Flüchtling aus Schlesien

[Tuppence]

Hallo nochmal,



mein Großvater Väterlicher Seits ist aus Schlesien geflüchtet (bzw. Vertrieben) worden.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob er mir erzählt hat das er auch der Armee beitreten mußte.

Ist es möglich dort etwas rauszufinden?
Viele Grüße
Nicole

[scheuck]

Hallo,

zunächst mal kommt's ja drauf an, welcher Jahrgang Dein Großvater war; dementsprechend kann man dann schon mal grob beurteilen, ob er wehrpflichtig gewesen ist oder nicht.

[Tuppence]

Hallo,

mein Opa Gotthard Gerhard Hans Seidel wurde am 10.04.1929 in Krummhübel (Schlesien) geboren.

LG Nicole

[sonki]

mein Opa Gotthard Gerhard Hans Seidel wurde am 10.04.1929 in Krummhübel (Schlesien) geboren.

Also hatte er in den letzten Tagen des Kriegs grad einmal seinen 16. Geburtstag. Da bleibt nicht mehr viel was er hätte sein können. Vielleicht Volksturm oder ähnliches.

Laut LdW wurde der Geburtsjahrgang 1929 nur noch vereinzelt ab März '45 einberufen. Siehe: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/...Wehrdienst.htm oder https://de.wikipedia.org/wiki/Volkssturm#Rekrutierung

[Tuppence]

Hallo Sonki,

dann wird er nicht im Krieg gewesen sein. Es kann durchaus sein das er auf den letzten Flüchtlingszug aufgesprungen ist. Das hat er mir erzählt. Nächstelang im Wald versteckt und als der Zug angelaufen ist, rausgesprungen.

Mehr weiß ich aber leider leider nicht mehr.

[scheuck]

Hallo,

auch als Flakhelfer wurde nur noch der Jahrgang 1928 eingezogen, sagt Tante Google:

Als Flakhelfer wurden Jugendliche bezeichnet, die in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges (ab 1943) im Deutschen Reich in der Luftwaffe und in der Kriegsmarine bei der Abwehr von feindlichen Luftangriffen eingesetzt und dementsprechend als Luftwaffenhelfer bzw. Marinehelfer bezeichnet wurden. Die weitaus größte Gruppe stellten die offiziell als Luftwaffenhelfer, abgekürzt „LwH“, bezeichneten Oberschüler der Geburtsjahrgänge 1926 bis 1928. Ab 5. Januar 1944 wurden auch Mittelschüler des Geburtsjahrgangs 1928 und ab August 1944 Lehrlinge des gleichen Geburtsjahrgangs aus dem gewerblichen und kaufmännischen Bereich eingesetzt.

Allerdings habe ich vor einiger Zeit bei ZDFneo eine Dokumentation gesehen; Titel: Hitler's letzte Tage (oder ähnlich), da wurden "jugendliche Kämpfer" ausgezeichnet. Einer davon war angeblich ganze 15 Jahre alt !!! - Ich hätte ihn eher jünger als älter geschätzt ...

[hmw]

Hallo Nicole,

du könntest eine Anfrage beim WAST bzw. dem Bundesarchiv stellen - die verfügen über die Unterlagen von Angehörigen der Wehrmacht. Wenn dein Opa noch im Jahr '45 eingezogen wurde, sollten sie ihn eigentlich in ihren Unterlagen haben.

Die Bundeswehr kann es jedenfalls nicht gewesen sein, die Wehrpflicht kam erst '56 und betraf erst die Jahrgänge '37 und später. Anders sieht sieht bei der Nationalen Volksarmee (NVA) in der DDR aus. Hier gab es die Wehrpflicht schon ab '52 und diese galt für alle zwischen 18 und 50.

Daher wäre gut zu wissen: Hat es deinen Opa nach der Vertreibung in die BRD oder in die DDR verschlagen?

Gruß
Martin