Euch allen wünsche ich einen guten Abend,
für mein wohl kaum lösliches Anliegen wurde mir kürzlich dieses Forum empfohlen. Ich versuche deshalb nochmal, die Lage zu erläutern.
Also, was ich weiß:
- Meine Urgroßmutter mütterlicherseits verstarb 2008. Sie war gebürtige Flamin und ist wenige Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt gestorben.
- Mein mittlerweile gleichfalls verblichener Großvater wurde Ende 1941 geboren, das heißt, während Belgien von der Wehrmacht besetzt wurde.
- Die deutsche Politik im besetzten Belgien bestand daraus, die dort vorhandenen Verwaltungsorgane nach Möglichkeit in die neue Militärverwaltung einzuverleiben, damit vor Ort möglichst wenige deutsche Soldaten erforderlich waren.
- Mein Großvater war der Sohn eines Deutschen.
- Der Mann hieß Heinz; seinen Nachnamen hat meine Urgroßmutter allerdings mit ins Grab genommen. Sie weigerte sich bis zu ihrem Tode, den völlständigen Namen herzugeben.
- Im März oder April des Jahres 1941 hat er logischerweise mit meiner Urgroßmutter geschlafen.
- Ihr Gatte war seinerzeit langfristig anderweitig beschäftigt und war als „Chauffeur‟ tätig.
- Es geschah höchstwahrscheinlich in Oudenaarde, im Süden der Provinz Ostflandern.
Was ich gemacht habe:
- Die Geburtsurkunde meines Großvaters habe ich aufgetrieben. Aus ihr lässt sich lediglich schließen, dass die Urgroßmutter zu dieser Zeit „Fabrikarbeiterin‟ war. Zeugen waren der lokale Polizist und dessen Obermeister. Als amtlich anerkannter Vater steht darin einfach der Mutter Gatte angegeben, dessen Nachnamen mein Großvater denn auch sein Leben lang getragen hat.
- Nach der Scheidungsurkunde meiner Urgroßeltern habe ich ebenfalls gefahndet, da die Familie immer davon ausgegangen ist, dass die beiden unmittelbar nach dem Kriege geschieden seien. Jetzt stellt sich jedoch heraus, dass keine solche Urkunde existiert; tatsächlich lebten sie bis zuletzt voneinander getrennt, amtlich geschieden sind sie dafür nie. Dies wird durch die Sterbensurkunde der Urgroßmutter bestätigt.
- Auf der Suche nach einer Übersicht derer, die gegebenenfalls als Urgroßväter in Betracht kämen, habe ich nicht sonderlich zielstrebig im Bundesarchiv herumgestöbert.
- Der Sterbensurkunde ihres in Brüssel gestorbenen Gatten, von der ich mir im Übrigen nicht viel erhoffe, harre ich bis auf Weiteres.
Was ich gerne wissen möchte:
- Ließe sich irgendwie erforschen, welche Deutsche sich im Frühjahr 1941 in Oudenaarde aufgehalten hätten? Hat in etwa die Besatzungsarmee Listen ihres Personals nach dessen Einsatzgegend erstellt?
- Wie viele Deutsche waren in Belgien eigentlich unter dem Militärregime des Alexander von Falkenhausen beschäftigt? Ich habe keinerlei Vorstellung davon.
- Und der Heilige Gral ist natürlich: Wer war mein Urgroßvater?
Mir ist durchaus bewusst, dass die Chancen, jenem „Heinz‟ jemals auf die Spur zu kommen, verschwindend gering sind. Zurzeit möchte ich nur zu einer Einschätzung der Frage gelangen, ob es methodologisch möglich wäre, eine solche Forschung überhaupt durchzuführen.
So, das ist die Kurzfassung meiner „vertrackten Geschichte‟.
Herzliche Grüße.
für mein wohl kaum lösliches Anliegen wurde mir kürzlich dieses Forum empfohlen. Ich versuche deshalb nochmal, die Lage zu erläutern.
Also, was ich weiß:
- Meine Urgroßmutter mütterlicherseits verstarb 2008. Sie war gebürtige Flamin und ist wenige Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt gestorben.
- Mein mittlerweile gleichfalls verblichener Großvater wurde Ende 1941 geboren, das heißt, während Belgien von der Wehrmacht besetzt wurde.
- Die deutsche Politik im besetzten Belgien bestand daraus, die dort vorhandenen Verwaltungsorgane nach Möglichkeit in die neue Militärverwaltung einzuverleiben, damit vor Ort möglichst wenige deutsche Soldaten erforderlich waren.
- Mein Großvater war der Sohn eines Deutschen.
- Der Mann hieß Heinz; seinen Nachnamen hat meine Urgroßmutter allerdings mit ins Grab genommen. Sie weigerte sich bis zu ihrem Tode, den völlständigen Namen herzugeben.
- Im März oder April des Jahres 1941 hat er logischerweise mit meiner Urgroßmutter geschlafen.
- Ihr Gatte war seinerzeit langfristig anderweitig beschäftigt und war als „Chauffeur‟ tätig.
- Es geschah höchstwahrscheinlich in Oudenaarde, im Süden der Provinz Ostflandern.
Was ich gemacht habe:
- Die Geburtsurkunde meines Großvaters habe ich aufgetrieben. Aus ihr lässt sich lediglich schließen, dass die Urgroßmutter zu dieser Zeit „Fabrikarbeiterin‟ war. Zeugen waren der lokale Polizist und dessen Obermeister. Als amtlich anerkannter Vater steht darin einfach der Mutter Gatte angegeben, dessen Nachnamen mein Großvater denn auch sein Leben lang getragen hat.
- Nach der Scheidungsurkunde meiner Urgroßeltern habe ich ebenfalls gefahndet, da die Familie immer davon ausgegangen ist, dass die beiden unmittelbar nach dem Kriege geschieden seien. Jetzt stellt sich jedoch heraus, dass keine solche Urkunde existiert; tatsächlich lebten sie bis zuletzt voneinander getrennt, amtlich geschieden sind sie dafür nie. Dies wird durch die Sterbensurkunde der Urgroßmutter bestätigt.
- Auf der Suche nach einer Übersicht derer, die gegebenenfalls als Urgroßväter in Betracht kämen, habe ich nicht sonderlich zielstrebig im Bundesarchiv herumgestöbert.
- Der Sterbensurkunde ihres in Brüssel gestorbenen Gatten, von der ich mir im Übrigen nicht viel erhoffe, harre ich bis auf Weiteres.
Was ich gerne wissen möchte:
- Ließe sich irgendwie erforschen, welche Deutsche sich im Frühjahr 1941 in Oudenaarde aufgehalten hätten? Hat in etwa die Besatzungsarmee Listen ihres Personals nach dessen Einsatzgegend erstellt?
- Wie viele Deutsche waren in Belgien eigentlich unter dem Militärregime des Alexander von Falkenhausen beschäftigt? Ich habe keinerlei Vorstellung davon.
- Und der Heilige Gral ist natürlich: Wer war mein Urgroßvater?
Mir ist durchaus bewusst, dass die Chancen, jenem „Heinz‟ jemals auf die Spur zu kommen, verschwindend gering sind. Zurzeit möchte ich nur zu einer Einschätzung der Frage gelangen, ob es methodologisch möglich wäre, eine solche Forschung überhaupt durchzuführen.
So, das ist die Kurzfassung meiner „vertrackten Geschichte‟.
Herzliche Grüße.
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