Ernst Martini - Deutsches Kolonialblatt 1919

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  • hotdiscomix
    Erfahrener Benutzer
    • 20.05.2008
    • 1006

    Ernst Martini - Deutsches Kolonialblatt 1919

    Ist jemand von Euch zufällig im Besitz der Ausgaben des Deutschen Kolonialblattes von 1919?

    Mein Vorfahre Ernst Martini (1888-1974) gehörte wahrscheinlich zu den letzten 155 um Lettow-Vorbeck. Leider habe ich aber bisher noch keinen "offiziellen" Beweis.

    In den einzelnen Ausgaben des "Deutschen Kolonialblattes" gibt es ja Verzeichnisse über Gefallenen, Verwundete und in Gefangenschaft geratene Soldaten.

    Die Truppen um Lettow-Vorbeck waren ja noch bis 1919 in Ägypten in Kriegsgefangenschaft.

    In den Ausgaben des Jahres 1918 ist sein Name nicht erwähnt. Wenn jemand aber die Ausgaben von 1919 hätte und dort nachschauen könnte wäre es sehr schön.

    Es gibt eine Liste mit den Namen der letzten 155 und dort ist ein Vizesteuermann Martini (9. Feldkompanie) erwähnt, nur leider kein Vorname, Geburtsort usw.

    Viele Grüße,
    Steffen
    Zuletzt geändert von hotdiscomix; 30.08.2009, 18:19. Grund: Ergänzung
    ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~
  • hotdiscomix
    Erfahrener Benutzer
    • 20.05.2008
    • 1006

    #2
    Ich habe heute in meinen alten Fotos gesucht und drei von o.g. Ernst Martini gefunden.

    Eventuell kann jemand an der Uniform bzw. den Orden und Ehrenzeichen mir etwas über den Dienstrang, Truppe etc. mitteilen.

    Leider sind die Fotos nicht datiert.


    Vielen Dank,

    Steffen
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    • Jensus
      Erfahrener Benutzer
      • 24.11.2006
      • 2510

      #3
      Hallo Steffen,
      in einer Ordensliste zur Marine fanden sich folgendes:
      - Martini, Prof. Dr., Marineoberstabsarzt, 8.6.1907, (Kiautschou). (kann man vermutlich ausschliessen!?)
      - Martini, Günther, Kapitänleutnant, Pr. Rote-Adler-Orden 4. Kl., 15.10.1910. (kann man vermutlich auch ausschliessen!?)
      - Martini, Fähnrich zur See, Pr. Militärehrenzeichen 2. Kl., 26.4.1911, (Ponape-Aufstand).
      - Martini, Fähnrich zur See, Oldb. Verdienstmedaille f. Rettung aus Gefahr, 13.10.1900, (Schiff: Hertha).
      - Martini, Fähnrich zur See, Rettungmedaille am Bande, 31.12.1900, (Schiff: Hertha).
      - Martini, Seesoldat, Pr. Militärehrenzeichen 2. Kl., 28.5.1901, (III. Seebataillon).

      Ich habe Deine Frage auch mal an einen Kolonial-Experten weitergegeben, vielleicht weiss er noch etwas.
      Kannst Du bitte nochmal von der Feldspange und von der Ordensspange ein Vergrösserung einstellen.
      Dann kann man das mit der Ordensliste evtl. abgleichen. Gruss Jens

      Nachtrag:
      S.M.S. Großer Kreuzer Hertha: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/sms_hertha.htm
      III. Seebataillon: http://www.marine-expeditionskorps.de/html/3_8.html
      Leutnant Martini, 2. Ostasiatisches Infanterie-Regiment (1900): http://www.boxeraufstand.com/expedit...eitkraefte.htm
      Zuletzt geändert von Jensus; 30.08.2009, 19:25.

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      • hotdiscomix
        Erfahrener Benutzer
        • 20.05.2008
        • 1006

        #4
        Ich denke den Fähnrich zur See Martini kann man ausschließen, da "mein" Martini ja erst 1888 geboren wurde.

        Im Anhang die gewünschten Vergrößerungen. Leider recht unscharf.
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        • Jensus
          Erfahrener Benutzer
          • 24.11.2006
          • 2510

          #5
          ... ganz unverbindlich (von links nach rechts):
          Bild 1: Feldspange:
          - Eiserne-Kreuz 2. Kl. (*)
          - Hamburger Hanseaten-Kreuz (*)
          - Südwestafrika-Denkmünze!!!
          - Dienstauszeichnung

          Darunter als Steckauszeichnung das Eiserne-Kreuz 1. Klasse (von 1914).


          Bild 2: Ordensspange:
          - Eiserne-Kreuz 2. Kl.
          - ??? evtl. Dienstauszeichnungskreuz für Offiziere???
          - Hanseaten-Kreuz (vermutlich Hamburg?).
          - Hanseaten-Kreuz (Lübeck oder Bremen).
          (evtl. dazwischen noch eine weitere Auszeichnung ???)

          Darunter als Steckauszeichnung das Eiserne-Kreuz 1. Klasse (von 1914).

          .. und stimmt, die genannten aus der Ordensliste kann man (bei dem Geburtsdatum 1888) komplett ausschliessen!

          Nachtrag: (*) habe oben bei der Feldspange einiges aktualisiert.
          Zuletzt geändert von Jensus; 31.08.2009, 22:36.

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          • hotdiscomix
            Erfahrener Benutzer
            • 20.05.2008
            • 1006

            #6
            Wenn meine Recherche richtig ist, wurde die Südwestafrika-Denkmünze im März 1907 verliehen - da war mein Großonkel gerade etwas über 18 Jahre alt. Ich kann mir kaum vorstellen, das er da schon im Einsatz in Afrika war.
            Aber das Ordensband sieht wirklich danach aus - kann man gerade bei eBay als Meterware kaufen.
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            • Jensus
              Erfahrener Benutzer
              • 24.11.2006
              • 2510

              #7
              ... bei dem Band bin ich mir ziemlich sicher das es für die Südwestafrika-Denkmünze ist.

              Er könnte ja z.B. erst um 1908 (im Alter von ca. 20 Jahren) dort gewesen sein?!

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              • Jensus
                Erfahrener Benutzer
                • 24.11.2006
                • 2510

                #8
                ... ich leite mal die Antwort vom Kolonial-Experten weiter:

                ".... Übrigens trägt der Herr wirklich die Deutsch-Süd-West-Afrika-Denkmünze!! An erster Stelle jedoch das EK II, schließlich hat er doch das EK I auf der Brust Hätte er das MEZ II verliehen bekommen, dann befänden sich 2 schwarz-weiße Bänder an der Feldspange. Also MEZII ist definitiv auszuschließen. Dann kommt das Hamburger Hanseatenkreuz und die DSWA-Denkm. und am Schluß wohl eine DA (Dienstauszeichnung)!

                Bei der DSWA-Denkm. könnte es sich auch um die Ausführung aus Stahl handeln! Oder er kam wirklich noch als recht junger Bursch nach DSWA und nahm dort an den Kämpfen teil. Erfahrungsgemäß waren die Kämpfer aber mind. 20 Jahre alt und frische Rekruten wurden nicht für die Schutztruppe angenommen. Also müsste dieser 1908 nach DSWA versetzt worden sein und nahm eventuell dort am letzten Gefecht gegen die Bande von Abraham Rolfs teil, welche im Gefecht von Geinab (am 27.08.1908) besiegt wurde und die Teilnehmer dieses Gefechtes ebenfalls zur Verleihung der DSWA-Denkm. (und damit auch zur Gefechtsspange Kalahari 1908) berechtigte.

                Also bei dem Herrn Martini könnte es sich in der Tat auch um einen Veteranen der Kalahri-Expedition handeln!

                Nur der Zusammenhang von Schutztruppe und Marine verwirrt mich noch! Warum hat ein Angehöriger der Schutztruppe den Dienstgrad eines Marineangehörigen??? Eventuell handelt es sich beim Vizesteuermann Martini um einen Besatzungsangehörigen der SMS Königsberg oder Möwe, welche ja (nach Versenkung ihrer Schiffe) in die Schutztruppe integriert wurden. Wenn dem so ist, dann käme nur die DSWA-Denkm. aus Stahl in Frage! Und der Herr Martini nahm nicht an den Aufständen teil, sondern war in irgendeiner Form an der Logistik von 1906-1907 beteiligt gewesen.

                Einzigste Erklärung wäre, daß Martini schon in frühen Jahren bei der Marine tätig war (eventuell als Schiffsjunge)! Daher wäre es möglich, daß er in den Jahren 1904-1908 als Schiffsjunge oder dergleichen auf einem Schiff einer deutschen Reederei arbeitete und damit bei der Beförderung der Truppen und des Kriegsbedarfes nach DSWA beteiligt und damit für die DSWA-Denkm. aus Stahl verleihungsberechtigt war! Und sich mit Beginn des Wehrdienstes zur Marine meldete, wodurch er nach Versenkung der Schiffe Königsberg oder Möwe zur Schutztruppe für Deutsch-Ost-Afrika kam.

                2. Alternative:
                Vizesteuermann Martini und Ernst Martini sind nicht ein und dieselbe Person! Es ist doch schließlich verwunderlich, daß auf der großen Ordensspange die DSWA-Denkm. fehlt, welcher unser Ostafrikaner auf der Feldspange noch trägt!

                Werde mich mal nach diesem Martini informieren. Könnte jedoch etwas Zeit in Anspruch nehmen, da ich zur Zeit einiges zu tun habe. Werde aber versuchen es in nächster Zeit zu erledigen. Wie gesagt ich kümmere mich mal um die Ausgabe des Deutsches Kolonialblatt von 1919.

                Ist da noch mehr vorhanden oder nur diese wunderschönen Photos???
                Viele Grüße K.H."

                p.s.: ich denke mittlerweile auch dass das mittlere Foto (Seitenansicht) evtl. eine andere Person sein könnte als bei den beiden äusseren (Marine-)Bildern!?

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                • hotdiscomix
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.05.2008
                  • 1006

                  #9
                  Vielen Dank für die Recherche

                  Auf den 3 Photos ist garantiert "mein" Ernst Martini. Die Scans stammen alle von Originalbildern die sich im Familienbesitz befinden. Es gibt noch ein viertes Photo, wo er mit seinem Bruder Franz (gefallen bei der Versenkung des U-Boot U6) abgebildet ist.
                  Auf diesem Bild ist auf seinem Mützenband "SMS Panther" zu lesen.

                  Das mit der SMS Möwe macht Sinn, da immer davon erzählt wurde das er auf einem Vermessungsschiff tätig war. Er hat wohl auch sehr frühzeitig die elterliche Tischlerei verlassen, um zur Marine zu gehen. Er hat beim Vater noch seine Tischlerlehre beendet und ist dann mit seinem Bruder losgezogen. Für den Vater war es ein großer Verlust, da Ernst das "Genie" der Familie war und später die Tischlerei übernehmen sollte.

                  Mehr als diese Fotos gibt es aber nicht von ihm. Aus Afrika hatte er wohl viele Erinnerungsstücke, wie Sperre, Armbrüste, Masken etc. mitgebracht und bei seinen Eltern deponiert. Als er nach dem Krieg mit seiner Frau nach Berlin zog, hat er das alles dem Museum auf der Neuenburg in Freyburg/U. gespendet. Diese Gegenstände wurden zum Ende des 2. Weltkrieges von den US-Soldaten geblündert und nach Hause geschickt.
                  Mein Grüßvater der die Tischlerei mitlerweile übernommen hatte, musste dafür noch Holzkisten und -koffer bauen.
                  Selbst hatte ich nie mit ihm Kontakt, da er in Hamburg lebte und ich im Ostteil Deutschlands. Seine Frau verstarb Mitte der 80er Jahre und ihr einziger Sohn fiel zum Ende des 2. Weltkrieges.

                  Steffen
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