Empfehlung: Auflösung der Wast

[Gast]

Hallo zusammen,
eben las ich, dass ein Prof. Dr. Justus Haucap ein Buch herausbringt "Die Behördenflut in Deutschland" in dem er empfiehlt, bestimmte - seiner Ansicht nach - überflüssige Behörden zu schließen. So weit so gut. Als ich einige Vorschläge las, dachte ich ok, ist in Ordnung. Dann kam aber dieser Vorschlag:

Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht - WASt
Funktion: klärt u. a. Vermisstenschicksale, weist Kriegsgräber nach
Empfehlung: abschaffen



Der Typ spinnt ja wohl !!! Ich habe dort 2 Anträge laufen, die Wartezeit beträgt ca. 1 Jahr, so viele Anfragen gibt es. Und man bezahlt 'ne ganze Menge Geld für die Auskünfte.
Für viele Angehörige ist dieser Stelle auch heute noch die einzige Möglichkeit zu erfahren, was aus ihren Vätern und Großvätern geworden ist.

Also ich bin platt ... Der kann nicht wirklich gründlich recherchiert haben, wenn er so einen Vorschlag macht.

Sprachlose Grüsse, Gabi

[Edeltraud]

Der junge Mann wird wahrscheinlich schon alle für ihn wichtige Fragen von der WASt beantwortet bekommen haben und sieht diese Informationsquelle jetzt für nicht mehr notwendig an.

[Silke Schieske]

Es ist doch putzig. Alles was Geld kostet, wird abgeschafft.
Wie wäre es, wenn man den Herrn Prof. abschafft, denn der kostet auch Geld.

Ich finde es generall nicht gut, an allem zu Sparen. Die WASt wird auf jedenfall noch über Jahre gebraucht, denn nach nun mehr 65 Jahren sind die meisten Schicksale noch überhaupt nicht geklärt.

Gruß Silke

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[Henry Jones]

Wenn es dann in ein öffentlich zugängliches Archiv (Bundesarchiv), ohne diese seltsamen Datenschutzbestimmungen umgewandelt wird, hätte ich kein Problem damit.

Da die besagte Person aber anscheindend wenig Ahnung von der Materie hat und sich mit der Thematik wohl kaum beschäftigt hat, wird sich diese Schnappsidee sicherlich in wohlgefallen auflösen.

Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums soll die Übernahme der WASt in ein Bundesarchiv "..eher mittelfristig und in sozialverträglicher Form erfolgen. Eine zeitliche Planung liegt noch nicht vor."

Gruß Alex

[Olivia S.]

Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums soll die Übernahme der WASt in ein Bundesarchiv "..eher mittelfristig und in sozialverträglicher Form erfolgen. Eine zeitliche Planung liegt noch nicht vor."

Hi, Alex!

Gerade wird ein neuer Chef für die WASt gesucht. In der Stellenausschreibung ( http://www.berlin.de/politik-und-ver...detail.php/554 ) kann man Folgendes lesen:

Eine wichtige Aufgabe ist die Verfahrensoptimierung in der Deutschen Dienststelle vor dem Hintergrund des geplanten Übergangs in die Zuständigkeit des Bundes. Gesucht wird eine herausragende Persönlichkeit, die über die nachfolgend aufgeführten Voraussetzungen verfügt.

Da die ausgeschriebene Stelle (erst mal ? ) nur auf zwei Jahre befristet ist, kann die Übernahme - meiner unbedeutenden Meinung nach - nicht mehr soo weit weg sein. Lassen wir uns überraschen.

Gruß Olivia

[fxck]

Hallo,

die Behörde an sich gehört aufgelöst! Die Unterlagen hätte schon vor Jahren in das Bundesarchiv kommen sollen, dort wären sie sicher besser aufgehoben. Genau so sollte es auch mit der BStU schnellstmöglich passieren: auf die Landesarchive aufteilen oder komplett in das Bundesarchiv übergeben!
Aber das ist nur meine Meinung...

LG Anton

[Genealoge]

Die Wast gehört vllt. aufgelöst, aber dann sofort durch eine neue und effektive Ersatzeinrichtung ersetzt, welche alles online stellt und kostenlos und so :P

[Carlton]

Hallo,

sofort online stellen und kostenlos!

Was soll das denn?

1. Wer soll denn das bezahlen? Die Steuerzahler? Das ist nicht ernst gemeint, oder?

2. Außerdem hat es niemanden zu interessieren, welche Krankengeschichten in meiner Familie vorgekommen sind!

3. Es gibt noch viele Menschen, die leben und den zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Und deren Unterlagen sind auch bei der WAST.

4. Außerdem bin ich der Meinung, dass jeder für geleistete Arbeit auch zahlen kann. Wieviel Geld wird wohl für Zigaretten, Wein/Bier und Urlaub ausgegeben. Oder auch für andere Hobbies!

Gruß
Ursula

[Löffel]

Krankenbuchlager?

Hallo,

gibt es denn eigentlich mal was Neues zum Thema Krankenbuchlager? Sollte das nicht auch ins Bundesarchiv überführt werden? Weiß jemand was?

Viele Grüße

Matthias

[Liisa]

Hallo,

wer schert sich darum, was jemand in einem von ihm geschriebenen Buch fordert!
Bekanntermaßen ist Papier geduldig. Wenn ich mich über alles aufregen würde, was täglich gedruckt erscheint, wäre ich schon am Herzschlag gestorben.
Ich will es mal so ausdrücken: so manch einer lebt in seiner ganz eigenen Welt....

Viele Grüße
Liisa

[Henry Jones]

Hallo,

gibt es denn eigentlich mal was Neues zum Thema Krankenbuchlager? Sollte das nicht auch ins Bundesarchiv überführt werden? Weiß jemand was?

Viele Grüße

Matthias

Hallo Matthias,

nicht wirklich. Die Unterlagen des Krankenbuchlagers "sollen" irgendwann einmal an das Bundesarchiv abgegeben werden. Nur wann dass geschehen soll, steht noch in den Sternen. Selbst das Bundesarchiv und das Innenministerium (WASt) haben keine zeitliche Planung in Sicht. Die beiden diesbezüglich eingereichten Petitionen (beim Land Berlin und beim Bundestag) haben diesbezüglich auch nichts weiteres gebracht.

Es happert größtenteils an der Zuständigkeit, da die Behörden faktisch dem Land Berlin unterstehen, obwohl es sich um gesamtdeutsche Unterlagen handelt. Vom Land Berlin habe ich bisher noch keine allzugroßen Anstrengungen gesehen, dies zu änder. Leider!

Aber die Zeit wird es mit sich bringen. Ich hatte das Glück, dass ich soweit alle Unterlagen aus dem KBL angefordert habe die ich benötige. Ein freier Forschungszugang wäre aber wünschenswert. Hatte wegen dieser Angelegenheit schon viel Kontakt mit Behörden und Archiven, nützt nur leider nichts, wenn alle die Akteübernahme befürworten aber in Berlin nichts geschieht.

Gruß Alex