Suche nach Schiffspassage Irland-Deutschland 1915 (und viel Geschichte)

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  • mabelle
    Erfahrener Benutzer
    • 09.10.2017
    • 1016

    Suche nach Schiffspassage Irland-Deutschland 1915 (und viel Geschichte)

    Hallo miteinander,

    ich sitze und grüble über einen Fall, zu dem mir einige Fakten fehlen. Wir haben dazu zwar einige persönliche Briefe und Tagebucheinträge gefunden, aber die gehen leider nicht ins Detail.

    Der Fall ist folgender: Zwei Mädchen (Cousinen - und meine Tanten) besuchen in Liverpool ein katholisches Mädchen-Pensionat für höhere Töchter. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs müssen die Mädchen England verlassen, denn als unliebsame Ausländer droht ihnen die Internierung in einem Lager.

    Die Nonnen organisieren die Flucht der beiden, und die Schiffspassage vom 15. Juni 1915 von Liverpool nach Queenstown habe ich auch gefunden. Das Datum war auch im Tagebuch vermerkt. Sie treffen dort ein, nur wenige Tage, nachdem ein deutsches U-Boot das Passagierschiff Lusitana beschießt, das auf der Überfahrt von New York nach Liverpool war.

    Sie werden dort von Nonnen des Konvents Sister of Mercy empfangen und sind dann auf einem bisher unbekannten Weg zurück nach Deutschland gereist. Nun ist es so, dass alle in Frage kommenden Seewege zum Kriegsgebiet erklärt wurden. Ich vermute, dass auch ein Schiff unter irischer Flagge nicht so ohne weiteres die regulären Routen fahren konnte, ohne beschossen zu werden. Gab es zu der Zeit noch reguläre Schiffspassagen auf dieser Route? Ich konnte dazu nichts finden.

    Kurz davor machte sich der irische Freiheitskämpfer Roger Casement auf nach Berlin, er wollte die Unterstützung des Kaisers. Casement fuhr mit einem Schiff unter norwegischer Flagge und nahm offenbar auch die Route über Norwegen. Was meinen die Spezialisten hier, wäre das auch eine Option für die beiden Mädchen gewesen? Welche Route wäre denkbar? Casement wurde übrigens noch im gleichen Jahr der Prozess gemacht und er wurde gehenkt. In der Familie der einen Cousine gab es übrigens Diplomaten, der Großvater war Botschafter für Nicaragua in Washington. Vielleicht war es ihm möglich, mit seinem Diplomatenstatus die Mädchen rauszuholen. Ich denke, zu der Zeit war Nicaragua noch nicht im Kriegsgeschehen involviert.

    Was meint ihr? Ich weiß, das ist ein schwieriger Fall. Aber vielleicht hat tatsächlich jemand eine Idee. Vielen Dank fürs Nachdenken.

    Viele Grüße
    mabelle
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