Familienwappen Kreuzritter/Krzeszewski

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  • Sirius81118
    Benutzer
    • 25.04.2024
    • 27

    Familienwappen Kreuzritter/Krzeszewski

    Hi,


    Ich bin neu hier und auf der Suche nach Infos über meine Vorfahren. Es ist ein Wappen und ein Siegelring in Familienbesitz, zudem einige Dokumente das meine heute "Kreuzritter" Familie früher in Marienwerder-Preußen "Krzeszewski" hieß. Dazu habe ich auch einen Stammbaum bei Ancestry erstellt. Leider verliert sich die Spur bei Christian Krzeszewski (Hufschmied) und seiner Frau Elisabeth Schelhor/Schelsor. Die sehr vielfältigen Schreibweißen der Familiennamen machen die Suche nicht einfach.
    Wo das Wappen herkommt und ob die Texte meiner Familie so stimmen, habe ich leider auch nicht erfahren bisher. Zumindest ist der Familienname deutschlandweit sehr selten und mir ist keiner mit diesem Namen bekannt, welcher nicht zur Familie gehört.

    Vielleicht kann mir jemand hier auf die Sprünge helfen?

    Kreuzritter-Stammbaum:


    Liebe Grüße
    Lucie Kreuzritter
  • Gast

    #2
    Hallo!
    Man kann die Sache hier ja nach zwei Richtungen angehen:

    1.) Nach dem Wappen
    Hufeisen und Kreuz (Tatzenkreuz) sind in der poln. Heraldik sehr, sehr verbreitet. Genau in dieser Darstellung - ohne Rücksicht auf die fehlende Helmzier - findet man alleine 18 Wappen. Ich kann die Farbgebung nicht erkennen. Sollte der Schild in Rot sein, wäre es das polnische Wappen Okolski.

    2.) Nach dem Namen
    Krzeszewski finde ich bislang nur einmal in der poln. Adelsliteratur erwähnt. Diese Familie erhielt ihren Namen von einem Ort namens Krzeszew oder Krzeszów. Sie läßt sich seit etwa 1500 in Polen nachweisen. Sie führt das Wappen Kroje.

    Du kannst es auf der poln. Seite unter Nennung Eures ursprünglichen Namens sehen: https://pl.wikipedia.org/wiki/Kroje

    Eine Familie namens Krzeszewski mit dem hier gezeigten Hufeisen-Kreuz-Wappen ist in der poln. Adelsliteratur demnach nicht bekannt.

    Grüße,
    Peter.

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    • Hracholusky
      Moderator Heraldikforum
      • 17.03.2016
      • 1019

      #3
      Hallo,

      was bei der Wappendarstellung überhaupt nicht zur Familiengeschichte passt ist die Darstellung. Die Schildform ist typisch schweizerisch und eine Krone über dem Schild sowie Eichenzweige die den Schild begrenzen sind typisch für Italien. Der Zeichner hat da verschiedene Stile durcheineander gewirbelt. Das Schildbild selbst ist wie Peter schon anmerkte typisch für polnische Wappen und bei mehreren Schlachta (Wappengemeinschaften) zu finden. Mehr kann ich dazu leider auch nicht beitragen.

      Hast Du schon versucht im Forum Ost- und Westpreußen Genealogie Hilfe bei der Ahnensuche zu finden?
      Mit besten Grüssen
      Gerd

      Kommentar

      • Pommerellen
        Erfahrener Benutzer
        • 28.08.2018
        • 2002

        #4
        Hallo,

        ohne eine weitere Ahnenforschung bleibt das eine schöne Geschichte. Namensgleichheit heißt nicht, dass alle Träger des Familiennamens auch von Adel sind nur wenn einer Diesem entstammt.
        Das gilt auch für die polnische Szlachta (Wappengemeinschaft). Szlachta – Wikipedia
        Es wird ein Hinweis auf den Adel eines Vorfahren benötigt. Bei der Taufe 1798 Ancestry.de - Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1567-1945 ist kein Hinweis gegeben. Das heißt es muss ein direkter Vorfahre gefunden werden der von Adel ist. In den Kirchenbüchern im polnischen Bereich mit nobilis (lat. adelig), generosus (lat. edelmütig), magnificus (lat. Erhabene), dominus (lat. Herr), illustri (lat. berühmt) bezeichnet ggf. im polnischen Königreich auch mit Herr oder Erbe, da Landbesitz im Königreich Polen Voraussetzung für den Adel war.
        Da der Adel ungeklärt ist, kann auch nichts zum Wappen gesagt werden.

        Ergänzung:
        Bei Boniecki, Adam (1842-1909) und Reiski, Artur (1857-1928). Herbarz polski. Tom 13 findet sich ein weitergehender Hinweis auf Namensträger.
        Herbarz polski. T. 13: Krzemieniowscy - Lasoccy. - Szczegóły obiektu | CRISPA (uw.edu.pl) . Aber noch keine Anbindung an den zu vorgenannten Christoph.

        Weitere Namensspuren der Adeligen gehen in Richtung Posen, Kalisch oder Gnesen bzw. den Raum Lodz. Siehe bei einer Suche bei Teki Dworzaczka - Regesty (bkpan.poznan.pl)



        Viele Grüße
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Pommerellen; 25.04.2024, 20:59.

        Kommentar

        • Robert K
          Erfahrener Benutzer
          • 29.04.2019
          • 353

          #5
          Guten Tag in die Runde,

          geht es Lucie überhaupt um die 'Adelsfrage"?
          M. E. nach fand 1919/20 schlicht eine Namensänderung (Übersetzung Polnisch-Deutsch) statt. Oder habe ich etwas überlesen?
          Zum Wappen: Vom Schild her typisch polnisch, dazu wurde ja bereits einiges gesagt.

          Beste Grüße
          Robert

          Kommentar

          • Sirius81118
            Benutzer
            • 25.04.2024
            • 27

            #6
            Guten Mittag,

            vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

            RobertK: nein, in erster Linie interessiert mich nur die Herkunft des Wappens und damit der Familie, oder ob das Wappen "gefälscht" ist. Ob ein Adel dahinter steckte, ist erstmal zweitrangig.

            RL-Peter: da das Wappen in Holzfurnier gefertigt ist, ist es mit der Farbe etwas schwer, aber es ist definitiv ein leicht rötlicher Farbton. Eine Darstellung des Wappens in richtig farbig ist mir leider nicht bekannt. Ich frage meinen Vater mal nach einem Foto vom Siegelring, vielleicht gibt es Unterschiede. Irgendwo hatte ich das Wappen mal mit zwei Buchstaben gesehen, wenn ich mich nicht täusche waren das A und G. hab dabei immer an meinen Ur-Opa Albin Görner gedacht. Jedoch ist der nur der Vater einer verheirateten Kreuzritter (meiner Oma). Wäre also Quatsch.

            Hracholusky: was ich herausgefunden habe ist, das mein Ur-Opa (Pfarrer Gerhard Wenzel Kreuzritter) italienische Wurzeln hat, seitens seiner Mutter. Die Familie hieß "Impoleth" und "Favotti". Wäre aber für ein echtes, altes Wappen sicher irrelevant. Er lebte von 1902 (Wyrzysk) -1982 (Bad Elster).
            Sein Vorfahre "Christoph" (* um 1760), der letzte meiner Krzeszewski, war Königlicher Hufschmied. Johann Wilhelm Christian Krzeszewski (*1831 Marienwerder, + 1886 Berlin) war königlicher Rentmeister... Aber die Infos haben mich bisher alle nicht weitergebracht.

            Im Ahnenforschungsforum werde ich auch mal nachfragen.

            Viele Grüße Lucie
            Zuletzt geändert von Sirius81118; 26.04.2024, 16:15.

            Kommentar

            • Robert K
              Erfahrener Benutzer
              • 29.04.2019
              • 353

              #7
              Hallo Lucie,

              ich glaube, dass ich etwas zum gezeigten Wappen beitragen kann. Das Büchlein "Die Polnischen Stammwappen" von Emilian von Żernicki-Szeliga aus dem Jahr 1904 (Verlag Henry Grand, Hamburg) berichtet auf Seite 34:
              "Der König verlieh dem Ritter das Hufeisen mit dem Ritterkreuze ins Wappen; Jastrzębiec behielt den Habicht seines ursprünglichen Wappens als Helmschmuck. Dieses neue Wappen behielt den Namen Jastrzębiec. Es wurde aber auch Bolesta, Bolescic, Boleszczycy, Kaniowa, Kudborz, Kudbryn, Kamiona, Lubrza, Nagora und Łazanki genannt. Aus diesem Wappen haben sich die meisten Wappen, die ein oder mehrere Hufeisen haben, entwickelt. Dieses Wappen führen die: [...]"
              Es folgen nun sehr viele polnische Familiennamen, u. a. aber auch dieser: "Skrzeszewski"
              Nun steht dort vor dem ehemaligen Namen Deiner Familie "Krzeszewski" ein "S", der Rest ist identisch. Hier wäre es denkbar, dass man der Familie "Kreuzritter" (vormals Krzeszewski) das Wappen einer fast gleichlautenden Adelsfamilie "Skrzeszewski" verpasst hat. In der Schreibweise "Krzeszewski" wird keine polnische Adelsfamilie erwähnt, was sich mit der Aussage von RLP-Peter oben deckt.

              Die drei Seiten von Herbert Kreuzritter berichten leider nicht -so wie im Titel angekündigt- von der Geschichte der Familie. Es ist vielmehr eine Aufzählung von geschichtlichen Ereignissen mit teilweise gewagten Thesen, vermischt mit der eigenen Meinung des Autors; alles irgendwo zwischen subjektiv und spekulativ. Zum Ende seiner Ausführungen wurde es mir dann mit dem möglichen Rückkauf eines (gräflichen) Adelstitels wirklich zu bunt.

              Du bist auf dem richtigen Weg, wenn Du weiter Ahnenforschung anhand belastbarer Fakten betreibst. Ob Deine Familie nun ein Wappen in alten Zeiten führte, oder ob da jemand später aktiv wurde, wird sich nur schwer feststellen lassen, ohne weitere Belege zu haben.

              Der Name "Kreuzritter" eignet sich bestimmt ganz hervorragend für eine Neustiftung. Vielleicht ziehst Du das ja eines Tages mal in Betracht.

              Herzliche Grüße
              Robert

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              • Sirius81118
                Benutzer
                • 25.04.2024
                • 27

                #8

                Kommentar

                • Sirius81118
                  Benutzer
                  • 25.04.2024
                  • 27

                  #9
                  Zitat von Robert K Beitrag anzeigen
                  Schreibweise "Krzeszewski"
                  Danke Robert für deine ausfühlriche Antwort. Ja die Schreibweisen machen die Suche nicht einfacher. Alleine in offiziellen Dokumenten (Tauf und Heiratsurkunden), welche ich bei Ancestry gefunden habe und auch sicher zuordnen konnte, hab ich 7 verschiedene Versionen des Namens... Skrzeszewski war aber noch nicht dabei.

                  Oben mal noch das einzige Dokument zum ältesten mir bekannten Vorfahre Hufschmied "Christoph". Zu seinem Vater "Matts" und Mutter "Maria" konnte ich dann nichts eindeutiges mehr finden. Leider kann ich das meiste was in dem Taufbeleg steht auch nicht lesen.

                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Hracholusky
                    Moderator Heraldikforum
                    • 17.03.2016
                    • 1019

                    #10
                    Zitat von Sirius81118 Beitrag anzeigen
                    Leider kann ich das meiste was in dem Taufbeleg steht auch nicht lesen.
                    Da empfehle ich Dir das im Forum Lesehilfe einzustellen und um Hilfe beim entziffern zu bitten. Da gibt es sicher jemanden der Dir dort weiterhelfen kann.
                    Mit besten Grüssen
                    Gerd

                    Kommentar

                    • Sirius81118
                      Benutzer
                      • 25.04.2024
                      • 27

                      #11
                      Da ist es, das Siegel. Hier sind noch ein C und ein A mit drin und über dem Hufeisen ist auch noch was
                      Zuletzt geändert von Sirius81118; 26.04.2024, 19:30.

                      Kommentar

                      • Pommerellen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 28.08.2018
                        • 2002

                        #12
                        Hallo,

                        ich würde lesen:
                        9. Glanden ... 10 ej
                        P. Matts Kryszewski; M. Maria
                        F. Christ...h J. ....: Parciany Jo
                        zek Mietlica, Maria Matteyka

                        Aus meiner Sicht eine Taufe am 10.
                        Vater: Matts [Matthias] Mutter: Maria
                        Täufling: Christ...
                        Dann die Paten

                        Viele Grüße

                        Kommentar

                        • Pommerellen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.08.2018
                          • 2002

                          #13
                          Hallo,

                          Noch etwas zu dem Wappen Jastrzębiec (herb szlachecki) – Wikipedia, wolna encyklopedia
                          Das Wappenbild mit Hufeisen und Kreuz steht korrekterweise Kopf.
                          Wie in #4 angemerkt gab es wohl auch eine Adelige Familie Krzeszewski. Die hatte aber ein anderes Wappenbild.

                          Viele Grüße

                          Kommentar

                          • Dudas
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.04.2021
                            • 1137

                            #14
                            Zitat von Pommerellen Beitrag anzeigen
                            F. Christ...h J. ....: Parciany Jo
                            zek Mietlica, Maria Matteyka
                            Ich lese Jorek.

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                            • Gastonian
                              Moderator
                              • 20.09.2021
                              • 5039

                              #15
                              Hallo Lucie:

                              Bist Du dir sicher, daß der 1742 in Glanden, Kirchspiel Kraplau getaufte Christoph dein Christoph ist? Beachte, daß die Taufen des 18. Jahrhunderts in Pommern und Preußen bei Ancestry bei weitem nicht vollständig sind, da so viele der Kirchenbücher im 2. Weltkrieg und auch vorher verloren gingen. Daß dies der einzige Christoph Krzeszewski o.ä. im richtigen Zeitraum bei Ancestry ist, heißt also noch längst nicht, daß dies der richtige Christoph ist - die Taufe deines Christoph könnte sehr gut in einem heute nicht mehr erhalten gebliebenen Taufbuch verzeichnet worden sein.

                              Was mich stutzig macht, ist daß dein Christoph ein Hufschmiedmeister war, der einen Rentmeister und einen Pfarrer unter seinen Nachfahren hatte; dies spricht von gehobenen Bürgertum. Der 1742 getaufte Christoph stammt aus einem ländlichen Kaff, und seine Eltern waren wohl einfache Bauern, vielleicht gar Leibeigene. In einer solch standesbewußten Gesellschaft wie Preußen scheint mir ein solcher sozialer Aufstieg eher unwahrscheinlich.

                              Bevor ich zu den Matts und der Maria in Glanden forsche, würde ich zuerst nach der Heirat und dem Tod des Christoph in Marienwerder suchen, um sicherzustellen, wo genau er tatsächlich herkam.

                              VG

                              --Carl-Henry
                              Wohnort USA

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