Kriegsgefangenschaft in der Schweiz (1. Weltkrieg)

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  • Einherier
    Benutzer
    • 01.03.2015
    • 16

    Kriegsgefangenschaft in der Schweiz (1. Weltkrieg)

    Hallo zusammen,

    seit ich mit der Ahnenforschung begonnen habe, habe ich mir die Frage gestellt, wieso meine Urgroßeltern am 22.06.1918 in der Schweiz (Morschach) standesamtlich,
    und dann später, am 08.08.1918, kirchlich in Dortmund geheiratet haben,
    obwohl keiner der Beiden aus der Schweiz stammt, und zu der Zeit der erste Weltkrieg tobte, an dem mein Urgroßvater teilnahm, bzw. offiziell in Kriegsgefangenschaft war (s. Vermisstenlisten: http://des.genealogy.net/search/show/593443
    http://des.genealogy.net/search/show/2371237
    http://des.genealogy.net/search/show/8802482
    https://grandeguerre.icrc.org/en/Fil...s/5044115/1/2/).

    Gestern bin ich auf die Information gestoßen, dass Kriegsgefangene verschiedener Nationen in der Schweiz interniert wurden, u.a. um den Leerstand in den Hotels auszugleichen, was mir bisher nicht bekannt war. Mein Urgroßvater war einer der Glücklichen(?), die ihre Kriegsgefangenschaft dort verbüßt haben (http://des.genealogy.net/search/show/10041893).
    Das Ganze kommt mir verhältnismäßig für eine Kriegsgefangenschaft sehr luxuriös vor, deswegen suche ich nach Informationen über den Alltag dieser Kriegsgefangenen in der Schweiz.

    Wie sah es mit Zwangsarbeit aus?

    War es normal, dass sie dort so frei waren, heiraten zu können? Besonders die kirchliche Trauung in Deutschland wundert mich sehr.

    Wie wurde selektiert, wer in die Schweiz kam? Haben Ausbildung, Einheit, gute Führung oder rein der Zufall entschieden? Spielten Verwundungen/Krankheiten eine Rolle?

    Für die Beantwortung der Fragen, oder sonstige Informationen über die Kriegsgefangenschaft in der Schweiz ein riesengroßes Dankeschön im Voraus!

    Viele Grüße Patrick
  • Tunnelratte
    Erfahrener Benutzer
    • 10.03.2014
    • 727

    #2
    Hallo Patrick,

    vielleicht war dein Ahn verwundet:
    wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

    Kommentar

    • Einherier
      Benutzer
      • 01.03.2015
      • 16

      #3
      Vielen Dank für den interessanten Link. Scheinbar ist die Frage der Selektion damit geklärt.
      Das Einzige was mich stutzig macht, ist die Zeitspanne zwischen Gefangennahme und Eintreffen in der Schweiz. Schwer vorstellbar, dass er im Gefecht verwundet wurde und dies zwei Jahre später immer noch war, sodass eine Internierung in der Schweiz gerechtfertigt wäre. Es sei denn, er hat die Verwundung während der Gefangenschaft und nicht im Zuge der Gefangennahme erlitten.

      Kommentar

      • Delilah
        Erfahrener Benutzer
        • 15.02.2011
        • 321

        #4
        Zitat von Einherier Beitrag anzeigen
        Vielen Dank für den interessanten Link. Scheinbar ist die Frage der Selektion damit geklärt.
        Das Einzige was mich stutzig macht, ist die Zeitspanne zwischen Gefangennahme und Eintreffen in der Schweiz. Schwer vorstellbar, dass er im Gefecht verwundet wurde und dies zwei Jahre später immer noch war, sodass eine Internierung in der Schweiz gerechtfertigt wäre. Es sei denn, er hat die Verwundung während der Gefangenschaft und nicht im Zuge der Gefangennahme erlitten.

        Hallo,

        es handelte sich um schwer verwundete und in Gefangenschaft erkrankte Soldaten, die zur Genesung in die Schweiz geschickt wurden. In diesem Buch findet man auch weitere Informationen:

        Jedermann kennt es, das Symbol des Roten Kreuzes: Hilfe bei Krankheit, Katastrophen, Krieg, das ist es, was seit nunmehr 150 Jahren mit diesem heute weltweit wohl wertvollsten Markenzeichen auf dem Wohlfahrtsmarkt verbunden wird. Der Ursprung, die wechselhafte Geschichte und die einzigartig komplexe Organisationsstruktur der humanitären Weltbewegung des Roten Kreuzes sind hingegen weit weniger bekannt. Daniel-Erasmus Khan zeigt in diesem Buch, wie die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung entstand, wie sie sich zu dem entwickelte, was heute mit ihr verbunden wird und welchen Herausforderungen sie sich gegenüber sieht.


        LG Delilah

        Kommentar

        • Svenja
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2007
          • 5260

          #5
          Hallo Patrick

          In erster Linie handelte es sich um einen Austausch von Kriegsgefangenen. Dazu wurden Kriegsgefangene ausgewählt mit bestimmten Krankheiten oder Verwundungen. Die meisten waren zuvor schon mind. 1-2 Jahre in Kriegsgefangenschaft; die Deutschen in Frankreich, die Franzosen, Belgier und Briten in Deutschland.

          Meine Abhandlung zu diesem Thema kannst du auf meiner Website nachlesen und sie wird vermutlich die meisten deiner Fragen beantworten.


          Gruss
          Svenja
          Zuletzt geändert von Svenja; 24.02.2017, 23:36.
          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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          • Einherier
            Benutzer
            • 01.03.2015
            • 16

            #6
            Vielen Dank euch beiden für diese beiden interessanten Links, die mir wirklich weitergeholfen haben. Besonders dein Artikel zu dem Thema ist wirklich spitze, Svenja!

            Kommentar

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