Volkssturm Ostpreußen: Frage

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • tisa
    Benutzer
    • 14.08.2009
    • 37

    Volkssturm Ostpreußen: Frage

    Die Suche betrifft den Zeitraum: Januar - Juni 1945
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Hasenbrück, Angerapp, Insterburg (Ostpreußen)


    Hallo,
    weiß jemand in dieser Runde etwas über das Schicksal der zweiten Kompanie
    des ersten Volkssturmbataillons (Volkssturm Ostpreußen)?

    In einem Brief (dem einzigen, den es noch gibt) vom 8. Januar 1945 heißt es u.a.
    "Wir sind jetzt beim ersten Bataillon in Hasenbrück im Quartier.
    Wir sind jetzt auch eingekleidet."

    Als Absenderadresse wird "II. Kompanie, I. Volkssturmbataillon, Postabholstelle
    Insterburg II für Postamt Angerapp" angegeben.
    Und schließlich ist der Ansender im Juni 1945 in Georgenburg bei Insterburg
    "in Gefangenschaft umgekommen".

    Kann mir jemand mit Informationen zur Zeit zwischen Januar und Juni 1945
    weiterhelfen?

    Herzlichen Dank im Voraus.
    Karina
  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4819

    #2
    Hallo Karina,

    da Sie schreiben.
    'Kann mir jemand mit Informationen zur Zeit zwischen Januar und Juni 1945
    weiterhelfen?',

    möchte ich Ihnen folgende Bücher, die Sie sich über die Fernleihe Ihrer Stadtbücherei besorgen können, empfehlen:

    So fiel Königsberg
    General Otto Lasch

    Der Kampf um Ostpreussen
    Dieckert / Großmann

    Der Volkssturm
    Das letzte Aufgebot 1944/45
    Klaus Mammach

    Vieleicht schreiben Sie auch noch etwas über die gesuchte Person.

    Es wäre auch sehr schön, wenn Sie uns über diesen Zeitpunkt etwas genaueres schreiben könnten:
    'Und schließlich ist der Ansender im Juni 1945 in Georgenburg bei Insterburg
    "in Gefangenschaft umgekommen".'

    Da Insterburg am 21.01.1945 von russ. Verbänden besetzt wurde, ist der Gesuchte im Juni 1945 in russ. Kriegsgefangenschaft im Lager 445 Georgenburg / Ostpr. gestorben.
    Haben Sie dazu schon den DRK-Suchdienst in München gefragt ?
    Zuletzt geändert von Saure; 26.08.2009, 11:27.
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

    Kommentar

    • tisa
      Benutzer
      • 14.08.2009
      • 37

      #3
      Herzlichen Dank.
      Das sind ja eine ganze Reihe konkreter Tipps, wo und wie ich weitermachen kann.
      Bücherlesen. - Mache ich sowieso gern.
      Und den DRK-Suchdienst habe ich bisher auch noch nicht in Anspruch genommen.

      Über die Person gibt es nichts weiter zu berichten, als dass es ein
      einfacher Volkssturmmann war, der zu dem Zeitpunkt 50 Jahre alt war.

      Ich melde mich, sobald ich mehr herausgefunden habe. Falls das interessiert.
      Karina

      Kommentar

      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4819

        #4
        Hallo Karina,

        vielen Dank für die Angaben:
        'Über die Person gibt es nichts weiter zu berichten, als dass es ein
        einfacher Volkssturmmann war, der zu dem Zeitpunkt 50 Jahre alt war.'.

        Ich weiß jetzt nicht, ob Sie das Grab des 'einfachen Volkssturmmannes' ausfindig machen wollen, oder ob Sie mehr über die o.a. Volkssturm-Einheit wissen wollen.

        Mich würde auch interessieren, ob Sie eine Sterbeurkunde von diesem 'einfachen Volkssturmmann' haben, und ob es ein Verwandter von Ihnen ist.

        Aufgrund Ihrer Antworten, können wir Ihnen dann noch weitere Informationen geben.
        Viele Grüße
        Dieter Saure

        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

        Kommentar

        • tisa
          Benutzer
          • 14.08.2009
          • 37

          #5
          Ich habe weder eine Sterbeurkunde noch möchte ich das Grab ausfindig machen.

          Ich möchte jedoch gern etwas über das Schicksal der genannten Volkssturm-Einheit
          (zweite Kompanie des ersten Volkssturmbataillons / Volkssturm Ostpreußen) wissen.
          Z.B.
          - Wo und wofür ist sie eingesetzt worden?
          - Wann und wo sind die Männer in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten?
          - ...

          Herzlichen Dank.
          Karina

          Kommentar

          • Saure
            Erfahrener Benutzer
            • 27.03.2008
            • 4819

            #6
            Hallo Karina,

            eine Antwort auf Ihre Frage:
            'Wo und wofür ist sie eingesetzt worden?'
            erhalten Sie vielleicht aus den o.a. Büchern, oder in einem der Bücher über den Gauleiter Erich Koch.

            Auf Ihre Frage:
            'Wann und wo sind die Männer in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten?'
            kann ich Ihnen nur sagen, ab Januar 1945.

            Meiner Meinung nach, kommen Sie nur über die Person weiter, über die es nichts weiter zu berichten gibt.

            Steht das wirklich ganz genau so auf dem Brief:
            ' "II. Kompanie, I. Volkssturmbataillon, Postabholstelle
            Insterburg II für Postamt Angerapp"'
            Eine Kopie des Briefausschnitts würde es belegen.
            Zuletzt geändert von Saure; 28.08.2009, 10:42.
            Viele Grüße
            Dieter Saure

            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

            Kommentar

            • Saure
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2008
              • 4819

              #7
              Hallo Karina,

              diesen Beitrag habe ich im Volksbund-Forum gefunden:

              Beitrag:

              Volkssturm in Ostpreußen von Jörg Wurdack 26.3.2004

              Der Volkssturm war eine Parteimiliz, er gehörte NICHT zur Wehrmacht, allenfalls wurden Teile davon unter dem Kommando der Wehrmacht eingesetzt. Gerade in Ostpreußen wehrte sich aber der dortige Gauleiter Koch eifersüchtig dagegen, ''seinen'' Volkssturm unter den Befehl der Wehrmacht zu stellen.

              Die Wehrkreise haben mit der Organisation des Volkssturmes auch nichts zu tun, die Volkssturmeinheiten wurden von den Parteigauen aufgestellt. Dabei umfaßte er Parteigau Ostpreußen neben dem eigentlichen Ostrpreußen auch das russische Gebiet um Bialystok und Teile Nordpolens. Teile des ostpr. Volkssturm wurden daher auch in Polen eingesetzt.

              Es ist nahezu aussichtslos, über ostpreußische Volkssturmeinheiten etwas zu finden, da dafür die örtlichen Archive zuständig wären, siehe dazu den Hinweis im Beständeverzeichnis des Bundesarchivs-Militärarchivs:

              404 - Das Bundesarchiv online: Ihre zentrale Anlaufstelle für historische Dokumente, digitale Sammlungen und Informationen zur deutschen Geschichte. Besuchen Sie uns!


              Mit viel Glück werden durch die Wehrmacht eingesetzte Volkssturmeinheiten (aber auch nur die!) in den Kriegstagebüchern der Armee- oder Divisionsstäbe usw. erwähnt. Dazu müßte man allerdings in mühevoller Kleinarbeit in den Archiven diese Unterlagen auswerten. Hinzu kommt erschwerend, daß die Einheitsbezeichnung des Volkssturms nicht einheitlich verwendet wurden. Während in den Wehrmachtsunterlagen meistens die sich nach Parteigauen richtenden Einheitsnummern verwendet werden (z.B. für Ostpreußen 1/1/1 = 1. Kompanie des 1. im Parteigau I aufgestellten Btl), verwenden anderen Quellen oft die wildesten Benennungen, wie "Volkssturmbatl. Gumbinnen") (fiktives Beispiel - hier nach dem Aufstellungs- oder Einsatzort) oder "Volkssturmkompanie Schulze" ( nach dem Kompanieführer). WEiter kommt hinzu, daß die nummernmäßig festgelegten Einheitsbezeichnungen durch die Einteilung des Volkssturm in 4 Aufgebote wieder aufgehoben wurde. Wenn z.B. eine Person zunächst im 1. Aufgebot (mobil einsetzbar) im Volksst.Btl 1/1 eingeplant war, kann es genauso gut sein, daß er dann aber tatsächlich im 3. oder 4. Aufgebot zu Schanzaufgaben herangezogen wurde, ohne das hier eine organisatorische Einteilung erfolgte. Hier erscheint dann z.B. nur die Angabe, "100 Volkssturmangehörige aus dem Raum XY" (wenn so etwas überhaupt erwähnt wird).

              Auch die WASt. dürfte nur sehr wenig über den Volkssturm haben, da weder die Führung der sog. Kriegsstammrollen noch die von Erkennungsmarkenverzeichnissen sauber geregelt war. Viele Volkssturmeinheiten hatten nicht einmal Erkennungsmarken.

              Noch zur Quellenlage: Fast alle von regionalen Heimatgeschichtsforschern verfaßten Arbeiten über den Einsatz des jeweiligen örtlichen Volkssturmes sind mit allergrößte Vorsicht zu bewerten. Sie sind meistens sehr fantasievolle Märchengeschichten, die einer Prüfung anhand anderer, seriöser Quellen meistens nicht standhalten.
              Viele Grüße
              Dieter Saure

              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

              Kommentar

              • tisa
                Benutzer
                • 14.08.2009
                • 37

                #8
                Danke ...

                Hallo Herr Saure,

                kurz zu Ihrem vorletzten Beitrag:
                > erhalten Sie vielleicht aus den o.a. Büchern, ...
                Ich habe inzwischen einen ganzen Stapel Lektüre vor mir liegen und werde nun erst einmal gründlich lesen.

                > Steht das wirklich ganz genau so auf dem Brief: ...
                Ja. Lediglich die Worte "Kompanie" und "Volkssturmbataillon" sind abgekürzt worden.

                Auch herzlichen Dank für Ihren letzten Beitrag und die Mühe, die Sie sich gemacht haben. Der zitierte Beitrag enthält ja einige weiterführende Hinweise.

                Besten Dank und ein schönes Wochenende.
                Karina

                Kommentar

                • Saure
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.03.2008
                  • 4819

                  #9
                  Hallo Karina,

                  vielleicht hilft Ihnen dieser Beitrag ja weiter:
                  'Das Forum "Letzte Hoffnung"

                  Beitrag:
                  Gefangenenlager Insterburg von Cornelia 2.7.2003
                  Wer kann mir etwas über das Gefangenenlager Interburg-Georgenburg mitteilen. Mein Großvater Gustav Lawrenz ist dort am 27. Mai 1945 verstorben. Die Todensursache ist nicht bekannt. Vielleicht hat ihn jemand gekannt und kann mich informieren'

                  Beitrag:
                  An Cornelia: Insterburg von WBusch3 16.7.2003
                  Über das Gefangenenlager konnte ich folgede Infos finden:
                  Lager: Stalag 336
                  Ort: Insterburg
                  heutiger Ort: Tschernjachowsk heutiger Staat: Rußland
                  Zeit: 7.1941
                  ehem. Ostpreußen/Königsberg

                  Stalag = Stammlager für kriegsgefangene Mannschaften und Unteroffiziere - POW camp for enlisted men and NCOs - camp de prisonniers de guerre pour hommes de troupe et sous-officiers
                  MfG
                  WBusch3
                  Viele Grüße
                  Dieter Saure

                  Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                  Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                  Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                  Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X