Fabrikarbeiter

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  • OHZierden
    Neuer Benutzer
    • 15.01.2009
    • 16

    Fabrikarbeiter

    Hallo zusammen,

    vielleicht kann mir hier jemand Antworten geben.
    Leider habe ich bei Google usw. nichts vernünftiges gefunden.
    Mir geht es um die Frage, wie der Arbeitsalltag eines Arbeiters in einer Fabrik, so um 1910-1930 ausgesehen hat.
    Wieviel Arbeitsstunden täglich?
    Wieviel Arbeitstage wöchentlich?
    Wie sahen die Pausen aus?
    Wieviel Urlaub bekam man durchschnittlich?
    Wie hoch war das Gehalt?
    Gab es schon sowas wie Sozialversicherungen?
    Jede noch so kleine Info ist für mich sehr interessant.

    Vielleicht kann mir, wie schon so oft, hier jemand behilflich sein!?

    Vile Grüße
    Oliver
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Oiver,
    Deine Fragen kann ich Dir zwar auch nicht konkret beantworten aber es wird sicher auch für andere schwierig werden.
    Du hast einen sehr weiten Zeitraum gewählt. Gerade zu dieser Zeit gab es unglaubliche Veränderungen. 1910 bestand noch das deutsche Kaiserreich, dann kam der 1. Weltkrieg, der im Grunde das Letzte von jedem forderte. Dann gab es die Weimarer Republik, die Inflation und die Weltwirtschaftskrise. Dazu kamen noch die regional doch sehr verschiedenen Verhältnisse. Diese riesigen Veränderungen zu dieser Zeit, lassen eine halbwegs allgemeingültige Aussage einfach nicht zu. Während der Inflation haben z.B. die Einkommen einige Millionen Mark betragen. Wie die Familie damit durchkam, ist eine ganz andere Sache.
    Im November 1918 setzten die Gewerkschaften z.B. eine Arbeitszeitregelung mit 8-Stunden-Tag mit vollen Lohnausgleich durch. Aber bereits Ende 1923 verlor das durch die "Verordnung über die Arbeitszeit", die dermaßen viele Ausnahmeregelungen vorsah, dass man nicht mehr von einem 8-Stunden-Tag sprechen konnte, im Grunde seine Gültigkeit. Die gesetzliche Sozialversicherung gab es zu dieser Zeit bereits, Arbeitslosenversicherung aber erst seit 1927.
    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • OHZierden
      Neuer Benutzer
      • 15.01.2009
      • 16

      #3
      Hallo Hina,

      vielen Dank für Deine Antwort. Stimmt, das mit den ganzen Veränderungen habe ich nicht bedacht. Dann grenze ich die Zeit mal auf 1920-30 ein. Vielleicht ist es dann für den einen oder anderen etwas einfacher, Antworten zu finden.

      Gruß
      Oliver

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      • viktor
        Erfahrener Benutzer
        • 17.01.2007
        • 1187

        #4
        Vielleicht findet sich irgendwo im Antiquariat der Roman "Der Honigkotten". Der Autor ist mir entfallen. Dort wird das Leben und die Arbeit eines Ruhrpottmalochers sehr realistisch beschrieben. Auch "Krupp und Krause" ist zu empfehlen. Wurde sogar verfilmt von der DEFA. Spielt alles im genannten Zeitraum.
        Antiquariat Beispiele : Der Honigkotten

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        • AlAvo
          • 14.03.2008
          • 6185

          #5
          AW:Arbeitsalltag eines Fabrikarbeiters

          Zitat von OHZierden Beitrag anzeigen
          Hallo zusammen,

          vielleicht kann mir hier jemand Antworten geben.
          Leider habe ich bei Google usw. nichts vernünftiges gefunden.
          Mir geht es um die Frage, wie der Arbeitsalltag eines Arbeiters in einer Fabrik, so um 1910-1930 ausgesehen hat.
          Wieviel Arbeitsstunden täglich?
          Wieviel Arbeitstage wöchentlich?
          Wie sahen die Pausen aus?
          Wieviel Urlaub bekam man durchschnittlich?
          Wie hoch war das Gehalt?
          Gab es schon sowas wie Sozialversicherungen?
          Jede noch so kleine Info ist für mich sehr interessant.

          Vielleicht kann mir, wie schon so oft, hier jemand behilflich sein!?

          Vile Grüße
          Oliver
          Hallo Oliver,

          so ganz pauschal sind Deine Fragen nicht zu beantworten. Die allgemeine bzw. durchschnittliche Arbeitszeit für einen Arbeiter lag bei 12 Stunden täglich. Von Montag bis Freitag wurden 60 Stunden gearbeitet, samstags meist noch mal 4 Stunden. Der Stundenlohn hing natürlich von der Region, Qualifikation und der Branche ab und dürfte im Schnitt bei rund 0,43 RM Brutto gelegen haben. Die Pausen lagen bei 30 bis 60 Minuten pro Arbeitstag.
          Die meisten Menschen hatten 1910 noch kein Recht auf Urlaub. Arbeitsfreie Tage waren eine seltene Ausnahme, besonders gute Mitarbeiter schafften es zwischen fünf und zehn freie Tage pro Jahr zu bekommen. Lediglich die kirchlichen und gesetzlichen Feiertage galten als arbeitsfreie Zeit. Bis 1930 wandelten sich jedoch die Gesetze und Regelungen zu Gunsten der Arbeitnehmer. Hierzu empfiehlt es sich, nochmals im Internet zu informieren.
          Ab 1883 galt die gesetzliche Krankenversicherung, ab 1889 die gesetzliche Alters- und Invaliditätsversicherung, die eine Altersrente ab dem 70. Lebensjahr oder eine Invaliditätsrente sicherte.

          Ich hoffe mit diesen Angaben ein bischen zu helfen?


          Grüße
          AlAvo


          War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

          Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

          Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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          • OHZierden
            Neuer Benutzer
            • 15.01.2009
            • 16

            #6
            Hallo,

            nicht nur ein bischen, sonder eine ganze Menge!!!
            Hierfür ganz herzlichen Dank!!
            Stimmt, die Branche, die hatte ich vergessen: Metall

            Gruß
            Oliver

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            • mini
              Erfahrener Benutzer
              • 19.12.2008
              • 376

              #7
              Fabrikarbeiter

              Hallo,

              wo kann ich Informationen im Netz über Fabrikarbeiter (Arbeitszeiten, Verdienst, Lebensumstände) um 1900 bis 1950 finden? Google gibt mir irgendwie nichts richtiges her...

              LG
              Schöne Grüße

              mini


              Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

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              • mini
                Erfahrener Benutzer
                • 19.12.2008
                • 376

                #9
                Danke henry,

                Deine Links haben mir erstmal weitergeholfen.
                Schöne Grüße

                mini


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