Vulgo Namen
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Ja - das ist dann i.d.R. den Schreibgewohnheiten des/der jeweiligen Pfarrer zuzuschreiben. Ich erlebe es nicht selten, daß Vulgonamen über Jahre gänzlich weggelassen, mit Stellenantritt eines neuen Pfarrers dann aber wieder "aus der Versenkung" geholt wurden.
Ebenso gibt es dann auch so eifrige Kirchenbuchschreiber, die alle Namen angeben, die eine Person in ihrem Leben so gehabt hat. Im Heiratseintrag meiner Vorfahrin steht bspw.
"Catharina Maria Gertrud, eheliche Tochter des Stephan Müller auch Kuhl und Thiele und nach der Stätte Linnemann genannt" oder bei einem anderen Ehepaar:
"Caspar Siethof gnt. Stracke jetzt gnt. Nüse und
Wwe Catharina Degener gnt. Nüse geb. Plümpe gnt. Sprenger".
Da schließe ich mich der Antwort von gki oben an, aber auch für die Dauer des Verbleibs als Knecht oder Magd auf dem Hof wurden diese mit dem entsprechenden Hofnamen bedacht.Ich kann mir das für den Fall vorstellen, dass der Bauer keine Nachkommen hatte, der Grundherr aber wusste, dass der Knecht ein sehr fähiger, fleißiger Mann ist und ihm daher den Hof zur Bewirtschaftung überlassen hat.
Übrigens: Auf einigen Dörfern in Westfalen sind diese Vulgonamen durchaus noch lebendig - es ist nicht so, als hätten wir es mit einem ausgestorbenen Phänomen zu tun.
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