Fragen 1. WK Reserve Lazarett St. Avold

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  • julie kottüm
    Erfahrener Benutzer
    • 29.12.2010
    • 113

    Fragen 1. WK Reserve Lazarett St. Avold

    Hallo, ich bins wieder...

    Die Gedanken schwirren in meinem Kopf und ich kann noch nicht so recht Ordnung in die ganze Sache bringen...

    Mein Ur-Ur-Opa Heinrich Horn, genannt Hass ist am 06.09.1916 im Reserve-Lazarett St. Avold gestorben. Er war im Infanterie-Regiment 85 (Herzog von Holstein) als Musketier. Ich habe jetzt herausgefunden, dass er auf einem Soldatenfriedhof in St. Avold (ca. 30 km von Saarbrücken) seine letzte Ruhe gefunden hat.

    Aber:
    - Was genau ist eigentlich ein Reserve-Lazarett?
    - Und wie kam er dahin?
    Ich habe schon gegooglet und folgendes gelesen, nämlich dass das Regiment 1916 in Kämpfen an der Somme bei Fresnoy beteiligt war. Doch das ist ziemlich weit entfernt von St. Avold.
    - Wie viele km haben die Regimenter denn am Tag zurück legen können?
    Irgendwo habe ich auch schon gelesen, dass St. Avold 1914 (oder so) zu Deutschland gehörte? Ich kann aber die Seite einfach nicht wiederfinden.

    Gibt es nicht irgendwo Aufzeichnungen aus den Lazaretten?
    Oder eine bessere Auflistung wo das Regiment in Kämpfe verwickelt war? Alles was ich bisher im Internet gefunden habe war doch sehr schwammig...
    Ob ich mal nach seiner Sterbeurkunde im Amt Lütjenburg fragen soll?

    Liebe Grüße
    Miriam
    Ich suche in:
    Schleswig-Holstein (Kreis Lütjenburg/Giekau):
    Anders, Dohrmann (Doormann/Dormann), Horn, Nebendahl (Nebenthal, Nevendahl), Kortum (Cortum/Cordum/Kordum/Kortüm), Schnack, Eckmann, Hoof, Stiegner, Wiese

    Pommern (Kreis Köslin/Bublitz):
    Simon aus Porst, Nitz aus Gust
  • Farang
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2010
    • 1116

    #2
    schau mal hier: http://shsurf.de/b.schaefer/truebpla...reslazber.html

    Gruß Michael
    Sandau bis Tepl - Egerland /Böhmen /Sudetenland.
    Infos über das: Das k.(u.)k. Militär

    Infos zur Suche nach Dokumenten der k.(u.)k. Soldaten

    Kommentar

    • Jensus
      Erfahrener Benutzer
      • 24.11.2006
      • 2461

      #3
      Hallo Miriam,
      Zitat von julie kottüm Beitrag anzeigen
      .... Mein Ur-Ur-Opa Heinrich Horn, genannt Hass ist am 06.09.1916 im Reserve-Lazarett St. Avold gestorben. Er war im Infanterie-Regiment 85 (Herzog von Holstein) als Musketier.
      ... diese hilfreiche Seite zum Regiment hast Du evtl. schon gefunden!? http://wiki-de.genealogy.net/IR_85


      Zitat von julie kottüm Beitrag anzeigen
      Aber:
      - Was genau ist eigentlich ein Reserve-Lazarett?
      - Und wie kam er dahin?
      Da es während des Krieges immer mehr und heftiger Verletzte gab, reichten die bisherigen Lazarette nicht mehr aus
      und es wurden weitere zusätzliche Lazarette (also Reserve-Lazarette) gebildet.
      Die Verwundeten wurden (meist) von Sanitätern geborgen und (soweit es ging) versorgt. Wenn der Verletzte transportfähig war,
      wurde er von Sanitätskolonnen (per Wagen, Zug, etc...) zu einen Lazarett verlegt.


      Zitat von julie kottüm Beitrag anzeigen
      Ich habe schon gegooglet und folgendes gelesen, nämlich dass das Regiment 1916 in Kämpfen an der Somme bei Fresnoy beteiligt war. Doch das ist ziemlich weit entfernt von St. Avold.
      ... es gab für die leichteren Verletzungen Verbandsplätze (nahe des Frontverlaufes) und für schwerere Verletzungen
      die Lazarette (eher etwas entfernt vom Frontverlauf/Kriegsgebiet - z. B. auch weit genug weg von feindlichen Artillerie).

      Zitat von julie kottüm Beitrag anzeigen
      - Wie viele km haben die Regimenter denn am Tag zurück legen können?
      ... das kann man so nicht sagen (möglich war 0 bis ~40km), aber im Stellungskrieg bzw. Grabenkrieg lagen sich
      die gegnerischen Einheiten oft monatelang gegenüber, ohne sich wirklich zu bewegen!


      Zitat von julie kottüm Beitrag anzeigen
      Irgendwo habe ich auch schon gelesen, dass St. Avold 1914 (oder so) zu Deutschland gehörte? Ich kann aber die Seite einfach nicht wiederfinden.
      Sankt Avold / Saint-Avold (Lothringen) gehört bis 1870 zu Frankreich und ging nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als
      "Reparationskosten" an das Deutsche Reich (plus das französische Elsass). Nach dem 1. Weltkrieg ging es wieder zurück an Frankreich!

      Zitat von julie kottüm Beitrag anzeigen
      Gibt es nicht irgendwo Aufzeichnungen aus den Lazaretten?
      Oder eine bessere Auflistung wo das Regiment in Kämpfe verwickelt war? Alles was ich bisher im Internet gefunden habe war doch sehr schwammig...
      Ob ich mal nach seiner Sterbeurkunde im Amt Lütjenburg fragen soll?
      ... genaueres erfährst Du wohl nur in der Regimentsgeschichte (evtl. per Fernleihe besorgen):
      Oskar Beltz: "Das Infanterie-Regiment Herzog von Holstein (Holst.) Nr. 85 im Weltkriege." 1925 Heide, Heider Anzeiger, 190 Seiten.

      Gruss Jens
      Zuletzt geändert von Jensus; 31.01.2011, 22:41.

      Kommentar

      • julie kottüm
        Erfahrener Benutzer
        • 29.12.2010
        • 113

        #4
        @ Michael,
        danke für den Link, da habe ich dann ja jetzt eine schöne Gute-Nacht-Lektüre. Ich habe schon mal angelesen, ist wirklich sehr interessant!! Vielen Dank!

        @ Jens,

        du bist auch überall präsent! Wie schön, da fühle ich mich richtig behütet! Ich danke dir mal wieder für deine sehr informative Antwort!

        Ja, die Seite zum Regiment hatte ich schon gefunden.

        Da es während des Krieges immer mehr und heftiger Verletzte gab, reichten die bisherigen Lazarette nicht mehr aus
        und es wurden weitere zusätzliche Lazarette (also Reserve-Lazarette) gebildet.
        Okay, ja sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht, ich konnte nur nichts wirklich nützliches im Internet finden. Vielleicht suche ich auch einfach falsch...

        ... es gab für die leichteren Verletzungen Verbandsplätze (nahe des Frontverlaufes) und für schwerere Verletzungen
        die Lazarette (eher etwas entfernt vom Frontverlauf/Kriegsgebiet - z. B. auch weit genug weg von feindlichen Artillerie).
        Das heißt also, dass mein Ur-Ur-Opa sehr wahrscheinlich mit einem Zug oder ähnlichem nach St. Avold gebracht wurde... Das wusste ich eben nicht. Ich dachte die Verwundeten wurden erst von Sanitätern versorgt und dann zu einem nahegelegenen Lazarett befördert. Das die quer durchs Land gefahren wurden, hatte ich nicht gedacht, wieder was schlauer!!

        Also dann wäre es rein theoretisch möglich, dass er im Kampf an der Somme bei Fresnoy vielleicht schwer verletzt und mit einem Zug nach St. Avold gebracht wurde, wo er dann seinen Verletzungen erlegen ist...

        Sankt Avold / Saint-Avold (Lothringen) gehört bis 1870 zu Frankreich und ging nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als

        "Reparationskosten" an das Deutsche Reich (plus das französische Elsass). Nach dem 1. Weltkrieg ging es wieder zurück an Frankreich!
        Ja, das war es. Ich danke dir!! Du bist ja ein wandelndes Lexikon!!

        Ich danke euch, ihr Lieben, für die sehr informativen Antworten!! Jetzt gehe ich, wieder um einiges schlauer, ins Bett und wünsche euch eine geruhsame Nacht!

        Liebe Grüße
        Miriam
        Ich suche in:
        Schleswig-Holstein (Kreis Lütjenburg/Giekau):
        Anders, Dohrmann (Doormann/Dormann), Horn, Nebendahl (Nebenthal, Nevendahl), Kortum (Cortum/Cordum/Kordum/Kortüm), Schnack, Eckmann, Hoof, Stiegner, Wiese

        Pommern (Kreis Köslin/Bublitz):
        Simon aus Porst, Nitz aus Gust

        Kommentar

        • Delilah
          Erfahrener Benutzer
          • 15.02.2011
          • 314

          #5
          Hallo Miriam, ich habe eben deine Frage nach Lazaretten gelesen. Es gibt noch Lazarettbücher beim Krankenbuchlager in Berlin. Diese nehmen jedoch seit einiger Zeit keine Anfragen von Privatpersonen mehr an. Daher würde ich dir empfehlen über die Deutsche Dienststelle dir die Informationen zu deinem Ururgroßvater (Grund der Verwundung, Dauer des Aufenthalts usw.) zu erbitten. Auf jeden Fall dort alle dir bekannten Daten zu ihm angeben, auch den genauen Truppenteil und das genannte Lazarett. Solltest du deiner Anfrage einen Auszug aus dem Geburten- und Sterberegister beifügen können, könnte es sein, dass die Ermittlungen dort insgesamt nicht solange dauern.

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