Entnazifizierungsakten

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  • DarleneC
    Erfahrener Benutzer
    • 06.02.2009
    • 142

    Entnazifizierungsakten

    Hallo,

    heute habe ich die Antwort vom Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland erhalten, das die Entnazifizierungsakte zu meinem Großvater erst 2013 einsehbar ist. Nach einem Nachweis darüber das ich die Enkelin bin wurde nicht gefragt. Wodran liegt das, ich habe hier ja schon öfter gelesen das Personen die Akten erhalten haben? Liegt es vielleicht daran das er 10 Jahre tot sein muß, bevor ich die Akte erhalte? Er starb 2003.

    Gab es solche Akten eigentlich auch über Frauen oder nur über Männer? Dann wäre die Nachfrage nach der Akte meiner Großmutter noch interessant, die 1990 starb.
    Liebe Grüße
    Elke


    ______________Meine Suche___________________
    Elberfeld: Katz, Waßen, Kausch, Herrmann
    Mettmann: Katz, Tenbrinken, Blockhaus
    Mönchengladbach: Waßen, Weuthen
    Köln: Odenthal, Hüsch, Trimborn
    Stallupönen/Ostpreussen: Herrmann, Dettmann
    Rekeln/Ostpreußen: Kausch

  • fxck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.08.2009
    • 1072

    #2
    Hallo Elke,

    Du kannst einen Antrag auf Schutzfristenverkürzung stellen, wenn Du nachweisen kannst, dass es Dein Großvater ist. Ob der Antrag genehmigt wird, weiß ich nicht. Spätestens 2013 darfst Du die Akte aber einsehen. Wann ist Dein Opa denn geboren?

    Die Akten gab es auch über Frauen.

    Liebe Grüße
    Anton
    Suche in folgenden Orten:
    Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
    Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
    Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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    • DarleneC
      Erfahrener Benutzer
      • 06.02.2009
      • 142

      #3
      Hallo Anton,

      mein Opa wurde 1918 geboren, meine Oma 1919. Die Akte gibt es, soviel wurde mir immerhin mitgeteilt. Meinst du es lohnt sich nach der Akte meines anderen Opas zu fragen der 1916 geboren wurde und schon 1985 gestorben ist, oder gilt da auch noch die Schutzfrist?
      Liebe Grüße
      Elke


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      • fxck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.08.2009
        • 1072

        #4
        Hallo Elke,

        die Schutzfrist ist bei der anderen Akte (+ 1985) bereits abgelaufen. Normalerweise solltest Du darin Einsicht nehmen können.
        Die Schutzfristen der anderen Akten laufen noch. Aber wie gesagt - Du kannst einen Antrag auf Schutzfristenverkürzung stellen. Ich schreibe Dir mal eben noch eine PN dazu.

        Liebe Grüße
        Anton
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        • Dannys
          Erfahrener Benutzer
          • 01.06.2009
          • 101

          #5
          Zitat von DarleneC Beitrag anzeigen
          Hallo,

          heute habe ich die Antwort vom Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland erhalten, das die Entnazifizierungsakte zu meinem Großvater erst 2013 einsehbar ist. Nach einem Nachweis darüber das ich die Enkelin bin wurde nicht gefragt. Wodran liegt das, ich habe hier ja schon öfter gelesen das Personen die Akten erhalten haben? Liegt es vielleicht daran das er 10 Jahre tot sein muß, bevor ich die Akte erhalte? Er starb 2003.

          Gab es solche Akten eigentlich auch über Frauen oder nur über Männer? Dann wäre die Nachfrage nach der Akte meiner Großmutter noch interessant, die 1990 starb.
          Hallo, Elke,

          darf ich fragen was eine "Entnazifizierungsakte" gewesen ist?
          Danny

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          • Edda
            Erfahrener Benutzer
            • 18.04.2008
            • 427

            #6
            Hallo Danny,

            nach dem WWK II haben die Allierten (meist die Amis) aufgrund von militärischen oder offiziellen Unterlagen festgelegt, ob die Person eines Naziverbrechens schuldig oder "nur" ein Mitläufer war. Oftmals hat man erst danach eine Arbeitserlaubnis erhalten, das hing auch von der Position ab. Viele Bürgermeister von vor 1933 wurden von der militärischen Verwaltung wieder eingesetzt, da sie oft von den Nazis ihres Amtes enthoben worden waren, also politisch unbedenklich waren (keine Nazis).

            Ich habe allerdings eine solche Akte noch nicht persönlich gesehen. Vielleicht gibt es Experten, die das noch besser erklären können.

            lg Edda
            Harzvorland: Gittermann, Mingers, Reuter, Schlüter, Schmidt, Stieger
            Kr. Lyck, Ostpreussen: Rynio, Olschewski
            Kr. Mohrungen, Ostpreussen: Grundmann, Strunk, Prunwitz, Browatzki
            Königsberg: Gerwien, Karp
            Bärn, Mähren: Gödel, Anders
            Dänemark: Schröder, Christensen, Petersen



            ----------------------------------
            Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte
            George Bernard Shaw


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            • Karen

              #7
              Hallo,

              ich habe mal eine Entnazifierungsakte gesehen, die richtig dick und schwer war. Das war toll, viele sehr interessante Informationen aus dem Lebenslauf der Person! Leider war es nicht eine Akte von meinen Vorfahren

              Beim Landesarchiv Rheinland kannst du telefonisch nachfragen, ob für deine Leute eine Akte vorliegt, Name und Geburtsdatum genügt und du kannst gleich fragen, was du vorlegen musst, um Einsicht zu nehmen. Wenn du dann Kopien anforderst, bekommst du sie schon kurze Zeit später zu moderaten Preisen.

              Bei meinen Vorfahren fand ich jeweils ein Formblatt, wo die Lebensdaten der Person eingetragen waren, in welchen Parteien und Vereinigungen er gewesen war. Und jeweils einen handgeschriebenen Lebenslauf! Z.T. sehr detailliert.

              Für mich war's ein Gewinn.

              Viele Grüße,
              Karen

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              • DarleneC
                Erfahrener Benutzer
                • 06.02.2009
                • 142

                #8
                Hallo,

                noch eine Frage, ist für Mönchengladbach auch das Landesarchiv Rheinland zuständig? Sind die Unterlagen eigentlich da wo die Person nach dem Krieg gewohnt hat oder da wo sie geboren wurde?
                Liebe Grüße
                Elke


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                • Molle09
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.03.2009
                  • 1379

                  #9
                  Hallo,

                  hat auch einer, der im 2. WK normalen Soldatendienst leistete und in Gefangenschaft geriet eine solche Akte?
                  Liebe Grüße
                  Mlle
                  ----------------
                  Es gibt keine Zufälle!!!

                  Suche Nürnberger in Hardisleben
                  Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
                  Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

                  den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

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                  • Frank K.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.11.2009
                    • 1322

                    #10
                    nach Ende des II. Weltkrieges wurde von der Militärregierung jeder erwachsene Deutsche auf seine NS-Vergangenheit überprüft und es wurden Akten angelegt.
                    Diese betrifft auch die "Wehrmachtsangehörigen".
                    Ich habe von meinem Vater den "Fragebogen" vorliegen, der 6 Seiten DIN A4 umfasst.
                    Neben den Persönlichen Daten wurde die berufliche Ausbildung, Frage nach Wehrdienst, Mitgliedschaften in Organisationen und Vereinen, Mitgliedschaft oder Nebendienst in anderen Organisationen, eigene Veröffentlichungen und Reden, Einkommen und Vermögen, Reisen oder Wohnsitz im Ausland und andere Dinge...

                    Dieser Fragebogen dann abgegeben und bearbeitet und von der sog. Spruchkammer dann die Vergangenheit bewertet.

                    Vom Ergebnis wurde der Betreffende in der Regel durch eine Postkarte benachrihtigt.

                    Text:
                    " Der öffentliche Käger bei der Spruchkammer (Ort).
                    auf Grund der Angaben in Ihrem Meldebogen sind Sie von dem Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus und Militarismus vom 5.März 1946 nicht betroffen.
                    (Datum)
                    Der öffentliche Kläger"

                    Darüber muß es dann auch Akten geben.

                    Gruß Frank
                    Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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                    • Karen

                      #11
                      Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
                      nach Ende des II. Weltkrieges wurde von der Militärregierung jeder erwachsene Deutsche auf seine NS-Vergangenheit überprüft und es wurden Akten angelegt.
                      Hallo Frank,

                      soweit ich weiß, war die Entnazifizierung eine freiwillige Sache. Es gibt nämlich keineswegs für jeden Deutschen eine solche Akte. Noch nicht einmal für jeden Wehrmachtsangehörigen. Ich lasse mich da gern eines besseren belehren!

                      @DarleneC: ja, für MG sollten diese Akten auch in Düsseldorf liegen. Sie liegen bei dem zuständigen Archiv des Wohnortes.

                      Viele Grüße,
                      Karen

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                      • LilPrincessK
                        Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 68

                        #12
                        Hallo zusammen,

                        soweit ich weiß kam das immer auf die Besatzungszone an. Die Amis haben die Entnazifizierung anders gehandhabt, als z.B. die Briten. Der Wikipedia-Artikel gibt hierüber Auskunft:


                        Viele Grüße,
                        Susi

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                        • Molle09
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.03.2009
                          • 1379

                          #13
                          Hallo,

                          also den Wiki-Beitrag habe ich mir auch schon zu Gemüte geführt, aber so schlau war ich dann zu meinem Fall doch nicht geworden. Da geht es ja um Leute aus Gesellschaft und Politik usw. Nach einem Telefonat bin ich nun schlauer. In meinem Fall gab es keine Entnazifizierung, weil nur einfacher Soldat, der seinen Dienst leisten mußte.

                          Ich danke Euch!

                          Aber er war in Gefangenschaft ( Frankreich) und da gab/gibt es doch bestimmt auch Akten? Bekomme ich die bei der WAST oder muß ich mir die woanders besorgen?
                          Liebe Grüße
                          Mlle
                          ----------------
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                          • LilPrincessK
                            Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 68

                            #14
                            Hallo Molle,

                            das ist komisch. Ich weiß von einem Fall, in dem sogar eine Hausfrau den Entnazifizierungsbogen ausfüllen musste. Allerdings war dies in der amerikanischen Besatzungszone...
                            Hier nochmal ein interessanter Link dazu, der auch einen solchen Fragebogen, den man damals ausfüllen musste, enthält:
                            Landesarchiv Baden-Württemberg - Urbanstraße 31 A, 70182 Stuttgart, E-Mail: landesarchiv@la-bw.de, Telefon: +49 711 / 212-4222

                            Ich glaub, der ist hier irgendwoe schon mal gepostet worden, weiß aber nicht mehr wo.

                            Viele Grüße,
                            Susi

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                            • Molle09
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.03.2009
                              • 1379

                              #15
                              Hi Susi,

                              danke für den Link, hab ihn nur mal kurz überflogen und finde das auch komisch.
                              Ich bin mir nicht sicher zu welcher Zone er sich zählen soll. Gefangen war er ja west, also französisch, gewohnt hat er aber in der russischen Hälfte. Ich denke sollte er sowas tatsächlich ausgefüllt haben, dann sicher bei den Franzosen im Lager vor der Entlassung?!

                              So nun les ich den Link aber noch mal richtig.

                              Hab ich nun getan und muß sagen, daß er weder Mitglied der NSDAP noch ein öffentliches "Tier" war. Demnach wurde er von sowas verschont.
                              Evtl. war ja Deine Hausfrau Parteimitglied oder die Ehefrau/ Tochter von einem öffentlichen oder höhergestellten Mann und wurde darum entnazifiziert?
                              Zuletzt geändert von Molle09; 30.12.2009, 20:06.
                              Liebe Grüße
                              Mlle
                              ----------------
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