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  • M_Nagel
    Erfahrener Benutzer
    • 13.10.2020
    • 2090

    #16
    Huber Benedikt,

    Jetzt sieht es jedenfalls besser aus, als vorher.

    Und ich mache mal weiter:

    4.jpg

    Jetzt wil ich eich zuwiesen (=zu wissen) geben, das dies
    Jahr witer sehr schlecht ist bei uns heit
    fangen wir an weitzen mehen bei manche
    Leit wirt schlecht gehen wir hen noch Brot u.
    sat (=Saat) auf ein Jahr der Jachim hat noch 25 but (=Pud, ca. 25x16 kg)
    das hei (=Heu) langt 2 Stos altes u. 2 neies von
    der Magdalena hen wir schon lang kein brief
    ich bas (=passe) ale teg es sol auch nicht im beste
    (s)ein wen nur die nicht so schlecht schreib dun
    Zuletzt geändert von M_Nagel; 07.03.2021, 11:14.
    Schöne Grüße
    Michael

    Kommentar

    • Ulpius
      Erfahrener Benutzer
      • 03.04.2019
      • 942

      #17
      Zitat von tanjakim Beitrag anzeigen
      Ja, meine Vorfahren wandelten aus dem Winzenbach/Elsass ins Schwarzmeergebiet aus und wurden als Schwarzmeerdeutsche genannt.
      Das passt wunderbar zu dem notierten Dialekt. Wintzenbach liegt ganz im Nordosten, fast "im Zwickel" des Elsass, heute keine sieben Kilometer von der deutschen Grenze, damals war die Situation anders. Der Landstrich ist ein richtiger Knoten deutscher und vermehrt französischer Geschichte, viele kleine Herrschaftsgebiete im Reich, viele Burgen, oft Klöster, alle oft in Streitigkeiten bis vors Reichskammergericht verwickelt. Die Leute von damals könnten sich mit den heutigen Pfälzern (mindestens den linksrheinischen der Rheinebene und des Mittelgebirgsrandes) problemlos verständigen, auch mit alteingesessenen elsässischen Familien. In der Gegend ist auch die "Sprachgrenze" zwischen (von Norden her) pfälzisch und niederalemannisch (nach Süden und über den Rhein hin nach Osten) zu finden. Man wird sich davor gehütet haben, die Sprache als schwäbisch zu bezeichnen. Das ist es dann doch eindeutig nicht und es ist eine große Entfernung inklusive natürlicher Barrieren (Rhein, rechtsrheinische Berglandschaft etc.) zwischen beiden Sprachbereichen.
      Gerade aus solchen, eher ärmeren, weil durch Burg- und Klosterherrschaften bestimmten Gegenden haben Leute öfter ein Siedlungsangebot wahrgenommen.

      Kommentar

      • Ulpius
        Erfahrener Benutzer
        • 03.04.2019
        • 942

        #18
        Das wird nun etwas länger, denn ich denke mir, hier ist eine "Übersetzung" in heutiges deutsch angebracht, damit die Themenstellerin auch wirklich versteht, was da alles in Dialektform geschrieben wird. Ich habe in die von Huber Benedikt und M_Nagel erstellten Transkriptionen nur wenig eingegriffen, das fehlende Stück noch ergänzt.

        Der Brief ist nicht vollständig. Es fehlt der Anfang (Seite 1), von Seite 2 ist nur die obere Hälfte da, Seiten 3 und 4 komplett - allerdings durch Klebstreifen der Text teilweise verdeckt. Die Reihenfolge nach den Nummern der eingestellten Bilder wäre korrekt: 5 - 4 - 6 - 3

        Tabellarisch kann ich leider nicht einfügen, versuche nun stückweise hinzubekommen, dass ungefähr parallel steht, links was der Verfasser schreibt und rechts, was das ungefähr auf neudeutsch heißt. Ich bin gespannt, ob das klappt.

        2.) (Bild 5)
        Geschigt mir 5 u dem Jachim 5 u hab ich .........................
        [etwas wurde] geschickt, und zwar mir 5 und Joachim 5 und ich habe
        gesagt ich geb dir auch 5, vom Ignaz ietzt
        ...................... gesagt, dass ich Dir jetzt auch 5 von Ignaz gebe.
        liebes Kind du hast mir versprochen ihr ............................
        Liebes Kind, Du hast mir versprochen, dass Ihr
        lasen die 2 Kinder Abnemen das ich sie ............................ die 2 Kinder aufnehmen [photographieren] lasst, damit ich sie
        auch sehen heten ihr doch wenier Gelt Gesch(igt) .............
        auch sehen kann. Hättet Ihr doch weniger Geld geschickt
        u heten mir die 2 Engeln Geschigt ietzt will ....................... und hättet mir (lieber) die 2 Engel geschickt. Jetzt will
        ich dir sagen wie alt du bist den 30 Mai ........................... ich Dir sagen, wie alt. Du bist am 30. Mai
        geboren 10891 der tag Gristihimelfart .............................. geboren. Am 10.8.[18]91 ?? Christi Himmelfahrt
        [[Die Worte zum Alter des Kindes (ich nehme an, es ist eine Tochter) sind insgesamt unverständlich. Denn Christi Himmelfahrt liegt in keinem Kalender im August. 10891 kann ich aber kaum anders als als Tagesdatum interpretieren. Vielleicht steckt die Antwort unter dem Klebstreifen.]]

        3.) (Bild 4)+(Bild 6)
        4.
        Jetzt wil ich eich zuwiesen geben, das dies ............................
        Ihr sollt erfahren, dass die Lage dieses
        Jahr witer sehr schlecht ist bei uns heit .................................
        Jahr bei uns wieder sehr schlecht ist. Heute
        fangen wir an weitzen mehen bei manche .............................. fangen wir an, den Weizen zu mähen. Manchen
        Leit wirt schlecht gehen wir hen noch Brot u. ......................... Leuten wird es schlecht gehen; wir haben noch Brot und
        sat auf ein Jahr der Jachim hat noch 25 but (1 Pud, ca. 16 kg) .. (außerdem) Saatgut für ein Jahr: Joachim hat noch 400 Kilo
        das hei (=Heu) langt 2 Stos altes u. 2 neies von ..................... Das Heu reicht auch: zwei Lagen altes und zwei Lagen neues (Heu). Von
        der Magdalena hen wir schon lang kein brief ...........................
        Magdalena haben wir schon lange keinen Brief mehr bekommen.
        ich bas (=passe) ale teg es sol auch nicht im beste ................. Ich warte jeden Tag auf einen, es braucht ja nicht das Beste
        (s)ein wen nur die nicht so schlecht schreib dun ..................... in dem Brief stehen, wenn sie nur nichts so Schlechtes schreiben.
        [Ich] hab genug an Dein .................................................. ...
        [Ich] habe (nun) genug von Deiner [??Zeit gebraucht?? … Ich schreibe ??]
        6.
        ietzt noch das so viel [??Leit krang sind??] .............................
        jetzt noch, dass so viele Leute krank sind.
        un ale heiser sterben auch viel es sind ietzt ........................... a
        us allen Häusern sterben viele. Es findet gleich
        ein leich u 2 unser 2 Anna u Beate hen .................................. eine Beerdigung statt und eine zweite. Unsere beiden, Anna und Beate, haben
        ?? durch sie hen durchval u frisel (= Hautausschlag) das rot ......
        [Krankheit], sie haben Durchfall und Hautausschlag. Wenn die Pusteln rot
        aus komt warter gesund was blau & sterben ........................... aufbrechen, wird man gesund, wenn aber blau, dann stirbt man.
        Alten sind noch keine gestorben gerat ein .............................. Alte Leute sind noch nicht gestorben, gerade einmal ein
        Man Gristian Latiner die sind vor 3 iahr .................................. Mann, Christian Latiner. Die Familie ist vor 3 Jahren
        Raus komen von Landau die hen uns ein ................................
        von Landau (in der Pfalz) zu uns hergekommen. Sie haben uns einen
        brief gebracht vom Pfaff Garb Die Frau schreibt ......................
        Brief von Pfarrer Garb gebracht, die Frau schreibt
        sich auch Grab der wirt heit um 4 uhr begraben ......................
        sích auch Grab. Der (= Christian Latiner) wird heute um 4 Uhr begraben.
        Da ist auch große Armut und 9 Kinder von 2 weil ? ..................
        Sie leben auch in großer Armut, es sind 9 Kinder von 2 (Ehen) da.
        ich war ietzt bei ihr u hab ich zu ihr gesagt ............................
        Ich war jetzt bei ihr und habe mit ihr gesprochen.
        sie will heim schreiben ich Geb ihr Geld und schreib ich auch? ....
        Sie möchte nach Hause schreiben. Ich gebe ihr Geld, schreibe auch
        u schick ihm deine atres den pfaff garb .................................
        und schicke dem Pfarrer Garb auch Deine Adresse.
        Zuletzt geändert von Ulpius; 09.03.2021, 01:43.

        Kommentar

        • Ulpius
          Erfahrener Benutzer
          • 03.04.2019
          • 942

          #19
          Angeblich zu lange, also die letzte Seite hier extra:

          4.) = Schluss (Bild 3)
          u. ihre Atres schig ich dir no kan ..........................................
          Und ihre Adresse schicke ich Dir noch. Ich kann
          ihm schreiben. vom Veter Wendelin .......................................
          ihm (Pfarrer Garb/Grab) schreiben. Von Vetter Wendelin
          Grich ich kein Brief die zeit der vater .....................................
          bekomme ich keinen Brief mehr, seit der Vater
          dot ist. von deim Peter ?(Feter) Ignaz German ........................
          tot ist. Von Deinem Vetter Ignaz German
          hab ich auch schon lang kein brief. ich ..................................
          habe ich auch schon lange keinen Brief mehr bekommen. Ich
          wil ihne ietzt schreib sein letzen brief ....................................
          möchte ihm jetzt schreiben. Seinen letzten Brief
          hat er nicht mer selber geschrie er kan ..................................
          hat er nicht mehr selbst geschrieben. Er kann
          nicht mer er hat schrei lasen er ist ........................................
          (das) nicht mehr, er hat ihn schreiben lassen. Er ist
          waglich (wacklig) daser gar nigs mer dun kan? .........................
          so gebrechlich, dass er gar nichts mehr tun kann.
          die lieb Brigitten ist noch beser sie h(at)? ...............................
          Die liebe Brigitte(?) ist da noch besser dran. Sie hat
          4? Kinder al bei leben u. al verheurathe... ...............................
          vier(?) Kinder, die alle noch leben und jedes ist verheiratet.
          es get ihne gut, die Elst (Älteste?) ist in Elsass ........................
          Es geht ihnen gut. Die Älteste ist jetzt im Elsaß.
          ietzt, liebe Kinder sein getrost mit .........................................
          Liebe Kinder, seid durch
          meinem wenigen schreiben u. schreiben ..................................
          meinen wenigen Zeilen beruhigt und antwortet
          gleich witer zurig wen ich eimal bas ........................................
          gleich. Ich ?gehe? einmal,
          wen die zeit komt no hab ich kein ruh .....................................
          wenn die Zeit kommt. Aber noch habe ich keine Ruhe.
          ich deng es get dir auch so liebe Kinder ..................................
          Ich nehme an, dass es Dir genauso geht. Liebe Kinder,
          wen ich ietzt ein stund bei eich wer .......................................
          wenn ich jetzt eine Stunde bei Euch wäre
          u. bei eich liebe Enkel u. kennd eich sehen ..............................
          und (auch) bei Euch, liebe Enkel, und ich könnte Euch sehen!
          wen ich nur Eimal driber eich nei ............................................
          Wenn ich nur einmal drüben bei Euch hinein-
          sehen kennt der Johan hat kein Kinder da ................................
          sehen könnte! Johann hat keine Kinder, da
          zeit (zeigt es sich) nicht so. ietzt wil ich schlisen u. eich noch ....
          eilt es nicht so. Jetzt möchte ich den Brief beenden und Euch noch
          hundert u. tausendmal griesen u. kisen ich hofe .......................
          hundert- und tausendmal grüßen und küssen. ich hoffe,
          auf baltige Antwort liebe Kinder ............................................ dass Ihr bald antwortet, liebe Kinder.
          Zuletzt geändert von Ulpius; 09.03.2021, 01:39.

          Kommentar

          • M_Nagel
            Erfahrener Benutzer
            • 13.10.2020
            • 2090

            #20
            Hallo, Ulpius, das hast du sehr gut gemacht.

            Ich möchte noch eine Kleinigkeit ergänzen bzw. korrigieren (was allerdings nicht die Hauptpersonen betrifft):

            6.

            ... ein
            Man Gristian Latiner die sind vor 3 iahr
            Raus komen von Landau die hen uns ein
            brief gebracht vom Joseph Gaab die Frau schreibt
            das auch Gaab der wirt heit im 4 uhr begraben
            Da ist auch große Armut und 9 Kinder von 2 weiber...
            Zuletzt geändert von M_Nagel; 09.03.2021, 11:50.
            Schöne Grüße
            Michael

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            • Ulpius
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2019
              • 942

              #21
              Vielen Dank, M_Nagel, ich muss aber zugeben, dass ich -dank dieses Hinweises- erst ganz unten auf Seite 3, letztes Wort in der Ecke, zwei aufeinanderfolgende "a" mit der entsprechenden Sicherheit erkennen konnte. Es lässt sich ein Pfarrer Ernst Gaab (1830 - 1902) finden, dessen Familie aus dem Schwäbischen (Tübingen, Stuttgart) stammt. Von der Zeit her kann das passen. Und wenn ich Schwierigkeiten habe, mir eine institutionalisierte pastorale Verbindung von dort aus, also jenseits des Mittelgebirgsriegels, über den Rhein in Südpfalz und Nordelsass -zu der Zeit als der Brief geschrieben wurde ja zum Deutschen Reich gehörend- vorzustellen, so kann der Mann dennoch als Anlaufstelle fungiert haben. Etwa wenn die ausgesiedelten Schwaben einen besseren landsmannschaftlichen Zusammenhalt hatten als die aus zersplitterten Heimatverhältnissen stammenden linksrheinischen Siedler.
              Der Rhein war für die Leute dort keine unüberwindliche Barriere, es gab Beziehungen vielfältiger Art. Das erwähnte Landau ist von Wintzenheim, wo die Familie des Briefschreibers ursprünglich herkam, fast so weit weg wie Straßburg. Was der Brief auf jeden Fall zeigt ist, dass die Beziehungen in die Heimat so gut als möglich gepflegt wurden. - Wobei wir bis jetzt ja nur annehmen können, dass der Briefschreiber aus einer Familie stammt, die bei den beiden großen Wellen mit dabei war, welche die Schwarzmeerdeutschen gebildet haben (ganz am Anfang des 19. Jahrhunderts, als in Folge der durch die Französische Revolution ausgelösten Kriege bis hin zu denen Napoleons gerade in dieser Gegend sich sehr viel änderte). Es gibt schließlich ganz offensichtlich auch die Option des Nachsiedelns, die Christian Latiner mit seiner Familie drei Jahre bevor der vorliegende Brief geschrieben wurde genutzt hat.
              Das geht jetzt aber vom reinen Lesen schon ziemlich weit ins Interpretieren. Daher lasse ich es mal damit bewenden.

              Kommentar

              • M_Nagel
                Erfahrener Benutzer
                • 13.10.2020
                • 2090

                #22
                Unter dem Link unten findet man einen Franz Gaab. Da steht unter anderem folgendes:

                Born in Landau, Beresan, Russia on 10 Oct 1830 to Martin Gaab and Elisabeth Pfaff. Franz Gaab married Apolonia Weiss and had 2 children.



                Und noch ein Hinweis auf DIE DEUTSCHEN
                DER REGION NIKOLAEV
                1918–1931:



                Die Gaabs sind auf Seiten 640-641 aufgef[hrt.
                Zuletzt geändert von M_Nagel; 09.03.2021, 17:32.
                Schöne Grüße
                Michael

                Kommentar

                • Ulpius
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.04.2019
                  • 942

                  #23
                  Vielen Dank für diese Hinweise. Die Liste bei ancestry ist interessant.
                  Aber auch der zum Findbuch führt ein ganzes Stück weiter. Denn dort steht im Vorwort S. 6, dass die ersten, 1809 in der Gegend gegründeten Kolononien Landau, Speyer und Rohrbach geheißen hätten. Das deutet an, dass aus der Vorderpfalz wohl doch ein größerer Anteil der Siedler gekommen sein wird, denn die namengebenden Landau und Speyer liegen dort. Viel mehr aber noch: Herr Latiner muss gar nicht aus der Pfalz nachgesiedelt sein, sondern kann auch aus Landau in der Region Nikolaev viel kleinräumiger umgezogen sein in den Ort, in dem der Briefschreiber ansässig war.
                  Spannend.
                  Zuletzt geändert von Ulpius; 09.03.2021, 18:41. Grund: Korrektur

                  Kommentar

                  • tanjakim
                    Benutzer
                    • 18.11.2018
                    • 22

                    #24
                    Ich möchte euch allen meinen großen Dank aussprechen für eure große Hilfe
                    Zuletzt geändert von tanjakim; 09.03.2021, 22:20.

                    Kommentar

                    • tanjakim
                      Benutzer
                      • 18.11.2018
                      • 22

                      #25
                      Zitat von Ulpius Beitrag anzeigen
                      nachgesiedelt sein, sondern kann auch aus Landau in der Region Nikolaev viel kleinräumiger umgezogen sein in den Ort, in dem der Briefschreiber ansässig war.
                      Spannend.
                      Hallo Ulpius,
                      wie ich sehe, die Briefschreiberin war meine Uroma. Im Brief geht es um die deutsche Kolonie Landau, die sich im Schwarzmeergebiet befand. Meine Urgroßeltern lebten bis ca. 1901 in der Kolonie "Elsass", dann siedelten die nach Osörnyi um. Das war das erste deutsche Siedlung in der Turgai-Region, Qostanai Bezirk, das im Jahr 1901 enrstand. Zu dieser Zeit wanderte die überwiegende Mehrheit der Schwarzmeerdeutsche in diese Region. Es gab dafür viele Gründe. Deutsche Landwirtschaft im Schwarzmeergebiet ist stärker geworden. Viele deutschen Mutterkolonien waren übervölkert und die Jungvermählten suchten auch nach neuen freien Grundstücken, die zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Nähe der Kolonien lagen oder sehr teuer waren. Nachdem das kaiserliche Hofgericht die Übertragung von Kleingrundstücken auf das Eigentum der Bauern entlang der Grenze des russischen Reiches wie Sibirien, Nord – und Ostkasachstan u.a. bekannt gegeben hat, eilten deutsche Kolonisten dorthin,um eine unabhängige Farm zu gründen.
                      Zuletzt geändert von tanjakim; 09.03.2021, 22:59.

                      Kommentar

                      • Ulpius
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.04.2019
                        • 942

                        #26
                        Liebe tanjakim,
                        vielen Dank für die Informationen. Das ändert einiges, denn der Bezug ist dann sehr viel kleinräumiger. Ich habe einmal gesucht und bin über diese Seite: https://chort.square7.ch/FB/D0713.html auf Karten gestoßen. Elsaß war anscheinend so klein, dass es auf den Karten normalerweise nicht erscheint. Ich habe es nur hier gefunden https://chort.square7.ch/FB/3/p7655.jpg und zwar gut 50km nordwestlich von Odessa am Barabei zwischen Baden (im Nordwesten) und Johannestal (im Osten) - Ausschnitt angehängt.
                        Osörnyi liegt davon -wenn ich es richtig vermute, denn den Ort selbst kann ich nicht finden-erheblich weiter entfernt im Osten (ca. 1500km) als der Weg der Familie aus der alten Heimat in Deutschland ans Schwarze Meer war (ca. 1000km westlich). - Zusätzlich zu den genannten Gründen dürfte auch der Umstand die Umsiedlung erleichtert haben, dass die ursprünglich gewährten Privilegien in den 1870er Jahren einkassiert wurden.
                        Angehängte Dateien

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                        • M_Nagel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.10.2020
                          • 2090

                          #27
                          Quellen bzw. Hinweise auf Osernoje:

                          Zitat:

                          Eine weitere große Übersiedlungswelle kam aus südrussischen, vorwiegend katholischen Gemeinden in den Kreis Kustanai, Gebiet Turgai. Die erste deutsche Ortschaft - Osernoje - wurde 1901 gegründet. Es folgten 1902 Nadeschdinka und Woskresenowka, 1904 Neljubinka


                          Links:



                          http://www.viktorkrieger.homepage.t-...chstan1993.pdf (Seite 13)
                          Schöne Grüße
                          Michael

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                          • Arnt-V
                            Benutzer
                            • 10.02.2017
                            • 11

                            #28
                            Hallo,

                            wer sind deine Vorfahren in Osornoje?

                            Meine kommen auch von dort... Emilia Hatzenbühler (1893), Eltern Peter Hatzenbühler und Rosalia Gaab (1866). Rosalia Gaab hatte einen Bruder Stanislaus Gaab, der auch in Osornoje lebte.

                            Eltern von Rosalia und Stanislaus Gaab waren Franz Gaab (1830) und Apolonia Weiss (1834/1835) ... sie waren in Landau / Beseran / Odessa. Eingewandert aus Bergzabern, Elchesheim, Waldhambach ...

                            Meine Ur-Großmutter meinte aber auch immer, sie seihen Schwaben ... hmmm
                            Angehängte Dateien

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                            • Arnt-V
                              Benutzer
                              • 10.02.2017
                              • 11

                              #29
                              Zitat von M_Nagel Beitrag anzeigen

                              Und noch ein Hinweis auf DIE DEUTSCHEN
                              DER REGION NIKOLAEV
                              1918–1931:



                              Die Gaabs sind auf Seiten 640-641 aufgef[hrt.

                              Sehr interessant...
                              Leider kann ich kein russisch lesen. Wäre über Hilfe dankbar.

                              Steht da was über Peter Hatzenbühler (Gazenbiller) um 1860/1870?
                              Rosalia Gaab.

                              Kann leider seit Jahren keine Verbindung von Peter Hatzenbühler herstellen.

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