bataillon (Goslar)**: Ebenfalls direkt am Herkunftsort angesiedelt war ein Jäger-Bataillon, das für leichte Infanterie und Reserveaufgaben eingesetzt wurde.[1][2]
        - **Weitere Einheiten in der Umgebung**: In Hildesheim gab es das 2. Jäger-Bataillon und das Garde du Corps. Die Infanterieregimenter waren regional geordnet: Celle (2. Infanterie), Einbeck/Northeim (3. Infanterie), Stade (4. Infanterie), Lüneburg (5. Infanterie), Hannover (6. und Garderegiment), Osnabrück (7. Infanterie).[2][1]


        - Für Goslar wird das Garde-Kürassier-Regiment, hier die 4te Schwadron, erst ab 1849 genannt.
        Der Stab war in Northeim.
        Auch Einheiten aus denen das Garde-Kürassier-Regiment hervorging waren nicht in Goslar.
        - 1838 wird das 3te Leichte Bataillone (Jäger-Bataillon) in Goslar aufgestellt. 1tes und 2tes geben dazu Kompanien ab. 1850-1857 Verlegung nach Münden. Ab 1849 wird das 1te nach Goslar verlegt.



        ## Zuordnung und Suche in Stammrollen
        - **Stammrollen der hannoverschen Armee** sind öffentlich zugänglich, z.B. im Niedersächsischen Landesarchiv (Arcinsys: Bestand Hann. 48a I etc.).[4][5]
        - Zur Eingrenzung empfiehlt sich zunächst die Durchsicht der Stammrollen folgender Einheiten:
        - Garde-Kürassier-Regiment (Standort Goslar, insbesondere für Soldaten aus Goslar/Grauhof)
        - 1. Jäger-Bataillon (Standort Goslar; wahrscheinlichste Einheit für einen aus Grauhof gebürtigen Soldaten)
        - Die Militärverwaltung zu Beginn des Königreichs Hannover (ab 1814/1815) hat die Landkreise und Ortschaften bestimmten Regimentern und Bataillonen zugeteilt: Soldaten aus dem Harz bzw. Grauhof wurden i.d.R. der Garnison Goslar zugewiesen.[1][2]


        Wie oben beschrieben paßt das zeitlich nicht.
        Der Knackpunkt ist ggf. der Beeidigungszeitpunkt.
        Sollte WILKE erst ab 1815 beeidigt worden sein (er war da schon etwa 30 Jahre) denke ich an das Landwehrbataillon Salzgitter bzw. 2tes Bataillon des 3ten IR Hildesheim.
        Sollte er schon vorher aktiv gewesen sein (würde zum Alter passen) wird es schwer dies herauszubekommen. Man sollte dann die Einheiten aus Osterode und Göttingen/Northeim mit einbeziehen. Geworben konnte er „überall“ sein.
        Wie gesagt zählte Goslar zum Distrikt Calenberg-Hildesheim



        ## Hinweise zur Suche in Archiven
        - Das Niedersächsische Landesarchiv (Arcinsys) hat digitalisierte Stamm- und Musterrollen sowie Rekrutenlisten (z.B. für die King's German Legion 1805–1806, Landwehr- und Linienverbände ab 1815).[5][6]
        - Die Bestände sind nach Regimenten und lokalen Rekrutierungsbezirken gegliedert. Für Grauhof/Goslar sollten vor allem die Musterrollen der Kavallerie und der Infanterie überprüft werden, wobei die Jäger-Bataillone im Harz besonders relevant sind.[6]


        Nein, da zu spät.


        ## Zusammengefasst
        Für Johann Friedrich Wilke, gebürtig aus Grauhof bei Goslar, sind vorrangig das Garde-Kürassier-Regiment und das 1. Jäger-Bataillon (beide mit Standort Goslar) die wahrscheinlichsten hannoverschen Regimenter ab 1815/1816. Die Stammrollen dieser Einheiten sind im Landesarchiv nach Rekrutierungsgebiet sortiert zugänglich, sodass eine gezielte ortsbezogene Suche nach dem
        Soldaten sinnvoll und erfolgversprechend ist.[4][5][6][2][1]

        Eigentlich kann man der KI keinen Vorwurf machen, sie hätte nur die zeitlichen Gegebenheiten des WILKE mit dem Wissen über die zeitlichen Veränderungen der Bataillone abgleichen müßen.
        Auf Grund der zwei angegebenen Internetseiten war dies nicht möglich, denn die sind da sehr vage und sprechen nur vom Zeitraum 1814-1866.
        Ich war da schon erfreut mehr herauslesen zu können, denn INet-Seiten über die Hann. Truppen sind eher rar.
        Dann also doch die guten alten Bücher

        Trotzdem Dank für den Versuch.
        Schön das die KI ihre Quellen angibt.


        Grüße
        Pauli

        Suche nach:
        HARMS Anna Maria eventuell in Knesebeck nach 1733
        MÖLLENBECK Joh Heinr Paul Geburt err Mai 1733 um Klötze

        Kommentar

        • Pauli s ucht
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2011
          • 1496

          #5
          Gelöst

          Joh. Fried. WILKE (hier WILLCKE) wurde dem 1ten Bataillon des 3ten IR Hildesheim zugeteilt.
          Ich war ja gedanklich beim 2ten Bataillon ... aber egal TREFFER.

          NLA HA Hann. 48a I Nr. 248
          Digitalisatseite 167 von 196
          Buch Seite 164, Eintrag 101 der 4ten Kompanie

          Vater Ernst WILLECKE (Beruf lese ich: Hirthe)
          Am 30.04.1823 wegen Vollendung der Dienstzeit entlassen.
          Wie ich vorher richtig vermutete: Vordienstzeit im Landwehr-Bataillon Salzgitter

          Freue ich mich mal wieder sehr.
          Ein schönes Wochenende
          Pauli


          Wie immer ein Nachtrag:
          Die Musterrolle des Landwehrbataillon Salzgitter von 1814 ist, wie schon unter #3 erwähnt, nicht aussagekräftig.
          Zu finden ist er dort
          NLA HA Hann. 48a I Nr. 279
          Digitalisatseite 15 von 27
          Buch Seite 13, Eintrag 143 der 2ten Kompanie
          Außer dem Namen WILLCKE/WILLEKE Friedr. aber keine weiteren Information da diese Musterrolle lückenhaft ist.

          Mich wundert aber ein wenig der Zeitraum von 9 Jahren zur Entlassung
          Üblichen sollten dort schon die 10 Jahre + ggf. Erweiterung sein, hm.
          Das wäre ja dann April 1813.


          Zuletzt geändert von Pauli s ucht; Heute, 18:05. Grund: Nachtrag
          Suche nach:
          HARMS Anna Maria eventuell in Knesebeck nach 1733
          MÖLLENBECK Joh Heinr Paul Geburt err Mai 1733 um Klötze

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