Was ist ein Dominial Arbeiter?

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  • Anma83
    Erfahrener Benutzer
    • 03.08.2020
    • 978

    Was ist ein Dominial Arbeiter?

    Hallo,
    Ich hoffe, ich bin hier richtig. Habe auf einer Sterbeurkunde von Franz Weinkopf ein Beruf gefunden der mir nichts sagt und im Internet finde ich keine Erklärung was das für ein Beruf ist.
    Es geht um den Beruf Dominial Arbeiter ( wenn das überhaupt ein Beruf ist).

    Vielleicht kann mir jemanden helfen und mir den Beruf erklären oder was man darunter versteht.

    Habt noch einen wunderschönen besinnlichen Feiertage und vielen Dank für eure Hilfe.

    Gruß Anma
    Zuletzt geändert von Anma83; 25.12.2022, 20:30.
  • fps
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2010
    • 2334

    #2
    Hallo,

    ein Scan ist immer hilfreich, u.a. um Lesefehler auszuschließen.
    Gruß, fps
    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

    Kommentar

    • sonki
      Erfahrener Benutzer
      • 10.05.2018
      • 5376

      #3
      Wird sicherlich einfach nur ein Arbeiter auf einem Dominium/Domäne sein - also ein Gutsarbeiter.

      P.S. Siehe auch :https://de.wikipedia.org/wiki/Kammergut - "Kammergut (oder Domanium, Domanial)"
      Zuletzt geändert von sonki; 25.12.2022, 20:35.
      ¯\_(ツ)_/¯

      Kommentar

      • Anma83
        Erfahrener Benutzer
        • 03.08.2020
        • 978

        #4
        Sorry das ich keine Datei angehangen habe.
        Folgt zu gleich.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 5FCD8865-4EB2-44F0-8B19-1D58B728931D.jpg
Ansichten: 2
Größe: 139,7 KB
ID: 2242448

        Kommentar

        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2334

          #5
          Die Berufsangabe bei der anzeigenden Ehefrau würde zu der Erklärung von sonki passen.
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 16569

            #6
            Hallo, Zitat:


            "Das Dominium Blümsdorf
            Blümsdorf, daß früher Blümlinsdorf oder auch Blindsdorf genannt wurde, liegt in einer Einsenkung südwestlich vom Stadtforst, unweit der österr. Grenze. Die Größe dieses Gutes betrug früher 193 ha 88 a 47 qm. Zum Bahnbau der Strecke Leobschütz-Dt. Rasselwitz 1876 wurden 1 ha 58 a 81 qm an den Eisenbahnfiskus abgetreten, so daß die Fläche gegenwärtig noch 192 ha 29 a 66 qm beträgt.
            1438 überließ der Herzog Wenzelaus von Troppau das Gut einem Hans Czert von Moschen für treue Dienste. Hans Czert blieb aber verpflichtet, im Kriegsfalle dem Herzog mit einem Schützen und einem Pferde Dienste zu leisten. (Urk. in Grätz ausgestellt.) 1486 ging das Gut in den Besitz einer Katharina Oczasek über. 1557 kaufte es die Stadt Leobschütz für 600 Floren von den Erben eines Simon Thielo.
            Nach einem Revisionsbericht vom Jahre 1801 hatte die Stadt das Vorwerk in eigener Verwaltung. An Viehbestand waren 8 Pferde, 34 Kühe, 2 Ochsen, 7 Zuchtschweine, 1 Eber, 36 Hühner und 550 Schafe vorhanden. Der Schaffer hatte die Nutzung der Kühe, Schweine und Hühner. Er zahlte jährlich an die Stadt für eine Kuh 4 Tlr. 20 Sgr., für ein Zuchtschwein 2 Tlr. 12 Sgr. und für ein Huhn 6 Sgr. an Pacht. 2 Kühe wurden jährlich gebracht. Der Schaffer hatte gegen eine Vergütigung von 16 Talern zwei andere anzuschaffen. "Wenn in einem Jahre bis 3 Stück krepieren, so muß er sie expropriis ersetzen." Das Fleisch der gebrackten Tiere hatte der Schaffer dem Gesinde und den Arbeitern zu überlassen. Vier Kühe waren pachtfrei. Dafür mußte er dem Gesinde Butter, Milch und Käse unentgeltlich vorabreichen. Sein Weib erhielt 6 Tlr. Lohn.
            Der Schäfer hatte für den Bestand der Schafe aufzukommen. Sein Lohn betrug jährlich 12 Tlr. 6. Sgr. Außerdem erhielt er freies Futter für 2 Kühe und an Deputat 4 Schessel Korn, 2 Schessel Gerste, 1 Schessel Weizen und 1 Scheffel Erbsen. Die beiden Knechte bekammen je 8 Tlr., die drei Pferdejungen je 5 Tlr. 10 Sgr., die zwei Mägde je 4 Tlr. 24 Sgr., der Hirt 5 Tlr. 14 Sgr. An Deputat erhielt jeder Dienstbote ebensoviel wie der Schäfer. Die tägliche Kost für die Dienstboten wurde damals mit Fleisch auf 2 Sgr. 4 1/2 Pf. und ohne Fleisch auf 1 Sgr. 8 2/3 Pf. berechnet.
            Zur Robotleistung auf dem Dominium Blümsdorf waren die Bewohner von Königsdorf und Trenkau sowie die 3 Blümsdorfer Häusler verpflichtet. Zwei dieser Häuslerstellen entstanden erst im Jahre 1795. Jedem Häusler wurden etwa 6 Morgen Acker zur eigenen Bewirtschaftung gegen die fünfte Garbe überlassen. Mittwoch und Sonnabend war ihnen wie den Robotpflichtigen aller Kämmereidörfer gestattet, im Stadtforst dürres Holz zu sammeln. Die Renten ablösung der 3 Blümsdorfer Häuslerstellen erfolgte 1856 auf 56 1/12 Jahre. Die Stadt erhielt in Rentenbriefen 55 Tlr.
            Seit 1859 ist das Dominium Blümsdorf verpachtet. ...
            Der gegenwärtige Pächter Hermstein zahlt 12252 M. [Pacht jährlich] In den Jahren 1902-1907 sind die Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit einem Kostenaufwand von 137000 M. fast durchweg neu erbaut worden."

            Transliteracja - Robert Hofrichter - Heimatkunde des Kreises Leobschütz 2 Tl Geschichtliches H. 1-2 - Str. 146-147 Das Dominium Blüms...



            War also ein großer Betrieb
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 25.12.2022, 22:46.
            Viele Grüße

            Kommentar

            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 16569

              #7
              Das Gut (Dominium)
              Angehängte Dateien
              Viele Grüße

              Kommentar

              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 24.04.2011
                • 4070

                #8
                bei uns sagte man in der jüngeren vergangenheit zu einem vergleichbaren arbeiter hausmeister, meistens war es ein fleißiges ehepaar..


                er war rund um das gemeindeamt für ein ordentliches haus und das drumherum verwantwortlich. da man dazu im objekt wohnte, erledigte die frau die putzarbeiten im inneren an den böden und flächen, in der höhe war wieder er zuständig. die meisten haushaltsreparaturen konnten von dem paar selbst erledigt werden, nur selten brauche es externe handwerker.


                wo reinigung von schnee oder laub erforderlich war, so hatte das schon frühmorgens zu geschehen, damit sich niemand verletzte.
                wegen der vielfalt der aufgaben, wohnte das paar in der regel im gemeindehaus oder schloss, wiewohl es einen hinteren eingang benutzte.


                ich kenne aber auch einen anderen gemeindearbeiter, ein leicht debilen mann, der schon im mutterbauch alkohol trinken hatte müssen.


                ihm schuf man einen passenden gemeindeposten. er muss tag für tag, über jahrzehnte, durch die weitläufigen umgebenden waldgebiete streifen, ganz allein. von ihm hängt ab, ob das dorf absäuft.
                seine aufgabe ist das freischaufeln der künetten an den forststraßen, durch die das wasser geregelt ablaufen kann.


                einmal wollte ihm ein bär dabei helfen, auweia, einmal grub er die reste einer verschollenen nachbarin frei.


                aus deiner anzeige geht nicht hervor, an welcher stelle genau der herr arbeitete, es könnte bei den tieren gewesen sein oder als besteller des landes. er hatte jedenfalls den vorteil, ein geregeltes einkommen zu haben.
                Zuletzt geändert von sternap; 26.12.2022, 02:10.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                Kommentar

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