verwirrende bzw. widersprechende Angaben

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  • vino nobile
    Erfahrener Benutzer
    • 14.04.2013
    • 103

    verwirrende bzw. widersprechende Angaben

    Hallo zusammen,

    ich habe aktuell einen Fall, bei dem ich nicht ganz durchblicke, wegen verwirrender bzw. widersprechender Angaben bei der Magdalena:

    Bei der Heirat 1786 in Rainding steht bei der Braut Magdalena, als Vater Thomo Sommer (Dimerl zu Harbach), als Mutter Theresia.
    Hier steht auch das Sterbedatum der Braut.

    Beim Sterbeeintrag 1834 in Hofstetten steht Alter 72 Jahre, geboren in Haarbach.

    Und jetzt wird es interessant.

    Im Geburtsjahr 1762 in Haarbach steht bei Vater Thomae Somer (Aignerssohn von Sachsenham) und Mutter Theresia Engl nur eine Rosina? Taufpatin ist eine Magdalena.

    Ein Jahr später, 1763, steht bei Vater Tomae Aignerssohn und Mutter Theresia Dimerl eine Tochter Getraud. Taufpatin ist eine Getraud.

    [Ich konnte auch keine anderen passenden Einträge finden]

    In der Ortschronik Sachsenham (Haarbach) stehen unter Sommer Thomas zwei Töchter, die Rosina und die Gertrud.
    In der Zeile darunter, unter Sohn (unbenannt), die Magdalena, geb.? [der Vater der Magdalena ist aber bekannt, Thomas, genannt bei der Heirat]

    Meine Vermutung ist, das die Magdalena bei der Geburt als Rosina [zweiter Vorname ?] eingetragen wurde. Unterstützt durch die Taufpatin mit Vornamen Magdalena.

    Wie seht Ihr das?

    Vielen Dank für Eure Hilfe
    Angehängte Dateien
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 17252

    #2
    Hallo,
    es gibt u.a. folgende Varianten:
    1.) ihr vollständiger Vorname lautete "Rosina Magdalena" etc.
    2.) die Altersangabe beim Tod stimmt nicht, also Magdalenas richtiger Taufeintrag müsste noch gefunden werden
    3.) der Vorname könnte sich geändert haben,
    (z.B. wenn eine Schwester Magdalena 1763 starb, könnten die Eltern ihre Tochter Rosina daraufhin "Magdalena" gerufen haben)
    4.) der Tauf-Eintrag der Rosina ist fehlerhaft

    Um letztlich die Lösung des Problems zu finden musst Du sehen, ob eine Tochter Rosina bei einer anderen Ehe oder Tod auftaucht.
    Du solltest also im Idealfall bei der Suche keine Rosina mehr finden, und außerdem auch keinen Taufeintrag einer Tochter "Magdalena", dann sollte die Zuordnung zum Taufeintrag 1762 richtig sein.

    Gruss
    Viele Grüße

    Kommentar

    • vino nobile
      Erfahrener Benutzer
      • 14.04.2013
      • 103

      #3
      Hallo Anna Sara Weingart,

      ich konnte keine anderen Geburten außer diesen zwei finden.

      Zitat von vino nobile Beitrag anzeigen
      [Ich konnte auch keine anderen passenden Einträge finden]
      Danke für Deine Hilfe.

      Kommentar

      • sven345
        Erfahrener Benutzer
        • 22.10.2013
        • 160

        #4
        Hallo,
        ich denke, man sollte nicht erwarten, daß alles 100% paßt. Als Beispiel hatte ich mal Anna, bei Geburt von Tochter 1, 1762, 32 Jahre. Bei Geburt von Tochter 2, 1764, 36 Jahre, bei Geburt 1766 40 Jahre.

        Die Annahme, daß Rosina nach ihrer Taufpatin gerufen wurde erscheint mir plausibel. Entweder, der Name wurde vom Pfarrer nicht verzeichnet oder es war ein Spitzname, den sie dann nur noch trug.

        Gruß

        PS: Ich habe manchmal die Vermutung, die Pfarrer waren auf der Tauffeier oder Hochzeitsfeier, haben kräftig gepichelt und dann klappte es weder mit der Schönschreibung, noch mit dem Gedächtnis.

        PS2: Die Namenslisten, die idR später angefügt wurden helfen sehr gut, sie sind aber auch fehlerhaft. Ich hatte mal einen Erich, einen Fritz und einen Richard in einer solchen Liste, im Kirchbuch war es in Wirklichkeit eine Person.
        Zuletzt geändert von sven345; 31.03.2015, 21:14.

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 17252

          #5
          Hallo,
          ich denke es könnte vielleicht im Zusammenhang zu sehen sein mit der Bemerkung "filia illegitima", z.B.
          1.)
          Um später die "Schande" einer illegitimen (unehelichen) Geburt zu vertuschen, hat man später ihre Identität verschleiert und sie durch einen Vornamen-Wechsel "neu erfunden", oder
          2.)
          bei der Taufe war der Vater nicht anwesend, und die Mutter hat den Vornamen "Rosina" eingebracht; als der Vater das Kind später anerkannt hat war er nicht mit dem Vornamen einverstanden und bestand auf "Magdalena"

          Ich habe selbst die "hautnahe" Erfahrung gemacht, wie schnell Ungereimtheiten enstehen können:
          Nachdem ich nach meiner eigenen Geburt einen Vornamen bekam, der als fauler Kompromiss entstand, weil mein Vater nicht dem Wunsch meiner Mutter nachkam, nannte mich meine Mutter aber wenig später anders. Meine Mutter ist dann auch (zusammen mit meinem Vater) wieder zum Standesbeamten gegangen um meinen eingetragenen Vornamen ändern zu lassen, was der Standesbeamte aber ablehnte. Letzlich muss ich also den (eigentlich ungewollten) Vornamen tragen.

          Früher gab es keinen Standesbeamten, der ein Machtwort sprechen konnte, also könnte damals solch ein Sinnungswandel betreff Vornamenswechsel erfolgreich abgelaufen sein.

          Gruss
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 31.03.2015, 23:08.
          Viele Grüße

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