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  • Ralf-I-vonderMark
    Super-Moderator
    • 02.01.2015
    • 2849

    Hallo zusammen,

    bei ARCINSYS Hessen gibt es eine Archivalie „Jägerknechte, Pirschkarrenknechte, Jäger und dergl. Hofjagdbediente (1713 – 1792)“.
    vgl. https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v1699544&icomefrom=se arch

    Zudem gibt es die Archivalie „Bestellung von Jagdschirmknechten (1681 – 1702)“.
    vgl. https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v4996330&icomefrom=se arch

    Da unter Pirsch das leise Anschleichen eines Jägers gegen den Wind möglichst nahe an das Wild heran verstanden wird, dürfte es die Aufgabe des hierauf spezialisierten Pirschkarrenknechts gewesen sein, eine Karre mit möglichst wenig Lärm hinter den jagenden Herrschaften herzuziehen, auf welcher vermutlich weitere Ausrüstung und Verpflegung aufgeladen war, und zu hoffen, dabei nicht das Wild aufzuschrecken.

    Heute werden unter Jagdschirmen Schutzwände aus unterschiedlichen Materialien verstanden, die zumeist unbedacht sind und deswegen häufig für die Jagd auf Vögeln verwendet werden; z.B. für die Entenjagd oder die Jagd auf Wildtauben oder Birkwild. Demnach war der Jagdschirmknecht zuständig für den Aufbau der für die Vogeljagd dienenden Verstecke und Unterstände und wurde als Spezialist vermutlich nur saisonal und bei Bedarf eingesetzt.

    Viele Grüße
    Ralf

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    • fps
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2010
      • 2170

      "Pirschkarrenknecht" - was für eine Bezeichnung.
      Ich nehme an, dass ich mit der Vermutung richtig liege, dass Pirschkarrenknechte keine Pirschknarren mit sich führen durften..... eben nur Pirschkarren.

      P.S. Soeben fällt mir ein, dass Knirschkarren verpönt gewesen sein dürften.

      Aus dem ganzen könnte man wunderbar einen Zungenbrecher bilden.
      Zuletzt geändert von fps; 28.04.2024, 23:18. Grund: P.S.
      Gruß, fps
      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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      • Nebber
        Erfahrener Benutzer
        • 05.06.2022
        • 121

        Ficker, eine Berufsbezeichnung vermutlich für die Herstellung von Taschen, Beuteln etc. Habe aber auch schon andere Bezeichnungen gehört (Holzficker), oder abgeleitet von Kratzen, Jucken…

        existiert heute noch als Nachname, besonders im Raum des Erzgebirges/Sachsen.

        lg Ben
        Suche Nachnamen Langrzik Europaweit.
        Suche Informationen zu Nachnamen Blattau aus Trier, Lauschied, Schönthal, Gross-Glogau/Schlesien.
        Weitere Interessen: Ahrens aus Vogelsdorf, Ficker aus Bernsbach/Sa, Geleschus aus Raum Ostpreussen

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        • Vonones
          Benutzer
          • 13.05.2023
          • 49

          Vom Pirschkarren aus wurde direkt gejagd. Man konnte sehr nahe an das (Rot-) Wild heranfahren, weil es einen Karren mit Pferden wie auch Reiter nicht als Gefahr wahrnahm. Der Knecht ist also der Fahrer des Pirschkarrens. Der Jäger saß neben ihm.

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