Ein Foto zeigt einen Familienangehörigen an der Westfront im Jahre 1915. Er soll bei der Kavallerie Unteroffizier und später Vizefeldwebel gewesen sein. Seine Regimentszugehörigkeit ist leider nicht überliefert, allerdings steht auf der Rückseite "6-80" vermerkt. Kann dies jemand auflösen?
Regimentszugehörigkeit 1. Weltkrieg
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Hallo,
sieht tatsächlich nach Unteroffizier aus. Kein Sergeant oder Vizefeldwebel.
Interessant sind die Ledergamaschen, aber keine Sporen zu sehen. Brauchen wir noch Expertenrat...
...denkbar ist aber auch (anhand des Alters), dass er vor dem 1. WK seinen Dienst bei der Kavallerie ableistete und bei der Mobilisierung als Uffz. in ein Infanterie-Regiment eingezogen wurde. Anhand des Wohnortes kann man zumindest die Regimenter eingrenzen.
"6-80", aus dem Bauch heraus hätte ich geantwortet: 6. Kompa(g)nie, Infanterie-Regiment Nr. 80 - das gab es aber nicht. Es gab aber ein Füsilier-Regiment Nr. 80
Es gibt in den Verlustlisten einen Adam Pfützenreuter, gefallen 1915, aus "Nied. Orschel" (Niederorschel in Thüringen?).
"Menin" ist übrigens bei Ypern. 1914, 1915 und 1917 umkämpftes Gebiet. Wenn Du nach Flandernschlacht 1915 suchst, wirst Du auf jeden Fall einige Regimenter und Divisionen finden.
Vielleicht helfen Dir diese Ideen irgendwie weiter.
VG
Gerrit
(Edit) Der gefunden war im I.R. 143, 9. Komp. - solltest Du Dich mit den Pfützenreuters aus Niederorschel beschäftigen, hast Du viel zu tun; es lohnt aber ein Blick in die Gräbersuche des Volksbundes und die Verlustlisten (>100 Treffer).Zuletzt geändert von Gerrit; 02.10.2018, 17:59.Immer auf der Suche nach...
Hellfaier/Hellfeier/Hellfayer/Hellfeuer aus Altewalde, Ostrosnitz, Schelitz, Pogosch, Lonschnik, Berlin
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Regimentszugehörigkeit
Hallo Gerrit, mein gesuchter Adam Pfützenreuter ist nicht mit der 1915 gefallenen gleichnamigen Person identisch, denn er starb erst 1957. Allerdings stammten beide tatsächlich aus Niederorschel. In der Familie heißt es, dass er den gesamten Krieg an der Westfront in einem Kavallerie-Regiment verbracht hat und nie verwundet gewesen ist (was auch die Verlustlisten bestätigen. Überliefert ist ein Kleiderbügel, worauf "Reiter-Regiment 6" vermerkt ist. Ein Regiment diesen Namens gab es aber nicht, allenfalls in der Übergangszeit zur Reichswehr um 1919/20 könnte man es vermuten. Anbei noch ein Foto aus dem Jahre 1918, wo er bereits Vizefeldwebel war. Kann vielleicht noch jemand etwas aus der Uniform ablesen?
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Hallo Manfred,
auf dem ersten Bild (es ist nicht genau zu erkennen, aber evtl.) ein Unteroffizier im Feldgrauen-Rock M07/10 mit vermutlich schwedischen Ärmelknöpfen.
Auf dem zweiten Bild wohl eine Vizefeldwebel in der Feldgrauen-Bluse M15, mit einer Schützenschnur der Artillerie (1. Stufe) und einer Feldspange vermutlich zum Eisernen-Kreuz 2. Klasse.
Wegen den schwedischen Ärmelaufschlägen (Bild 1) und der Artillerieschützenschnur (Bild 2) wäre z. B. ein Feldartillerie-Regiment/Einheit möglich - dort gab es auch reitende Abteilungen.
Gibt es noch weitere Karten/Bilder und gibt es auf den Rückseiten noch Hinweise (Schrift, Stempel, Fotoatelier, ... )?
Bzw. kannst Du uns bitte mal von Bild 1 die Rückseite mit der "6-80" zeigen!?
Gruß Jens
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Regimentszugehörigkeit
Hallo Jens, vielen Dank für die Informationen. Im Anhang lege ich noch ein weiteres Foto bei. Allerdings scheint die Beschriftung aus jüngerer Zeit zu stammen. Das Original erhalte ich erst in den nächsten Tagen, so dass ich momentan keine bessere Qualität bieten kann.
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Hallo,
da kommen wir der Artillerie doch näher. Was bei der Infanterie der Feldwebel war, war bei der Artillerie der Wachtmeister. - Auf Jensus ist wieder verlass! -
Jetzt ergeben auch die erneuten Angaben 6-80 Sinn: 6. Batterie Feldartillerie Regiment 80
Chronik des Regimentes: Otto Mathies: "Geschichte des 3. Oberelsässisch. Feldartillerie-Regiments Nr. 80" (Erinnerungsblätter dt. Regimenter. Truppenteile d. ehem. preuß. Kontingents; 228) 1928 Oldenburg, Berlin: Stalling - es ist nicht zu erwarten, dass er dort benannt wird, aber dennoch lohnt sich sicherlich die Lektüre.
Wie kommt ein Thüringer zu einem elsässischen Regiment? Entweder Wohnort oder er war in einer der Batterien, die dann zum F.A.R. 80 zusammengefasst wurden.
Schau auf jeden Fall mal in die Verlustlisten (4 Treffer mit Niederorschel) und in der Gräbersuche des Volksbundes (mehrere Treffer aus beiden WK).
Viel Erfolg
GerritZuletzt geändert von Gerrit; 03.10.2018, 08:42.Immer auf der Suche nach...
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Hallo Manfred,
ja - die Beschriftung scheint "neuerer Art" zu sein. Ich kann den einen Wortteil ("..?..reiter 6/80") auch nicht lesen bzw. deuten.
Den Dienstgrad Wachtmeister gab es bei der Artillerie und Kavallerie: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsc...h)#Dienstgrade
Während des Krieges war es in der preussischen Armee keine Seltenheit das Soldaten länderübergreifend zu Truppenteilen andere regionaler Herkunft kamen.
Ob jetzt die ("moderne") Angabe auf der Rückseite "6/80" evtl. die 6. Batterie des Feldartillerie-Rgts. Nr.80 bedeuten könnte ist zu ungenau und damit zu ungewiss!
; - ) Gruß Jens
p.s.: die Regimentsgeschichte des FAR80 gibt es z. B. hier als Online-Buch: http://digital.wlb-stuttgart.de/samm...ad0fb50dd89609Zuletzt geändert von Jensus; 03.10.2018, 12:29.
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Regimentszugehörigkeit
Hallo Jens und Gerrit,
der Literaturhinweis auf Otto Mathies: Geschichte des 3. Oberelsässisch. Feldartillerie-Regiment Nr. 80 hat zur Klärung meiner Frage helfen können. Auf S. 172 wird erwähnt (ein wirklicher Glücksumstand, wenn man dies in diesem Zusammenhang so ausdrücken darf), dass am 13. September 1917 der Vizewachtmeister Pfützenreutter von der 6. Batterie des Regiments verwundet wird. Damit ist die Zugehörigkeit zweifelslos geklärt. Eine Nachfrage im Krankenbuchlager des Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg verlief leider negativ.
Vielen Dank noch einmal für die Hilfestellung.
Manfred
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Hallo,
auch von mir herzlichen Dank für die Rückmeldung. Das ist ja klasse!
Das Krankenbuchlager wird m.W. von der WASt verwaltet.
Viel Erfolg bei der weiteren Recherche.
GerritImmer auf der Suche nach...
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