Wer hilft mir bei der Identifizierung eines Wappens?

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  • Christian40489
    Erfahrener Benutzer
    • 24.03.2008
    • 1736

    Wer hilft mir bei der Identifizierung eines Wappens?

    Hallo zusammen,
    ich bitte um Eure Unterstützung bei Identifizierung eines Wappens. Die Geschichte dazu ist etwas kurios: In unserem Garten fand meine Frau heute eine Ohrmarke, wie sie Tierzüchter verwenden. Dabei liegt unser Haus in einem Wohngebiet, in dem seit mehr als 100 Jahren keine Viehwirtschaft mehr betrieben wird. Vermutlich ist die Ohrmarke durch Mutterbodenanlieferung, die auch schon Jahrzehnte zurückliegen muss, auf unser Grundstück gelangt. Lt. den verschiedenen Bestempelungen handelt es sich um eine Ohrmarke "Autocrotal" (Markenname der Fa. Hauptner in Solingen). Dazu befindet sich das Datum 2.11.39 sowie eine Identifikationsnummer für das sie tragende Tier auf der Ohrmarke. Das beigefügte Foto zeigt die Vorderseite, darauf befindet sich zwischen den Buchstaben J und H ein zweigeteiltes Wappen, das die Reichskrone trägt, was wohl auf einen Adelswappen deutet. Im linken Schild befindet sich ein Kreuz (Tatzenkreuz?)vor quer gestreiftem Hintergrund. Der rechts Schild zeigt fünf liegende Felder. Von oben gesehen sind das zweite und vierte Feld senkrecht gestreift (stilisierter Fluss?) Das erste, dritte und fünfte Feld sind unregelmäßig punktförmig punziert.
    Ich kenne mich als Familienforscher in der Heraldik nur wenig aus. Deshalb hier also meine Fragen:
    linker Schild:
    - ist das Kreuz wirklich ein Tatzenkreuz, oder hat es eine andere Form?
    - was stellt der quergestreifte Hintergrund dar?
    rechter Schild:
    - stimmt die Symbolik und was bedeutet sie?

    Und natürlich die wichtigste Frage, von wem wurde das Wappen gestiftet? Vielleicht ist ja auch bekannt, von wem das Wappen heute noch geführt wird?

    Ich hoffe auf die Expertise der Heraldiker, um vielleicht nach all den Jahren noch den damaligen Viehzüchter bzw. seine Nachkommen zu ermitteln.

    Schon jetzt vielen Dank für Eure Hilfe!

    Gruß

    Christian
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    suche für mein Projekt www.Familienforschung-Freisewinkel.de alles zum Namen Freisewinkel, Fresewinkel, Friesewinkel.
  • rekem
    Erfahrener Benutzer
    • 09.10.2009
    • 244

    #2
    Sieht aus wie ein echtes Wappen
    eine Symbolik für derartige Wappen gibt es nicht, sie mußten nur deutlich erkennbar und verschieden vom Nachbarn sein

    Fürstenkrone
    Gespalten
    1: g. 2 r. Balken (Oldenburg)
    2: b. 1 s./g. Hochkreuz endgespitzt/fußgespitzt (Grabkreuz) ? ?

    Name, Gutsbetrieb beginnt mit "H"

    Würde mal mit Oldenburg (Züchterberband o.ä.) beginnen.
    Zuletzt geändert von rekem; 14.06.2013, 19:15.

    Kommentar

    • Christian40489
      Erfahrener Benutzer
      • 24.03.2008
      • 1736

      #3
      Danke Rekem für Deine Hinweise, mit denen das Wappen nun wohl recht eindeutig zu beschreiben ist!

      Zur Vereinfachung hier die aktualisierte Wappenbeschreibung:

      Das beigefügte Foto zeigt zwischen den Buchstaben J und H ein zweigeteiltes Wappen, das eine Fürstenkrone trägt, vermutlich ein Hinweis, dass es sich um ein Adelswappen handelt. Im linken Schild befindet sich ein goldenes fuß-und endgespitztes Hochkreuz auf blauem Grund. Der rechte Schild zeigt zwei liegende rote Balken auf goldenem Grund. Durch die Verwendung von Schraffuren mit Punkten und Strichen nach dem in der Heraldik üblichen Standard sind die Wappenfarben trotz monochromer Darstellung eindeutig.

      Die roten Balken auf goldenem Grund verweisen auf den alten Oldenburger Grafenschild, den die Grafen von Oldenburg seit dem Mittelalter als Wappen führten.

      Der Bezug des Hochkreuz ist unklar.

      Der Name des Wappenträgers oder seines Gutsbetrieb beginnt mit H.

      Beim googlen habe ich soeben das Wappen für fiskalische Beurkundungen im Großherzogtum Oldenburg entdeckt. Der Wappenschild sieht exakt so aus wie beim Wappen auf der Ohrmarke.

      Vielleicht könnt Ihr mir sagen, wie man durch eine Wappenabbildung ggf. seinen Stifter / Träger ermitteln könnte? Schließlich möchte ich herausfinden, wessen Tiere mit besagter Ohrmarke gekennzeichnet wurden.

      Danke und beste Grüße

      Christian
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Christian40489; 15.06.2013, 22:39.
      suche für mein Projekt www.Familienforschung-Freisewinkel.de alles zum Namen Freisewinkel, Fresewinkel, Friesewinkel.

      Kommentar

      • rekem
        Erfahrener Benutzer
        • 09.10.2009
        • 244

        #4
        1. Aus dieser Beschreibung geht hervor, was es mit dem Kreuz auf sich hat:
        Im 15. Jahrhundert hat Graf Gerd der Mutige das alte Grafenwappen gemehrt, indem er es mit einem goldenen Nagelspitzkreuz in Blau kombinierte. Das goldene Nagelspitzkreuz oder Steckkreuz (wegen der Spitze) in Blau wurde später auf die Oldenburger Nebengrafschaft Delmenhorst bezogen, weswegen auch vom Delmenhorster Steckkreuz die Rede ist. Das oldenburgische Wappen erfuhr danach noch weitere Veränderungen. Der gevierte Grafenschild des Grafen Gerd ist im 20. Jahrhundert das Wappen des Freistaates Oldenburg geworden. Der Freistaat Oldenburg ging 1946 im neu gebildeten Land Niedersachsen auf. Die Oldenburgische Landschaft hat zusammen mit anderen Körperschaften und Einrichtungen im ehemaligen Land Oldenburg die Genehmigung, in ihrem Dienstsiegel das Wappen des ehemaligen Landes Oldenburg zu führen. Auch das Logo der Oldenburgischen Landschaft zeigt dieses Oldenburgische Landeswappen.

        http://www.oldenburgische-landschaft...ns/wappen.html.

        Fazit: Herkunft/Bezug sind unklar, es wird später "Delmenhorster Nagelspitzkreuz" genannt.
        In der Abbildung ist es fußgespitztes Tatzenkreuz.

        2. Die Ohrmarke zeigt also ein amtliches Wappen des Freistaates Oldenburg - demzufolge kein Stifter- oder Familienwappen.

        Empfehle also in Oldenburg weiterzuforschen z.B.:
        a) war es ein amtliches Beschauzeichen fürt alle Züchter in Oldenburg ?
        b) oder gab es ein Oldenbirgisches Staatsgut, welches diese Marke führte ?

        Dabei helfen vielleicht die Buchstaben weiter.

        Kommentar

        • Christian40489
          Erfahrener Benutzer
          • 24.03.2008
          • 1736

          #5
          Hallo Rekem,
          vielen Dank für Deine neuen Hinweise. Ich werde in Oldenburg weiterforschen und auch den Hersteller der Ohrmarke kontaktieren. Die Fa. ist noch heute in Solingen ansässig. Sobald ich neue Erkenntnisse habe, werde ich die hier einstellen.
          Gruß
          Christian
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