Lt. d.B.

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  • Merle
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2008
    • 1317

    Lt. d.B.

    Hallo zusammen,

    in einer Liste kam die Frage, was Lt. d. B. bedeutet. Die Info steht auf einem Grabstein von 1914. Wer kann helfen?

    Gruß
    merle
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 29674

    #2
    Hallo Merle,

    sicher, daß es Lt. d. B und nicht Lt. d. R. heißt???

    Lt. d. R. wäre nämlich Leutnant der Reserve
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • Jensus
      Erfahrener Benutzer
      • 24.11.2006
      • 2504

      #3
      Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
      Hallo Merle,

      sicher, daß es Lt. d. B und nicht Lt. d. R. heißt???

      Lt. d. R. wäre nämlich Leutnant der Reserve
      Hallo Merle,
      denke auch das es vermutlich eher ein "Lt. d. R." für Leutnant der Reserve sein dürfte.
      Ansonsten gibt es noch: d. L. = der Landwehr, a. D. = ausser Dienste, z. D. = zu Dienste.
      Gruss Jens

      Kommentar

      • Merle
        Erfahrener Benutzer
        • 27.07.2008
        • 1317

        #4
        Hallo Ihr beiden,

        es kann natürlich sein, dass es Lt. d. R. heißt, ich habe den Grabstein selbst nicht gesehen. Aber wenn man googelt, findet man auch Lt. d.B. - auch wenn ich leider nicht genau herausfinden kann, was das dann bedeutet. Könnte es irgendwas mit Beurlaubtenstand sein?

        Danke für Eure Hilfe.

        Gruß
        merle

        Kommentar

        • Merle
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2008
          • 1317

          #5
          Hallo zusammen,

          da der Grabstein wohl ziemlich verwittert ist, heißt es vermutlich wirklich Lt. d.R.

          Danke nochmals fürs Mitdenken.

          Gruß
          merle

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator

            • 16.07.2006
            • 29674

            #6
            Hallo Merle,

            es wird wohl Lt.d.R. sein. R und B auf so alten Steinen lassen sich ja gerne verwechseln.

            Ausserdem hab ich den Soldaten meines Vertrauens befragt, die Abkürzung d.B. gibt und gab es nie!
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • alfred47
              Erfahrener Benutzer
              • 03.10.2008
              • 1296

              #7
              Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
              Ausserdem hab ich den Soldaten meines Vertrauens befragt, die Abkürzung d.B. gibt und gab es nie!
              Hallo Christine,

              das klingt sehr absolut!

              Wie bitte sind dann aber folgende Beiträge, die ich beim googeln gefunden habe, zu werten?

              - Deutsche Kriegsmarine:
              In einer Übersicht zur Laufbahn der Offiziersdienstgrade steht u.a.:
              Sanitätsoffizier des zähnärztlichen Dienstes d. B.

              - Im Forum der Wehrmacht
              Bei der Deutung eines Fotos:
              ... die uniform ist die eines Heeresoffiziers. Er trägt eine silberne kordel an der mütze, Offiziersschulterstücke (Leutnant bis Hauptmann) und er trägt einen Offiziersdolch mit Portepee. Da er Wehrmachtsbeamter war,
              müßte sein
              Dienstgrad Regierungs-Inspektor d.B. bzw. Reg.-Oberinsp. d.B. gelautet haben. Die Bezeichnung Techn. Inspektions-Kommandeur ist m.E. die Bezeichnung der Dienststellung.Z. B. Oberleutnant als Dienstgrad und Kompanieführer als Dienststellung. Auf jeden Fall war er zwischen Leutnant und Hauptmann einzugliedern. Ab Major trug man geflochtene Schulterstücke. Hat Dir die WAST etwas über seine Frontzeit mitgeteilt? Als Wehrmachtsbeamter d.B. (er hätte sonst schmale Schulterstücke) mußte er ...

              - Richtlinien für die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes (OKH/PA) vom 03.6.1941
              Pkt. IV Einreichung der Verleihungsvorschläge:
              ... Außer diesen grundsätzlichen Punkten sind folgende Angaben mitzumelden:
              In welchem Dienstverhältnis der Vorgeschlagene steht (Truppen-Offz., E.-Offz.d.Res., d.Ldw.z.V., usw.),
              bei aktiven Soldaten der Friedenstruppenteil des Vorgeschlagenen,
              bei Soldaten d.B., z.V. usw. das zuständige W.Bez.Kdo.,
              das Rangdienstalter, ...


              Zumindest scheint es die Abkürzung d. B. doch zu geben, ohne daß ich jetzt weiß in welchem militärischen Bereich.
              Aber vielleicht steht auf dem Grabszein wirklich "d. R."

              Gruß Alfred



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              • Xtine
                Administrator

                • 16.07.2006
                • 29674

                #8
                Hallo Alfred,

                ok, ich habe nochmal selbst gegoogelt und ziehe das "gab es nie" zurück .

                In der heutigen Bundeswehr wird es aber nicht mehr verwendet.
                So wie es aussieht scheint es die Abkürzung d.B. in der Wehrmacht aber wohl doch gegeben zu haben. Ich habe folgendes gefunden.

                Aus Lexikon der Wehrmacht:
                Die Beamten der Wehrmacht waren gemäß § 21 Abs. 1 WG[vii] Angehörige der Wehrmacht und leisteten aktiven Wehrdienst.[viii] Laut § 7 Abs. 1 Nr. 3 erfüllte dieser jedoch nicht die nach § 7 durch Wehrdienst zu leistende Wehrpflicht. Gleichzeitig stand der Wehrmachtbeamte auch in einem Beamtenverhältnis im Sinne des DBG (Die hiervon betroffenen aktiven Wehrmachtbeamten wurden wegen des erhöhten Bedarfs an Beamten im Krieg durch Wehrmachtbeamte des Beurlaubtenstandes (d.B.), zur Verfügung (z.V.), auf Kriegsdauer (a.K.), zusammengefasst unter „Ergänzungswehrmachtbeamte“, ergänzt. Für sie galten andere Rechtsverhältnisse, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.). Diese Doppelstellung brachte es mit sich, dass sowohl Wehrgesetz als auch Beamtengesetz auf die Wehrmachtbeamten Anwendung fanden.


                Ich würde an Merles Stelle aber doch nochmal abklären, ob es nun ein B oder R ist, sicher ist sicher
                Viele Grüße .................................. .
                Christine

                .. .............
                Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                (Konfuzius)

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                • Merle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.07.2008
                  • 1317

                  #9
                  Hallo zusammen,

                  ich habe auch noch mal gegoogelt und sehe das wie Alfred. Diese Abkürzung gab es, was immer sie auch heißen mag. In meinem Fall konnte durch eine andere Quelle bestätigt werden, dass der Gesuchte Leutnant der Reserve war.

                  Gruß
                  merle

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                  • Jensus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.11.2006
                    • 2504

                    #10
                    ... sorry - hatte die vorigen Beiträge übersehen! Denke auch dass das "B" für "Beurlaubtenstandes" stehen könnte!
                    Gruss Jens
                    Zuletzt geändert von Jensus; 15.01.2011, 21:06.

                    Kommentar

                    • Merle
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.07.2008
                      • 1317

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      am besten wird man bei googlebooks fündig, z.B. hier. Beurlaubtenstand hatte ich ja auch schon vermutet...

                      Gruß
                      merle

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                      • horsthans
                        Benutzer
                        • 14.12.2007
                        • 44

                        #12
                        d.B.

                        Guten Abend,

                        Lt. d.B. heißt Leutnant des Beurlaubtenstandes, entspricht dem der Reserve.
                        Mein Vater war als Bauingenieur bei der Luftwaffe Reg. Bauinspektor .d.B.
                        Anders als bei den alliierten Streitkräften, in denen Ingenieure Offiziere waren, bezogen auf ihren Fachbereich, war ein Ingenieur damals ein Wehrmachtsbeamter (a.K.) „auf Kriegsdauer“. Damit war aber kein regulärer Rang verbunden. A.K.’s trugen keine Rangabzeichen auf den Spiegeln und schmale Achselklappen (der Landserjargon benannte sie "Schmalspuroffiziere"). Als solche konnten sie keine direkt wirksamen Befehle geben. Nur indirekt, durch eine allgemeine Weisung über den für die Soldaten zuständigen Offizier, war eine Dienstanordnung möglich (Ungehorsam war also keine Befehlsverweigerung).
                        Das mag nun in Friedenszeiten noch angehen, im Kriegsfalle aber war es ein Unding. Deshalb war der Status des Reg.-Bauinspektors a.K. für viele mehr als unbefriedigend. Es war wichtig, selbst Entscheidungen zu treffen und ohne Umwege auch für die Ausführung seiner Anordnungen zu sorgen. Dazu mußte man aber „Reg.-Bauinspektor des Beurlaubtenstandes" (d.B.) sein. Diese trugen volle Rangabzeichen und waren somit als Offiziere befehlsbefugt.
                        Dazu war aber erst ein Unteroffizierslehrgang mit anschließenden Kampfeinsatz als Soldat von sechs Monaten als Frontbewährung notwendig. Danach erfolgte die Beförderung zum Unteroffizier. War dann der beglaubigte einwandfreie Lebenswandel und der Nachweis der arischen Abstammung in Ordnung, stand der Ernennung zum vollwertigen Offizier nichts mehr im Wege. Frontbewährung hieß aber Kampfeinsatz. Die Wahrscheinlichkeit zu fallen war sehr hoch. So ist es mehr als einmal geschehen, daß die Nation zwar einen Helden mehr auf dem Ehrenschild hatte, aber einen dringend nötigen Spezialisten, z.B. für die Radartechnik, weniger. Diese Albernheit leistete sich nur unser Militär.
                        Im Anhang ist eine kleine Graphik

                        Gruß
                        Horst
                        Angehängte Dateien

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                        • Merle
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.07.2008
                          • 1317

                          #13
                          Hallo Horst,

                          vielen Dank für die sehr interessante Ergänzung und Info zum Thema!

                          Gruß
                          merle

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