Teller von 1830 mit "Wappen"

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  • Rieke
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2012
    • 1285

    Teller von 1830 mit "Wappen"

    Hallo in die Runde,

    Um es vorwegzunehmen; ich moechte mich nicht einreihen und behaupten, ich haette nun auch adlige Vorfahren, bloss weil ich auf ein wappenaehnliches graviertes Bild auf einem "Blech"teller im Familienbesitz gestossen bin


    Ich bin eher an der Provenienz dieses Tellers interessiert, aber ich stell meine Frage und den Anhang doch mal hier rein, weil ich denke (und hoffe), jemand von Euch koennte sich mit so etwas auch auskennen.
    Der Teller stammt wohl aus Maehren oder Wien, wo ein Teil meiner Vorfahren herkam.

    Der Teller ist 23 cm im Durchmesser. Das Material ist mir unklar - es ist wohl kein Zinn, denn er knistert nicht. Fuer Blei ist er zu leicht, fuer einfach Blech ist er zu schwer und solide. Wahrscheinlich eine Legierung von irgendetwas.

    Interessant sind die drei Stempel auf der Unterseite. Sie sind mit blossem Auge fast gar nicht mehr zu erkennen, jeder einzelne ist nur ca 0,5 cm breit.
    Ich sage absichtlich nichts ueber meine Interpretation, was ich da sehe - ich hab mittlerweile schon so lange darauf gestarrt, dass ich nur noch sehe, was ich sehen will

    Kann jemand von Euch damit irgendetwas anfangen? Das Wappenmotiv ist mit ziemlicher Sicherheit der Phantasie entsprungen. Die Initialien C.J.Tz koennten schon auf meine Familie hindeuten, aber dann wohl eher auf den Graveur selber; vielleicht handelt es sich um sein Meisterstueck.

    Ich bin gespannt, ob mir irgendjemand weiterhelfen kann und bedanke mich schon recht herzlich fuer Eure Muehe.

    Liebe Gruesse,
    Rieke
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    Meine Spitzenahnen....
    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.
  • gustl
    Erfahrener Benutzer
    • 25.08.2010
    • 676

    #2
    Hallo Rieke,

    mir sieht das nicht nach einer professionellen Arbeit aus, eher so, als habe ein fleißiger Laie zu irgendeinem Jubiläum etwas in einen gekauften Teller gestichelt. Die Stempel auf der Rückseite sollten Dir eigentlich Aufschluß über das Material geben, ein guter Juwelier cum Goldschmied kann dabei vielleicht helfen. Das Wappen kann ich nicht auflösen, irgendein königlich-kaiserliches (Krone mit Reichsapfel) vielleicht. Lorbeerzweige und Jahreszahl deuten vielleicht auf ein Jubiläum dessen hin, den die Initialen bezeichnen, die Du vielleicht auflösen kannst.

    Mehr kann ich da nicht sehen.

    Beste Grüße von hier nach da
    Cornelia

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1285

      #3
      Hallo Cornellia,

      Vielen Dank fuer Deine Antwort. Ich denke auch, dass es sich um ein Jubilaeum handelt und der Teller vielleicht ein Geschenk war. So nach dem Motto: "Guck mal, Papa, hab ich ganz alleine gemacht"
      Die Tatsache, dass er seit knapp 200 Jahren im Familienbesitz ist, laesst vermutern, dass ich u.U. anhand meiner Unterlagen fuer 1830 ein besonderes Ereignis finde (Taufe, Hochzeit, Silberhochzeit oder so, wo die Initialien passen).
      Einen guten Juwelier cum Goldschnied hier zu finden ist nicht so einfach, aber ich werd mich mal umhoeren.

      Das 'Wappen' ist wohl einfach ein Symbol-Zusammengewuerfele ohne besondere Signifikanz, bzw. nur fuer den Hersteller oder Empfaenger von besonderer Bedeutung.


      Schade, dass die Grusskarte, die mit dem Teller kam, nicht mehr vorhanden ist

      Liebe Gruesse nach Berlin (wo dieser Teller mit Sicherheit auch mal gewohnt hat )

      Rieke
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      • gustl
        Erfahrener Benutzer
        • 25.08.2010
        • 676

        #4
        Hallo Rieke,

        wenn Du die Marken auf der Rückseite des Tellers besser herausarbeiten kannst, rein fototechnisch, dann kannst Du auch beim British Museum nachfragen. Sie haben ja die Verpflichtung, jede Anfrage zu beantworten und haben sicher Markenbücher. Vielleicht kannst Du das mit etwas Kohlestaub oder so besser sichtbar machen. Daraus ergeben sich dann Material und Hersteller und möglicherweise auch die Zeit, in der der Teller hergestellt worden ist. Du weißt dann wenigstens, dass Dein Stück nach xxxx graviert worden ist oder genau in die Zeit passt. Da die Gravur eine Jahreszahl enthält, ergeben sich vielleicht weitere Hinweise, wenn der Teller z.B. deutlich nach 1830 graviert worden sein müßte.

        Ob dieses Wappen ohne Signifikanz ist, weiß ich natürlich nicht. Mich wundert nur die Krone mit dem Reichsapfel oder Kugelkreuz. Das wäre ja dann wenigstens eine Herkunftsangabe. Ich habe ein bißchen gegoogelt, aber nichts gefunden.

        Beste Grüße für diesen Dienstag
        Cornelia

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        • elwetritsche
          Erfahrener Benutzer
          • 23.03.2013
          • 920

          #5
          Zinn und Zinnpunzen allgemein

          Hallo Rieke!

          Vorneweg erst mal: Ich habe von Zinn keinerlei Ahnung.
          Aber ich habe ein Techtelmechtel mit Onkel Google.

          So kann ich Dir wenigstens ein paar allgemeine Informationen zum Thema Zinn liefern.

          Zinnmarken und ihre Bedeutung:


          Zinnkrüge, Merkmale:
          Sie möchten schon lange wissen, welchen Wert Ihre Zinnkrüge tatsächlich haben? Schauen Sie zuerst nach den Merkmalen und lassen Sie eine Analyse machen.


          Zinnankauf:


          Vielleicht findest Du hier ja Deine Punzen?:


          Abbildungen von Punzen findest Du auch unter der Google-Bildersuche mit den Stichworten Zinnpunzen oder Zinnmarken.

          Ich hoffe Dir mit diesen Informationen wenigstens ein bißchen weitergeholfen zu haben. Und drücke Dir die Daumen, dass Du mehr zu den Hintergründen Deines Tellers erfährst.


          PS.Zum Thema "Zinngeschrei" wurde ja gestern Abend im Chat schon ausführlich gesprochen.
          Zuletzt geändert von elwetritsche; 27.08.2013, 14:14.
          Liebe Grüße
          Elwe

          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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          • Rieke
            Erfahrener Benutzer
            • 13.02.2012
            • 1285

            #6
            Hallo Elwe und Cornelia,

            Vielen Dank fuer Eure Beitraege. Ich sehe schon, ich muss diesen thread hier genauer studieren, damit ich evtl. ein besseres Bild von den Punzen bekomme und mich dann zur Fachfrau fuer Zinn & Co machen

            Cornelia, Danke fuer den Tipp mit dem Britischen Museum. Das ist eine gute Idee!

            Elwe, Dein Techtelmechtel mit Onkel Guhgel ist sehr nuetzlich und durchaus ausbaufaehig Die links sind interessant und fuehren mich schon ein bisschen weiter.

            Erstmal moechte ich rausfinden, aus wessen Werkstatt (oder Giesserei) dieser Teller kam, bevor ich mich an die Deutung der Vorderseite mache.

            Vielen Dank Euch beiden!

            Mitternaechtliche liebe Gruesse,
            Rieke
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            • Garfield
              Erfahrener Benutzer
              • 18.12.2006
              • 2146

              #7
              Hallo

              Mischungen aus Blei und Zinn waren und sind sehr üblich für Dinge wie Teller/Krüge/Becher, die nur zur Deko da waren. Bei denen gibt es dann auch keinen "Zinnschrei", eben weil auch noch Blei drin ist.
              Reines Zinn hat oft einen Stempel mit einem Engel, der auf eben dies hinweist.
              Viele Grüsse von Garfield

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              • Rieke
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2012
                • 1285

                #9
                Hallo rekem und Garfield,

                Vielen Dank fuer Eure Beitraege. Ich bin im Moment am Umziehen und kann mich leider mit diesem Thema nicht so intensiv befassen, wie ich es vorhatte

                Das Sachsen-Wappen erinnert in der Thematik schon an die Gravur auf dem Teller (bzw. umgekehrt), allerdings denke ich eher, dass dies allenfalls als Anregung genommen wurde und keinerlei Anspruch auf Identitaet darstellt

                Ich denke auch, dass in dem Teller Blei enthalten ist, denn er ist recht schwer, aber trotzdem nicht so leicht verformbar wie Blei waere.

                Keine der drei Punzen sieht einem Engel aehnlich, es scheint sich eher um Initialen zu handeln.

                Sobald ich wieder zum Forschen komme, nehme ich mir auch den Teller wieder vor.

                Einstweilen vielen Dank fuer Eure Mithilfe.

                Liebe Gruesse,
                Rieke
                Meine Spitzenahnen....
                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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