Wappen "anpassen"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Sir Michael
    Benutzer
    • 25.02.2013
    • 83

    Wappen "anpassen"

    Hallo Heraldiker,

    ich trage mich mit dem Gedanken, ein Familienwappen zu stiften. Dazu bietet sich das Wappen meiner Urgroßmutter an, da diese adelige Familie um 1960 im Mannesstamme ausstarb. (Ich selbst bin nicht von Adel.) Das Wappen ist schlicht und prägnant, die Blasonierung umfaßt keine 20 Worte. Mich interessiert jetzt, was genau an einem Wappen zu ändern wäre, um ein neues zu schaffen, welches dem alten zwar ähnelt, aber unterscheidbar ist.
    • Verminderung der Helmzier: Helmwulst statt Helmkrone

    • Kleinod in anderer Farbe

    • (Nur für den Aufriß, da nicht blasoniert) Stech- statt Bügelhelm

    Reicht das? Oder muß der Schild geändert werden, um das Wappen zu unterscheiden? Wenn ja – wie? Bastardfaden kommt gar nicht in Frage, und Brisuren für Töchter sieht die deutsche Heraldik nicht vor...

    Für Anregungen von Profis (bin kein Experte auf dem Gebiet) wäre ich dankbar.

    Gruß
    Michael
    Suche nach Familien Tödt aus Hohenaspe / SH und Quolfinger von Steinsberg aus Böhmen, Österreich, Deutschland
  • Billet
    Erfahrener Benutzer
    • 21.01.2007
    • 1985

    #2
    Um welches Familien-Wappen (Name der Urgroßmutter) handelt es sich
    Lesen Sie bitte hier :
    Richtlinien zu Wappenführung und Wappengebrauch Das Wappen einer ausgestorbenen oder verschollenen Familie soll nicht unverändert angenommen werden. 1. Der gleiche Familienname bedeutet nicht, daß der Familie das gleiche Wappen zusteht, wie ihre Namensvettern führen. Maßgebend für die Wappenführung ist die genealogische
    Wappen-Billet.de
    M.d.WL.
    M.d.MWH.

    Kommentar

    • Sir Michael
      Benutzer
      • 25.02.2013
      • 83

      #3
      Name

      Urgroßmutter: Gabriele Quolfinger von Steinsberg, †1975
      Ihr Bruder Wilhelm ‡ ca. 1960

      Blasonierung:
      Wappen: Silber und rot gespalten mit Ankerkreuz in verwechselten Farben.
      Kleinod: Silberner Wolf auf der Helmkrone sitzend; Decken rot-silbern.
      Siebmacher 1657-1702 Band 4 S.76 unten links (leicht fehlerhafter Aufriß, sollte ein Ankerkreuz sein) In der Ausgabe von 1886 ist es besser dargestellt, s. Anhang (Kolorierung von mir)

      Gruß
      Michael
      Angehängte Dateien
      Suche nach Familien Tödt aus Hohenaspe / SH und Quolfinger von Steinsberg aus Böhmen, Österreich, Deutschland

      Kommentar

      • Billet
        Erfahrener Benutzer
        • 21.01.2007
        • 1985

        #4
        Eine Änderung herbeizuführen dürfte kein Problem sein.
        Die Frage ist eben:
        Soll das NEUE Wappen Ihre eigene Familie repräsentieren ?
        Im Gedenken an Ihre Vorfahren (Mütterlicherseits)
        kann dies oben gezeigte Wappen durchaus als Grundlage dienen.
        Anstatt Bügelhelm einen Stechhelm einsetzen.
        Anstatt Helmkrone einen Wulst
        Den Wolf in ROT legen.
        Im Schild:
        ... setzen Sie als Beizeichen neben das Ankerkreuz
        (oben, rechts und links) jeweils einen Stern
        (oder ein anderes Symbol) in verwechselten Farben.
        Damit haben Sie ein völlig neues Wappen.
        Wie lautet Ihr Familien-NAME
        Passt das evtl. NEU gestaltete Wappen zum Namen
        (von der Symbolik her)
        Hier erhebt sich dann lediglich die Frage
        nach einem Abgleich :
        Gibt es diese neu angedachte Zeichnung bereits
        Wie Sie bemerken, gibt es hier durchaus viele Darstellungs-Möglichkeiten.

        Noch eine Empfehlung:
        Ändern Sie die Schildform und die Helmdecke, damit hier der NEU-Entwurf
        deutlicher wird.
        Wappen-Billet.de
        M.d.WL.
        M.d.MWH.

        Kommentar

        • rekem
          Erfahrener Benutzer
          • 09.10.2009
          • 244

          #5
          Leider halte ich gar nichts von dem Vorschlag, ein Adelswappen einfach ein wenig umzuwandeln.
          Im gegegebenen Falle handel es sich um das Wappen einer mütterlichen andersnamigen Vorfahrin.
          Wenn man das allgemein bertrachtet dann könnte jeder Nachfahre irgend einer Adeligen ein "angepasstes" Adelswappen führen und davo gibte es natürlich mindesten Tausende.

          Also sollten Sie davon Abstand nehmen und sich ein wirklich eigenes Wappen für Ihren Namen schaffen.

          Kommentar

          • Billet
            Erfahrener Benutzer
            • 21.01.2007
            • 1985

            #6
            @ rekem

            Grundsätzliche Zustimmung.
            Wenn Sie meine angedachten Änderungen nachvollziehen
            verbleibt bei dem Neu-Entwurf lediglich das "Ankerkreuz" und der "Wolf" (in anderer Tingtur).
            Ergo - ein Neu-Entwurf.
            Wappen-Billet.de
            M.d.WL.
            M.d.MWH.

            Kommentar

            • Billet
              Erfahrener Benutzer
              • 21.01.2007
              • 1985

              #7
              Zu dieser Anfrage
              darf von Herrn v. Roy unter

              ergänzend angemerkt werden:

              Dem „Adelslexikon“ (Bd. XI, Limburg a.d. Lahn 2000, S. 114) zufolge stellt sich das - am 16. März 1629 vom Kaiserlichen Hofpfalzgrafen Walter Grandi Freiherrn v. Sommersitt verliehene - W a p p e n der Herren Q u o l f i n g e r v. S t e i n s b e r g (auch: G[u]olfinger v. Stein[s]berg, Reichsadelsstand Wien 3. Juni 1631) wie folgt dar: „In von Silber und Rot gespaltenem Schilde ein A n d r e a s k r e u z verwechselter Farbe. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein sitzender silberner Wolf.“

              Näheres zum Wappenbrief von 1629 findet man in dem Beitrag des Emil Neder, Adelsbrief der Familie Quolfinger v. Steinsberg in Tetschen vom 16. März 1629, abgedruckt in den „Mitteilungen des Nordböhmischen Vereins für Heimatforschung und Wanderpflege“, Jg. 38 (1915), S. 61 f., und Jg. 41 (1918), S. 192 f.

              Fehlerhaft dürfte die Wappenabbildung in Rietstap's „Armorial Général“ sein, da hier kein „Andreaskreuz“, sondern ein Tatzenkreuz gezeigt wird, vgl.


              Ob die Herren Q u o l f i n g e r v. S t e i n s b e r g wirklich „ausgestorben“ sind, läßt sich nicht bestimmen, da die Genealogie des Geschlechts nie im alten „Gotha“, im heutigen „Genealogischen Handbuch des Adels“ oder in einem vergleichbaren Adelshandbuch veröffentlicht wurde.

              Eine Annahme (1 : 1) des 1629 verliehenen Wappenschildes verbietet sich. Hier könnte man jedoch dem Andreaskreuz vier schwarze Kugeln (oder Sterne, wie von Herrn Billet vorgeschlagen) beigeben, auch den silbernen Wolf mit schwarzen Kugeln (oder Sternen) belegen, usw.

              Freundliche Grüße vom Rhein
              Wappen-Billet.de
              M.d.WL.
              M.d.MWH.

              Kommentar

              • rekem
                Erfahrener Benutzer
                • 09.10.2009
                • 244

                #8
                Finde trotzdem, daß da ein "Gschmäckle" bleibt.

                Wie sollen dann häufige bügerliche Nachkommen von häufigen 2-Balken-Uradels-Wappen (Arnim, Fürstenberg, Gemmingen. Hagen ...) verfahren ?

                Kommentar

                • Billet
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.01.2007
                  • 1985

                  #9
                  Natürlich verbietet es sich das Wappen der vorgezeigten (mütterlichen) Linie 1 : 1 zu übernehmen.
                  Jedoch,
                  solange der neue Wappen-Wappenentwurf eine eigenständige Darstellung aufzeigt, kann es dem Wappenstifter nicht verwehrt werden, einen Bezug zu der mütterlichen Linie einzubringen.
                  Letztendlich entscheidet die eintragende Wappenrolle über die Zulassung und Registrierung.
                  Wappen-Billet.de
                  M.d.WL.
                  M.d.MWH.

                  Kommentar

                  • Sir Michael
                    Benutzer
                    • 25.02.2013
                    • 83

                    #10
                    Danke für die Hinweise

                    Hallo allerseits,
                    ich war eine Weile abwesend und kam erst jetzt dazu, die Beiträge hier zu sichten.

                    Zitat von Billet Beitrag anzeigen
                    Anstatt Bügelhelm einen Stechhelm einsetzen.
                    Anstatt Helmkrone einen Wulst
                    Den Wolf in ROT legen.
                    Im Schild:
                    ... setzen Sie als Beizeichen neben das Ankerkreuz
                    (oben, rechts und links) jeweils einen Stern
                    (oder ein anderes Symbol) in verwechselten Farben.
                    Damit haben Sie ein völlig neues Wappen.
                    Danke. So war es angedacht: Roter Wolf, Adelszeichen weg, Beizeichen dazu. Sterne sind eine gute Idee, beschäftige ich mich doch seit meinem 8. Lebensjahr mit Astronomie...

                    Zitat von Billet Beitrag anzeigen
                    Wie lautet Ihr Familien-NAME Tödt
                    Passt das evtl. NEU gestaltete Wappen zum Namen
                    (von der Symbolik her) Nur wenn man Tödt mit Tod und Tod mit Kreuz assoziiert
                    Hier erhebt sich dann lediglich die Frage
                    nach einem Abgleich :
                    Gibt es diese neu angedachte Zeichnung bereits Im Entwurfsstadium
                    Wie Sie bemerken, gibt es hier durchaus viele Darstellungs-Möglichkeiten.

                    Noch eine Empfehlung:
                    Ändern Sie die Schildform und die Helmdecke, damit hier der NEU-Entwurf
                    deutlicher wird.
                    Bei dem Neuaufriß am Computer ist ohnehin eine schlichtere Form geplant. Ich bin ja kein Renaissance-Mensch.

                    Zitat von Billet Beitrag anzeigen
                    Zu dieser Anfrage
                    darf von Herrn v. Roy unter

                    ergänzend angemerkt werden:

                    Dem „Adelslexikon“ (Bd. XI, Limburg a.d. Lahn 2000, S. 114) zufolge stellt sich das - am 16. März 1629 vom Kaiserlichen Hofpfalzgrafen Walter Grandi Freiherrn v. Sommersitt verliehene - W a p p e n der Herren Q u o l f i n g e r v. S t e i n s b e r g (auch: G[u]olfinger v. Stein[s]berg, Reichsadelsstand Wien 3. Juni 1631) wie folgt dar: „In von Silber und Rot gespaltenem Schilde ein A n d r e a s k r e u z verwechselter Farbe. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein sitzender silberner Wolf.“

                    Näheres zum Wappenbrief von 1629 findet man in dem Beitrag des Emil Neder, Adelsbrief der Familie Quolfinger v. Steinsberg in Tetschen vom 16. März 1629, abgedruckt in den „Mitteilungen des Nordböhmischen Vereins für Heimatforschung und Wanderpflege“, Jg. 38 (1915), S. 61 f., und Jg. 41 (1918), S. 192 f.

                    Fehlerhaft dürfte die Wappenabbildung in Rietstap's „Armorial Général“ sein, da hier kein „Andreaskreuz“, sondern ein Tatzenkreuz gezeigt wird, vgl.


                    Ob die Herren Q u o l f i n g e r v. S t e i n s b e r g wirklich „ausgestorben“ sind, läßt sich nicht bestimmen, da die Genealogie des Geschlechts nie im alten „Gotha“, im heutigen „Genealogischen Handbuch des Adels“ oder in einem vergleichbaren Adelshandbuch veröffentlicht wurde.

                    Eine Annahme (1 : 1) des 1629 verliehenen Wappenschildes verbietet sich. Hier könnte man jedoch dem Andreaskreuz vier schwarze Kugeln (oder Sterne, wie von Herrn Billet vorgeschlagen) beigeben, auch den silbernen Wolf mit schwarzen Kugeln (oder Sternen) belegen, usw.

                    Freundliche Grüße vom Rhein
                    Herr v. Roy hat – wie man sieht – Zugriff auf Dokumente, die mir nicht zugänglich sind. Sollte das mit dem Andreaskreuz zutreffen, wurde das Wappen bereits 20 Jahre später im Siebmacher verunstaltet und dann von Graf Meraviglia-Crivelli falsch blasoniert. Das würde bedeuten, daß meine Vorfahren 300 Jahre lang nicht mehr in den Wappenbrief von 1629 geschaut haben?
                    Ich bin verwirrt :
                    • Wappenbrief von 1629: Andreaskreuz
                    • Siebmacher von 1657: Tatzenkreuz
                    • J. Rietstaps "Armorial Général" von 1884-1887: Tatzenkreuz
                    • n. Siebmacher von 1886: Ankerkreuz

                    Das müßte man mal genauer erforschen, nur fehlen mir die Mittel dazu. Allerdings habe ich es auch nicht besonders eilig mit dem Wappen, vorerst ist es lediglich eine generelle Überlegung meinerseits...

                    Daß sich die Annahme des unveränderten Wappens verbietet, weiß ich selbst, daher ja die Frage, ob mit anderer Tinktur für Wolf und Beizeichen genügend Abstand zu schaffen sei. Ich kann allerdings kein „Gschmäckle“ daran finden, wenn das neue Wappen dem alten ähnelt bzw. an dieses angelehnt erscheint – handelt es sich doch nicht um eine fremde Familie.

                    Gruß
                    Michael
                    Suche nach Familien Tödt aus Hohenaspe / SH und Quolfinger von Steinsberg aus Böhmen, Österreich, Deutschland

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X