Ab wieviel Jahren wanderten/zogen junge Frauen allein durchs Reich?

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  • woodstockssnoopy
    Erfahrener Benutzer
    • 21.08.2011
    • 363

    Ab wieviel Jahren wanderten/zogen junge Frauen allein durchs Reich?

    Hallo in die Runde!

    Ich habe eine Dame - Anna Kowalski - aus Ostpreußen aus einfachsten Verhältnissen - sie wurde als uneheliches Kind einer Hausangestellten um 1860 geboren!

    Sie traut sich 1884 im westfälischen Hamm!

    Über die Mutter ist außer dem Namen "Barbara Kowalski" nichts zu erfahren. Ist es vorstellbar bzw. wahrschenlich, dass meine Anna alleine den weiten Weg quer durchs große Reich durchzog - oder ist davonauszugehen, dass sie mit ihrer Mutter gemeinsam umherzog, so dass die Spuren der Mutter eher in Westfalen zu vermuten sind?

    Dank & Gruß

    Christian
  • Brigitte Bernstein
    Erfahrener Benutzer
    • 02.08.2010
    • 616

    #2
    Hallo Christian!
    Ich habe zwar auch einige Fälle bei denen Mädchen und Frauen als Dienstmädchen, Bauernmägde oder Hausangestellte in einen anderen Ort gezogen sind, insbesondere wenn sie elternlos, ihr eigenes Leben bestreiten mussten, aber sie gingen nie weit weg, ich denke doch, dass sie mit ihrer Mutter unterwegs war. Die Mutter brachte ein uneheliches Kind zur Welt, vielleicht musste sie den Wohnort verlassen, weil sie vom Erzeuger des Kinders unter Druck gesetzt wurde. Hatte ich auch schon bei meinen Ahnen.
    Schöne Grüße Brigitte
    Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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    • holsteinforscher
      Erfahrener Benutzer
      • 05.04.2013
      • 2532

      #3
      Moinsen Christian,
      diese Fragestellung ist bestimmt nicht so einfach zu beantworten, bzw.
      zu lösen.
      Vorrangig müsste man sich die Frage stellen, ob das Kind überhaupt
      bei der Mutter verblieb oder evtl. zu einer Pflegefamilie kam, sei es
      nun innerhalb der Familie oder eine Fremdfamilie, somit erklären
      sich hier und da schon recht weite *Wanderwege*.
      Selber habe ich zwei Mädchen, die mit 13 und 14 Jahren als Dienst-
      mädchen nach Schweden geschickt wurden, aus ähnlichen Verhält-
      nissen, wie du sie hier schilderst, bzw. Brigitte.
      Gibt es denn keine weiterführenden Unterlagen (Standesamt), die
      etwas über die Mutter aussagen..??..
      LG. von der Kieler-Förde
      Roland
      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland...


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      • Colonia2014
        Benutzer
        • 28.03.2015
        • 76

        #4
        Hallo Christian,

        ich halte es nicht für völlig ausgeschlossen, dass deine Anna über einen Vermittler weit weg vom Geburtsort in "Stellung" gebracht wurde.

        Im (ober)schwäbischen Raum wurden die sog. "Schwabenkinder" über Vermittler nach Vorarlberg, Tirol und in die Schweiz als Knechte, Mägde und Hütekinder gebracht.

        Zwar hat das jetzt nichts mit Europa/Deutschland zu tun: "Waisen"kinder aus ganz Großbritanien wurden meist ab 12 Jahren zu Kirchengemeinden als Dienstboten in Neuseeland vermittelt.

        Viele Grüße, Gabriele

        Kommentar

        • Artsch
          Erfahrener Benutzer
          • 14.07.2013
          • 1933

          #5
          Hallo Christian,

          es gab in Hamm schon Mitte des 19. Jahrhundert die Eisenbahn. Zumindest in Teilstrecken konnte man mit der Bahn reisen.
          Wenn man bedenkt, daß auch bei den Auswanderern schon ganz junge Menschen auch unter 20 Jahren dabei waren, halte ich eine Reise alleine für durchaus möglich.
          Man erhielt einen Ausweis unter anderem mit der Zieladresse. Nur so herumwandern war problematisch. Im Ausweis war eine begrenzte Zeitdauer für die Reise, evtl. auch unterwegs Meldeorte angegeben, so daß eine gewisse Route eingehalten werden mußte. Auch der Zweck der Reise wurde benannt. Besuch bei Verwandten, Bekannten oder zu Heilzwecken im Solebad, oder Zuzug wegen Arbeit, Heirat, Erbschaft usw.
          Weitere Möglichkeit: Sie lebte mit ihrer Mutter schon vielleicht 20 Jahre in der Gegend.
          Die Frage ist, kam ihre Mutter (evtl. mit anderem FN) mit ihr als Kind oder
          sie mit oder ohne Mutter im Erwachsenenalter.

          Verständnisfrage: sie traut sich im Hamm
          Handelt es sich um eine Trauung oder im Sinne, sie getraut sich etwas zu tun.
          Bei ersterem geben die Trauunterlagen evtl. mehr her. (Sammelakte)

          Beste Grüße
          Artsch

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          • woodstockssnoopy
            Erfahrener Benutzer
            • 21.08.2011
            • 363

            #6
            Danke!

            Bleibt noch der Fall möglich, dass sie als Kind zur Adoption freigegeben wurde (weil unehelich) und schon immer in Hamm aufwuchs!!!

            VG

            Christian

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            • Artsch
              Erfahrener Benutzer
              • 14.07.2013
              • 1933

              #7
              Hallo Christian,

              da müßte ja eine Namensänderung stattgefunden haben. Hast du da Unterlagen?

              Beste Grüße
              Artsch

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              • woodstockssnoopy
                Erfahrener Benutzer
                • 21.08.2011
                • 363

                #8
                Hi & Nee,

                reine Spekulation!!

                VG

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                • Svenja
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2007
                  • 5213

                  #9
                  Zitat von Colonia2014 Beitrag anzeigen
                  Im (ober)schwäbischen Raum wurden die sog. "Schwabenkinder" über Vermittler nach Vorarlberg, Tirol und in die Schweiz als Knechte, Mägde und Hütekinder gebracht.
                  Das war doch genau umgekehrt, die Kinder kamen aus der Schweiz usw. und wurden in Schwaben bei Bauern verdingt. Dazu gibt es eine Website mit einer Datenbank, die Angaben zur Herkunft in der Schweiz usw. wie auch zu den "Arbeitgebern" der Kinder in Schwaben enthält.

                  Gruss
                  Svenja
                  Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                  https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                  Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                  Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                  Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                  Kommentar

                  • Colonia2014
                    Benutzer
                    • 28.03.2015
                    • 76

                    #10
                    Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
                    Das war doch genau umgekehrt, die Kinder kamen aus der Schweiz usw. und wurden in Schwaben bei Bauern verdingt. Dazu gibt es eine Website mit einer Datenbank, die Angaben zur Herkunft in der Schweiz usw. wie auch zu den "Arbeitgebern" der Kinder in Schwaben enthält.

                    Gruss
                    Svenja
                    Entschuldigung, natürlich hast du recht. Es gab auch die Arbeitswanderung in die Gegenrichtung, als Dienstmädchen/Knecht in der Schweiz in Stellung zu gehen, die vermutlich geringer war.

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