Wachtmeister der Schuzpol d. Res. Josef Wingen *02.06.1900 - +16.11.1944

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  • Ahnenkey
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2020
    • 105

    Wachtmeister der Schuzpol d. Res. Josef Wingen *02.06.1900 - +16.11.1944

    Hallo liebes,

    danke für die letzten Hilfestellungen beim Auswerten der Unterlagen vom Bundesarchiv und der Aufarbeitung der Familiengeschichte

    In diesem Beitrag geht es um:


    Josef Wingen
    *02.06.1900 Bödingen
    +16.11.1944 in Düren
    Dienstgrad: Wachmeister der Schutzpolizei der Reserve



    In der zentralen Personenkartei der Deutschen Dienststelle (WASt) liegt zu dem Gesuchten folgendes vor:
    • Träger der Erkennungsmarken: -186- Battr.Echw.Feldh.12/212 und -757- P.V.Köln - wofür steht die Abkürzung?
      Markennummer 186, 12.Batterie (schwere Feldhaubitze) Artillerie-Regiment 212
      Personalnummer 757, Personalverwaltende Stelle Köln
    • von 1939 und letztmalig im Jahr 1940 als Angehöriger der Einheit Artillerie-Regiment 211 aufgeführt

    Was mir vorliegt:
    • Die Auskunft aus der Personenkartei
    • eine Karteikarte
    • eine Garteikarte der Gräberkartei

    Zum Gesuchten liegen keine Wehrmachtpersonalunterlagen vor.
    Verwundungs- oder Erkrankungsmeldungen konnten nicht ermittelt werden.


    Daraus ergibt sich für mich nach meinen Recherchen:
    1939 im Wehrkreis VI durch den Landwehrkommandeur Köln aufgestellt. Und unterstellt der 211. Infanterie-Division.

    Wann er dann das Artillerie-Regiment verlassen hat, weiß ich nicht. Allerdings wird er in beiden Karteikarten als Angehöriger der Polizeikampfgruppe III/IV Pol. Btl. (Stab) geführt

    "Der Schwerpunkt des Einsatzes der Pol.Truppen lag in den besetzten Gebieten. Ihre Aufgaben waren z.B.: Wachdienst im Standort, Einsatz an der Front, Sicherungsaufgaben im Zusammenspiel mit den Sicherungseinheiten der Wehrmacht im rückwärtigen Heeresgebiet, "Befriedungsaktionen" und Entwaffnung der Bevölkerung,
    Kampf gegen Partisanen, Sicherstellung von erbeutetem Heeresgerät uvm.
    "


    Ich habe einen längeren Threat im Forum der Wehrmacht gefunden, demnach wäre es die "Kampfgruppe III Oberst Grahamer Düren / IV. Bataillon aus II./Kgr. III, früher Btl. Hennecke". Was ja passt.



    Lt. Meldung der Truppe vom 16.11.1944 bei einem "Terroranschlag" (dem großen Luftangriff auf Düren) gefallen. Josef Wingen hielt sich zum Zeitpunkt des Angriffs in den Luftschutzräumen der früheren Ursulinenschule (jetzt St.-Angela-Schule) in der Kölnstraße auf und wurde dort tot geborgen.

    Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Düren-Neuer Friedhof Düren-Ost.
    Endgrablage: Feld P Grab 23


    Ich habe einen Bericht des damaligen Bürgermeisters zu den Luftangriffen gefunden: https://kulturbetrieb.dueren.de/index.php?id=7148
    Wonach 1 Polizist gestorben und 4 vermisst worden sind. Einer davon müsste dann ja der Josef Wingen gewesen sein? Halte ich nach der Sichtung der Verlusten und der Gefallenen in den Kompanien mittlerweile für unwahrscheinlich. Aber wer weiß...

    Jetzt ergibt sich, neben den paar kleinen Fragen oben, eine Wesentliche:


    Und gibt es eine Möglichkeit weitere Infos bzgl. der Polizeikampfgruppe zu erlangen?


    Bücher:



    Wie kommt man vom Artillerieregiment in eine Kampfgruppe der Ordnungspolizei? Durch Verwendung? Durch Versetzung?


    Eine Möglichkeit: Er war im Zivilberuf schon bei der Polizei und dann im Krieg zur Wehrmacht eingezogen. Später dann erfolgte die vorübergehende Entlassung aus der Wehrmacht um seinen Polizeidienst wieder aufzunehmen.
    Eine Kampftruppe im eigentlichen Sinne (Front) war die Ordnungspolizei nicht. Im Osten gehörte sie zu den Einsatzgruppen die gemeinsam mit der SS und anderen Einheiten an Kriegsverbrechen beteiligt waren.



    Falls jemand eine Antwort auf eine der markierten Fragen hat, wäre ich sehr dankbar!

    Viele Grüße
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Ahnenkey; 02.11.2021, 20:42.
  • Moselaaner
    Erfahrener Benutzer
    • 06.03.2013
    • 923

    #2
    Hallo,
    zu nächst zur ersten Frage:
    -186- Battr.Echw.Feldh.12/212 und -757- P.V.Köln
    Markennummer 186, 12.Batterie (schwere Feldhaubitze) Artillerie-Regiment 212
    Personalnummer 757, Personalverwaltende Stelle Köln


    Gruß
    Moselaaner

    Kommentar

    • Moselaaner
      Erfahrener Benutzer
      • 06.03.2013
      • 923

      #3
      Wie kommt man vom Artillerieregiment in eine Kampfgruppe der Ordnungspolizei? Durch Verwendung? Durch Versetzung?


      Eine Möglichkeit: Er war im Zivilberuf schon bei der Polizei und dann im Krieg zur Wehrmacht eingezogen. Später dann erfolgte die vorübergehende Entlassung aus der Wehrmacht um seinen Polizeidienst wieder aufzunehmen.
      Eine Kampftruppe im eigentlichen Sinne (Front) war die Ordnungspolizei nicht. Im Osten gehörte sie zu den Einsatzgruppen die gemeinsam mit der SS und anderen Einheiten an Kriegsverbrechen beteiligt waren.



      Gruß
      Moselaaner
      Zuletzt geändert von Moselaaner; 29.10.2021, 19:02.

      Kommentar

      • Ahnenkey
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2020
        • 105

        #4
        @Moselaaner

        Danke für deine Nachrichten!


        Auch für Deinen Wikipedia Link. Hatte da ganz andere Vorstellungen, was die Ordnungspolizei gemacht hat. Dachte da eher an die klassische Schutzpolizei!

        Für den Bereich Westen habe ich jetzt auch ein paar Bücher gefunden und im digitalen Archiv des Landesarchives Duisburg noch Unterlagen gefunden:
        Polizeikampfgruppen

        Laufzeit1944-1945
        enthalt; Einsatz der dem HSSPF West unterstellten Verbände (mit zusammenfassenden Berichten); Beförderungen; Auszeichnungen; Befehle; Übersichten über die zur Verfügung stehenden Verbände und ihre Standorte;
        Bericht der Kampfgruppe III über ihre Fronteinsätze (Raum Aachen);

        Dass Kampfeinsätze an der Front dazugehörten, war mir nicht bewusst.

        Für die Kampfgruppe III habe ich sogar Hinweise auf einen Einsatz im Hürtgenwald gefunden


        Zurück zur Person:

        Vor Kriegsbeginn war der Josef Friseur.

        Also würde ich die Frage:

        Wie kommt man vom Artillerieregiment in eine Kampfgruppe der Ordnungspolizei? Durch Verwendung? Durch Versetzung?



        einfach mal stehen lassen, falls jemand noch Ideen hat
        Zuletzt geändert von Ahnenkey; 01.11.2021, 14:41.

        Kommentar

        • MaJaLu
          Erfahrener Benutzer
          • 20.04.2014
          • 146

          #5
          Guten Morgen,


          hast Du es hier schon einmal mit einer Anfrage probiert?





          Wenn nicht, könntest Du dort vielleicht neue Erkenntnisse gewinnen. Viel Erfolg.


          Liebe Grüße
          MaJaLu

          Kommentar

          • Moselaaner
            Erfahrener Benutzer
            • 06.03.2013
            • 923

            #6
            Hallo Ahnenkey,
            in Deiner oben angegebenen Quelle
            "RW 0037 / Höherer SS- und Polizeiführer West im Wehrkreis VI RW 0037" steht aber nichts von Fronteinsätzen. Der Begriff Kampfgruppe hat in diesem Zusammenhang nichts mit Fronteinsatz zu tun.
            Ab Seite 10 der Quelle steht doch genau beschrieben, dass die Kampfgruppe III im Hinterland und der Heimat, hauptsächlich mit Bandenbekämpfung, der Jagd auf Deserteure und entflohenen Kriegsgefangenen, Plünderern sowie Polizeiaufgaben nach Beendigung der Bombardierungen und Verkehrsregelung beschäftigt war.



            Gruß
            Moselaaner

            Kommentar

            • Ahnenkey
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2020
              • 105

              #7
              Zitat von MaJaLu Beitrag anzeigen
              hast Du es hier schon einmal mit einer Anfrage probiert?



              Wenn nicht, könntest Du dort vielleicht neue Erkenntnisse gewinnen. Viel Erfolg.
              MaJaLu - Nein, das kannte ich noch gar nicht - vielen, vielen Dank. Dort werde ich mal Kontakt aufnehmen

              Zitat von Moselaaner Beitrag anzeigen
              in Deiner oben angegebenen Quelle [...] steht aber nichts von Fronteinsätzen. Der Begriff Kampfgruppe hat in diesem Zusammenhang nichts mit Fronteinsatz zu tun.
              Ab Seite 10 der Quelle steht doch genau beschrieben, dass die Kampfgruppe III im Hinterland und der Heimat, hauptsächlich mit Bandenbekämpfung, der Jagd auf Deserteure und entflohenen Kriegsgefangenen, Plünderern sowie Polizeiaufgaben nach Beendigung der Bombardierungen und Verkehrsregelung beschäftigt war. r
              @Moselaaner - Du hast generell Recht. Allerdings fand ich auch Dokumente über den Fronteinsatz der III Kompanie Hennecke ab dem 08.10.1944. Allerdings nur für die Batl. 1-3. Die Übrigen waren, du schon sagtest "vorwiegend für Räumungsaufgaben eingesetzt. Die von den Batl. geräumten Orte lagen vorwiegend in der HKL. So daß sämtliche Räumungsaktionen unter feindlichem Artillerie und Granatwerferfeuer und vereinzelt unter MG-Feuer erfolgen mußten."
              Ich hab die entsprechenden Seiten mal angehangen


              Es handelten auch ein paar Seiten über den Fronteinsatz einer weiteren Kampfgruppe, wo sich mehrere eingesetzte Ordnungspolizisten über den Einsatz äußern mussten - da müsste ich die Seiten nochmal raussuchen. Las sich aber sehr interessant.


              Und noch mehr interessantes:


              "During the night of October 7-8, Colonel Schmitz sent reinforcements to the aid of GR 253. Fortress Infantry Battalion 1412 and Luftwaffe Fortress Battalion 5 were also dispatched by LXXIV Army Corps to reinforce the 275th. In addition Schmidt received two companies of civilian police from Düren, hurriedly issued with army uniforms and rifles. He combined the police into an ad hoc formation named Battalion Hennecke (after its commander). Several howitzer batteries from the 89th Infantry Division, an anti-aircraft artillery regiment and elements of an artillery corps were ordered to occupy positions where they could augment the fire of Major Sturm’s Artillery Regiment 275."
              https://www.historynet.com/battle-of...rmed-woods.htm
              Zuletzt geändert von Ahnenkey; 02.11.2021, 20:47.

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