französische Kriegsgefangenschaft

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  • Bliemel
    Benutzer
    • 09.04.2008
    • 35

    französische Kriegsgefangenschaft

    Hallo ihr Lieben,

    endlich - nach 14 Monaten Wartezeit - hat mir die WASt geschrieben und einiges über meinen Opa herausgefunden, was wir noch nicht wussten bzw. über was nicht gesprochen wurde...
    Da gibt es jetzt noch viel Forschungsarbeit.

    Aber was mich ziemlich stutzig machte ist der Punkt, dass mein Opa lt. WASt am 28.04.1945 in Siegmar (gehört heute zu Chemnitz, Sachsen) in französische Gefangenschaft kam.

    Zu dem Zeitpunkt lag Chemnitz bereits in Schutt und Asche. Erst kamen die Amerikaner, dann die Russen - wie kann er denn da in FRANZÖSISCHE Gefangenschaft kommen ???

    LG, Bliemel
  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4943

    #2
    Hallo,

    es wäre sehr hilfreich, wenn Sie den militärischen Werdegang Ihres Opas hier im Forum einstellen könnten.
    Ich gehe mal davon aus, dass Ihr Opa den Krieg überlebt hat.
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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    • Bliemel
      Benutzer
      • 09.04.2008
      • 35

      #3
      Hallo Herr Saure,

      wieso wäre der militärische Werdegang meines Opas hilfreich?
      Es geht mir um die Frage, wieso französische Kriegsgefangenschaft, wenn doch gar nie Franzosen in Siegmar war (jedenfalls nicht meines Wissens nach...)

      Opa war lt. WASt. vom 21.12.1939-28.04.1945 im Kriegseinsatz (du lieber Himmel, den ganzen Krieg lang...), u.a. in Frankreich, Nordrussland, Dünkirchen, wieder nach Russland, Italien.
      Ich muss mich auch mal mit diesen ganzen Kompanie-Einheiten befassen, mir sagt das alles gar nichts.

      Aber wie kam er nur in Siegmar in französische Gefangenschaft???
      Sind da ein paar Franzosen nach Sachsen gekommen und haben ihn verhaftet oder wie kann das gelaufen sein?
      Sorry, wenn ich doof frage...

      Kommentar

      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4943

        #4
        Hallo,

        Ihre Fragen sind nicht doof.

        Im militärischen Werdegang könnte ich z.B. die Einheit, in der Ihr Opa zuletzt war, lesen.
        Ich weiß auch noch nicht, ob Ihr Opa den Krieg überlebt hat. Wenn ja, dann gibt es Entlassungspapiere, usw.

        Deutsche in amerikanischer Kriegsgefangenschaft wurden häufig in englische und französische Kriegsgefangenschaft überstellt.
        Viele Grüße
        Dieter Saure

        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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        • Bliemel
          Benutzer
          • 09.04.2008
          • 35

          #5
          Ich hab mich mal eben fast zwei Stunden durch ein paar Links gelesen, die mit Wehrmacht, Bataillone, Geschwader und was weiß ich noch alles zu tun haben. Mir schwirrt jetzt der Kopf..

          Es kann wohl gut möglich sein, dass mein Opa in Siegmar zuerst den Amerikanern überstellt wurde. Nach dem Krieg wurden ja anscheinend alle Männer, die mit dem Krieg und Kriegshandlungen zu tun hatten (also eigentlich fast alle), verhaftet. Und dann kann es wohl sein, dass er dann nach Frankreich kam - immerhin besser als in ein russisches Gefangenenlager...

          Was ich anhand seiner Kompanien herausgefunden habe, muss er auch an der Ostfront gewesen sein, was wir gar nicht wussten. Auszug aus dem Schreiben der WASt.:

          1. Divisions-Füselier-Bataillon 320, Unterstellung: 320. Infanterie-Division
          April-Mai 1942 - Dünkirchen
          Juni-Dezember 1942 - Kanal (Lotentin)
          Januar 1943 - Abtransport in den Osten
          Februar 1943 - Isjum
          März-Mai 1943 - Charkow
          Juni-August 1943 - Bolgorod (Zitadelle)
          September 1943 - Charkow
          Oktober-Dezember 1943 - Krementschug

          Was ich jetzt über Charkow und dem Einsatz Zitadelle in Belgorod gelesen habe, ist ja furchtbar. Gerade von Charkow gab es ja kaum Überlebende...
          Mein lieber Scholli...

          Die letzte Einheit war 03.08.1944-28.04.1945 Artillerie-Regiment 34
          Unterstellung: 34. Infanterie-Division
          Einsatzzeitraum: Juni 1944 - Heimat, danach Westen

          Entlassungspapiere... keine Ahnung. Es steht nur da:
          "08.05.1948- zurückgeführt nach Gerstungen, Entlassung nicht angegeben"

          Viele Personalpapiere würden der WASt. wohl auch nicht vorliegen ("...vermutlich durch Kriegseinwirkung verloren gegangen."), denn über die Zeit in Belgien, Frankreich und Italien steht kaum etwas drin, aber in unseren Familienbildern gibt es ein paar Fotografien aus der Zeit.

          Kommentar

          • Saure
            Erfahrener Benutzer
            • 27.03.2008
            • 4943

            #6
            Hallo,

            dies einmal zur letzten Einheit Ihres Opas:


            dort ist auch ein Buch angegeben, dass Sie sich über die Fernleihe Ihrer Stadtbücherei besorgen können.

            Hier ein Hinweis auf Gerstungen.


            Weitere Hinweise finden Sie in dem Buch (2 Bände)
            Die deutschen Kriegsgefangenen in französischer Hand
            Wissenschaftliche Kommission für deutsche Kriegsgefangene, München

            In welche Stadt ist Ihr Opa denn am 08.05.1948 gezogen ?
            Zuletzt geändert von Saure; 12.08.2009, 14:56.
            Viele Grüße
            Dieter Saure

            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4964

              #7
              Hallo Bliemel

              Ich würde mal versuchen herauszufinden, ob es noch Berichte dazu gibt, was mit den
              Männern geschah, die in Chemnitz in amerikanische Kriegsgefangenschaft gerieten.
              Vielleicht wissen die Betreiber der folgenden Websites etwas darüber:





              Auf der zweiten Website gibt es folgende evtl. interessante Publikationen:
              "Beiträge zur Chemnitzer Militärgeschichte" mit einer Chronik des Kriegsendes 1945.
              "Chemnitzer Schicksale Teil 3" mit Berichten zur Bombardierung und dem Kriegsende 1945.

              Gruss
              Svenja
              Zuletzt geändert von Svenja; 12.08.2009, 15:02.
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4943

                #8
                Hallo,

                fragen Sie doch bitte einmal beim DRK-Suchdienst München nach, in welchen Kriegsgefangenenlagern Ihr Opa war und welche anderen Unterlagen dort noch über Ihren Opa vorhanden sind.
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                • liseboettcher
                  • 26.03.2006
                  • 695

                  #9
                  Französische Gefangenschaft

                  Beim Lesen kam mir der Gedanke, dass bei der WAST ein Fehler vorliegen könnte. Vielleicht ist der Opa in Siegmaringen (oder Sigmaringen) in französische Gefangenschaft geraten. Das liegt wohl in Baden-W., könnte vielleicht passen. Aber es ist nur eine Idee. MfG Lise

                  Kommentar

                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4943

                    #10
                    Hallo,

                    die Frontlinie verlief zwischen dem 18. April und dem 7. Mai 1945 nördlich und südlich von Chemnitz.
                    Dort kämpfte die 7. Armee gegen die 3. US-Armee.

                    Somit gehe ich davon aus, dass der Opa von 'Bliemel' von der 3. US-Armee bei Chemnitz gefangen genommen worden ist, und später an Frankreich überstellt wurde.
                    Zuletzt geändert von Saure; 12.08.2009, 18:44.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                    Kommentar

                    • Schlupp
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2009
                      • 435

                      #11
                      Hallo Bliemel,

                      da haben wir schon mal zwei Gemeinsamkeiten. Mein Urgroßvater geriet ebenfalls in französische Gefangenschaft und wurde auch im Jahr 1948 nach Gerstungen überführt. (Ich habe die Unterlagen gerade nicht vor Ort, glaube aber es war im Februar.) Ich hatte sogar mal einige Anrufe nach Gerstungen getätigt, aber irgendwie konnte (oder wollte) mir da keiner recht Auskunft geben. Um so schöner zu lesen, das es noch einen Betroffenen gab (und gibt).
                      Weißt du wo dein Opa in Kriegsgefangenschaft war? Ich habe anhand weniger Fotos, meiner kleinen Spürnase und etwas französischer Hilfe per Internet Ort und Firma ausmachen können. Wurde daraufhin auch vom 82jährigen Sohn des damaligen Chefs wie auch vom jetzigen Firmenboß eingeladen. War 'ne interessante Reise!

                      Der Schlupp grüßt und wünscht viel Erfolg beim Puzzlen.
                      Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

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                      • Bliemel
                        Benutzer
                        • 09.04.2008
                        • 35

                        #12
                        @ Saure:

                        Mein Opa ist nach der Entlassung nach Gerstungen wieder nach Chemnitz zurückgekehrt und blieb dort bis zu seinem Tod 2006.

                        Was Sie alles wissen... sogar, wo die Frontlinien damals bei Chemnitz verliefen. Wahnsinn !!

                        @ Svenja:

                        Danke für die Tipps.
                        Konnten Sie sehen, ob man sich die Publikationen irgendwie runterladen kann oder muss man die dann beim Chemnitzer Geschichtsverein anfordern bzw. kaufen?

                        @ liseboettcher:

                        Danke, nein, es ist wirklich Siegmar bei Chemnitz gemeint.
                        Das kenne ich auch Siegmar-Schönau ist ein Stadtteil von Chemnitz wie Reichenbrand, Rabenstein, etc.

                        @ Schlupp:

                        Na das ist ja super!!
                        Mein Opa war in Vieville/Frankreich in Gefangenschaft. Es gibt 2 Fotos, wo er mit noch ein paar Männern und einem Franzosen (ich kann nicht nachschauen, die Fotos sind bei meiner Mama) abgebildet ist und anscheinend landwirtschaftlichen Arbeitsdienst abzuleisten hatte.
                        Er kam am 08.05.1948 nach Gerstungen und von da anscheinend wieder nach Chemnitz.

                        Wo war denn dein Opa gefangen gewesen?


                        LG, Bliemel

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                        • Svenja
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.01.2007
                          • 4964

                          #13
                          Hallo Bliemel

                          Woher hast du die Info, dass er in Vieville war? Kann ein Schreibfehler ausgeschlossen werden?
                          Bist du sicher dass das Lager so hiess, oder ist das der Name des Ortes, wo der Bauernhof lag?
                          Ich frage das, weil in den mir bekannten Listen kein Lager mit diesem Namen auftaucht.





                          In meinen Ortsverzeichnis von Frankreich gibt es zwei Orte dieses Namens:

                          Viéville im Département Haute-Marne, Region Champagne-Ardenne
                          Viéville-en-Haye im Département Meurthe-et-Moselle, Region Lothringen

                          Könnte es sich auch um einen Ort namens Vierville handeln?

                          Vierville im Département Eure-et-Loir, im Norden der Region Centre
                          Vierville im Département Manche, Region Basse Normandie
                          Vierville-sur-Mer im Département Calvados, Region Basse Normandie

                          Gruss
                          Svenja
                          Zuletzt geändert von Svenja; 12.08.2009, 22:56.
                          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                          • Saure
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2008
                            • 4943

                            #14
                            Hallo,

                            es war z.B. im 2. Weltkrieg bei vielen polnischen Kriegsgefangenen in Deutschland so, dass sie auf einem Bauernhof untergebracht waren, dort wohnten, arbeiteten und schliefen.

                            U.a. konnte ich das in der Chronik von Bad Salzuflen nachlesen.

                            Ich gehe mal davon aus, dass der Opa von 'Biemel' auf einem frnzösischen Bauernhof in Vieville/Frankreich untergebracht war. Wenn wir das Foto sehen könnten, dann würde meine Vermutung bestätigt werden.

                            Ich würde mit dem Bürgermeister des Ortes Vieville/Frankreich Kontakt aufnehmen.
                            Nur wo liegt der Ort:
                            Viele Grüße
                            Dieter Saure

                            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                            Kommentar

                            • Schlupp
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.03.2009
                              • 435

                              #15
                              Mein Urgroßvater war nicht wirklich "gefangen". Er arbeitete in der Umgebung Mulhouse/Elsaß (u. a. in Thann) bei diversen Baufirmen. Er lebte sich in den knapp drei Jahren sogar so gut ein, daß er zuhause anfragte, ob die Frau mit den drei Kleinen nachkommen wolle. Diese aber hatte zwei Jahre nach der Flucht aus Schlesien (vielleicht verständlicherweise) keine Lust, noch einmal abzuhauen. Dann noch in eine fremde Sprache und zu denen, mit denen man sich vorgestern noch beschoß...
                              Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

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