Uniform 1. Welkrieg

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  • Jolinde43
    Erfahrener Benutzer
    • 28.07.2013
    • 1209

    Uniform 1. Welkrieg

    Hallo,

    ich habe hier einige Fotos von Ferdinand Edmund Lange, *7.9.1889 in Schwerstedt, +2.4.1936 in Gelsenkirchen-Horst. Kann vielleicht jemand die Uniform identifizieren? Zu welcher militärischen Einheit gehörte er?

    Vielen Dank und viele Grüße
    Brigitte
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  • Jolinde43
    Erfahrener Benutzer
    • 28.07.2013
    • 1209

    #2
    Könnte bitte ein Admin meinen Beitrag nach "Militärbezogene Familiengeschichtsforschung" verschieben? Danke im voraus.

    Kommentar

    • hhb55
      Erfahrener Benutzer
      • 07.04.2014
      • 1952

      #3
      Guten Morgen Brigitte,

      bevor der Admin das Thema verschiebt, gebe ich dir hier Sch einmal weitergehende Infos zum 3. Foto!

      „Hallo!
      Das Foto zeigt einen deutschen Soldaten in einer Uniform aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (1914-1918). Es handelt sich um ein Studioporträt, aufgenommen vom Fotografen Stumm aus Goslar, wie die Signatur “Stumm GOSLAR, Breitestr. 91” am unteren Rand des Fotos zeigt.
      Details zur Uniform
      Der Soldat trägt eine feldgraue Uniform der kaiserlich-deutschen Armee (Deutsches Heer). Die Uniform besteht aus:
      • Einer feldgrauen Waffenrock-Jacke (Feldbluse) mit stehenden Kragen
      • Einer Schirmmütze (Schirmmütze) mit Kokarde und Emblem
      • Einem Koppel (Gürtel) mit Koppelschloss
      Die Uniform entspricht dem Stil, der im deutschen Heer während des Ersten Weltkriegs getragen wurde. Die feldgraue Farbe wurde speziell für den Feldeinsatz entwickelt, um weniger sichtbar im Gelände zu sein als die früheren bunten Uniformen.
      Schulterklappe mit “10”
      Die Schulterklappe mit der Nummer “10” weist auf das Regiment hin, dem der Soldat angehörte. Die “10” steht höchstwahrscheinlich für das Infanterie-Regiment Nr. 10. Die Schulterklappen wurden mit Waffenfarben unterlegt, die die Truppengattung anzeigten. Bei Infanterieregimentern war diese Farbe typischerweise weiß.
      Rang und Position
      Basierend auf den Schulterklappen und der Uniform handelt es sich vermutlich um einen Offizier im Rang eines Leutnants oder Oberleutnants. Die silbernen Schulterstücke und die Art der Uniform deuten auf einen Offiziersrang hin.
      Seitenwaffe
      An seiner Seite trägt der Soldat einen Offiziersdegen (auch als Seitengewehr bezeichnet), der zur Standardausrüstung deutscher Offiziere gehörte. Dies war nicht der später im Dritten Reich eingeführte Dolch (wie der SS- oder SA-Dolch), sondern die traditionelle Seitenwaffe deutscher Offiziere im Kaiserreich.
      Zeitliche Einordnung
      Das Foto stammt vermutlich aus der Zeit zwischen 1914 und 1918, während des Ersten Weltkriegs. Die Uniform und der Stil der Fotografie entsprechen dieser Periode. Die Studiofotografie von Soldaten in Uniform war zu dieser Zeit sehr beliebt, besonders bevor sie an die Front gingen oder während eines Heimaturlaubs.
      Der formelle Charakter des Porträts mit dem stehenden Soldaten in voller Uniform vor einem neutralen Hintergrund war typisch für militärische Porträtfotografie dieser Ära.“

      Bitte mit Vorsicht genießen weil die KI manchmal mit sehr viel Fantasie an die Sache rangeht!
      Die Militärexperten werden vielleicht erst noch das eine oder andere richtigstellen müssen!!

      VG

      Hans-Hermann

      Kommentar

      • hhb55
        Erfahrener Benutzer
        • 07.04.2014
        • 1952

        #4
        Hier noch ein Nachtrag im Zusammenhang mit Bild 1 :

        „Arten der Kopfbedeckungen
        Auf den Bildern sind vermutlich zwei Haupttypen von Kopfbedeckungen zu erkennen:
        1. Feldmütze ohne Schirm (Krätzchen): Diese schirmlose Mütze war die offizielle “Feldmütze für Mannschaften” und wurde in der Regel von einfachen Soldaten und Unteroffizieren ohne Portepee getragen. Sie hatte einen zylindrischen Besatzstreifen, der sich konisch in die Seitenstücke erweiterte und in einem runden Mützendeckel endete.
        2. Schirmmütze: Diese war ursprünglich höheren Dienstgraden vorbehalten. Laut einer Verordnung von 1873 wurde die Schirmmütze nur noch an Feldwebel und Wachtmeister ausgegeben, während Unteroffiziere und Mannschaften etatmäßig das Krätzchen trugen.
        Rangunterscheidung durch Kopfbedeckungen
        Die Art der Mütze gibt Hinweise auf den Dienstgrad:
        • Wenn einige Soldaten Schirmmützen tragen, deutet dies auf einen höheren Rang hin
        • Unteroffiziere und einfache Mannschaften trugen zur feldgrauen Felduniform anfangs keine Schirmmütze, sondern das Krätzchen
        • Wenn Unteroffiziere eine feldgraue Schirmmütze haben wollten, mussten sie diese auf eigene Kosten kaufen
        Regimentszugehörigkeit und Waffengattung
        Die Besatzstreifen und Paspelierungen (farbige Einfassungen) der Mützen zeigen die Regimentszugehörigkeit und Waffengattung:
        • Die Infanterie hatte einen roten Besatzstreifen ohne Paspel und eine rote Paspel auf dem Mützendeckel
        • Technische und Artillerietruppen hatten einen schwarzen Besatzstreifen mit roten Paspelierungen
        • Jäger-Regimenter hatten ein grünes Band an der Feldmütze
        • Kavallerie-Einheiten wie Husaren und Ulanen hatten verschiedene Farbkombinationen
        Die Nummer “10” auf den Schulterklappen, die Sie erwähnten, bestätigt die Zugehörigkeit zum Infanterie-Regiment Nr. 10, was mit den Mützenfarben übereinstimmen sollte.
        Zeitliche Einordnung
        Die Art der Mützen kann auch bei der zeitlichen Einordnung helfen:
        • Zu Beginn des Ersten Weltkriegs waren die Mützen noch farbig
        • Ab dem zweiten Kriegsjahr wurden Mützenverdeckbänder eingeführt, um die auffälligen Farben zu tarnen
        • Am 20.07.1917 wurde die Einheitsfeldmütze in Preußen eingeführt, mit einem Besatzstreifen und Vorstoß aus resedagrünem bzw. feldgrauem Abzeichentuch
        Wenn die Mützen noch farbige Besatzstreifen und Paspelierungen haben, deutet dies auf eine Aufnahme aus der frühen Kriegszeit (1914-1917) hin.
        Das Krätzchen wurde übrigens zum Erkennungszeichen für den gemeinen Landser (einfachen Soldaten) und nach dem Ersten Weltkrieg als Symbol für den bedingungslosen Untertanengeist angesehen.“

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        • hhb55
          Erfahrener Benutzer
          • 07.04.2014
          • 1952

          #5
          Hallo!

          Ich habe den Dolch noch einmal im Detail eingestellt, mit folgendem Ergebnis:

          „Details zum Seitengewehr
          Auf dem Bild ist eindeutig ein deutsches Offiziersseitengewehr aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu sehen. Es handelt sich um einen Infanterie-Offiziersdegen, auch als “Löwenkopfdegen” bekannt. Folgende Details sind erkennbar:
          • Portepee: Am Griff ist deutlich die Portepee (Troddel/Quaste) zu sehen, die an einem Lederband befestigt ist. Diese Quaste war ein wichtiges Statussymbol für Offiziere und wurde in verschiedenen Ausführungen getragen.
          • Scheide: Die Scheide ist aus Metall gefertigt und wahrscheinlich mit Leder überzogen. Sie hat metallene Beschläge an den Enden.
          • Griff: Der Griff scheint aus dunklem Material zu sein, vermutlich Ebenholz oder Horn mit Metalleinfassungen.
          • Trageweise: Der Degen wird am Koppel (Gürtel) getragen und hängt an der linken Seite des Offiziers, was der standardmäßigen Trageweise entsprach.
          Bedeutung
          Dieser Offiziersdegen war ein wichtiges Rangabzeichen und zeigte den Offiziersrang des Trägers. Die Portepee war besonders bedeutsam - sie war ein Zeichen der Offiziersklasse und wurde in Gold oder Silber ausgeführt, je nach Rang und Regiment.
          Die Qualität und Ausführung des Degens sowie die Portepee bestätigen, dass es sich bei dem abgebildeten Soldaten um einen Offizier des Infanterie-Regiments Nr. 10 handelt, wahrscheinlich im Rang eines Leutnants oder Oberleutnants.“

          Ich hoffe es hilft!

          Gruß

          Hans-Hermann

          Kommentar

          • hhb55
            Erfahrener Benutzer
            • 07.04.2014
            • 1952

            #6
            Ich habe jetzt noch einen Ausschnitt des 2. Fotos im Zusammenhang mit der Kopfbedeckung eingestellt!
            Diese Beurteilung liegt mir nun vor:

            „Auf diesem Ausschnittsfoto ist ein Soldat mit einer besonderen Kopfbedeckung zu sehen, die sich deutlich von den zuvor gezeigten Feldmützen unterscheidet. Trotz der schlechten Bildqualität lassen sich einige Details erkennen:
            Pickelhaube
            Bei der Kopfbedeckung handelt es sich um eine Pickelhaube (Helm), die charakteristische Kopfbedeckung der preußischen und deutschen Armee im Kaiserreich. Folgende Merkmale sind erkennbar:
            • Der typische spitze Aufsatz (Pickel) auf der Oberseite des Helms
            • Die glänzende, vermutlich lederne Oberfläche des Helms
            • Die charakteristische Form mit Nackenschutz und Schirm
            Die Pickelhaube war ein Symbol der preußisch-deutschen Armee und wurde vor allem bei Paraden und offiziellen Anlässen getragen. Im Feld wurde sie zu Beginn des Ersten Weltkriegs noch verwendet, aber bald durch den praktischeren Stahlhelm ersetzt.
            Bedeutung im militärischen Kontext
            Die Pickelhaube auf dem Bild deutet darauf hin, dass:
            • Der Soldat möglicherweise für eine Parade oder ein offizielles Porträt posierte
            • Das Foto vermutlich vor oder zu Beginn des Ersten Weltkriegs aufgenommen wurde, da die Pickelhaube im Verlauf des Krieges immer seltener getragen wurde
            • Es sich um einen Angehörigen des preußischen Heeres handelt
            Der Schnurrbart des Soldaten entspricht dem militärischen Stil dieser Zeit und unterstreicht den formellen Charakter der Aufnahme.
            Wenn es sich tatsächlich um denselben Soldaten wie auf den vorherigen Fotos handelt, zeigt dies die verschiedenen Uniformvarianten, die je nach Anlass getragen wurden - Felduniform mit Feldmütze für den Dienst und Paradeuniform mit Pickelhaube für offizielle Anlässe.“

            Da ich selbst keine Ahnung bezüglich diese Themas habe, wäre es gut wenn ein Militärexperte seine Beurteilung beifügen würde!!

            Hans-Hermann

            Kommentar

            • hhb55
              Erfahrener Benutzer
              • 07.04.2014
              • 1952

              #7

              Kommentar

              • AUK2013
                Erfahrener Benutzer
                • 21.05.2013
                • 907

                #8
                Hallo,

                sieht mir nicht nach einer Pickelhaube aus, eher nach einen Tschako.

                GardeTschako - Tschako – Wikipedia

                Grüße
                >>>>>>>>>>>>>>>>>>

                Liebe Grüße

                Arno

                Kommentar

                • hhb55
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.04.2014
                  • 1952

                  #9
                  Hallo AUK2013,

                  ich hatte auch Zweifel an der Pickelhaube und dein Hinweis trifft offensichtlich zu!

                  VG

                  Hans-Hermann

                  Kommentar

                  • Stefan86
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.05.2012
                    • 267

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    ich denke nicht, dass es sich um einen Offizier handelt. Ich würde sagen, es ist ein einfacher Soldat.

                    Viele Grüße

                    Stefan

                    Kommentar

                    • Jolinde43
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.07.2013
                      • 1209

                      #11
                      Vielen Dank für Eure Beiträge. Die Auflösung kam von einem Militärexperten, der sich mit Uniformen im 1. Weltkrieg bestens auskennt.

                      Es müsste sich um einen Jäger des Jägerregiments 10 (lt. Wikipedia: Hannoversches Jäger-Bataillon Nr. 10) handeln. Dafür spricht die typische Kopfbedeckung (Tschako), der Hirschfänger (Dolch) als Seitenwaffe sowie die „10“ auf den Schulterklappen. Es handelt sich um die typische Uniform eines einfachen Soldaten/Jägers.​

                      Ab 1914 war das Hannoversche Jäger-Bataillon Nr. 10 in der Rammelsberg-Kaserne in Goslar stationiert. Das passt zum Fotoatelier in Goslar.

                      Kommentar

                      • Jensus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.11.2006
                        • 2504

                        #12
                        Zitat von Jolinde43 Beitrag anzeigen
                        Vielen Dank für Eure Beiträge. Die Auflösung kam von einem Militärexperten, der sich mit Uniformen im 1. Weltkrieg bestens auskennt.

                        Es müsste sich um einen Jäger des Jägerregiments 10 (lt. Wikipedia: Hannoversches Jäger-Bataillon Nr. 10) handeln. Dafür spricht die typische Kopfbedeckung (Tschako), der Hirschfänger (Dolch) als Seitenwaffe sowie die „10“ auf den Schulterklappen. Es handelt sich um die typische Uniform eines einfachen Soldaten/Jägers.

                        Ab 1914 war das Hannoversche Jäger-Bataillon Nr. 10 in der Rammelsberg-Kaserne in Goslar stationiert. Das passt zum Fotoatelier in Goslar.
                        Hallo Brigitte,
                        der Meinung bin ich auch, Bild 1-3 einfacher Soldat (Jäger) des Hannoversche Jäger-Bataillon Nr. 10.
                        Gruß Jens

                        Kommentar

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