3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135

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  • erlkoenig
    Neuer Benutzer
    • 24.08.2021
    • 3

    3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135

    Nachdem ich auf https://grandeguerre.icrc.org/ = 1914-1918
    PRISONERS OF THE FIRST WORLD WAR ICRC HISTORICAL ARCHIVES
    mit viel Geduld die passende Karte meines Großvaters Franz Olszewski und das dazu gehörige Blatt P.43394 finden konnte, so den endgültigen Beweis hatte, dass es sich um ihn handelt (es gab noch über 130 andere mit dem Namen), auch wenn Geburtsmonat 7 (Juli) und 9 (September, der tatsächliche) verwechselt wurden. Diese Schreibfehler sind ja sehr oft anzutreffen, wegen der häufigen handschriftlichen Übertragungen.
    Nun weiß ich, wann er in Gefangenschaft geriet.

    Die angegebene Kompaniebezeichnung "MRA" kann ich nicht zuordnen. Es könnte sich um einen Schreibfehler handeln, dann wäre die richtige Abkürzung MGA = Maschinengewehr-Abteilung. Das RA könnte auch für Regiments-Artillerie stehen.

    Ich konnte die Chronik des Regimentes in der folgenden Fassung auswerten:
    Das 3. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 135 : Nach d. amtl. Kriegstagebüchern / bearb. Rudolf Müller. Mit 1 Übersichtskt., 9 Skizzen, 1 Textskizze, 1 Kunstdr. Taf. u. 2 Anl., nebst e. Vorw. von Hauptm. Lettow


    Ich suche noch nach dem Buch von Dopheide, Wilhelm und Wissmann, Hans: Geschichte des 3. Lothr. Infanterie-Regiments Nr. 135, Bernard und Graefe, Berlin, 1940, 501 Seiten.

    Es geht um die Zeit 18.07. – 08.08.1918 und den 26.10.1918

    Ich konnte (bisher) nicht in Erfahrung bringen, wann mein Großvater (Geb.Jahrgang 1898) im Raum Gelsenkirchen eingezogen und ausgebildet wurde und wann er zum IR 135 dazugestoßen ist.

    Er wurde verwundet - also war er vermutlich zunächst nach Kämpfenzwischen 18.07. – 08.08.1918 in einem Lazarett / Krankenhaus, dann ab 26.10.1918 bis 13.09.1919 in Kriegsgefangenschaft (Lager oder Arbeitseinsatz).

    Kann mir jemand helfen, bzw. kann ich mit meinen Recherchen jemand helfen?
  • AndreSt
    Benutzer
    • 22.12.2007
    • 5

    #2
    3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135

    Hallo erlkoenig,

    mir liegt das Buch von Dopheide vor. Der Name findet sich aber nicht darin.

    Laut der Ehrentafel gab es eine MG-Kompanie, die Festungs-MG-Abteilung 11, einen Nachrichtentrupp, eine Facharbeiter-Kompanie, eine Mienenwerfer-Kompanie sowie ein Ersatzbataillon. MRA passt auf keinen von denen.

    Für die von dir angegeben Zeit möchte ich zitieren:

    Seite 399ff.:
    Trübe brach der unheilschwere 18. Juli an. Es regnete leise. Kurz nach dem Hellwerden setzte das feindliche Trommelfeuer mit Kalibern aller Größen wieder ein. Von vorn schallte heftiger Gefechtslärm, aus dem der dumpfe Knall der Handgranaten deutlich wahrnehmbar war. In höchster Alarmbereitschaft wurden die kommenden Ereignisse erwartet.
    Im Laufe des Vormittags nahm das Feuer wieder ab, nur über dem Flußtal und den zerstörten Brücken lastete der Feuerorkan unentwegt weiter.

    Nur zu schnell war die Nacht dahin, als wir uns am 18. Juli erhoben. Nach war ein schwerer Gang zu tun. Im Garten, dicht an einer Mauer, unter einem hohen Haselnußstrauch, hatten wir ein frisches Grab geworfen. Ringsum donnerten die Kanonen suchten ihre Opfer, und hier, inmitten des Schlachtenlärms, senkten wir die Überreste unseres toten Bataillonsführers, der nur an seiner zerfetzten Jägeruniform erkennbar war, in die kühle, fremde Erde. Ein stummes Gebet, ein letzter Gruß, ein schlichtes Kreuz, - und vorbei war sie Stille, so ergreifende Totenfeier.

    Dem Oblt. Goßler konnten wir diesen letzten Liebesdienst nicht erweisen; von ihm war bei der Explosion der französischen Brisanzgranate nichts übriggeblieben; wir konnten nur für ihn beten (Lt. d. Res. Kaufhold, Nachrichten-Blätter 1922, Nr. 10).

    Die Nachricht vom feindlichen Angriff aus den Wäldern von Villers-Cotterets erreichte uns über die 1. Garde-Inf.Brig., mit der wir Verbindung aufgenommen hatten. Durch den großen französischen Erfolg war unsere Stellung südlich der Marne unhaltbar geworden. Nachmittags verließen wir auf Befehl der 33. I.D. Chavenay und bezogen in den Kellern von Dormans und seiner unmittelbaren Umgebung Unterkunft.

    Furchtbar waren die Verheerungen in dem einst so schmucken Dorfe. Nur ein großer Trümmerhaufen war geblieben. Mauerreste, die zerfetzte Pferde unter sich begraben hatten, bedeckten die Straße. In den tiefen, unzerstörten Kellern entdeckten unsere leute noch einzelne Rotweinfässer, deren Inhalt nach den aufreibenden Anstregnungen der letzten Tage sehr willkommen war (Oberst Müller).

    Kaum einigermaßen eingerichtet, kam 6.30 Uhr abends der befehl: "I.R. 135 gewinnt in der Nacht vom 18. zum 19. Juli das nördliche Marneufer und sucht bei Beuvardes Anschluss an die 33. I.D."

    Nachdem die Kompanien aus den Feldküchen verpflegt worden waren, brachen die Bataillone auf und überschritten während einer Feuerpause auf einer kurz vorher wiederhergestellten Brücke den Fluß.

    Es kommt jetzt doch mehr, als ich dachte. Ich recherchiere mal nach Möglichkeiten für OCR. Melde mich dann wieder.

    Viele Grüße

    André
    (Sammler des 135. Infanterie-Regiments)

    Kommentar

    • Delilah
      Erfahrener Benutzer
      • 15.02.2011
      • 320

      #3
      Wegen einer Verwundung würde ich beim Bundesarchiv in Berlin anfragen. Wenn er in einem deutschen Lazarett behandelt wurde, sollten dort Aufzeichnungen darüber vorhanden sein. Ich habe beim ICRC nach der Karte gesucht, wo hast Du die gefunden? LG Delilah

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