Wappen der Familie Otten

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  • Crypto
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    • 19.05.2011
    • 72

    Wappen der Familie Otten

    Hallo liebes Forum,

    ersteinmal von mir ein Lob an alle hier, die nicht müde werden andere Ahnenforscher - mich eingeschlossen - bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Ich bin ja noch nicht lange dabei, aber bisher hat sich das Forum wirklich aktiv und lebendig gezeigt und vor allem: kompetent^^

    So, der Grund für meinen Post hier ist ein Wappen, dass ich in einem Zettelhaufen meines Großvaters gefunden hab. Als Quelle ist auch ein Wappenbuch angegeben, von Dr. Benno Eibe Siebs. Schon da stolperte ich bei meiner Google-Schnellrecherche. Es gibt Einträge zu "Eibe Siebs" aber man wird auch auf einen "Eide Siebs" verwiesen.
    Es stellt sich mir die Frage, ob es sich um einen Schwindel handelt, versteckt mit einem erfundenen Namen, oder ob es einfach ein Versehen ist. Vielleicht kann ja sogar jemand was zum Wappen selbst sagen?
    Schon jetzt vielen Dank an alle Helfer

    ******
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  • Friedhard Pfeiffer
    Erfahrener Benutzer
    • 02.02.2006
    • 5051

    #2
    Ein Wappen in Silber ein roter Schaft mit hinterer Oberkkopfabstrebe, hinterer erniedrigter Oberkopfabstrebe und vorderer Fußstrebe ist zwar heraldisch möglich, doch sind sie in der Heraldik weniger anspruchvoll. Das Wappen ist jedenfalls im Siebmacher oder der Deutschen Wappenrolle nicht verzeichnet.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4656

      #3
      Hallo ******,

      das Wappen könnte echt sein, zumindest gibt es die Quelle tatsächlich und das Wappen weist auch nicht die bei Wappenfakes typischen heraldischen Mängel auf. Ob es dann aber zu Deiner Familie oder einer anderen gleichnamigen Familie gehört, wäre zu erforschen.

      Benno Eide Siebs, Wappenbuch des Landes Wursten, Bremerhaven 1927
      Vielleicht findest Du es in einer Bibliothek.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • Crypto
        Benutzer
        • 19.05.2011
        • 72

        #4
        Auf jeden Fall stammt mein Großvater aus dem Raum Bremerhaven, Altluneberg um genau zu sein. Da stehen die Chancen ja gar nicht mal schlecht, geographisch passt es jedenfalls schon.

        Liebe Grüße
        ******
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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4656

          #5
          Hallo ******,

          dass das geographisch passt, war zu erwarten und hat vor allem mit der Bedeutung des Familiennamens Otten zu tun, denn der ist ganz typisch für Norddeutschland und leitet sich vom Personennamen Otto ab. Der Name gehört mit über 9000 Personen, die so heißen, zu den überdurchschnittlich häufigen Familiennamen in Deutschland und die meisten davon leben vor allem im Bereich Bremen und Umgebung. Es wäre also ein sehr großer Zufall, wenn das Wappen tatsächlich der Familie zuzuordnen wäre. Wie weit steht es denn schon mit Deiner Ahnenforschung? Wenn Deine Vorfahren nicht gerade Ratsherren in der Stadt, Bürgermeister, Richter o.ä. waren, die in der Öffentlichkeit Präsenz zeigen mussten, dann stehen die Chancen eher schlecht. Für alle anderen wäre es eine viel zu kostspielige und eher überflüssige Angelegenheit gewesen, sich ein Wappen zu stiften. Da hatten ganz andere Dinge Priorität.

          Viele Grüße
          Hina
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          • Crypto
            Benutzer
            • 19.05.2011
            • 72

            #6
            Hallo Hina,

            also sehr weit bin ich noch nicht, alles was ich sagen kann ist, dass dieser Arm meiner Familie schon recht lange in dem Dorf lebte, bisher bis ins 18. Jahrhundert belegt. Die Eltern und Großeltern meines Großvaters besaßen eine Gastwirtschaft. Mehr kann ich bisher leider nicht sagen.

            Grüße
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            • Johannes v.W.
              Erfahrener Benutzer
              • 02.05.2008
              • 1149

              #7
              Zitat von Friedhard Pfeiffer Beitrag anzeigen
              Ein Wappen in Silber ein roter Schaft mit hinterer Oberkkopfabstrebe, hinterer erniedrigter Oberkopfabstrebe und vorderer Fußstrebe ist zwar heraldisch möglich, doch sind sie in der Heraldik weniger anspruchvoll. Das Wappen ist jedenfalls im Siebmacher oder der Deutschen Wappenrolle nicht verzeichnet.
              Mit freundlichen Grüßen
              Friedhard Pfeiffer
              Es hat tatsächlich etwas, als wäre eine ursprüngliche Hausmarke (= wappenähnliche Gebilde, die an eine Haus- eine Immobilie, nicht an eine Familie gebunden waren) zu einem Familienwappen "umfunktioniert" worden. Vielleicht geschah das auch erst zu Beginn des 20. Jh.?

              Viele Grüße
              Johannes
              Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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              • Billet
                Erfahrener Benutzer
                • 21.01.2007
                • 1979

                #8
                Die vorgegebene Schild-Zeichnung (Hausmarke) könnte auch zur Schildzeichnung "Hochscheid " gehören.

                Hochscheid, Briedel, vom Hundsrück stammend,
                zur Franzosenzeit dort eingewandert.
                Jakob H. führte folgende Hausmarke:
                Doppelhaken, in der Mitte links eine hakenförmige Ausladung.

                - aus Siebmacher, Bürgerliche, Bd. 12, Teil 4, Abtl. 10, Seite 19, Tafel 21
                Wappen-Billet.de
                M.d.WL.
                M.d.MWH.

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4656

                  #9
                  Hallo ******,
                  von Benno Eide Siebs gibt es noch ein weiteres Wappenbuch (er heißt tatsächlich Eide aber der Vorname des Autoren ist in der Literatur auch als Eibe zu finden und es gibt mehrere Autoren mit dem selben Namen):
                  Wappenbuch der Marschlandschaften Osterstade, Land Wührden, Lunemarsch und Vieland, Bremervörde 1923
                  Beide Bände sind z.B. in der Staatsbibliothek in Berlin einzusehen aber vielleicht auch in einer Bibliothek (meist Uni- oder Landesbibliothek) in Deiner Gegend.
                  Viele Grüße
                  Hina
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                  • Crypto
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                    • 19.05.2011
                    • 72

                    #10
                    Dummerweise hab ichs in Paderborn und Münster im Onlinekatalog nicht gefunden, das sind noch die beiden Unis, zu denen ich öfter käme... Ich muss mal schauen, es ist jetzt auf meiner Noch-im-Archiv-zu-finden-Liste.
                    Trotzdem vielen Dank und liebe Grüße.
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                      • 19.05.2011
                      • 72

                      #11
                      Nocheinmal Hallo, werte Forenmitglieder.

                      Es gibt eine kleine Ergänzung zum oben abgebildeten Wappen. Auf der Rückseite eines weiteren Exemplars, dass auf jeden Fall gezeichnet ist, nicht gedruckt, ist eine Notiz zu lesen:

                      'Otten: Carsten Otten (Schiffdorf) Aktenstück von 1600 im Besitz des Hofbesitzers Karl Harrje, Schiffdorf.

                      Die Hausmarke (hier ist das Symbol auf dem Wappen aufgemalt) ist eine Bindung der Sig-Rune mit der Not-Rune, Sie entspricht dem Begriff:
                      "Stehe deinen Mann im Kampfe um's Dasein!
                      Sei tapfer und siege! Dem Mutigen hilft das Schicksal!" '

                      Schiffdorf liegt etwa 20 Minuten von Altluneberg entfernt, das ist natürlich immer noch kein Garant dafür, dass die Familien identisch sind. Leider konnte ich immer noch keine größere Bibliothek aufsuchen, dementsprechend bin ich weiterhin sehr dankbar für Hinweise.

                      Grüße
                      ******
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                      • Johannes v.W.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.05.2008
                        • 1149

                        #12
                        Zitat von Crypto Beitrag anzeigen
                        'Otten: Carsten Otten (Schiffdorf) Aktenstück von 1600 im Besitz des Hofbesitzers Karl Harrje, Schiffdorf.
                        Schiffdorf liegt etwa 20 Minuten von Altluneberg entfernt, das ist natürlich immer noch kein Garant dafür, dass die Familien identisch sind. Leider konnte ich immer noch keine größere Bibliothek aufsuchen, dementsprechend bin ich weiterhin sehr dankbar für Hinweise.
                        Hallo ******

                        Schiffdorf und Altluneberg sind 14km voneinander entfernt, früher über Feldwege war es sicher kürzer. Das macht deine Spur natürlich etwas heißer.
                        Aber um eine Einsicht in das genannte Wappenbuch wirst du nicht herumkommen. Und den darin genannten Wappen-/Hausmarken-Inhaber mußt du dann in deiner ST nachweisen. Ist ja ein schöner Anreiz...

                        Zitat von Crypto Beitrag anzeigen
                        Die Hausmarke (hier ist das Symbol auf dem Wappen aufgemalt) ist eine Bindung der Sig-Rune mit der Not-Rune, Sie entspricht dem Begriff:
                        "Stehe deinen Mann im Kampfe um's Dasein!
                        Sei tapfer und siege! Dem Mutigen hilft das Schicksal!" '
                        Das ist- mit Verlaub- Käse. Es war v.a. in den 30er Jahren und davor eine Mode, Wappen und Hausmarken "germanisch" zu deuten (warum wohl? Leider gibt es heute immer noch einige unbelehrbar irrlichternde Gestalten, die es nicht lassen können, wie jüngste traurige Beispiele in Nachbarforen lehren.)
                        Die Hausmarken haben aber nichts mit Runen zu tun, sind auch viel später. Ihre Gestalt rührt, ähnlich den Steinmetzzeichen, daher, daß sie sich leicht und schnell mit einem scharfen Keil oder Meißel ins Material einkerben ließen, im Gegensatz zu aufwendigen Wappenbildern.
                        Die korrekte Beschreibung dieses Zeichens hat schon Friedhard Pfeiffer (s.o.) gegeben.

                        Viele Grüße
                        Johannes
                        Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 12.07.2011, 12:55.
                        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                        • Crypto
                          Benutzer
                          • 19.05.2011
                          • 72

                          #13
                          Hallo Johannes,

                          ich hatte mir schon gedacht, dass dieses ganze pathetische Gesülze um Mut und Kampfgeist - vor Allem im Zusammenhang mit Runen - nationalsozialistisch belastet sein könnte. Daher ist "mit Verlaub" recht überflüssig =)
                          Auf so einen imperialistischen Unsinn lege ich nicht viel wert.

                          Obwohl mein Großvater meinte, dass die Altluneberger und die Schiffdorfer Ottens keine Verwandtschaft aufweisen, kann ich mir vorstellen, dass sich da dennoch eine Verbindung nachweisen lässt. Zumindest wenn die Angabe "1600" stimmt, das ist ein langer Zeitraum.

                          Vielen Dank für die (wieder einmal) unglaublich schnelle Antwort und
                          Grüße
                          ******
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                          • Lenz
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.07.2007
                            • 421

                            #14
                            Unsinn etwas anderer Art, verbreitete der allseits bekannte "Paul Gründel" in seinem Buch "Die Wappensymbolik".

                            Zur "Hausmarke" schreibt er z. B. folgendes:



                            P.S. Die Familie Otten mit der Hausmarke im Schild, war also zumindest schon mal eine "zünftige" Familie.

                            Kommentar

                            • Johannes v.W.
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.05.2008
                              • 1149

                              #15
                              Zitat von Lenz Beitrag anzeigen
                              P.S. Die Familie Otten mit der Hausmarke im Schild, war also zumindest schon mal eine "zünftige" Familie.
                              Da kann jetzt aber nur jemand, der Bayern kennt (oder Bairisch ko) drüber lachen...
                              Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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