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  • waldschratt
    Benutzer
    • 12.03.2011
    • 75

    Zufallsfund

    Hoi allerseits!

    meine Schwiemu hat mir einen ganzen Packen alter Dokumente ueberreicht um daraus Anfange fuer ihren Stammbaum zu finden.
    Dabei bin ich uber einen leeren Briefbogen gestolpert der aus der Zeit um 1870-1900 stammen muss. Auf dem Blatt ist ein Wappen abgebildet s.u.

    Im Siebmacher hab ich auf Anhieb nichts gefunden. Vielleicht kennt jemand von Euch das Wappen?

    Das es ein klassisch gefaelschtes W. wuerde ich eher annehmen als ausschliessen

    Danke schon vorweg

    Waldschratt

    "Wir wissen nicht wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen woher wir kommen, da wir dann auch nicht wissen wer wir sind". + KHK Otto von Habsurg
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Waldschratt,

    ich neige da auch eher dazu, zu meinen, dass es sich um ein Fantasieprodukt, welcher Herkunft auch immer, handeln wird. Zum einen ist es eigentlich gar kein vollständiges Wappen, denn es fehlen Helm, Helmdecke und Helmzier. Zudem gibt es zwar auch bei einigen bürgerlichen Familien gevierte Wappen, einige auch mit Herzschild aber der Reichsadler im Herzschild ist dann doch ziemlich dick aufgetragen. Da Wangen zudem im Königreich Württemberg lag, wäre irgendetwas wüttembergisches wohl auch naheliegender. Ein wenig Nationalstolz hatten die Leute ja im allgemeinen. Verliehen worden wäre das Wappen so jedenfalls ganz sicher nicht. Den Wahlspruch sollte man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen. Was wird er wohl aussagen wollen? Das ist so ein typischer Satz aus dem 19. Jh., wenn man über etwas unbedarfte Personen schrieb . In den Wappensammlungen konnte ich auch keinen Hinweis zum Wappen finden. Ich habe nur einen Hinweis gefunden, dass ein Renward Schädler im 17. Jh. Pfarrer in Wangen war.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Lenz
      Erfahrener Benutzer
      • 08.07.2007
      • 421

      #3
      Ich konnte das Wappen in den großen Wappensammlungen nicht finden.

      Was mich etwas irritiert, ist der Herzschild. Dieser wurde üblicherweise bei Wappenvermehrungen auf den Schild gelegt und zeigte zumeist das Stammwappen der (adeligen) Familie. Auch die Vierung des Wappens war zu der Zeit bei bürgerlichen Familien eher nicht üblich.

      Mit freundlichem Gruß Lenz

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      • Lenz
        Erfahrener Benutzer
        • 08.07.2007
        • 421

        #4
        Hallo Hina,

        dass hier Helm, Helmdecken und Zier fehlen, ist an sich noch kein Hinweis auf ein gefälschtes Wappen da in der Heraldik auch der Schild (mit Schildbild) bereits ein vollständiges Wappen ist. Schild, Helm, Helmdecken und Zier sind lediglich für ein "Vollwappen" von Nöten. Und auf einem Dokument, Schriftstück etc. wird in der Regel ja nur der Schild gezeigt.

        Mit freundlichem Gruß Lenz

        Kommentar

        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Viele Wappen sind ja auch nur durch alte Siegel bekannt, auf denen auch nur der Schild zu finden ist. Aber in diesem Falle sieht mir das alles irgendwie sehr "gewollt" aus. Ich habe bisher noch kein Briefpapier mit einem Wappen gesehen, auf dem zusätzlich zum Wappen der Ahnenherr und das Motto in der Form wie hier abgebildet aber auf das Vollwappen verzichtet wurde. Allerdings will ich absolut nicht in Abrede stellen, dass es das nicht auch gibt. Manch einer hatte da sicher seine ganz persönliche Note.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Lenz
            Erfahrener Benutzer
            • 08.07.2007
            • 421

            #6
            Da habe ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Mir ging es lediglich um den Schild an sich, und dass dieser auch ohne Helm, Helmdecken und Zier ein Wappen darstellt und so auch auf Briefstücken zu finden ist. Dass das Wappen allerdings so wie hier auf einem Brief aufscheint ist tatsächlich mehr als ungewöhnlich. Aber es gibt bekanntlich nichts, was es nicht gibt!

            Mit freundlichen Gruß Lenz

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            • waldschratt
              Benutzer
              • 12.03.2011
              • 75

              #7
              hmmm da schein ich wohl die richtige Nase gehabt zu haben...

              was mir erst beim zweiten Hinsehen aufgefallen ist und merkwuerdig erscheint: Das Maennlein in dem Wappen wird in zweielei Haltungen dargestellt. Eimaø wendet sich Pilger zum Betrachter und einmal von ihm fort.

              Ich glaube nicht das derlei den heraldischen Regeln entsprechen wuerde.

              Diese "Pseudowappen" zu sammeln koennte fast ein Hobby werden - wenn man sich damit nicht so unbeliebt machen wuerde....

              Waldschratt
              "Wir wissen nicht wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen woher wir kommen, da wir dann auch nicht wissen wer wir sind". + KHK Otto von Habsurg

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Das ist wohl war, es gibt nichts, was es nicht gibt .
                Die Darstellung des Mannes in verschiedenen Posen ist auch sehr ungewöhnlich aber auch das wäre sicher nicht ganz ausgeschlossen. Mich irritiert aber in erster Linie der Herzschild mit dem Reichsadler. Ein Ahnenherr mit samt einem so kräftig aufgeblasenen bürgerlichen Wappen, sollte ganz bestimmt nicht so unbekannt geblieben sein.

                Viele Grüße
                Hina

                PS: Ich habe schon eine sehr stattliche Sammlung mit einigen wirklich ganz schrecklichen Machwerken .
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Lenz
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.07.2007
                  • 421

                  #9
                  Der Herzschild mit dem Reichsadler stellt eine Vermehrung dar und wurde, zusammen mit der Adelsstandserhebung, verliehen. Ein Beispiel hierfür ist die Rheinische Familie Pelzer, deren Wappen durch einen Herzschild mit dem Reichsadler 1792 vermehrt und als adeliges Wappen verliehen wurde.

                  Mit freundlichem Gruß Lenz

                  P.S. Dieses Wappen ist also mehr Schein als Sein!

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