Wie wurde man in 2 WK. Oberstabsarzt?

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  • KlauebergForscher
    Erfahrener Benutzer
    • 04.11.2015
    • 129

    Wie wurde man in 2 WK. Oberstabsarzt?

    Hallo Leute,

    ich habe herausgefunden, dass mein Uropa Oberstabsarzt im 2. Weltkrieg war. Aus Erzählungen habe ich gehört, dass er nicht wirklich gut in der Schule war. Er ging auf eine Volksschule in einem kleinen Dorf. (8. Klasse ?)
    Was brauchte man um Oberstabsarzt zu werden ?
    Und was ist ein Standortarzt? ( in seinem Soldbuch wurde er vom Oberarzt zum Oberstabsarzt und Standortarzt befördert.
    Was hat man als Oberstabsarzt überhaupt getan ?

    Falls ihr mir helfen könnt würde das wireich sehr schön sein

    mit freundlichen Grüßen
    Tobi
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4896

    #2
    Zitat von KlauebergForscher Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    ich habe herausgefunden, dass mein Uropa Oberstabsarzt im 2. Weltkrieg war. Aus Erzählungen habe ich gehört, dass er nicht wirklich gut in der Schule war. Er ging auf eine Volksschule in einem kleinen Dorf. (8. Klasse ?)
    Was brauchte man um Oberstabsarzt zu werden ?
    Und was ist ein Standortarzt? ( in seinem Soldbuch wurde er vom Oberarzt zum Oberstabsarzt und Standortarzt befördert.
    Was hat man als Oberstabsarzt überhaupt getan ?

    Falls ihr mir helfen könnt würde das wireich sehr schön sein

    mit freundlichen Grüßen
    Tobi
    Hallo, Tobi

    "Irgendwas" kann da in den Erzählungen nicht so wirklich den Tatsachen entsprechen, denn "die 8.Klasse Volksschule" reicht nicht aus, um Medizin studieren zu können. - Du solltest die Angaben im Soldbuch als verbindlich und absolut glaubhaft ansehen.

    Im "zivilen" Leben gibt es den Oberarzt auch heute noch, das ist ein Mediziner, der auf jeden Fall eine weitere Facharzt-Ausbildung absolviert hat und in einer Klinik einer entsprechenden Abteilung "vorsteht" (Chefarzt - Oberarzt - Assistenzarzt).

    Einen "Stabsarzt" gibt es auch heute noch bei der Bundeswehr, er gehört in die Gruppe der Stabsoffiziere (Oberstarzt - Oberstabsarzt).
    Der "Standortarzt" ist meiner Ansicht nach einer, der an einem bestimmten Standort (der heutigen Bundeswehr) tätig ist.

    Ich nehme an, dass der "Oberstabsarzt" in einem Haupt-Verbandsplatz in "führender Position" tätig war; die nächst "höhere Stufe" wäre dann, dass er in einem Lazarett gearbeitet hat; wahrscheinlich auch in "höherer Position".

    Sehr wahrscheinlich kann man auch davon ausgehen, dass Dein Uropa Facharzt für Chirurgie gewesen sein wird, denn leider sind die Chirurgen ja diejenigen gewesen, die man am ehesten "gebraucht" hat.

    Auf jeden Fall ist da in diesem ganzen Zusammenhang nichts mit "nur Volksschule in einem kleinen Dorf"; irgendwo muss er ein Abitur gemacht haben, irgendwo muss er Medizin studiert haben, irgendwo muss er an einer Klinik gearbeitet haben, um seine zusätzliche Facharzt-Ausbildung zu machen ...
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • JürgenP
      Erfahrener Benutzer
      • 22.02.2015
      • 395

      #3
      Moin Tobi,

      die genannten Bezeichnungen Oberarzt, Stabsarzt und Oberstabsarzt sind Offiziersdienstgrade im Sanitätsdienst der Wehrmacht.

      Oberarzt = Oberleutnant
      Stabsarzt = Hauptmann
      Oberstabsarzt = Major.

      Der Standortarzt ist eine Dienststellung, er ist der Fachvorgesetzte für das Sanitätspersonal an einem Standort.

      Und in jedem Fall hat ein Offizier im Sanitätsdienst eine medizinische Ausbildung erhalten.

      Herzliche Grüße Jürgen

      Kommentar

      • Svenja
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2007
        • 4954

        #4
        Hallo Tobi

        Also ich glaube eher nicht, dass ein Oberstabsarzt auf einem Hauptverbandsplatz tätig war, wenn dann eher in einem Feldlazarett, aber auch da wäre ich mir nicht sicher. Was jedoch ziemlich sicher ist, er muss ein abgeschlossenes Medizinstudium gehabt haben. Du hast allerdings nicht erwähnt welchen Jahrgang er hatte bzw. wie alt er zu Beginn des Krieges war.

        An Hauptverbandsplätzen und Feldlazaretten waren durchaus nicht nur Ärzte mit abgeschlossenem Medizinstudium und Facharztausbildung im Einsatz. Auch angehende Ärzte, die sich noch mitten im Studium befanden, wurden zu solchem Dienst einberufen. Sie mussten die üblichen Praktika statt in normalen Krankenhäusern im Feldlazarett absolvieren. Manche konnten ihr Studium während des Krieges gar nicht abschliessen, weil sie immer wieder zu Einsätzen in Lazaretten einberufen wurden.

        Gruss
        Svenja
        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

        Kommentar

        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4896

          #5
          Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
          Hallo Tobi


          .... Auch angehende Ärzte, die sich noch mitten im Studium befanden, wurden zu solchem Dienst einberufen. Sie mussten die üblichen Praktika statt in normalen Krankenhäusern im Feldlazarett absolvieren. Manche konnten ihr Studium während des Krieges gar nicht abschliessen, weil sie immer wieder zu Einsätzen in Lazaretten einberufen wurden.

          Gruss
          Svenja
          Hallo, Svenja

          Natürlich waren auch angehende Ärzte in den Lazaretten tätig; natürlich konnten viele ihr Studium nicht beenden, weil sie immer wieder eingesetzt wurden ...
          Ein Oberstabsarzt, der kein abgeschlossenes Studium und auch keine Facharztausbildung vorweisen konnte? - Sorry, das passt so gar nicht zu den Berichten meiner Mutter aus verschiedenen Lazaretten und auch nicht zu den "gewesenen Oberstabsärzten", die ich in den 70-er Jahren aus diesem "Dunstkreis" noch kennengelernt habe.

          Ich mag mich irren, aber ein "Ober- ..." ohne abgeschlossene Ausbildung ist für mich unvorstellbar; Kriegs-Situation hin oder her.
          Herzliche Grüße
          Scheuck

          Kommentar

          • JürgenP
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2015
            • 395

            #6
            Hallo nochmal,

            bitte denkt bei der Diskussion daran, daß die Bezeichnungen "nur" Dienstgrade im Sanitätsdienst darstellen.
            Ein ziviler Oberarzt in einem Krankenhaus hat nichts mit einem Oberarzt in der Wehrmacht zu tun. Der Wehrmachts-Oberarzt war lediglich ein Oberleutnant, also ein niederer Offiziersdienstgrad. Mit seiner medizinischen Qualifikation hatte das nichts zu tun und er wurde automatisch gemäß Beförderungsregeln nach einer gewissen Zeit zum Stabsarzt ohne dafür irgendeine medizinische Zusatzqualifikation erhalten zu haben.

            Insofern kann durchaus ein Arzt in der Ausbildung den Dienstgrad Oberarzt - also Oberleutnant getragen haben.

            Herzliche Grüße Jürgen

            Kommentar

            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4954

              #7
              Hallo Jutta

              Du hast offenbar meine Antwort nicht genau genug gelesen, ich habe doch auch geschrieben, dass ein Oberstabsarzt wohl ein abgeschlossenes Medizinstudium gehabt haben müsste. Aber wie Jürgen bin ich der Meinung, dass das auf einen militärischen Oberarzt = Oberleutnant nicht auch zutreffen muss.

              Die Ausführungen über angehende Ärzte im Studium habe ich deswegen angefügt, weil deine erste Antwort bei mir so rüberkam, als würdest du davon ausgehen, dass auf Hauptverbandsblätzen und Feldlazaretten nur Ärzte mit abgeschlossenem Studium und Facharztausbildung zum Einsatz kamen.

              Ich kann gerne in einigen meinen Büchern nachlesen, was dort zu dem Thema erwähnt wird.

              Gruss
              Svenja
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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              • KlauenbergNI
                Erfahrener Benutzer
                • 16.04.2016
                • 275

                #8
                Vielen Dank euch allen für die wirklich sehr hilfreichen Antworten.
                Aktive Forschung

                FN KLAUENBERG in der Region Salzgitter/Braunschweig

                FN NEUMANN in Oberglogau (Oberschlesien)

                Dringend benötigte Hilfe


                FN HÖLTERMANN in Essen (Kupferdreh) und Münster

                FN WEYER in Wuppertal (Elberfeld)

                FN OCHLAST in Schreibersdorf (Pisarzowice)

                Kommentar

                • Saure
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.03.2008
                  • 4943

                  #9
                  Hallo Tobi,

                  etwas Hintergrundwissen zu Ihrem Thema, erhalten Sie in dem Buch:
                  Der Sanitätsdienst des Heere 1939 - 1945
                  von Alex Buchner
                  Viele Grüße
                  Dieter Saure

                  Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                  Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                  Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                  Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                  Kommentar

                  • Kai Heinrich2
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.02.2009
                    • 1463

                    #10
                    Hello,

                    ich hatte hier mal eine Absolventenliste der "militärärztlichen Akademie Berlin" 1935 - 1942 abgetippt. Die Absolventen waren fasst alle Oberstabsärzte.
                    Weiss nicht ob es auch an anderen Orten solche Akademien gab?

                    Lieber Gruss,

                    Kai
                    Meine Namensliste / mein Stammbusch:
                    http://www.kaiopai.de/Stammbaum_publ1/indexpubl1.html

                    Derjenige welcher bis zu seinem Tod die meisten Ahnen zusammen bekommt gewinnt!

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