Siebenjähriger Krieg - Soldaten hatten keinen Fronturlaub, oder?

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  • HErtlFernwald
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2017
    • 272

    #16
    Hallo Manni!


    Das ist mal wieder auf den Punkt, danke.


    Gehst Du bzgl. des Sterbeeintrags davon aus, dass 1759 der Zeitpunkt ist, an dem der Vater Soldat war? Lag evtl. ein Taufschein zum Todeszeitpunkt vor? Woher können diese Angaben stammen? Wohl kaum mdl.



    Oder ist es auch bzw. eher wahrsch., dass es sich um eine spätere Rekrutierung (ab 1763) handelte, da lt. Täglichbeck, die große Mehrheit der Regimentsangehörigen bereits verehelicht war?


    Mich wundert sehr die singulare Angabe "Füsilier"; ich kenne eher "Schuhmacher u. Füsilier" oder "Hauer u. Füsilier" o.ä. Was bedeutet, die alleinige Angabe Soldat; ist er gefallen?


    PS: Die Frau des Täuflings stammte aus der Oberlausitz (ev.), die Heirat ca. 1785 ist weder dort, noch in Gottesberg (1812 Heirat der TT)!
    Auch die Taufe der Tochter, 1789, ist weder hier, noch dort.
    Es riecht nach einem noch unbekannten Ort im Königskanton .
    Daher meine Beharrlichkeit, dass der Füsilier eben aus Niederschl. stammte; zumindest deutet nichts auf Mitteldeutschland (wo die ev. Brands stark waren!) hin..



    Liebe Grüße und nochmal danke!


    Hendrik

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    • Manni1970
      Erfahrener Benutzer
      • 17.08.2017
      • 2396

      #17
      Hallo Hendrik,

      ja, woher hatte der Pfarrer im Jahr 1831 diese genaue Angaben, wo es das Regiment schon 25 Jahre nicht mehr gab? Wer soll sich beim Tod eines 71jährigen noch daran erinnert haben, was dessen Vater mal gewesen ist? Seine Kinder, seine Ehefrau? Glaube ich nicht, da muß ein Schriftstück vorgelegen haben. Ich vermute, es war eine Familienbibel - bei den Evangelischen in Schlesien nicht unüblich, sie ging meist an den ältesten Sohn über. An deren Ende wurden Tf,Tr,Bg der Familie eingetragen.

      Von daher gehe ich davon aus, es war sein Tf-Eintrag - also war sein Vater Füsilier in 1759. Und damit eben nicht noch Schuhmacher oder was auch immer.

      Nun, nehmen wir an, die landsmannschaftliche Verteilung des IR 35 ap wäre über die Ränge völlig gleichmäßig gewesen. Dann bedeuten die 110 Schlesier unter den 1500 Mann im Jahr 1756, daß Dein Füsilier mit ~93% Wahrscheinlichkeit kein Schlesier war.

      Hast Du denn jetzt mal die Hirschberger Chroniken abgesucht? Der Herr Ulrich Junker hat doch zahlreiches Material zu Hirschberg und Umgebung online gestellt. In einer Chronik steht, daß am 12. November 1758 ein Teil der Prinz Heinrichschen Armee nach Hirschberg kam und meist in und um Hirschberg ihr Winterquartier bezogen. Es waren dies die Regiment Prinz von Preußen, Prinz Heinrich und Itzenplitz. ... Schon im März des Jahres 1759 eröffnete der Prinz Heinrich den Feldzug gegen Böhmen. ... Die erste Kriegsbewegung im Jahre 1759 zeigte sich in Hirschberg am 1. April, wo die Regimenter Prinz Heinrich u. Prinz von Preußen aus der Stadt marschierten. Das Rgt. Itzenplitz, welches bisher in Löwenberg stand, ersetzte jene bis zum 12. April, wo auch die letzte Einquartierung ins Felde rückte und Hirschberg bis in den Sommer keine Soldaten zu beherbegen hatte.

      MfG
      Manni

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      • HErtlFernwald
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2017
        • 272

        #18
        Hallo Manni,


        ich finde leider keine konkretere Angabe zur Winterquartierung bzw. den heimgesuchten Dörfern; falls Du da was erquickliches findest, wäre ich dankbar !
        Ansonsten habe ich mir die Umgebung angeschaut u. die betr. Ksp. aufgelistet, auch in den kath. Kirchen kann die Trauung Brand-Leder, folglich auch die Taufe der Leder aufscheinen (Pfarrzwang bis spät. 1760).


        Mein Kopf raucht.


        LG,
        Hendrik

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