Guten Nachmittag,
zuallererst eine Information: Dies ist eine Übertragung meiner Suche auf einem anderen Forum: Dem Forum Geschichte der Wehrmacht. Ich übertrage es deshalb hierhin, weil man mir dort nicht helfen konnte, und die Hilfe, die ich erhielt sich doch - ob auf mangelndes intresse? zurück zu führen kann ich nicht sagen - sehr in Grenzen hielt. Ich werde den Beitrag auf jeden Fall nochmal anhängen.
Nun jedoch zu dem Thema meiner Frage:
Ich bin auf der Suche nach meinem Urgroßonkel Fritz Schilling, dem Bruder meines Urgroßvaters mütterlicherseits. Ich kann mich leider nicht an die ehemalige WAST, das heutige Bundesarchiv wenden, da mir – meiner Meinung nach – zu viele Wichtige Daten (Geburtsdatum, Geburtsort, Todesdatum und Todesort) fehlen. Sämtliche Informationen, die ich über ihn habe, kommen aus dem 1. Buch der Biographie meines Großvaters Dr. Dr. h.c. Konrad Alexander Schilling – Stückwerk meines Lebens (1) und nun noch einigen wenigen Adressbuch-Eintragungen. Leider sind die Briefe, die er in diesem Buch in Ausschnitten Zitiert, momentan als „Verschollen“ einzustufen. Bei Interesse werde ich den [gesamten] Inhalt abtippen. So werde ich aber erst mal nur die Grundlagen für meine Militärischen Behauptungen abtippen. Problematisch sind ebenfalls der genaue Wortlaut seines Nachnamen, „Schilling“, sowie die Genauen Namen seiner Eltern, vor allem Seines Vaters. Die Biographie meines Großvaters, sowie meine eigene Forschung geben Hinweise, teilweise sogar Beweise dafür, dass die Familie Schilling – der Vater (oder spätestens dessen Eltern) war in Schlesien (manchmal ist von Brieg in Schlesien die Rede) geboren worden - aus dem Adel stammten, ja wahrscheinlich zu den Baronen von Schilling (Baltisches Adelsgeschlecht) gehörten (deren Mitglieder in vielen Dokumenten Teilweise auch nur „Schilling“ genannt werden) und desselben Stammes wie die Schilling von Canstatt waren, die in der Biographie meines Großvaters mehrfach namentliche Erwähnung finden.
Nun also zur Person meines Urgroßonkels:
Wie meine bisherige Forschung ergeben hat lautet sein „voller“ Name [Siehe obengenannte Problematik] Friedrich Karl Schilling. Gerufen und mir Jahrelang auch nur so bekannt, wurde er „Fritz“, was dazu führt, dass ich nicht weiß, ob die Wehrmacht ihn nun als Friedrich Karl oder als „Fritz“ in ihren Dokumenten hatte. Sein genaues Geburtsdatum ist mir unbekannt, da er jedoch bereits 1907 im Adressbuch von Meerane erwähnt wird ["Schilling, Friedrich Karl, Kaufmann u. Firmenmitinhaber, Philippstr. 46"], und meines Wissens nach, nicht junger als mein Urgroßvater Rudolf (*21 Dez 1889) war, gehe ich davon aus, dass er um bzw. vor 1889 geboren wurde. Leben taten Sie in Sachsen, und obwohl mir sein Geburtsort unbekannt ist, gehe ich auf Grund des Geburtsorts meines Urgroßvaters davon aus, dass es sich um Meerane (oder Umgebung) in Sachsen handelt. Er hatte 8 Geschwister. Die Identitäten (und zu meist auch Namen) dieser Geschwister sind ebenfalls fast Alle unbekannt. Die Geschwister, die ich namentlich kenne [Dokumentation fehlt bei diesem Teil der Familie völlig], waren: Bäckermeister Paul Alexander Schilling († vor 1936 in Meerane), die Parterre Clara Hedwig Schilling (möglicherweise), "Hänsi" Schilling (verhei. Neumerkel), Mein Urgroßvater Studienrat Dr. jur. Rudolf Bernhard Schilling (*1889 in Meerane; † 1964 in Bad Krozingen) und Max Alfred Schilling (*1887 in Meerane). Seine Eltern waren der Bäckermeister, Hausbesitzer u. Bürger Julius Eduard Alexander Schilling (möglicherweise) und Agnes Alma, deren Geburtsname ein völliges Rätsel bleibt.
Im Jahre 1907 wird er – zusammen mit seinem Bruder Max Alfred, sowie Paul Alexander,- als Wohnhaft in der Philippstraße 46, Meerane, Zwickau, Königreich Sachsen- angegeben. Sein Beruf wird hierbei als „Kaufmann und Firmenmitinhaber“ angegeben. [Siehe https://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/en…e6272f5d16f44f0 ]
Im Jahre 1928 sind die Eintragungen: "Max Schilling, Großhandel und Herstellung von Damenkleiderstoffen, Ziegelstraße 26.; Inhaber.: Max Alfred Schilling und Friedrich Karl Schilling (beide wohnhaft Philippsstraße 46). Fernsprechanschluß: Nr. 3138"
Aus der Biographie meines Großvaters weiß ich, dass Friedrich Karl „Fritz“ Schilling als Hauptmann der Reserve im Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde. Aus seinem Rang schließe ich, dass er schon im 1. Weltkrieg, dem Great War, diente (?). Also muss er auch entsprechenden Alters gewesen sein. Leider liegt mir kein Kriegsbild von ihm vor, ich werde mein einziges Bild von ihm einfügen, vielleicht findet man ihn ja irgendwo per Zufall.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass Fritz, wie aus seinen Briefen an meinen Großvater hervorgeht, scheinbar eine ganze Zeit lang während des Babarossa-Feldzuges in ein und demselben Dorf – Zeitweise fern ab der Front – Stationiert war, woraus mein Großvater die Vermutung Schloss, dass er möglicherweise Kommandeur einer Propaganda-Kompanie war, wobei natürlich auch andere Verwendungen in Frage kommen, zumal mir die Waffengattung bei der er diente, nicht bekannt ist. Garantieren kann ich hingegen, dass er den Krieg überlebte. Wobei hier wieder unklar ist, wann und wo er verstarb. Ober er verheiratet war ist mir unbekannt. Etwaige Orden und Ehrenzeichen sind mir leider ebenfalls nicht bekannt. Wenn er welche hatte würde ich das wirklich gerne erfahren.
Kommen wir nun zu den Biographie-Ausschnitten:
„Vom Frühjahr 1942 habe ich Briefe von Fritz Schilling, dem Bruder meines Vaters, der als Hauptmann der Reserve einberufen worden war und mit dem mein Vater und ich im Briefwechsel standen. Am 29.1.1942 schrieb er an Vater: „Ich musste vorgestern Abend wohin, nur einige hundert Meter, ließ mich hinfahren und wollte nachher zurücklaufen, musste aber umkehren, fand infolge von Schneeverwehungen den Weg nicht wieder. Habe in einem Wachlokal genächtigt, um am nächsten morgen heimzustapfen. Es war gut so. Bei den -35 Grad Celsius hätte man unterwegs erfrieren können…“ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 103; Rudolf ist sein Bruder, mein Urgroßvater]
„30.1.42 Fritz an Rudolf: „Zwischendurch immer Läusejagd. Schöne Heimat!, weit liegt zurück der Weg ins Heimatland! Wie werden wir dereinst von euch aufgenommen werden, wenn wir den verdienten Frieden durch euch haben? Oder wird es wie das letzte Mal, dass wir gequält werden? [Onkel Fritz offenbar die Situation für die Heimkehrenden Deutschen Soldaten nach 1918 an.] Das Leben ist inzwischen so Peinlich abgelaufen.““ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 104]
„1.2.42 Fritz an Rudolf: „Wenn ich von dir ein Vollständiges Wörterbuch habe (Aussprache muss aber daneben stehen) kann man eine wertvolle Propaganda treiben.“ […][Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 104]
„Ich habe diesen kruden, oder unbeholfenen, zum Teil erstaunlich differenzierten Berichten und Einschätzungen auf 24 eng beschriebenen Seiten breiteren Raum eingeräumt, um die Befindlichkeiten eines deutschen Offiziers im 4. Kriegsjahr deutlich werden zu lassen, der offensichtlich mehr als 3 Monate in der gleichen Ortschaft stationiert war, ohne dass wirklich deutlich wird, was mein Onkel dort Militärisch zu verantworten hatte. Eine reine Vermutung spricht dafür, dass er eine „Propagandakompanie“ führte. Über die Briefe haben wir bei Onkel Fritzens Fronturlaub (siehe S. 69) nicht mit ihm gesprochen.“ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 103; Datum des Fronturlaubs unbekannt]
16.01.42: [an meinen Großvater] „„Du bekommst einen gewandten Stil, wenn du schreibst. Und ich antworte dir gern, wenn ich Zeit habe. Mit Andenken musst du geduld haben. Als Vorgesetzter kann ich nicht so handeln, wie viele Soldaten es tun, und einfach nachhause schicken ohne danach zu fragen, ob es erlaubt ist. Es freut mich, dass du die Wehrmachtsberichte verfolgst. Ich kann es auch verstehen, wenn es für euch zu langsam geht… Du musst aber bedenken, Russland ist ein sehr großes Land, sehr schlechte Straßen und viel Schnee. … Einmal sagte ich zu meinem Fahrer, sehen Sie mal nach, ich glaube meine Nase ist gesprungen. Nein, sagte er, Sie haben einen Eiszapfen an der Nase. … und wollen wir siegesgewiss ins 1942 schreiten. Einmal muss doch der Frieden kommen.““ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 105]
„Mit einem Brief vom 11.2.42 schickte mir Onkel Fritz für mein „Museum“ Rubel-Scheine und Münzen aus der Zarenzeit und Verknüpft diese Beilagen mit langen Darlegungen über den Zaren, der keinen Krieg mit Deutschland wollte (Erster Weltkrieg 1914-1918), über die Zarenfamilie, Rasputin usw. Er beklagte die ständigen heftigen Schneefälle, die das Durchkommen der Post verhindern und schließt mit zwei Regeln, die ich beherzigen soll:“[…] [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 105]
„5.3.1942:… „Dieser Tage wurde einer gehenkt, er war mit den Partisanen in Verbindung. Am nächsten Tag hatte unser Quartierwirt seinen Vollbart abrasiert und sah 20 Jahre jünger aus. Partisanen sind Freischärler, Zivilisten mit Waffen, die die Soldaten überfallen… Sie waren schon alle ausgerottet, als wir herkamen, sie leben in Verstecken. Wer so etwas tut ist dumm, denn er kann den Sieg nicht aufhalten. Wir sind jetzt sehr mit dem Schneeräumen beschäftigt.““[…] [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 105; War er bei der Partisanenbekämpfung eingesetzt?]
Im Grunde genommen geben die Briefe sehr viel wieder. So, das war jetzt erst mal alles. Ich hoffe das hilft beim Suchen und bedanke mich bereits ganz herzlich bei euch allen.
gez.Comte de Montbéliard
zuallererst eine Information: Dies ist eine Übertragung meiner Suche auf einem anderen Forum: Dem Forum Geschichte der Wehrmacht. Ich übertrage es deshalb hierhin, weil man mir dort nicht helfen konnte, und die Hilfe, die ich erhielt sich doch - ob auf mangelndes intresse? zurück zu führen kann ich nicht sagen - sehr in Grenzen hielt. Ich werde den Beitrag auf jeden Fall nochmal anhängen.
Nun jedoch zu dem Thema meiner Frage:
Ich bin auf der Suche nach meinem Urgroßonkel Fritz Schilling, dem Bruder meines Urgroßvaters mütterlicherseits. Ich kann mich leider nicht an die ehemalige WAST, das heutige Bundesarchiv wenden, da mir – meiner Meinung nach – zu viele Wichtige Daten (Geburtsdatum, Geburtsort, Todesdatum und Todesort) fehlen. Sämtliche Informationen, die ich über ihn habe, kommen aus dem 1. Buch der Biographie meines Großvaters Dr. Dr. h.c. Konrad Alexander Schilling – Stückwerk meines Lebens (1) und nun noch einigen wenigen Adressbuch-Eintragungen. Leider sind die Briefe, die er in diesem Buch in Ausschnitten Zitiert, momentan als „Verschollen“ einzustufen. Bei Interesse werde ich den [gesamten] Inhalt abtippen. So werde ich aber erst mal nur die Grundlagen für meine Militärischen Behauptungen abtippen. Problematisch sind ebenfalls der genaue Wortlaut seines Nachnamen, „Schilling“, sowie die Genauen Namen seiner Eltern, vor allem Seines Vaters. Die Biographie meines Großvaters, sowie meine eigene Forschung geben Hinweise, teilweise sogar Beweise dafür, dass die Familie Schilling – der Vater (oder spätestens dessen Eltern) war in Schlesien (manchmal ist von Brieg in Schlesien die Rede) geboren worden - aus dem Adel stammten, ja wahrscheinlich zu den Baronen von Schilling (Baltisches Adelsgeschlecht) gehörten (deren Mitglieder in vielen Dokumenten Teilweise auch nur „Schilling“ genannt werden) und desselben Stammes wie die Schilling von Canstatt waren, die in der Biographie meines Großvaters mehrfach namentliche Erwähnung finden.
Nun also zur Person meines Urgroßonkels:
Wie meine bisherige Forschung ergeben hat lautet sein „voller“ Name [Siehe obengenannte Problematik] Friedrich Karl Schilling. Gerufen und mir Jahrelang auch nur so bekannt, wurde er „Fritz“, was dazu führt, dass ich nicht weiß, ob die Wehrmacht ihn nun als Friedrich Karl oder als „Fritz“ in ihren Dokumenten hatte. Sein genaues Geburtsdatum ist mir unbekannt, da er jedoch bereits 1907 im Adressbuch von Meerane erwähnt wird ["Schilling, Friedrich Karl, Kaufmann u. Firmenmitinhaber, Philippstr. 46"], und meines Wissens nach, nicht junger als mein Urgroßvater Rudolf (*21 Dez 1889) war, gehe ich davon aus, dass er um bzw. vor 1889 geboren wurde. Leben taten Sie in Sachsen, und obwohl mir sein Geburtsort unbekannt ist, gehe ich auf Grund des Geburtsorts meines Urgroßvaters davon aus, dass es sich um Meerane (oder Umgebung) in Sachsen handelt. Er hatte 8 Geschwister. Die Identitäten (und zu meist auch Namen) dieser Geschwister sind ebenfalls fast Alle unbekannt. Die Geschwister, die ich namentlich kenne [Dokumentation fehlt bei diesem Teil der Familie völlig], waren: Bäckermeister Paul Alexander Schilling († vor 1936 in Meerane), die Parterre Clara Hedwig Schilling (möglicherweise), "Hänsi" Schilling (verhei. Neumerkel), Mein Urgroßvater Studienrat Dr. jur. Rudolf Bernhard Schilling (*1889 in Meerane; † 1964 in Bad Krozingen) und Max Alfred Schilling (*1887 in Meerane). Seine Eltern waren der Bäckermeister, Hausbesitzer u. Bürger Julius Eduard Alexander Schilling (möglicherweise) und Agnes Alma, deren Geburtsname ein völliges Rätsel bleibt.
Im Jahre 1907 wird er – zusammen mit seinem Bruder Max Alfred, sowie Paul Alexander,- als Wohnhaft in der Philippstraße 46, Meerane, Zwickau, Königreich Sachsen- angegeben. Sein Beruf wird hierbei als „Kaufmann und Firmenmitinhaber“ angegeben. [Siehe https://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/en…e6272f5d16f44f0 ]
Im Jahre 1928 sind die Eintragungen: "Max Schilling, Großhandel und Herstellung von Damenkleiderstoffen, Ziegelstraße 26.; Inhaber.: Max Alfred Schilling und Friedrich Karl Schilling (beide wohnhaft Philippsstraße 46). Fernsprechanschluß: Nr. 3138"
Aus der Biographie meines Großvaters weiß ich, dass Friedrich Karl „Fritz“ Schilling als Hauptmann der Reserve im Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde. Aus seinem Rang schließe ich, dass er schon im 1. Weltkrieg, dem Great War, diente (?). Also muss er auch entsprechenden Alters gewesen sein. Leider liegt mir kein Kriegsbild von ihm vor, ich werde mein einziges Bild von ihm einfügen, vielleicht findet man ihn ja irgendwo per Zufall.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass Fritz, wie aus seinen Briefen an meinen Großvater hervorgeht, scheinbar eine ganze Zeit lang während des Babarossa-Feldzuges in ein und demselben Dorf – Zeitweise fern ab der Front – Stationiert war, woraus mein Großvater die Vermutung Schloss, dass er möglicherweise Kommandeur einer Propaganda-Kompanie war, wobei natürlich auch andere Verwendungen in Frage kommen, zumal mir die Waffengattung bei der er diente, nicht bekannt ist. Garantieren kann ich hingegen, dass er den Krieg überlebte. Wobei hier wieder unklar ist, wann und wo er verstarb. Ober er verheiratet war ist mir unbekannt. Etwaige Orden und Ehrenzeichen sind mir leider ebenfalls nicht bekannt. Wenn er welche hatte würde ich das wirklich gerne erfahren.
Kommen wir nun zu den Biographie-Ausschnitten:
„Vom Frühjahr 1942 habe ich Briefe von Fritz Schilling, dem Bruder meines Vaters, der als Hauptmann der Reserve einberufen worden war und mit dem mein Vater und ich im Briefwechsel standen. Am 29.1.1942 schrieb er an Vater: „Ich musste vorgestern Abend wohin, nur einige hundert Meter, ließ mich hinfahren und wollte nachher zurücklaufen, musste aber umkehren, fand infolge von Schneeverwehungen den Weg nicht wieder. Habe in einem Wachlokal genächtigt, um am nächsten morgen heimzustapfen. Es war gut so. Bei den -35 Grad Celsius hätte man unterwegs erfrieren können…“ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 103; Rudolf ist sein Bruder, mein Urgroßvater]
„30.1.42 Fritz an Rudolf: „Zwischendurch immer Läusejagd. Schöne Heimat!, weit liegt zurück der Weg ins Heimatland! Wie werden wir dereinst von euch aufgenommen werden, wenn wir den verdienten Frieden durch euch haben? Oder wird es wie das letzte Mal, dass wir gequält werden? [Onkel Fritz offenbar die Situation für die Heimkehrenden Deutschen Soldaten nach 1918 an.] Das Leben ist inzwischen so Peinlich abgelaufen.““ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 104]
„1.2.42 Fritz an Rudolf: „Wenn ich von dir ein Vollständiges Wörterbuch habe (Aussprache muss aber daneben stehen) kann man eine wertvolle Propaganda treiben.“ […][Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 104]
„Ich habe diesen kruden, oder unbeholfenen, zum Teil erstaunlich differenzierten Berichten und Einschätzungen auf 24 eng beschriebenen Seiten breiteren Raum eingeräumt, um die Befindlichkeiten eines deutschen Offiziers im 4. Kriegsjahr deutlich werden zu lassen, der offensichtlich mehr als 3 Monate in der gleichen Ortschaft stationiert war, ohne dass wirklich deutlich wird, was mein Onkel dort Militärisch zu verantworten hatte. Eine reine Vermutung spricht dafür, dass er eine „Propagandakompanie“ führte. Über die Briefe haben wir bei Onkel Fritzens Fronturlaub (siehe S. 69) nicht mit ihm gesprochen.“ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 103; Datum des Fronturlaubs unbekannt]
16.01.42: [an meinen Großvater] „„Du bekommst einen gewandten Stil, wenn du schreibst. Und ich antworte dir gern, wenn ich Zeit habe. Mit Andenken musst du geduld haben. Als Vorgesetzter kann ich nicht so handeln, wie viele Soldaten es tun, und einfach nachhause schicken ohne danach zu fragen, ob es erlaubt ist. Es freut mich, dass du die Wehrmachtsberichte verfolgst. Ich kann es auch verstehen, wenn es für euch zu langsam geht… Du musst aber bedenken, Russland ist ein sehr großes Land, sehr schlechte Straßen und viel Schnee. … Einmal sagte ich zu meinem Fahrer, sehen Sie mal nach, ich glaube meine Nase ist gesprungen. Nein, sagte er, Sie haben einen Eiszapfen an der Nase. … und wollen wir siegesgewiss ins 1942 schreiten. Einmal muss doch der Frieden kommen.““ [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 105]
„Mit einem Brief vom 11.2.42 schickte mir Onkel Fritz für mein „Museum“ Rubel-Scheine und Münzen aus der Zarenzeit und Verknüpft diese Beilagen mit langen Darlegungen über den Zaren, der keinen Krieg mit Deutschland wollte (Erster Weltkrieg 1914-1918), über die Zarenfamilie, Rasputin usw. Er beklagte die ständigen heftigen Schneefälle, die das Durchkommen der Post verhindern und schließt mit zwei Regeln, die ich beherzigen soll:“[…] [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 105]
„5.3.1942:… „Dieser Tage wurde einer gehenkt, er war mit den Partisanen in Verbindung. Am nächsten Tag hatte unser Quartierwirt seinen Vollbart abrasiert und sah 20 Jahre jünger aus. Partisanen sind Freischärler, Zivilisten mit Waffen, die die Soldaten überfallen… Sie waren schon alle ausgerottet, als wir herkamen, sie leben in Verstecken. Wer so etwas tut ist dumm, denn er kann den Sieg nicht aufhalten. Wir sind jetzt sehr mit dem Schneeräumen beschäftigt.““[…] [Siehe: Stückwerk meines Lebens S. 105; War er bei der Partisanenbekämpfung eingesetzt?]
Im Grunde genommen geben die Briefe sehr viel wieder. So, das war jetzt erst mal alles. Ich hoffe das hilft beim Suchen und bedanke mich bereits ganz herzlich bei euch allen.
gez.Comte de Montbéliard
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