Hintergründe zu Wappen

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  • sandl
    Neuer Benutzer
    • 13.10.2010
    • 3

    Hintergründe zu Wappen

    Hallo zusammen,

    ich suche Daten zu unserem Familienwappen der Familie von Hagens.

    Im Gotha ist ein s/w Abbild des Wappens mit einer eher dürtigen Beschreibung hinterlegt.

    vonHagens Logo2.pdf
    Mich würde interessieren, ob es dieses auch farblich gibt (z.B. Wappenrolle), wann und wo es vergeben wurde und ob es ein Adelszertifikat oder Zeugnis über den Adelstitel gibt.
    Soviel ich weiß, ist meine Familie im Jahre 1772 in Wien von Kaiser Franz II geadelt worden.
    Ebenfalls interessieren würde mich wofür eigentlich?

    Die Fragen sind wohl Forenübergreifend, daher werde ich die ein oder andere Frage auch noch im dem dafür vorgesehenen Forum stellen.

    Vielen Dank für Eure Hilfe
    Daniel von Hagens
    Zuletzt geändert von sandl; 13.10.2010, 16:20.
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Daniel,

    farbig dargestellte Wappen befinden sich in aller Regel nur bei den wappenführenden Familien selbst, selten in Veröffentlichungen. In den Nachschlagewerken werden sie fast immer einfarbig dargestellt, da die Bücher sonst nicht bezahlbar gewesen wären. Wie ein Wappen auszusehen hat, ist eigentlich auch unabhängig davon, wie es gedruckt wurde, entscheidend ist die Blasonierung des Wappens (Wappenbeschreibung).

    Hier vielleicht eine wesentlich besser gelungene Wappenabbildung aus der Wappensallmung Siebmacher Bayern. Dort ist das Wappen auch mit der entsprechenden Tingierung abgebilet, zudem stehen die Farben auch noch in der Wappenbeschreibung.



    Zur Nobilitierung und dem Wappen einfach mal im Staatsarchiv in Wien eine Kopie der Nobilitierungsakte anfordern. Es ist nicht sehr billig aber die Chance, dass sie noch existiert ist sehr groß.

    Ob da allerdings ein spezieller Grund für die Nobilitierung angegeben wurde, ist wie meist sehr unwahrscheinlich. Heldentaten waren im 18. Jh. eher nicht nötig, besonders nicht, wenn man sowieso kaiserlich Bediensteter war. Man konnte den Antrag auf Nobilitierung selbst einreichen, suchte sich ein paar angesehene Fürsprecher, die entsprechende Empfehlungen abgaben, man musste natürlich auch ausreichend "Kleingeld" zur Verfügung haben, denn die Adelstaxe war alles andere als billig und dann konnte man in den Adelstand erhoben werden. Wenn alle Bedingungen erfüllt waren, war die Wahrscheinlichkeit nobilitiert zu werden größer, als eine Ablehnung. Für das adelige Wappen reichte man zu dieser Zeit gewöhnlich einen eigenen Vorschlag ein. Die ganze Prozedur war in der Regel recht unspektakulär. Die originale Nobilitierungsurkunde erhielt natürlich die Familie selbst, kann in der Regel, sofern noch vorhanden, nur im Familienarchiv vorhanden sein.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • Billet
      Erfahrener Benutzer
      • 21.01.2007
      • 1985

      #3
      Zu dieser Anfrage schreibt Herr v. Roy
      unter : http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=53158#53158



      Im "Adelslexikon", herausgegeben vom Deutschen Adelsarchiv, Bd. IV, Limburg a.d. Lahn 1978, S. 385, wird das
      - dort schablonenhaft abgebildete - Wappen der Familie v. HAGENS wie folgt beschrieben:
      "In Blau auf 'abgeledigtem' grünen Boden ein natürlicher Baum, dessen Stamm von einer goldenen Blätterkrone umschlossen wird; auf dem gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein goldener Stern zwischen offenem
      silbernen Fluge."

      Das Wappen wurde am 24. Mai 1 7 7 2 den Brüdern BERTRAM HAGENS, Kurfürstlich pfälzischer Hofrat, ADOLF HAGENS, Domherr zu Jülich, ERASMUS HAGENS, Kurfürstlich pfälzischer Hofkammerrat und FRANZ HAGENS, Kurfürstlich pfälzischer Hofrat, anläßlich ihrer Erhebung in den Reichsadelsstand verliehen.

      Von dem A d e l s d i p l o m, das eine Beschreibung des Wappens beinhaltet, existiert ein Konzept, welches sich
      in den Beständen des Österreichischen Staatsarchivs (Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv), Nottendorfer Gasse 2,
      A - 1030 W i e n , befindet. Denkbar wäre, daß sich bei diesem Konzept auch der Antrag der Brüder HAGENS auf Nobilitierung sowie eine - in Wien gefertigte - farbige Abbildung des Wappens befinden. Kopien des gesamten Vorgangs könnten beim Österreichischen Staatsarchiv (gegen Gebühr) erbeten werden.

      Aus welchem Grunde die vorgenannten Brüder HAGENS geadelt wurden, dürfte dem Beitrag von Franz v. Hagens, "Denkschrift über den Adel der Düsseldorfer Beamtenfamilie v. Hagens", Köln 1883, zu entnehmen sein. - Im übrigen wurde die Genealogie der Familie v. Hagens zuletzt im "Genealogischen Handbuch des Adels", Reihe B: Alter Adel und Briefadel, Bd. 20, Limburg a.d. Lahn 1959, veröffentlicht.

      In eine "Wappenrolle" brauchte das 1772 offiziell verliehene Wappen nicht eingetragen zu werden.


      Freundliche Grüße vom Rhein
      Wappen-Billet.de
      M.d.WL.
      M.d.MWH.

      Kommentar

      • sandl
        Neuer Benutzer
        • 13.10.2010
        • 3

        #4
        Hallo Ihr zwei,

        vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.

        Damit komme ich schon viel weiter.

        Gruß
        Daniel

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