Entnazifizierung in der SBZ/DDR?

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  • ClaudiaBW
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2009
    • 436

    Entnazifizierung in der SBZ/DDR?

    Hallo Ihr,

    nachdem ich mir nun den Kopf darüber zerbrochen habe, wie ich an mehr Informationen über meinen Großvater heran komme, fielen mir u.a. Entnazifizierungsakten ein, die man ja vielleicht irgendwo finden könnte. Allerdings war wohl mein Großvater in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone/ DDR und da gab es wohl diese Entnazifizierung in der Form, wie die Amis sie durchgezogen haben, nicht.

    Wie war das in der SBZ/DDR? Gab es da etwas ähnliches oder hat man Nazis einfach Nazis sein lassen? Aus dem Geschichtsunterricht erinnere ich mich nur, daß die Russen die DDR erst mal demontiert haben, also alles was an Maschinen in Fabriken irgendwo herumstand und halbwegs brauchbar war, in die UDSSR verschleppt haben. Aber wie die mit evtl. Nazigrößen (oder auch Kleineren) umgegangen sind: null Ahnung.

    Danke, falls jemand etwas dazu weiß (vor allen Dingen, ob es dazu Unterlagen irgenwo gibt)
  • ClaudiaBW
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2009
    • 436

    #2
    Onkel google hat mich jetzt weitestgehend aufgeklärt, nicht aber ob evtl. in irgendwelchen Archiven der ehemaligen DDR noch Unterlagen zu finden wären. Auch zu der genauen Verfahrensweise in der ehemaligen DDR habe ich (noch) nichts finden können.

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    • fxck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.08.2009
      • 1081

      #3
      Hallo Claudia,

      in der SBZ gab es eine z. T. strengere Entnazifizierung als in den westlichen Besatzungszonen (lässt sich schon allein aus der Ideologie heraus erklären). Die Russen unterhielten ja auch einige ehemalige Konzentrationslager für die "neuen" Staatsfeinde.
      Die Entnazifizierungsakten liegen im Normalfall in den zuständigen Staatsarchiven. Es gibt aber auch genügend Fälle, wo die Akten nach dem Ende der Entnazifizierung durch Mitarbeiter der Verwaltungen vernichtet wurden, um die eigene Vergangenheit zu verdunkeln...
      In der SBZ sind neben den Entnazifizierungen auch die Enteignungen von großer Bedeutung. Mein Ururgroßvater hatte z. B. eine Metallfabrik, die während der Nazizeit Stahlhelme produzierte. Er wurde 1947/48 von den Russen enteignet. Auch solche Akten befinden sich in den Staatsarchiven.
      Ich hoffe, dass ich Dir damit etwas helfen konnte...
      Suche in folgenden Orten:
      Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
      Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
      Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

      Kommentar

      • bggfg
        Erfahrener Benutzer
        • 03.05.2009
        • 242

        #4
        Moin,

        also mein Großvater lebte auch in der DDR und war (keine Ahnung) ein kleines Licht in der NSDAP während des dritten Reiches. Laut der Aussage meines alten Herren war die Entnazifizierung der Russen aber gar keine wirklich lustige Erfahrung für meinen Großvater, der eigentlich nur Buchhalter war.
        Aber es wäre natürlich sehr interessant zu erfahren, ob es über diese Vorgänge noch irgendwelche Unterlagen gibt. Leider starb mein Großvater schon lange vor meiner Geburt, so dass ich alles immer nur aus zweiter Hand erfahre...

        Viele Grüße
        Andreas

        Kommentar

        • ClaudiaBW
          Erfahrener Benutzer
          • 25.10.2009
          • 436

          #5
          Hallo Anton,

          ja du bist mir hier schon des öfteren hilfreich gewesen. Ich danke dir sehr dafür!

          Hallo Andreas,

          ja ich möchte inzwischen auch mal weg von den Erfahrungen aus zweiter Hand und es lieber selber sehen, wenn auch nur in alten Akten, bzw. Kopien davon.

          Wenn ich Anton richig verstanden habe, befinden sich solche Akten in den örtlich zuständigen Staatsarchiven.

          Wenn ich mal heraus gefunden habe, wo genau mein Großvater eigentlich lebte, dann werde ich dort mal ein wenig in den Staatsarchiven graben. Da bin ich dann schon wirklich richtig gespannt drauf.

          Grüßle

          Kommentar

          • Legit
            Benutzer
            • 05.05.2009
            • 81

            #6
            Akten SBZ/DDR

            Hallo Claudia,
            wende Dich mal an:
            Bundesarchiv
            Postfach 45 05 69
            12175 Berlin
            03018 77770-0.
            Die haben die NSDAP-Mitgliederkartei und das NS-Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). (Die Genossen waren da bestens informiert)
            Die geben Auskunft, wie "groß oder klein das Licht" im 3. Reich war.
            Viel Erfolg
            legit

            Kommentar

            • fxck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.08.2009
              • 1081

              #7
              Mache ich doch gern, Claudia...
              Suche in folgenden Orten:
              Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
              Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
              Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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