Wolf bzw Erich von Lojewski

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  • Aalerich
    Benutzer
    • 13.02.2021
    • 32

    Wolf bzw Erich von Lojewski

    Hallo, ich forsche eigentlich nicht nach Promis, aber ich bin entfernt verschwägert mit oben genannten Personen - und frage mich, wer denn wohl die erste Ehefrau des Erich (Vater von Wolf, eigentlich Hans-Wolf) gewesen war? Wie könnte man das rauskriegen?

    Der Wikipedia-Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_von_Lojewski) ist schlecht, Königlicher Forstmeister war der Vater nie, nur Chausseewärter. Er hatte auch keinen Adelstitel, den haben sich die Söhne später "zugeschanzt" und dabei auch den "königlichen Forstmeister" erfunden, denke ich. Der Name der Mutter ist sehr wohl bekannt ("Pluspedia" stimmt), und auch deren Eltern sowie die des Chaussewärters Gottfried, Bauernsohn aus Gollubien B im Kreis Lyck, aber das nur nebenbei.
  • Pommerellen
    Erfahrener Benutzer
    • 28.08.2018
    • 2111

    #2
    Hallo,

    das ist ein wenig zu der Genealogie, unklar wie stimmig.


    Viele Grüße

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    • hmw
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2016
      • 1830

      #3
      Zitat von Aalerich Beitrag anzeigen
      Er hatte auch keinen Adelstitel, den haben sich die Söhne später "zugeschanzt" und dabei auch den "königlichen Forstmeister" erfunden, denke ich.
      Wie hat man sich denn Anfang des 20. Jahrhunderts einen Adeltstitel zugeschanzt? Und woher die Gewissheit, dass er nie Forstmeister sondern ausschließlich Chausseewärter war? Was sagen denn Kirchenbuch und Standesamtsregister von Widminnen zur Familie (von) Lojewski?

      Vielleicht hilft das: Es gibt diese Seite von einem Namensträger, die auch den Ursprung der verschiedenen gleichnamigen Familien thematisiert. Wie fundiert das ist, kann ich nicht beurteilen: https://www.sonicduck.de/wappenkunde/?page_id=3

      Gruß
      Martin

      Kommentar

      • Pommerellen
        Erfahrener Benutzer
        • 28.08.2018
        • 2111

        #4
        Hallo,

        nach der Quelle die "hmw" aufgetan hat steht auch etwas zu der Ausgangsfrage, da auf die Ostpreußischen Lojewski eingegangen wird.
        Die Nachforschungen klingen glaubhaft, da Quellen genannt werden.
        Zitat "
        Der bekannte Journalist Wolf von Lojewski (1937) ist nicht näher mit dem oben angegebenen ostpreußischen Adelsgeschlecht verwandt. Im Gegensatz zu der Darstellung in seinem Buch „Live dabei“, Seite 18, gehören die in Westpreußen vorkommenden von Lojewski auch nicht zu seinen Vorfahren.

        Dessen sichere Stammreihe beginnt mit Johann (Loiewsky) Lojewski (1832/35-nach 1871), sicher* der Sohn des Jacob Loiewsky, Wirth in Gollubien B, Kirchspiel Pissanitzen, Kreis Lyck und dessen Ehefrau Albertine, geb. Wiśniewski. Anlässlich der Heirat 1863 mit Louise Oliass (1837/39-nach 1871) wird Johann Lojewski als Wirthssohn in Gollubien B genannt. Der Ehe entstammen 4 Kinder. Alle starben im Kindesalter bis auf Gottlieb Lojewski (1869-1936), 1900/2 erwähnt als Chaussee-Aufseher in Graywen, Kreis Lötzen, zuletzt Oberstraßenmeister i. R. in Lötzen/Ostpreußen. Nachkommen aus der Ehe mit Luise Dziedo (1873-1951) waren Walter Lojewski (1896-1960); Martha Lojewski (?-?); Max Wilhelm Lojewski (1900-?); Käthe Lojewski (1902-nach 1970); Erich von Lojewski (1909-1970), Redakteur/Journalist in Kiel, Vater von Wolf von Lojewski; Alfred von Lojewski (1910-1986), zuletzt (1941)"
        5 | von Lojewski in Preußen – Lojewski (Adelsgeschlecht)

        Viele Grüße

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        • Aalerich
          Benutzer
          • 13.02.2021
          • 32

          #5
          Vielen Dank für die Hinweise. Die genannten Quellen sind mir alle bekannt, inklusive derer des Herrn von Lojewski auf Sonicduck. Ich habe mehrmals mit ihm telefoniert. DIe Quellen habe ich alle selbst nachvollzogen, d.h. die Kirchenbücher Ostrokollen und Pissanitzen sowie die Personenstandsurkunden aus Widminnen und Lötzen. Darauf bezog sich meine Frage ja nicht.
          Ich kann natürlich nicht mit Sicherheit ausschließen, dass der Gottfried königlicher Forstmeister war, allerdings scheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass aus einem Bauernsohn aus Gollubien ein königlicher Forstmeister wird und aus diesem dann ein Chaussee-Aufseher (erwähnt als solcher nachweislich bei der Geburt seines Sohnes Max im Alter von 41 Jahren, https://de.wikipedia.org/wiki/Chausseew%C3%A4rter). So ein Karriere-Rauf-und-Runter mit Berufswechsel wäre schon sehr ungewöhnlich.
          Schlussendlich habe ich selbst eine ähnliche Geschichte in der Familie, mein Urgroßvater war ebenfalls ein Lojewski, der nach 1918 (!) meinte, er wäre eigentlich ein "von" und sein Großvater stamme von einem Gut, das er verspielt hätte - wodurch meine Großonkel und -tanten dann allesamt "von Lojewski" hießen. Mich hat diese Legende, von der u.a. meine Oma felsenfest überzeugt war, bei der Ahnenforschung gründlich aus der Bahn geworfen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich eingesehen hatte, dass das alles nicht stimmt. Der Großvater meines UGV war der Sohn eines Losmannes.
          Beste Grüße,
          Steffen
          Zuletzt geändert von Aalerich; Gestern, 11:49.

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          • hmw
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2016
            • 1830

            #6
            Hallo zusammen,

            kann denn nachvollzogen werden, wo das "von" in der Sippe der hier behandelten Lojewskis zum ersten Mal aufgetaucht ist? In den Adelsstand wurden bis 1918 Familien erhoben, das wäre ja sicher nachvollziehbar. Aber sonst? Das scheint ja schon im Zeitraum der Standesämter und dem dazugehörigen Namensrecht hinzugekommen sein, da konnte man ja nicht einfach ein "von" hinzufügen, gerade in einer einer hierarchischen Gesellschaft wie der preußischen. Also ist ein korrupter Standebeamter am Werk gewesen, oder wie seht ihr das?

            Geschichten über verspielte/versoffene Adelstitel sind ja weit verbreitet, aber wenn ich das richtig verstehe, steht der Titel ja hier ab Zeitpunkt X tatsächlich in den Dokumenten - anders als bei mir bekannten Fällen.

            Gruß
            Martin

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            • Pommerellen
              Erfahrener Benutzer
              • 28.08.2018
              • 2111

              #7
              Hallo Aalerich,

              zu der eigentlichen Frage: Wer war denn wohl die erste Ehefrau des Erich von Lojewski?
              Hinweis könnte ggf. auf der Heiratsurkunde von 1944 stehen. Nur wo diese Heirat stattfand bzw. ist die Urkunde erhalten geblieben ist ??
              Eine andere Möglichkeit wäre wenn es noch Melderegister aus Berlin gibt, hier zu suchen. Ich weis nicht wo Scheidungen der 30ger Jahre in Berlin abgelegt wurden. Ggf. geben die Adressbücher etwas her. Der Zeitpunkt 1944 ist recht ungünstig für das Thema Adressbücher.

              Hallo Martin,

              im Kaiserreich war zunächst ein nicht belegtes "von" eine Standesanmaßung und wurde bestraft. Nun gab es auch immer recht "findige" Menschen. Da ich einige westpreußische adelige Familien bearbeitet habe kann ich von solchen Personen berichten. Da gab es einen Studenten der sich noch ohne Adelstitel (von) eingeschrieben hatte aber bei seiner Dissertation ein "von" führte. Anschließend Gymnasiallehrer und Professor fern der Heimat. Das "von" nie beanstandet. Sein Sohn bekam dann 1915 Schwierigkeiten, da er beim Militär Leutnant werden wollte und das Militär einen Nachweis forderte. Die Mutter, jetzt Witwe, schrieb, das die Familie den Namen berechtigterweise führe sie aber zu alt und gebrechlich wäre und keine Möglichkeit hätte genaue Urkunden zu beschaffen. Sie bat das Thema bis nach dem Krieg zu verschieben! Pointe, der Bruder des Lehrers, ein Gastwirt in Westpreußen führte auch kurzzeitig einen Adelstitel würde aber schon 30 Jahre zuvor verklagt und musste eine Strafe für Adelsanmaßung bezahlen.
              Es ist auffällig das sehr viele Personen mit "adeligen" Familiennamen versuchten im Kaiserreich einen Adelstitel zu erhalten. Das hatte eine Flut von Anfragen zur Folge aber auch viele Korrekturen in Standesamtsurkunden. Meist dadurch, dass uneheliche Kinder den Adelstitel der Mutter führten, dazu sie nicht berechtigt waren. In der Heimat fiel das falsche "von" ehr auf in einer 400km entfernten Stadt weniger. Gleiches gilt für Titel wie Baron oder Freiherr. Da wurde schnell in Kurbädern etwas dazu gedichtet um sich aufzuwerten.
              Die Standesbeamten waren schon sehr korrekt nur war der gesellschaftliche Unterschied z.B. im Westpreußischen innerhalb des Adels sehr groß. Da gab es die vielen Tagelöhner mit berechtigten "von" aber auch die Namensträger ohne. Das "von" war hat sehr erstrebenswert.

              Wo das "von" der Lojewski herkommt müsste die Recherche zeigen.

              Viele Grüße

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              • Aalerich
                Benutzer
                • 13.02.2021
                • 32

                #8
                Tja, Recherche ist jetzt auch nicht einfach. Ich habe noch einige Daten aus Sekundärquellen nicht verifiziert, u.a. Datum und Ort der Eheschließung von Erichs Eltern. In der Hoffnung, dabei gleich zu erfahren, ob die Luise nun 1951 als "von" begraben wurde oder nicht, schrieb ich wohlgemut am Sonntagabend an das Stadtarchiv Eckernförde (wo sie angeblich starb) mit der Bitte, mir doch eine Kopie des Eintrags im Sterberegister zukommen zu lassen. Gleich am nächsten Tag kam Antwort - von einer Frau Doktor höchstpersönlich - aber statt einer Urkunde oder der Meldung, diese sei nicht auffindbar, kam an mich die Forderung, ich solle doch bitte meine Verwandtschaftsbeziehung nennen und nachweisen. Also entweder Frau Doktor Eckernförde kennt die Rechtslage nicht oder jemand hat den Finger drauf.

                Was das "von" angeht, denke ich, nach dem Krieg (dem Zweiten) konnte man so einiges behaupten. Unterlagen waren ja entweder vernichtet oder mangels diplomatischer Beziehungen nicht zugänglich. Ob die Geschwister VOR dem Krieg irgendwas in Sachen "von" unternommen hatten, ist für mich nicht ersichtlich. Im Jahre 1936 jedenfalls starb der "Oberstraßenmeister in Ruhe" Gottlieb Lojewski ganz amtlich ohne "von". (Lötzen, 32/1936, StAI/Ancestry). Ob Erich, der ja auch vor 45 schreibend tätig war, wirklich immer schon mit "von" veröffentlicht hat oder nicht, ist für mich nicht ersichtlich. Zeitgenössische Zitate habe ich nicht finden können.

                Die erste mir bekannte (viel Kriegsverlust) amtliche Erwähnung "meiner" Lojewskis mit "von" ist die Sterbeurkunde meiner Ururgroßmutter von 1923, die ich zu meinem großen Glück in der Grundakte fand. Keine Ahnung, wie ihr Sohn das fertiggebracht hat.

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