Werte Community,
ich hoffe, ich hätte diese Frage nicht in "militärbezogene Forschung" stellen sollen, da es in dem Unterforum ja laut Beschreibung mehr um im Krieg verschollene Personen geht.
Ich habe eine Vorfahrin, Anna Maria, die im österreichischen Erbfolgekrieg im "königlich marschallischen Infanterieregiment" (später k.u.k. Infanterie-Regiment N.18 https://kuk-xiv-korps.org/regimenter/ir18/) die Gattin des Stallmeisters Johann Bartholomäus Rossat(?) war. Sie gebar Mitte Februar 1743 in der Gemeinde Ampflwang einen Sohn, da war sie allerdings schon eine Witwe. Sie heiratete kurz darauf den Bader Johann Georg Do(b)mayr, ebenfalls kürzlich verwitwet. (Links zu beiden Einträgen unten)
Ich habe dann einen Haufen online schwer zugänglicher Quellen im Internet zur Geschichte der habsburgischen Regimenter recherchiert und zum österreichischen Erbfolgekrieg.
- "Geschichte des k.k. Infanterie-Regiments Nr. 18" (und auch anderer Regimenter) https://books.google.at/books/about/...AJ&redir_esc=y
- "Oesterreichischer Erbfolge-Krieg 1740-1748", Band IV https://archive.org/details/bub_gb_N...e/n13/mode/2up
Ergebnisse dieser Recherche: Das Regiment war bei der Schlacht von Chotusitz/Czaslau Mitte Mai 1742 (also etwa zur Zeit der Zeugung des Sohnes), dann bei der Belagerung von Prag und zog dann zurück nach Bayern. Das Regiment 18 ging in Winterquartiere in Bayern, um Donauwörth herum. Einige andere Regimenter allerdings kamen bis hinter den Inn, die Reitertruppen(!) sogar hinter den Hausruckwald (also auch nach Ampflwang). Dementsprechend müsste meine Vorfahrin auf dem Rückweg von Prag irgendwie mit einem anderen Regiment mitgezogen sein in die Winterquartiere.
Außerdem hat der Oberbefehlshaber Khevenhüller im Dezember 1742 aus finanziellen Gründen die Truppen etwas ausgedünnt.
Daher habe ich einige Fragen:
1. Was hat ein Stallmeister damals gemacht? Wie hoch angesehen war ein Stallmeister und wie viele gab es pro Regiment?
2. Wo finde ich Quellen über den Aufbau so eines habsburgischen Infanterieregiments in den 1740ern?
3. Ist es plausibel wie oben beschrieben, dass eine verwitwete Stallmeisterin eines Regiments mit einem anderen in die Winterquartiere mitreitet?
4. Wie muss ich mir solche Winterquartiere überhaupt vorstellen?
5. Wäre eine verwitete, hochschwangere Stallmeisterin ohnehin aus der Armee entlassen worden oder war das nur Zufall, dass viele entlassen wurden?
6. Wäre ein Stallmeister irgendwie in Schlachten verwickelt? Ist es wahrscheinlich, dass er in einer Schlacht gestorben ist oder muss das aufgrund einer Krankheit sein?
7. (Diese Frage wäre technisch gesehen etwas für das Militär-Unterforum) Wo könnte der Sterbeeintrag ihres Ex-Mannes, also des verstorbenen Stallmeisters, überall sein? Könnte der in jeder Pfarre, durch die das Regiment gezogen ist, stehen oder wo und wie werden verstorbene Mitglieder, die keine Soldaten sind, eines Heeres beerdigt?
8. Und natürlich: Stimmt der Nachname "Rossat" überhaupt oder habe ich mich verlesen? Ist das ein böhmischer Name?
9. Wo könnte Anna Maria überhaupt herkommen? Zu ihrem Mädchennamen weiß ich ja nichts. Heiraten Stallmeister, wenn sie schon etwas mit dem Heer zu tun haben oder sind das vorher normale Bauern oder Handwerker? Würde die Hochzeit also im Geburtsort von Johann Bartholomäus oder von Anna Maria stehen? Wie wahrscheinlich ist es, dass Anna Maria auch von dort ist, wo ihr Ex-Mann her ist?
* Geburt 1743 des Sohnes von Anna Maria & Johann Bartholomäus: (Achtung: der dritte Eintrag von oben!! nicht der erste! das Kind im ersten Eintrag hat aber auch etwas mi dem Regiment zu tun) https://data.matricula-online.eu/de/...252F02/?pg=251
* Hochzeit 1743 Domayr-Rossat: (ganz unten) https://data.matricula-online.eu/de/...252F02/?pg=136
ich hoffe, ich hätte diese Frage nicht in "militärbezogene Forschung" stellen sollen, da es in dem Unterforum ja laut Beschreibung mehr um im Krieg verschollene Personen geht.
Ich habe eine Vorfahrin, Anna Maria, die im österreichischen Erbfolgekrieg im "königlich marschallischen Infanterieregiment" (später k.u.k. Infanterie-Regiment N.18 https://kuk-xiv-korps.org/regimenter/ir18/) die Gattin des Stallmeisters Johann Bartholomäus Rossat(?) war. Sie gebar Mitte Februar 1743 in der Gemeinde Ampflwang einen Sohn, da war sie allerdings schon eine Witwe. Sie heiratete kurz darauf den Bader Johann Georg Do(b)mayr, ebenfalls kürzlich verwitwet. (Links zu beiden Einträgen unten)
Ich habe dann einen Haufen online schwer zugänglicher Quellen im Internet zur Geschichte der habsburgischen Regimenter recherchiert und zum österreichischen Erbfolgekrieg.
- "Geschichte des k.k. Infanterie-Regiments Nr. 18" (und auch anderer Regimenter) https://books.google.at/books/about/...AJ&redir_esc=y
- "Oesterreichischer Erbfolge-Krieg 1740-1748", Band IV https://archive.org/details/bub_gb_N...e/n13/mode/2up
Ergebnisse dieser Recherche: Das Regiment war bei der Schlacht von Chotusitz/Czaslau Mitte Mai 1742 (also etwa zur Zeit der Zeugung des Sohnes), dann bei der Belagerung von Prag und zog dann zurück nach Bayern. Das Regiment 18 ging in Winterquartiere in Bayern, um Donauwörth herum. Einige andere Regimenter allerdings kamen bis hinter den Inn, die Reitertruppen(!) sogar hinter den Hausruckwald (also auch nach Ampflwang). Dementsprechend müsste meine Vorfahrin auf dem Rückweg von Prag irgendwie mit einem anderen Regiment mitgezogen sein in die Winterquartiere.
Außerdem hat der Oberbefehlshaber Khevenhüller im Dezember 1742 aus finanziellen Gründen die Truppen etwas ausgedünnt.
Daher habe ich einige Fragen:
1. Was hat ein Stallmeister damals gemacht? Wie hoch angesehen war ein Stallmeister und wie viele gab es pro Regiment?
2. Wo finde ich Quellen über den Aufbau so eines habsburgischen Infanterieregiments in den 1740ern?
3. Ist es plausibel wie oben beschrieben, dass eine verwitwete Stallmeisterin eines Regiments mit einem anderen in die Winterquartiere mitreitet?
4. Wie muss ich mir solche Winterquartiere überhaupt vorstellen?
5. Wäre eine verwitete, hochschwangere Stallmeisterin ohnehin aus der Armee entlassen worden oder war das nur Zufall, dass viele entlassen wurden?
6. Wäre ein Stallmeister irgendwie in Schlachten verwickelt? Ist es wahrscheinlich, dass er in einer Schlacht gestorben ist oder muss das aufgrund einer Krankheit sein?
7. (Diese Frage wäre technisch gesehen etwas für das Militär-Unterforum) Wo könnte der Sterbeeintrag ihres Ex-Mannes, also des verstorbenen Stallmeisters, überall sein? Könnte der in jeder Pfarre, durch die das Regiment gezogen ist, stehen oder wo und wie werden verstorbene Mitglieder, die keine Soldaten sind, eines Heeres beerdigt?
8. Und natürlich: Stimmt der Nachname "Rossat" überhaupt oder habe ich mich verlesen? Ist das ein böhmischer Name?
9. Wo könnte Anna Maria überhaupt herkommen? Zu ihrem Mädchennamen weiß ich ja nichts. Heiraten Stallmeister, wenn sie schon etwas mit dem Heer zu tun haben oder sind das vorher normale Bauern oder Handwerker? Würde die Hochzeit also im Geburtsort von Johann Bartholomäus oder von Anna Maria stehen? Wie wahrscheinlich ist es, dass Anna Maria auch von dort ist, wo ihr Ex-Mann her ist?
* Geburt 1743 des Sohnes von Anna Maria & Johann Bartholomäus: (Achtung: der dritte Eintrag von oben!! nicht der erste! das Kind im ersten Eintrag hat aber auch etwas mi dem Regiment zu tun) https://data.matricula-online.eu/de/...252F02/?pg=251
* Hochzeit 1743 Domayr-Rossat: (ganz unten) https://data.matricula-online.eu/de/...252F02/?pg=136
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